Freitag, 28. Januar 2022

Heinrich VIII. 475. Todestag

Heinrich VIII. - König, Tyrann, Idol

Heinrich VIII. Tudor starb vor 475 Jahren am 28. Januar 1547 im Whitehall-Palast in London. Bis dahin hatte er ein bewegtes Leben hinter sich gebracht.

Er war von 1509 bis 1547 König von England, seit 1509 Herr und ab 1541 König von Irland. Die von ihm betriebene Trennung der englischen Kirche von Rom und die Errichtung der Anglikanischen Staatskirche mit dem König selbst als Oberhaupt hatten weitreichende religiöse, soziale und politische Folgen für die weitere Geschichte Englands.

Heinrich Tudor wurde als zweiter Sohn Heinrichs VII., dem ersten König der Tudor-Dynastie, geboren. Erst für eine kirchliche Laufbahn vorgesehen, wurde Heinrich nach dem frühen Tod seines älteren Bruders Arthur zum Thronfolger und bestieg schließlich 1509 den Thron. Zu jener Zeit war Heinrich 18 Jahre alt, groß, athletisch und galt als der schönste Prinz Europas.


Heinrich gilt als Prototyp des Renaissance-Herrschers. Er war gebildet, sprach mehrere Sprachen und korrespondierte mit Humanisten wie Erasmus von Rotterdam. Für seine Streitschrift zur Verteidigung des rechten katholischen Glaubens verlieh der Papst ihm den Titel Verteidiger des Glaubens (Fidei defensor). Er war musikalisch und komponierte. Im Tanzen, Ringen, Jagen und in diversen Waffenübungen tat er sich ebenso hervor wie in der Urform des Tennis und wohl auch des Fußballs (es existiert jedenfalls eine Rechnung für Fußballschuhe für ihn). Während seines ganzen Lebens war der König ein begeisterter Glücksspieler, der unter anderem Würfel- und Kartenspiele mochte.

Heinrich VIII. verstärkte die englische Seemacht und gründete eine effiziente Marine. Sein Flaggschiff, die Mary Rose, sank jedoch am 19. Juli 1545 während eines Gefechts mit den Franzosen nach langer und erfolgreicher Fahrt beim Auslaufen aus dem Hafen von Portsmouth vor den Augen Heinrichs.

Die meiste Bekanntheit dürfte Heinrich VIII. durch sein turbulentes Eheleben erreicht haben, und häufig hört man Aussagen, Heinrich VIII. sei doch „der, mit den vielen Ehefrauen, die er alle köpfen liess“. Während es auch Heinrich nicht so weit trieb, konnte man ihn kaum als Gutmenschen bezeichnen. Und dennoch war er nicht nur zu Lebzeiten bei seinem Volk ausgesprochen beliebt, sondern ist auch heute noch einer der bekanntesten und beliebtesten Könige, die England je beherrscht haben. Doch wer war Heinrich VIII., und was macht ihn nach mehr als einem halben Jahrtausend noch so faszinierend?

Heinrich VIII. Tudor wurde am 28. Juni 1491 in Greenwich geboren.

Weblink:

https://www.nordkomplott.de/heinrich-viii-konig-tyrann-idol/ Heinrich VIII. – König, Tyrann, Idol - www.nordkomplott.de

Samstag, 15. Januar 2022

Chamonix am Fuße des Mont Blanc

Chamonix

Die 9.300 Einwohner zählende Gemeinde Chamonix in der Region Rhône-Alpes (Hoch-Savoyen) liegt am Fuße des Mont Blanc, des höchsten Bergs der Alpen, und ist ein bekannter Wintersport- und Skiort mit internationalem Flair. Zweieinhalb Millionen Urlauber besuchen jährlich Chamonix am Fuße des Mont Blanc. Der Tourismus ist das ökonomisch wichtigste Standbein der in den Hoch-Savoyen gelegenen Stadt.

Der höchste Punkt des Skigebiets ist die Aiguille du Midi mit 3.842 m, auf deren Gipfel die zweithöchste Seilbahn Europas führt, mit einem der Ausgangspunkte für Bergsteiger, die den Mont Blanc bezwingen wollen. Die Aiguille du Midi ist ebenfalls der Ausgangspunkt für die Gletscherabfahrt durch das Vallée Blanche und über das Mer de Glace.


