Mittwoch, 9. Juni 2004

Beethovens Sinfonie »Eroica« uraufgeführt

Beethoven Eroica


Beethovens "Eroica" ist als Revolutionswerk in die Musikgeschichte eingegangen. Die 3. Sinfonie inspiriert auch heute noch moderne Komponisten. Ludwig van Beethoven widmete 1804 seine 3. Sinfonie dem französischen Konsul Napoleon. Als er aber hörte, daß Napoleon sich zum Kaiser gekrönt hatte, strich er dessen Namen und nannte das Werk »Heroische Sinfonie« oder auf italienisch »Eroica«.

Die Uraufführung fand am 9. Juni 1804 in privatem Rahmen im Wiener Palais des Fürsten Joseph Lobkowitz statt, der für einige Monate das alleinige Aufführungsrecht erworben hatte. Weitere Aufführungen folgten am 20. Januar 1805 im Haus des Bankiers Joseph Würth am Hohen Markt sowie am 23. Januar 1805 erneut im Palais Lobkowitz. Die erste öffentliche Aufführung fand am Palmsonntag, den 7. April 1805, im Theater an der Wien unter Beethovens eigener Leitung in einem Konzert des befreundeten Geigers Franz Clement statt.

Um die Entstehungs- und Aufführungsgeschichte der 3. Sinfonie, besonders jedoch um ihren Beinamen "Eroica" ranken sich zahlreiche Anekdoten. Die wohl hartnäckigste und bekannteste Anekdote ist mit Sicherheit jedoch die, Beethoven habe die Komposition dem französischen Konsul, Napoleon Bonaparte widmen wollen, und dies auf dem Titelblatt festgehalten.



Nachdem er von der Kaiserproklamation Napoleons hörte, habe Beethoven wutentbrannt das Titelblatt zerrissen und ausgerufen "Ist der auch nichst anders, wie ein gewöhnlicher Mensch! Nun wird er auch alle Menschenrechte mit Füßen treten, nur seinem Ehrgeize fröhnen; er wird sich nun höher, wie alle Andern stellen, ein Tyrann werden!".

Dieser Bericht wird teilweise durch das Titelblatt der überprüften Abschrift der Sinfonie gestützt. Tatsächlich wurde hier so heftig herumradiert, dass ein Loch entstanden ist (keineswegs allerdings zerriss das ganze Blatt). Beethovens Einschätzung über Napoleon war durchaus ambivalent und wechselte im Laufe seiner Lebenszeit.


Zunächst fasziniert und beeindruckt von den Idealen und Leistungen des Franzosen, ist die von Ries berichtete Enttäuschung über Napoleons Selbstherrlichkeit und Kaiserproklamation offensichtlich historisch. Nachprüfbar ist am Titelblatt allerdings auch ein weiteres Faktum: dem durch Rasur entstandenen Loch steht Beethovens eigenhändiger nachträglicher Bleistiftzusatz "geschrieben auf Bonaparte" gegenüber. Auch berichtet Beethoven im August 1804 an den Verlag Breitkopf & Härtel in Leipzig "die Simphonie ist eigentlich betitelt Ponaparte".

Aus den 1820er Jahren wird Beethovens schließlich positive Beurteilung Napoleons berichtet. Beethoven dachte wohl nicht daran, die 3. Sinfonie Bonaparte zu widmen - schließlich hatte er sie bereits Fürst Lobkowitz verkauft -, sondern hielt lediglich auf dem Titel den Namen fest: "intitolata Bonaparte", was er dann aus Enttäuschung wieder tilgte (daher das Loch), später aber erneut hinzufügte: "geschrieben auf Bonaparte".

Donnerstag, 18. Dezember 2003

Johann Gottfried Herder 200. Todestag

Johann Gottfried von Herder

Johann Gottfried Herder starb vor 200 Jahren am 18. Dezember 1803 in seinem selbst gewählten "Exil" in Weimar. Herder war ein universaler Geist - ein »Homo universalis«: er war deutscher Dichter, Übersetzer, Theologe und Philosoph der »Weimarer Klassik«.

Bekannt wurde Herder als bedeutender Dichter und Philosoph der Aufklärung und einer der grossen Anreger der deutschen Geistesgeschichte. Er gilt als einer der großen Schöpfergestalten deutscher Sprache und deutschen Geistes.

Auf Einladung der Herzogin Anna Amalia zog Herder im Jahr 1776 nach Weimar, das zur Zeit Goethes den Mittelpunkt des deutschen Geisteslebens darstellte. Dort konnte er auch Freundschaft mit Schiller und Wieland schließen und wurde in diesem Kreise zum Mitbegründer der »Weimarer Klassik«.

Zusammen mit Goethe, Schiller, Wieland, Fichte und den Brüdern Humboldt wurde Weimar das geistige Zentrum Deutschlands und durch diesen erlauchten Personenkreis gelangte die Stadt an der Ilm zu großer kultureller Blüte.

