Kaspar Jodok von Stockalper wurde vor 400 Jahren am 14. Juli 1609 in
Brig im Oberwallis geboren. Er war ein Walliser Kaufmann, Bankier,
Militär, Politiker, Mäzen und Bauherr.
Stockalper entstammte einer angesehenen Familie, die einst die
Stockalp am Simplon-Pass bewirtschaftete. Nach dem Besuch des
Jesuiten-Kollegs in Venthône und Brig besuchte er die Jesuiten-Akademie
in Freiburg im Breisgau.
Im Alter von knapp 20 Jahren kehrte er nach Brig zurück, wo er
Notar, Gemeinderat und Kommissar der Pestwache wurde. Er sprach Deutsch,
Französisch, Italienisch, Spanisch, Latein und Griechisch.
1670 wurde Stockalper zum Landeshauptmann gewählt und damit oberster
Chef von Legislative, Exekutive und Judikative, der das Wallis an der
Eidgenössischen Tagsatzung und am französischen Hof vertrat.
Als Gönner holte er Kapuziner, Ursulinen und Jesuiten nach Brig,
baute und unterstützte Klöster, Kirchen, Spitäler, Schulen und Heime.
Als Bauherr war er für die Errichtung der Kirche Mariä Himmelfahrt in
Glis, des Kanals von Vouvry nach Collombey, des Kollegiums Spiritus
Sanctus und des Klosters St. Ursula verantwortlich.
Seinen Reichtum stellte er in seinem Palast in der Briger Altstadt
zur Schau, dem Stockalperschloss. Es gilt als eines der markantesten
weltlichen Barockgebäude der Schweiz.
Mit Zivilprozessen versuchten Stockalpers Gegner, sein Reich zu zerschlagen. Stockalper wurde vor einer Anklage gewarnt und konnte rechtzeitig nach Domodossola fliehen, wo er fünf Jahre im Exil verbrachte.
Erst die Veränderung der politischen Verhältnisse erlaubte ihm
später eine Rückkehr nach Brig. Stockalper musste Abbitte leisten und
verbrachte den Rest seines Lebens auf seinem Schloss, wo er am 29. April
1691 im Alter von 81 Jahren starb.