Samstag, 5. April 2014

Kurt Cobain zum 20. Todestag

Kurt Cobain
Vor 20 Jahren, am 5. April 1994, wird Kurt Cobain erschossen aufgefunden. In seinem Abschiedsbrief schreibt der hoch sensible Anti-Star des Rock'n'Roll und Pionier des Grunge, seit Jahren habe er beim Hören oder Schreiben von Musik nichts mehr empfunden und auch folgende nachdenkliche Zeilen: »Es ist besser auszubrennen als langsam zu schwinden.« Kurt Cobain ist das Gesicht und die gewaltige Stimme des Grunge - einer alternativen musikalischen Musikrichtung mehrerer Garagenbands aus Seattle. Er wurde als Sänger und Gitarrist der Band Nirvana berühmt, für die er fast alle Lieder schrieb. Wie viele andere Heroen des Rock starb auch Cobain im Alter von 27 Jahren.
»It’s better to burn out than to fade away.« »Es ist besser, auszubrennen als zu verblassen.«

Kurt Cobain im April 1994, letzte Worte in seinem Abschiedsbrief

Sein Selbstmord ließ ihn für viele zu einem Märtyrer einer gierigen und zynischen Musikindustrie werden. Der Sound aus Seattle war eine Erweckung für die Generation, die unter Ronald Reagan, Margaret Thatcher und Helmut Kohl aufgewachsen ist. Anfang der 1990er Jahre sah sie sich konfrontiert mit einer Musik, die der Wut und Enttäuschung der Außenseiter eine Stimme gab - trotzig, laut, authentisch: "Smells Like Teen Spirit". Wie notwendig diese gegenüber dem Mainstream alternative Stimme war, zeigt der auch aus heutiger Sicht noch erstaunliche weltweite Erfolg des Grunge. Für die Bands selbst wurde genau dieser Erfolg allerdings zum Problem - er stellte ihre Glaubwürdigkeit infrage. Cobain wurde die Geister, die er in naivem Glauben anrief, nicht mehr los. Es ist im Grunde auch eine gewisse Naivität von Kurt Cobain, dass er sich mit so einer Verve und so einer Wucht und unter Einsatz seines Lebens buchstäblich da reingeworfen hat." "A denial", schreit Kurt Cobain halb verzweifelt am Ende seines Songs "Smells Like Teen Spirit", "eine Verweigerung" - ich mache nicht mit!" - Doch dafür war es längst zu spät. Weblink: Nirvana
Nevermind
von Nirvana

Freitag, 4. April 2014

»Die Blechtrommel« von Volker Schlöndorff

Volker Schlöndorff
Der deutsche Regisseur Volker Schlöndorff verfilmte 1979 »Die Blechtrommel« nach einer Vorlage des gleichnamigen Romans von Nobelpreisträger Günter Grass. Die 1979 unter deutscher Beteiligung produzierte Verfilmung »Die Blechtrommel« wurde mit Preisen und Auszeichnungen nur so überschüttet, u.a. mit der »Goldenen Palme« in Cannes und dem »Oscar« für den besten nichtenglischsprachigen Film. Volker Schlöndorff gelang damit der Aufstieg in die erste Reihe der Regisseure. Der in Danzig geborenen Oskar Matzerath stürzt sich im Alter von drei Jahren absichtlich eine Kellertreppe hinunter. Aus Protest gegen die Welt der Erwachsenen will er nicht mehr wachsen. Seinen Unmut tut das kleine Monster auf seiner Blechtrommel und durch schrille Schreie kund. Ein großartiger Film aus der Erzählperspektive von Oskar Matzerath, der im Alter von drei Jahren beschließt, nicht mehr zu wachsen. Seine Sichtweise auf die Welt begleitet durch die Zeit in Danzig vor und während des Zweiten Weltkrieges. Mit der »Blechtrommel« kehrte Deutschland zurück in die internationale Kinogemeinschaft. Der epochale Film gilt immer noch als eines der wichtigsten Werke des europäischen Kinos, dem es gelungen ist, den spießbürgerlichen Alltag innerhalb einer dem Wahnsinn verfallenden Gesellschaft ohne Schwarzweißmalerei zu demaskieren. Die Freie Stadt Danzig im Jahr 1927. Im Alter von drei Jahren erteilt Oskar Matzerath (David Bennent) mit einem Sprung von der Kellertreppe der Welt der Erwachsenen seine Absage. Er beschließt nicht mehr zu wachsen. Von nun an rebelliert er mit Hilfe seiner Blechtrommel hämmernd gegen die erdrückenden Werte des aufstrebenden Dritten Reiches. In der Gestalt eines ewigen Kindes erzeugt er Töne, die Glas zerspringen lassen. Mit dem Rhythmus seiner Trommel stört er die blind marschierenden Massen in ihrem Gleichschritt. Weblinks: Volker Schlöndorff-Biografie - www.kinoweb.de »Die Blechtrommel« Ein Zeitdokument
Die Blechtrommel Ein Zeitdokument - Ein Jahrhundertbuch - Ein Filmklassiker
von Georg Seeßlen »Die Blechtrommel« von Volker Schlöndorff
»Die Blechtrommel«
von Volker Schlöndorff