Die Geschichte des Ortes ist mit der Entdeckung des Alpinismus und des Bergsteigens eng verbunden. Der Bergführer Jacques Balmat bestieg zusammen mit dem Arzt Michel-Gabriel Paccard am 8. August 1786 als Erster den Mont Blanc. Diese Besteigung des höchsten Gipfels der Alpen und somit Europas erfolgte auf Anregung des Genfer Forschers Horace-Bénédict de Saussure, dem Balmat schließlich den Weg auf den Berg wies und zweimal hinaufführte. Auch weitere Personen nahmen darauf seine Bergführerdienste in Anspruch, was einen entscheidenden Schritt im Beginn des Alpinismus darstellte

Die französische - am Fuße des Mont Blanc gelegene - Stadt Chamonix ist 2015 für ihre Politik der nachhaltigen Entwicklung mit dem Titel »Alpenstadt des Jahres 2015« ausgezeichnet worden. Im anstehenden Alpenstadt-Jahr setzt die »Hauptstadt des Alpinismus« und Gemeinde am Fuße des höchsten Bergs der Alpen besonders auf Klimaschutz und Kultur.

Die 9.300 Einwohner zählende Gemeinde Chamonix in der Region Rhône-Alpes (Hoch-Savoyen) wurde von einer internationalen Jury zur »Alpenstadt des Jahres 2015« gekürt. Damit tritt die Stadt am Fusse des höchsten Berges der Alpen – dem 4.810 Meter hohen Mont Blanc – dem internationalen Netzwerk Verein »Alpenstadt des Jahres« bei.

Literatur:

»Nach oben«

Nach oben von Fergus Fleming

Donnerstag, 13. Januar 2022

Schiller und das Theater seiner Zeit (K)


Schon der junge Schiller galt als „dramatisches Talent“, seine Bühnenstücke fanden zumeist begeisterte Aufnahme. Schiller suchte die Bühne als Ort der Vermittlung seiner Ideale – und sah sich konfrontiert mit Zensur und manchen Unzulänglichkeiten.

Das Theater glich einem Irrenhause, rollende Augen, geballte Fäuste, stampfende Füße, heisere Aufschreie im Zuschauerraum! Fremde Menschen fielen einander schluchzend in die Arme, Frauen wankten, einer Ohnmacht nahe, zur Türe. Es war eine allgemeine Auflösung wie im Chaos, aus dessen Nebel eine neue Schöpfung hervorbricht.“ So schildert ein Augenzeuge die Reaktionen des Mannheimer Publikums auf eine Theateraufführung am 13. Januar 1782. Was es erlebt hatte, war die Uraufführung der „Räuber“ – das Theaterstück eines jungen Autors, der dadurch auf einen Schlag berühmt wurde: Friedrich Schiller.

Das Stück hatte das Interesse des Mannheimer Buchhändlers Christian Friedrich Schwan erregt, der es dem Intendanten des Theaters, Wolfgang Heribert von Dalberg, empfahl. Für die Bühnenfassung mußte Schiller manches entschärfen, die Kritik an Kirche und Obrigkeit zurücknehmen. Die Handlung, eigentlich in der Gegenwart angesiedelt, wurde ins Spätmittelalter verlegt. Trotz dieser Eingriffe – Schiller fürchtete, dadurch werde das Stück „zu einer Krähe mit Pfauenfedern“ – blieb das Drama anstößig genug; in Weimar, wo Schiller später seine Erfolgsdramen verfaßte, blieb der Hof den Aufführungen der „Räuber“ stets fern.

Die Mannheimer Ereignisse werfen ein bezeichnendes Schlaglicht auf die Theaterkultur des ausgehenden 18. Jahrhunderts. Diese war zunächst, was das Hoftheater angeht, von französischen und englischen Schauspielertruppen, von französischen Theaterstücken und der italienischen Oper geprägt gewesen. Sparsamkeitszwänge nach dem Siebenjährigen Krieg (1756–1763) sowie die stärkere Zuwendung zu den eigenen Untertanen bewirkten dann im Zug der Aufklärung die Förderung der – preiswerteren – deutschsprachigen Truppen durch den Hof. Die größte Veränderung aber lag in der Erweiterung der höfischen Theaterszene, die zuvor nur geladenen, meist adligen Gästen vorbehalten gewesen war, um das bürgerliche Publikum. Zu diesem zählte keineswegs nur die gehobene Gesellschaft, sondern auch die einfache Bevölkerung, die sich auf den billigen Plätzen im dritten Rang einfand.