Seine letzten Lebensjahre verbrachte der große Aufklärer Herder allerdings isoliert vom gesellschaftlichen Leben Weimars. 1802 wurde er geadelt und verstarb 1803 im Stande des Adels, den er im Geistigen schon vorher erreicht hatte.

Weblinks:

Johann Gottfried Herder-Biografie - Biografien-Portal www.die-biografien.de

Johann Gottfried Herder-Zitate - Zitate-Portal www.die-zitate.de

JOHANN GOTTFRIED HERDER-Tour - Kulturreise-Portal - kulturreise-ideen.de

Donnerstag, 16. Oktober 2003

Lucas Cranach der Ältere vor 450 Jahren gestorben

Lucas Cranach der Ältere - Selbstbildnis von 1550

Lucas Cranach der Ältere starb am 16. Oktober 1553 in Weimar. Lucas Cranach war einer der bedeutendsten deutschen Maler und Grafiker der Renaissance.

Er war ab 1505 Hofmaler am kursächsischen Hof unter Friedrich dem Weisen, Johann dem Beständigen und Johann Friedrich dem Großmütigen. Im Jahr 1505 bekam er in Wittenberg eine Anstellung als Hofmaler bei Kurfürst Friedrich dem Weisen von Sachsen.

Neben zahlreichen Altarwerken und allegorischen Gemälden fertigten er und seine Werkstatt vor allem auch eine große Zahl an Porträts seiner Dienstherren sowie der Reformatoren Martin Luther und Philipp Melanchthon.

Lucas Cranach d. Ä. verbrachte im Cranachhaus sein letztes Lebensjahr. Der erst 1552 als bereits 80-jähriger nach Weimar gekommene Maler gründete vor seinem Tod in dem Haus noch eine Werkstatt und nahm zwei Schüler auf.

Die Cranach-Werkstatt, die mutmaßlich rund 5.000 Gemälde verlassen haben, wurde von seinem gleichnamigen Sohn Lucas Cranach d. J. fortgeführt.

Lucas Cranach der Ältere wurde um 1472 in Kronach, Oberfranken, geboren.

Samstag, 28. Juni 2003

Peter Paul Rubens vor 425 Jahren geboren

Peter Paul Rubens

Peter Paul Rubens wurde am 28. Juni 1577 in Siegen geboren. Rubens war ein Maler flämischer Herkunft und einer der bekanntesten Barockmaler und Diplomat der spanisch-habsburgischen Krone. Kaum ein anderer Künstler hat die europäische Barockmalerei so geprägt wie Peter Paul Rubens. Als Inspiration dienten ihm antike und zeitgenössische Skulpturen und Gemälde. Rubens ist noch heute einer der bekanntesten Künstler überhaupt.

Der Maler war nicht nur das Genie des 17. Jahrhunderts und des Goldenen Zeitalters der Flämischen Malerei, sondern auch ein Humanist, der seine Popularität als Künstler sehr geschickt in diplomatischer Friedensmission einzusetzen vermochte und sich für den Frieden im politisch zerklüfteten Europa engagierte. Rubens gilt als Maler des Lichtes. Seine Werke sind geprägt durch Licht und Farbigkeit. Seine Freude an der sinnlichen Erscheinung bildet einen scharfen Gegensatz zu der weltentrückten Frömmigkeit der Andachtsbilder der älteren Schule.


Seine religiösen Kompositionen kamen den katholischen Reformbestrebungen, die in erster Linie durch die Jesuiten vertreten wurden, sehr entgegen, weshalb ihn auch die Jesuiten 1620 mit der Ausschmückung ihrer Kirche in Antwerpen betrauten und er bis an sein Lebensende der bevorzugte Kirchenmaler der katholischen Welt blieb. Er widmete sich auch mythologischen Gegenständen. Er malte Akte mit leuchtender Fleischfarbe. Er bildete nicht nur ausgekleidete Modelle nach, sondern schuf auch Gestalten, welche, wie die der Griechen und Römer, an Nacktheit gewöhnt waren.

Rubens war ein Freund des prallen Lebens, er liebte das Fleischliche, alles Bacchiantische und das Großformat. Der flämische Maler Peter Paul Rubens starb am 30. Mai 1640 in Antwerpen.