Schweizer Schriftsteller Urs Widmer ist tot

Schweizer Autor Urs Widmer
Urs Widmer, geboren 1938 in Basel, zählt zu den bekanntesten deutschsprachigen Autoren der Gegenwart. Das Spektrum seines Schaffens ist groß: Erzählungen, Romane, Theaterstücke, Hörspiele und Essays. Jetzt starb er im Alter von 75 Jahren nach schwerer Krankheit. Urs Widmer hat maßgeblich die Literaturszene in der Schweiz mitgeprägt. Mit ihn verliert die Schweiz einen ihren großen Gegenwartsautoren. Mit Widmer verliere Schweiz nicht nur einen großen Schriftsteller, schrieb die "Neue Zürcher Zeitung" in ihrer Online-Ausgabe: "Urs Widmer hat mit seiner heiteren Besonnenheit und seinem temperamentvollen Esprit das intellektuelle Leben hierzulande maßgeblich mitgeprägt und belebt." Widmer zählte zu den bekanntesten deutschsprachigen Autoren der Gegenwart und war "einer der vielseitigsten und erfolgreichsten Schweizer Schriftsteller der Generation nach Friedrich Dürrenmatt und Max Frisch", wie es in der Mitteilung des Diogenes-Verlags heißt. Er galt als würdiger Nachfolger von Max Frisch und Friedrich Dürrenmatt. Urs Widmer studierte Germanistik, Romanistik und Geschichte in Basel, Montpellier und Paris. Danach arbeitete er als Verlagslektor im Walter Verlag, Olten, und im Suhrkamp Verlag, Frankfurt. In Frankfurt rief er 1968 zusammen mit anderen Lektoren den »Verlag der Autoren« ins Leben. Erst mit 30 Jahren fing er an, zu schreiben. Kurz nach dessen Gründung wurde er mit seinem Erstling, der Erzählung »Alois«, selbst zum Autor. Widmer lebte als Schriftsteller in Zürich. Zuletzt wurde er für sein umfangreiches Werk mit dem »Friedrich-Hölderlin-Preis« 2007 der Stadt Bad Homburg ausgezeichnet. Noch im August 2013 hat er seine Autobiographie »Reise an den Rand des Universums« veröffentlicht. Weblinks: Weltliterat - Der Schweizer Autor Urs Widmer ist gestorben - 3 Sat Kulturzeit - www.kulturzeit.de Reise an den Rand des Universums: Autobiographie
Reise an den Rand des Universums: Autobiographie
von Urs Widmer

Montag, 31. März 2014

Volker Schlöndorff 75. Geburtstag

Volker Schlöndorff

Der deutsche Regisseur Volker Schlöndorff wurde am 31. März 1939 in Wiesbaden geboren. Schlöndorff ist einer der bekanntesten zeitgenössischen Regisseure und unbestritten einer der wichtigsten Regisseure der deutschen Filmszene, dessen Werk sich durch politische Brisanz, Anspruch, zeitlose Aktualität und eine unglaubliche Vielfalt auszeichnet.

Volker Schlöndorff begann seine Karriere als Assistent der französischen Regisseure Louis Malle, Jean-Pierre Melville und Alain Resnais. Seinen ersten Erfolg feierte er mit dem Film "Der junge Törless" (1966), für den er die "Filmbänder in Gold" in den Kategorien "Bester Film", "Beste Regie" und "Bestes Drehbuch" erhielt. Ihm wurden der "Filmkritiker-Preis" in Cannes und der "Deutsche Filmpreis" verliehen.
Bekannt wurde er durch die Filme "Die verlorene Ehre der Katharina Blum", den er zusammen mit Margarethe von Trotta 1975 drehte, "Die Blechtrommel" (1978), "Tod eines Handlungsreisenden" (1984) und "Homo Faber" (1990).

Volker Schlöndorff hat Filmgeschichte geschrieben: als erster Deutscher nach dem Krieg erhielt er für die Verfilmung der "Blechtrommel" einen "Oscar". Sein Film "Die Blechtrommel" (1979) erhielt die "Goldene Palme" in Cannes und einen "Oscar" in Hollywood.