In den neugegründeten, meist anteilig vom Hof finanzierten „Nationaltheatern“ saßen nun zahlende Konsumenten, an deren Geschmack sich das Repertoire auszurichten hatte. Am beliebtesten waren unterhaltsame Lustspiele, wie sie August von Kotzebue, Friedrich Ludwig Schröder oder August Wilhelm Iffland in großen Mengen produzierten.

Weblink:

„Mein Clima ist das Theater“ - www.wissenschaft.de

»Die Räuber« 1782 in Mannheim uraufgeführt

Nationaltheater Mannheim

Am 13. Januar 1782 wurde am Mannheimer Nationaltheater das erste Schauspiel des erst 22-jährigen angehenden Dichters Friedrich Schiller »Die Räuber« uraufgeführt. Im Mittelpunkt des Schauspiels stehen die Ablehnung absolutistischer Macht und der Ruf nach Freiheit.

Eshatten sich 1.200 Zuschauer ins Schauspielhaus von Mannheim gedrängt, um "Die Räuber" zu erleben, das berüchtigte Stück, das sie vom Papier her schon kannten. Die Gesellschaft aus Nah und Fern freute sich auf einen entspannten Theaterabend. »Die Räuber« sollte gespielt werden, ein Stück des noch relativ unbekannten Friedrich Schiller.

Bei Nacht und Nebel hatte sich der Autor des Stückes ohne herzogliche Beurlaubung aus Stuttgart davongestohlen. Nun saß der 22-jährige Regimentsmedikus Johann Christoph Friedrich Schiller unerkannt in der dunklen Parterre-Loge der Mannheimer Nationalbühne. Doch dann geschah Unerhörtes im Theater: Damen gesetzteren Alters schwanden die Sinne, würdevolle Herren sprangen ob des Geschehens auf der Bühne auf und tun lautstark ihren Unmut kund. Dieses Schauspiel auf der Bühne zu erleben, war Nichts für schwache Theaterseelen.

Die Räuber

Schillers allzu rebellische "Räuber" waren unerhört: eine dramatische Aufwallung wider die Obrigkeit. Mit biblischer Wucht lässt das Stück Urkonflikte menschlichen Seins aufleben: Kain und Abel, Vatermord, Liebe und Leid, Ehre und Gewissen, Pflicht und Verrat. Es polterte gegen Gottlosigkeit und war dennoch antiklerikal.

Das auführerische Stück zeigt Brandschatzung, Männerbund und Nonnenschändung. Derb und deftig ist die Sprache, tolldreist sind die Räuber in den böhmischen Wäldern, die sich gegen Obrigkeiten auflehnen und sich dennoch einer Autorität beugen: "Führ uns an, Hauptmann!", begehren sie im 2. Akt, "wir folgen dir in den Rachen des Todes."

Die Taten der Räuberbande, deren Hauptmann, Karl ist, führten der Gesellschaft ihre schlimmsten Albträume vor Augen: Brennende Städte, ermordete Frauen und Kinder und sogar vergewaltigte Nonnen! Ungeheheurlich! Da nutzte es auch wenig, dass gegen Ende des Stückes alles wieder so halbwegs in die gewohnten Bahnen der gottgewollten Ordnung zurückkehrte. Viele waren entweder gar nicht mehr im Theater oder einfach noch zu schockiert von dem eben Gesehenen.

»"Die Räuber«, eines der Gründungswerke der »Sturm und Drang«-Zeit, hat auch in den folgenden Jahrhunderten nichts von seiner Sprengkraft verloren. Im Vorfeld der Revolution von 1848 war es Lieblingslektüre vieler nach Freiheit strebender National- und Verfassungsstaatler. Und noch 120 Jahre später zitierten die rebellierenden Studenten die "Armee in [ihrer] Faust".

Literatur:

Die Räuber: Ein Schauspiel
Die Räuber: Ein Schauspiel
von Friedrich Schiller

Samstag, 8. Januar 2022

Oberhof - ein Wintersportort im Thüringer Wald

Oberhof im Winter

Oberhof ist ein beliebter Wintersportort im Thüringer Wald. Oberhof ist eine Welt für sich - ist sowohl Stadt als auch eine Landstadt im Landkreis Schmalkalden-Meiningen in Thüringen. Sie liegt am Kamm des Thüringer Waldes auf etwa 815 m ü. NN in der Nähe des Rennsteigs. Bei einem Rundgang durch die Stadt sieht man, daß es im Winter hier sehr kalt ist.