Mittwoch, 25. Juni 2003

George Orwell zum 100. Geburtstag

George Orwell
Vor 100 Jahren am 25. Juni 1903 wurde mit George Orwell - eigentlich Eric Blair - ein Schriftsteller geboren, der einen tiefen Sinn für Ironie und Satire hatte und als politischer Autor über analytische Schärfe verfügte und somit visionäre Gedanken entwickelte. Als fantastischer Autor war er seiner Zeit immer einen Schritt voraus. Lange Zeit fristete er sein Dasein als wenig erfolgreicher Schriftsteller. Mit seinen als Satiren geschriebenen Romanen nach dem Zweiten Weltkrieg wurde er jedoch weltberühmt. Farm der Tiere Obwohl er bereits in den 1930er Jahren erste literarische Werke veröffentlichte, schlug seine Stunde als Schriftsteller erst nach dem Beginn des Kalten Krieges, als Orwell 1945 den als Satire geschriebenen Roman »Farm der Tiere« (»Animal Farm«) veröffentlichte. Der Roman beschreibt das Scheitern der russischen Revolution durch den Verrat des Stalinismus an den sozialistischen Idealen. Mit diesem satirischen Werk gelang George Orwell erst nach dem Krieg der literarische Durchbruch. 1984 1948 schrieb Orwell in der Abgeschiedenheit der Insel Islay vor der Westküste Schottlands sein visionäres Werk »1984« Der utopische Roman »1984« (»Nineteen Eighty-Four«) ist eine der düstersten Zukunftsvisionen der Literatur. In seiner Utopie zeichnet George Orwell mit analytischer Schärfe das Schreckensbild eines totalitären Überwachungsstaates - dem nach ihm so genannten »Orwell-Staat« - mit dem »Großen Bruder« (»Big Brother«) als Synonym. In Zeiten allgegenwärtiger Überwachung der Menschen ist die Utopie George Orwells aber längst von der Realität eingeholt und übertroffen worden.

Empfohlene Romane von George Orwell:


Weblinks
George Orwell-Biografie - www.die-biografien.de George Orwell-Zitate - www.die-zitate.de

Samstag, 21. Juni 2003

»Mona Lisa« ist sie das berühmteste Gemälde der Welt

Mona Lisa
»Mona Lisa« ist ein weltberühmtes Ölgemälde von Leonardo da Vinci. Das auf Italienisch als »La Gioconda« (dt. die Heitere) bekannte Bild wurde vermutlich nach der Florentinerin Lisa del Giocondo benannt. Vor mehr als fünfhundert Jahren pinselte Leonardo da Vinci die Lisa del Gioconda, die Frau mit dem geheimnisvollen Lächeln, auf seine Leinwand. Der unter anderem in Deutschland gebräuchliche Titel »Mona Lisa« beruht auf einem Rechtschreibfehler, denn Mona leitet sich ab von der italienischen Kurzform Monna (für Madonna ‚Frau‘), ist also kein Vorname, sondern der Titel, mit dem Lisa als Ehefrau (madonna) von Francesco del Giocondo angeredet wurde. Das Gemälde – französisch als »La Joconde« bezeichnet – hängt seit dem Ende des 18. Jahrhunderts im Louvre in Paris. Es ist auf dünnes Pappelholz gemalt, nur 77 cm × 53 cm groß und entstand wahrscheinlich in den Jahren 1503 bis 1506. Andere Forschungen kommen zu einem Entstehungszeitraum zwischen 1502 und 1503. Der Louvre in Paris zählt jedes Jahr fast acht Millionen Besucher, die alle von einem bestimmten Bild magisch angezogen werden: Leonardo da Vincis »La Gioconda« (die Heitere). Geraubt 1911, war sie drei Jahre verschollen und kehrte vor 100 Jahren, 1914, in den Louvre zurück. Seitdem ist sie das berühmteste Gemälde der Welt und übt seit fast 500 Jahren eine Faszination auf die Menschen aus – auch auf Künstler aller Generationen.

Samstag, 15. März 2003

Wiedereröffnung der Albertina 2003

Albertina

Nach aufwändigen und liebevollen Restaurierungsmaßnahmen wurde die Albertina, der »Prado von Wien«, wieder eröffnet. Die neue Albertina bietet ein modernes Museum und auch eine Art Kunsthallenbetrieb mit Gegenwartsanschluss. Von 1996 bis 2003 war die Albertina für die Öffentlichkeit gesperrt und wurde komplett umgestaltet.

Nun erstrahlen die 1.822 gestalteten Prunkräume wieder in ihrer klassizistischen Pracht. Im Zentrum der Albertina liegt sich der Ballsaal, in dem das Hauptwerk klassizistischer Bildhauerkunst, Apollo und die neun Musen von Josef Klieber, ausgestellt ist.

In den Museumsräumen und den neu geschaffenen Schaubereichen finden regelmäßig zwei bis drei Großausstellungen eines einheitlichen Themas statt. In der Basteihalle liegt der thematische Schwerpunkt auf der Fotografie und der Gegenwartskunst.

Mit der Neugestaltung des Entreés wurde Hans Hollein beauftragt. Besonders der so genannte „Soravia Wing“, ein auffallendes Flugdach, stand dabei im Zentrum kontroversieller und mehrheitlich eher kritischer Medienaufmerksamkeit.

Gleichzeitig wurde während der Restaurierung auch ein Tiefspeicher mit 5.000 Kubikmeter errichtet, der das Stadtbild nicht beeinträchtigt.

Weblinks:

Albertina Museum Wien - www.albertina.at

Die Albertina: Der Prado von Wien! - Falkensteiner-Blog - http://blog.falkensteiner.com

Albertina, Wien -www.wien.citysam.de

Dürers Hase - neu interpretiert: Die alte Albertina eröffnet - NZZ- www.nzz.ch