Als französisch-deutsche Co-Produktion realisierte Schlöndorff 1983 in Paris "Eine Liebe von Swann" nach Marcel Prousts gleichnamigem Roman. 1984 dann entstand in New York eine Filmfassung von Arthur Millers »Tod eines Handlungsreisenden« zusammen mit Dustin Hoffmann.

Heute ist Schlöndorff als Leiter der Babelsberger Filmstudios an der Popularisierung des Deutschen Films beteiligt.

Weblink:

Volker Schlöndorff-Biografie - www.kinoweb.de
 
Volker Schlöndorff - Director's Edition
Volker Schlöndorff - Director's Edition

125 Jahre Eiffelturm in Paris


Am 31. März 1889, vor 125 Jahren, wurde der Eiffelturm offiziell eröffnet. Eigentlich sollte der Eiffelturm wieder verschrottet werden, so hässlich fanden manche das "Stahlgerippe von Paris". Doch dann entwickelte sich der Turm zum Publikumsliebling - und zum Wahrzeichen von ganz Frankreich.

Für die Rekordhöhe von 312 Metern und 27 Zentimetern wird am 31. März 1889 sogar die Größe der französischen Fahne mitgezählt. Gigantismus ist nämlich für die Pariser Weltausstellung angesagt, 100 Jahre nach jener Französischen Revolution, die die Welt veränderte. Der Eiffelturm im Herzen von Paris ist vollendet.

Bild des Eiffelturms bei der Errichtung in Paris

Das von 1887 bis 1889 errichtete Bauwerk wurde als monumentales Eingangsportal und Aussichtsturm für die Weltausstellung zur Erinnerung an den 100. Jahrestag der Französischen Revolution errichtet. Der nach dem Erbauer Gustave Eiffel benannte Turm war von seiner Erbauung bis zur Fertigstellung des Chrysler Building 1930 in New York das höchste Bauwerk der Welt.

Gleichzeitig mit der freitragenden Montage der obersten Stockwerke ab Dezember 1888 wurden die Plattformen ausgestattet. Nachdem am 15. März die Laterne auf der Spitze des Turms errichtet worden war, konnten wenige Tage später, am 31. März 1889, planmäßig wenige Wochen vor Eröffnung der Weltausstellung, die Arbeiten abgeschlossen werden.

Dieser Turm sollte eigentlich seit mehr als hundert Jahren nicht mehr in Paris stehen, er sollte überhaupt nicht mehr stehen: Der "300 Meter hohe Turm", wie er schlicht hieß, war allein für die Weltausstellung in Paris konzipiert und sollte nach zwanzig Jahren wieder abgerissen werden.

Der Erfinder des eisernen Turms heißt Gustave Eiffel, geboren 1832 in Dijon, bekannt durch etliche Werke, vor allem Eisenbahnbrücken und Sternwarten in Bordeaux und Nizza, in Ungarn und in Portugal. Seinen Kritikern erwidert er in der Fachsprache eines Technikers, der an die Schönheit und Eleganz von mathematischen Formeln glaubt: "Die Kurven des Denkmals werden dem Ganzen einen Eindruck von Kraft und Schönheit vermitteln. Im Kolossalen steckt eine gewisse Anziehung, ein eigener Charme, der keiner klassischen Kunsttheorie entspricht."

Zunächst stieß die Stahlkonstruktion auf wenig Liebe bei namhaften Franzosen: Schriftsteller wie Guy de Maupassant, der Komponist Charles Gounod und der Opernarchitekt Charles Garnier wetterten gegen "den monströsen Turm" und "die Schande von Paris". Davon ließ sich Namensgeber Gustave Eiffel bei der Eröffnung anlässlich der Weltausstellung am 31. März 1889 nicht beeindrucken und lobte die architektonische Leichtigkeit der offenen Stahlkonstruktion.

Zwei Jahre, zwei Monate und fünf Tage nach Beginn der Bauarbeiten ist der Eiffelturm vollendet. Als Dank der Nation erhält Gustave Eiffel am Tag der Vollendung und in luftiger Höhe auf der engen Plattform seines Werkes den Orden der Ehrenlegion.

Die große Trikolore wurde entfernt, als mit der Erfindung des Hörfunks eine Antenne an der Spitze des Turms errichtet wurde. Was übrigens die "Grande Dame von Paris" mit einer Höhe von 318 Metern und 70 Zentimetern zum neuen Rekord brachte.