Oberhof ist als deutsches Wintersportzentrum bekannt. Internationale und nationale Wettkämpfe haben Oberhofs Ruf als Wintersportzentrum geprägt. Besonders populär sind hier die Sportarten Biathlon, Rennrodeln bzw. Bobsport, Skilanglauf und die Nordische Kombination. Der Thüringer Wald ist bei Touristen sehr beliebt. Die Stadt lebt vom Tourismus, der besonders im Winter. Touristen und Sportler anlockt.


Oberhof im Winter

Im Winter verwandelt sich Oberhof in ein Ski- und Rodelparadies. Zu den Besonderheiten Oberhofs gehört die Konzentration vieler Wintersportanlagen auf engstem Raum, so zum Beispiel die Sprungschanzen Schanzenanlage im Kanzlersgrund und Jugendschanze Oberhof, das Biathlon-Stadion Lotto Thüringen Arena am Rennsteig sowie die Rennrodelbahn Oberhof.

Der Fallbachhang ist für alpine Skifahrer und Snowboarder ein angesagter Treffpunkt. Der Hang an der alten Golfwiese lockt u.a. mit Snowtubing und einem Rodelhang. Außerdem bietet Oberhof ein riesiges Loipennetz für Skilangläufer. Sehr beliebt sind auch die geführten K2-Schneeschutouren durch den Thüringer Wald.

Die Ferienregion Oberhof lebt vom Tourismus und bietet im Sommer wie im Winter jede Menge Möglichkeiten, um sich in der Natur auszutoben.

Weblinks:

Oberhof / Thüringer Wald - www.oberhof.de

Urlaub in Thüringen | Oberhof im Sommer und Winter - www.youtube.com

Montag, 6. Dezember 2021

Der Heilige Nikolaus - Bischof von Myra

Nikolaus

Heute zählt Nikolaus zu den meistverehrten Heiligen der Christenheit und gilt als Schutzpatron zahlreicher Orte, Gruppen und Berufe. Der Kult begann jedoch erst etwa 200 Jahre nach seinem Tod in Griechenland. Von dort breitete sich die Verehrung zunächst über die osteuropäischen Länder aus.

Im achten Jahrhundert war der Nikolaus-Kult vor allem in Russland stark, sodass der Heilige dort zum Landespatron erklärt wurde. Langsamer fasste die Verehrung im Westen Fuß, ab dem zehnten Jahrhundert ist sie aber auch für Deutschland, Frankreich und England nachweisbar. Zahlreiche Legenden und volkstümliches Brauchtum formten über die Jahrhunderte das Bild eines Heiligen, das sich von der ursprünglichen Figur immer mehr entfernte.

Der historische Nikolaus wurde zwischen 280 und 286 in Patara in der heutigen Türkei geboren. Mit etwa 19 Jahren wurde er zum Priester geweiht und wenig später zum Bischof von Myra in der Region Lykien ernannt. In Myra begannen kurz nach der Bischofsernennung die Christenverfolgungen unter dem römischen Kaiser Galerius Valerius Maximinus (305 bis 311).

Nikolaus geriet der Überlieferung nach in Gefangenschaft und wurde gefoltert. Der Bischof starb an einem 6. Dezember zwischen 345 und 351 in Griechenland.

Weblink:

Nikolaus – Die harten Fakten - www.katholisch.de

Freitag, 12. November 2021

Fjodor Dostojewski 200. Geburtstag


Fjodor Dostojewski, dessen Vorfahren aus dem ostpolnischen Dorf Dostjewo stammten, wurde vor 200 Jahren am 11. November 1821 als Sohn eines Arztes in Moskau geboren.

Fjodor Dostojewski war ein berühmter russischer Dichter, Essayist und meisterhafter Erzähler des 19. Jahrhunderts. Über Dostojewskis Leben und seinem geistigen Schaffen liegt etwas von der tiefen Tragik einer zwiespältigen Menschnenatur. Seine literarischen Werke ergründen die menschliche Psyche in dem Kontext einer problematischen politischen, sozialen und spirituellen Atmosphäre.

Dostojewskis Romane entstammen aus eigenem Erleben, er lebte den Stoff für seine Romane vor. Fast ausnahmslos handeln sie von Menschen in beengten und bedrängten Verhältnisse, wie er sie selbst ein Leben lang erleidet.

