Beethovens "Eroica" ist als Revolutionswerk in die Musikgeschichte eingegangen. Die 3. Sinfonie inspiriert auch heute noch moderne Komponisten. Ludwig van Beethoven widmete 1804 seine 3. Sinfonie dem französischen Konsul Napoleon. Als er aber hörte, daß Napoleon sich zum Kaiser gekrönt hatte, strich er dessen Namen und nannte das Werk »Heroische Sinfonie« oder auf italienisch »Eroica«.
Die Uraufführung fand am 9. Juni 1804 in privatem Rahmen im Wiener Palais des Fürsten Joseph Lobkowitz statt, der für einige Monate das alleinige Aufführungsrecht erworben hatte. Weitere Aufführungen folgten am 20. Januar 1805 im Haus des Bankiers Joseph Würth am Hohen Markt sowie am 23. Januar 1805 erneut im Palais Lobkowitz. Die erste öffentliche Aufführung fand am Palmsonntag, den 7. April 1805, im Theater an der Wien unter Beethovens eigener Leitung in einem Konzert des befreundeten Geigers Franz Clement statt.
Um die Entstehungs- und Aufführungsgeschichte der 3. Sinfonie, besonders jedoch um ihren Beinamen "Eroica" ranken sich zahlreiche Anekdoten. Die wohl hartnäckigste und bekannteste Anekdote ist mit Sicherheit jedoch die, Beethoven habe die Komposition dem französischen Konsul, Napoleon Bonaparte widmen wollen, und dies auf dem Titelblatt festgehalten.
Nachdem er von der Kaiserproklamation Napoleons hörte, habe Beethoven wutentbrannt das Titelblatt zerrissen und ausgerufen "Ist der auch nichst anders, wie ein gewöhnlicher Mensch! Nun wird er auch alle Menschenrechte mit Füßen treten, nur seinem Ehrgeize fröhnen; er wird sich nun höher, wie alle Andern stellen, ein Tyrann werden!".
Dieser Bericht wird teilweise durch das Titelblatt der überprüften Abschrift der Sinfonie gestützt. Tatsächlich wurde hier so heftig herumradiert, dass ein Loch entstanden ist (keineswegs allerdings zerriss das ganze Blatt). Beethovens Einschätzung über Napoleon war durchaus ambivalent und wechselte im Laufe seiner Lebenszeit.
Zunächst fasziniert und beeindruckt von den Idealen und Leistungen des Franzosen, ist die von Ries berichtete Enttäuschung über Napoleons Selbstherrlichkeit und Kaiserproklamation offensichtlich historisch. Nachprüfbar ist am Titelblatt allerdings auch ein weiteres Faktum: dem durch Rasur entstandenen Loch steht Beethovens eigenhändiger nachträglicher Bleistiftzusatz "geschrieben auf Bonaparte" gegenüber. Auch berichtet Beethoven im August 1804 an den Verlag Breitkopf & Härtel in Leipzig "die Simphonie ist eigentlich betitelt Ponaparte".
Aus den 1820er Jahren wird Beethovens schließlich positive Beurteilung Napoleons berichtet. Beethoven dachte wohl nicht daran, die 3. Sinfonie Bonaparte zu widmen - schließlich hatte er sie bereits Fürst Lobkowitz verkauft -, sondern hielt lediglich auf dem Titel den Namen fest: "intitolata Bonaparte", was er dann aus Enttäuschung wieder tilgte (daher das Loch), später aber erneut hinzufügte: "geschrieben auf Bonaparte".