Freitag, 28. März 2014

Bohumil Hrabal 100. Geburtstag


Bohumil Hrabal wurde vor 100 Jahren am 28. März 1914 in Brünn (Brno) geboren. Bohumil Hrabal war ein tschechischer Schriftsteller. Der Prager Schriftsteller gilt als einer der bedeutendsten tschechischen Autoren des 20. Jahrhunderts. Hrabal war ein Schriftsteller mit durchaus schwejkschen Zügen, denen er auch seine große Beliebheit verdankt.


Bohumil Hrabal wurde jedoch nicht als moderner Schwejk geboren und fand erst als Spätberufener im Jahr 1953 zum Beruf des Schriftstellers. Er ging zuvor zahlreichen Berufen nach. Seine beruflichen Tätigkeiten wechselten zwischen Versicherungsagent, Handelsreisender und schließlich Hilfsarbeiter in einer Stahlhütte (ab 1949), und dann nach einem schweren Unfall von 1953 bis 1959 als Verpacker von Altpapier in einem Rohstoff-Sammellager.



1963 erschien seine erste Erzählung Perlchen auf dem Grund erscheint; rasch folgten von 1964-68 »Die Bafler«, »Tanzstunden für Erwachsene und Fortgeschrittene«, »Inserat. verkaufe Haus, in dem ich nicht mehr wohnen will, Moritaten und Legenden und andere Texte«, die zum Teil auch verfilmt wurden.

Ab 1970 durfte er für einige Jahre nicht mehr publizieren und schrieb daher in Samisdat- oder Exil-Zeitschriften. 1975 veröffentlichte er in der Zeitschrift »Tvorba« einen selbstkritischen Aufsatz, der es ihm unter teilweise strenger Aufsicht der Zensur ermöglichte, wieder zu publizieren. Eine Reihe seiner Werke wurde vom Verlag Pražská imaginace ("Prager Imagination") herausgegeben. In den Jahren 1991 bis 1997 erschien dort sein gesammeltes Werk in 19 Bänden.

Bis 1975 wurde ein Publikationsverbot verhängt. Eine Auswahl seiner Texte konnte jedoch im Ausland, darunter in der DDR und in der Bundesrepublik erscheinen. Von 1982 bis 1985 entstand die autobiographische Trilogie »Hochzeiten im Haus«. 1987 starb seine Ehefrau. Noch vor der politischen Wende erschien 1988 der autobiographische »Mädchenroman« in Kanada in einem Exilverlag.
Bohumil Hrabal starb 3. Februar 1997 in Prag.

Weblinks:

Literatur von und über Bohumil Hrabal im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Bohumil Hrabal Biografie - Suhrkamp-Verlag
http://www.odaha.com/bohumilhrabal.php eine (tschechische)Hrabal-Biografie, Bibliographie, Fotos
http://hrabal.eunet.cz/hrabal/bh.htm eine umfangreiche
Materialsammlung der Bohumil-Hrabal-Gesellschaft (tschechisch)

Mittwoch, 26. März 2014

Diana Ross 70. Geburtstag

Diana Ross

Die amerikanische Sängerin und Schauspielerin Diana Ross feiert ihren 70. Geburtstag. Sie wurde am 26. März 1944 in Detroit geboren. Diana Ross gehört zu den erfolgreichsten amerikanischen Sängerinnen der Musikgeschichte. Ferner ist die wandlungsfähige Künstlerin auch als Musikproduzentin und Schauspielerin in Erscheinung getreten.

Sie prägte als Frontsängerin der "The Supremes" die Soul- und Popmusik der 1960er Jahre sowie die Plattenfirma Motown und stieg ab 1970 „zu einer schillernden Superstar-Persönlichkeit auf, die jedes Genre populärer schwarzer Musik beherrschte

In den 1960er Jahren gehörte Diana Ross und ihre Gruppe "The Supremes" zu den weltweit erfolgreichsten Bands. Nur die "Beatles" verkauften zu dieser Zeit mehr Schallplatten als die Motown-Sängerinnen. Ab 1970 begann Ross ihre Solokarriere und landete mit Titeln wie "Aint't No Mountain High Enough" und Balladen wie "Reach Out and Touch" oder "Touch Me in the Morning" internationale Hits.

Auch als Schauspielerin war die aus Detroit stammende Sängerin erfolgreich. Für ihre Verkörperung der Billie Holliday in dem Film "Lady Sings the Blues" (1972) wurde sie für einen "Oscar" als beste Darstellerin nominiert. Das Titelstück "Do You Know Where You're Going To" für ihren nächsten Film, "Mahogany" (1975) erreichte Platz 1 der amerikanischen Charts.