Dostojewski war ein meisterhafter Gestalter des menschlichen Seelenlebens, der vor allem schwierig und außenseiterisch veranlagte Menschen schildert, wie z.B. Verbrecher, Spieler, Wüstlinge, Gottesleugner und Gottsucher.

Seine Werke entstammen dem tiefen Einblick und das Verständnis des menschlichen Seelenlebens. In seinen Werken, die teilweise stark auf eigenes Erleben zurückgreifen, schildert er gleichermassen treffend die äußere Wirklichkeit und komplizierte seelische Vorgänge.

Im Jahr 1846 veröffentlichte er seinen Debütroman »Arme Leute«. Bald darauf wird der als Genie Gefeierte wegen missliebiger politischer Umtriebe verhaftet und zum Tode verurteilt. Er wurde jedoch nur zum Schein hingerichtet und für vier Jahre nach Sibirien verbannt.

Der Roman »Aufzeichnungen aus einem Totenhaus« (1860) schildert das Leben in einer sibirischen Strafkolonie und das Ringen der Insassen um einen Rest an Würde in einem brutalen, menschenverachtenden Umfeld. In diesem Buch spiegelte Dostojewski eigene Erlebnsisse während seiner Verbannung in Sibirien in den Jahren 1850 bis 1854 wieder.

Gemeinsam mit seinem Bruder gründete er 1860 die Zeitschrift »Zeit« (»Wremja«), in der im darauf folgenden Jahr sein Roman »Erniedrigte und Beleidigte« erschien. Bereits 1863 jedoch fiel die »Zeit« wegen eines vermeintlich anti-patriotischen Beitrags der Zensur zum Opfer und wurde verboten.

Später reiste der mittellose Dichter rastlos quer durch Europa. Im Zustand finanzieller Nöte diktierte er 1866 in rasender Eile seinen meisterhaften Roman »Schuld und Sühne«.

Die Brüder Karamasow
Zu seinem berühmtesten Meisterwerken des grossen Seelendichters gehören »Die Brüder Karamasow«, die Autobiographie »Aufzeichnungen aus einem Totenhaus«, die Romane »Schuld und Sühne«, »Böse Geister«, »Der Idiot« und »Der Spieler«.

1866 erschien der erste große Roman von Fjodor Dostojewski »Schuld und Sühne«, in älteren Übersetzungen auch »Raskolnikow«, in neueren »Verbrechen und Strafe«.

Schuld und Sühne

Der Roman »Schuld und Sühne« ist einer der größten psychologischen Romane der Weltliteratur, in dem die Entwicklung eines Mannes zum Mörder geschildert wird. Der Roman handelt von einem halbwüchsigen Mann, der glaubt einen Mord verüben zu dürfen, weil er sich für skrupellos und moralisch überlegen hält. Sein Romanheld Raskolnikow glaubt, er sei ein Übermensch und stehe über dem Gesetz.

1868 erschien sein zweites Großwerk, »Der Idiot«, der die Geschichte des Fürsten Myschkin, der aufgrund seiner Güte, Ehrlichkeit und Tugendhaftigkeit in der St. Petersburger Gesellschaft scheitert.

1872 schrieb er seinen Roman »Die Dämonen«, in dem er radikale Positionen vertrat. Anschließend widmete er sich vor revolutionsträchtigem Hintergrund dem Kampf gegen den Sozialismus und für eine christliche Erneuerung Russlands.

Sein vierter großer Roman »Der Jüngling« entstand 1875 bei einem Kuraufenthalt in Bad Ems an der Lahn. In dem Roman begibt sich der Held, ein trauriger Halbwüchsling, infolge seelischer Unausgeglichenheit auf Selbstfindungskurs und sucht eine Richtschnur für sein Verhalten.

Fjodor Michailowitsch Dostojewski

Mit seinen Romanen »Schuld und Sühne« und »Der Jüngling« hat Dostojewski St. Petersburg ein literarisches Denkmal gesetzt.

1880 veröffentlichte der meisterhafte Erzähler seinen letzten großen Roman »Die Brüder Karamasow«.


Dostojewski schrieb seine Gedichte unter den Bedingungen der Zensur des Zaren. Der Autor verwandte in seinen Romanen stets sprechende und einprägsame Namen, so ist seine Romanfigur Karamasow eine Wortschöpfung aus dem russischen Wort kara=Strafe und masat=beschmieren.

Der russische Nationaldichter starb am 9. Februar 1881 in Petersburg.

Blog-Artikel:

Fjodor Dostojewskis St. Petersburg