Samstag, 19. September 2009

Varusschlacht im Teutoburger Wald


In der Varusschlacht - auch Schlacht im Teutoburger Wald - in der zweiten Hälfte des Jahres 9 n. Chr. erlitten drei römische Legionen samt Hilfstruppen und Tross unter Publius Quinctilius Varus in Germanien eine vernichtende Niederlage gegen ein germanisches Heer unter Führung des Arminius („Hermann“), eines Fürsten der Cherusker.

In der Varusschlacht vor 2.000 Jahren im Jahr 9 nach Chr. fanden in einem über drei Tage dauernden Gemetzel auf Seiten der Römer drei Elite-Legionen (die 17., 18. und 19. Legion), drei Reiter­geschwader und sechs weitere Kohorten Fußtruppen, zusammen etwa 18.000 römische Soldaten, den Tod. Eingeleitet wurde diese vernichtende Schlacht auf dem Rückzug der römischen Truppen von ihrem Quartier an der Weser zurück zu ihrem Heerlager nach Haltern.

Die Schlacht, in der ein Achtel des Gesamtheeres im Römischen Reich vernichtet wurde, leitete das Ende der römischen Bemühungen ein, die rechtsrheinischen Gebiete Germaniens bis zur Elbe (Fluvius Albis) zu einer Provinz des Römischen Reiches zu machen. Sie gehört daher zu den wichtigsten Ereignissen in der Geschichte der Römer in Germanien.

Das Römische Reich hatte zuvor große Anstrengungen unternommen, um sich weiter nach Richtung Norden auszudehnen und ganz Germanien zu erobern. Dieser Drang der Römer, die Gebiete des heutigen Nord- und Nordwestdeutschlands zu erobern, wurde durch die Niederlage im Teutoburger Wald gestoppt.

Als Ort der Schlacht wurden und werden verschiedene Stätten in Ostwestfalen, Norddeutschland und in den Niederlanden vermutet. Seit Ende der 1980er Jahre werden archäologische Ausgrabungen in der Fundregion Kalkriese am Wiehengebirge im Osnabrücker Land durchgeführt, die den Ort zu einem Favoriten in der Diskussion als Ort der Varusschlacht machten.

In jüngsten Beiträgen werden jedoch wieder verstärkt Zweifel an der Auffassung geäußert, ein Teil der Schlacht habe in Kalkriese stattgefunden. Das Hermannsdenkmal bei Detmold im Teutoburger Wald erinnert an die Varusschlacht.

Der römische Geschichts­schreiber Tacitus beschreibt beim Auffinden des Schlacht­feldes durch Germanicus im Jahre 15 nach Chr. u. a., dass die bleichenden Knochen der Gefallenen zu sehen waren.

Weblinks:

Varusschlacht im Teutoburger Wald - www.varusschlacht-im-teutoburger-wald.de

Die Schlacht im Teutoburger Wald - Infos und Daten - www.hermannsschlacht.de/schlacht-im-teutoburger-wald.html

Dienstag, 15. September 2009

Denkmal eines lebensgroßen Reiterstandbilds in Waldgirmes eingeweiht

Standbild des Kaisers Augustus, Nachbildung

Das »Römische Forum Waldgirmes« ist ein ehemaliger befestigter Handelsplatz des Römischen Reiches östlich des Limes, welches am Rande der heutigen Ortschaft Waldgirmes in der Gemeinde Lahnau in Mittelhessen gelegen ist.

Der größte und wohl auch international herausragende Fund unter den weit über die benachbarten Gebiete und germanischen Siedlungen verstreuten 200 Sammelstücken ist der archäologisch einmalige Fund des Pferdekopfes eines lebensgroßen Reiterstandbilds aus vergoldeter Bronze, der im Jahr 2009 in dem elf Meter tiefen Brunnen gemacht wurde. Dass Standbild stellt vermutlich den römischen Kaiser Augustus dar.

Dieses Standbild, von dem schon vorher weitere Kleinteile gefunden worden waren, wurde von dem aus Braunfels stammenden Künstler Heinrich Janke nachgeformt, wobei er allerdings Augustus nicht in Kaiser- oder Feldherrenpose darstellte, sondern als jungen Mann. Das Pferd wurde der Reiterstatue Mark Aurels in Rom nachempfunden.

Anlässlich der Römertage 2009 zum Gedenken an die 9 n. Chr. erfolgte Varusschlacht fand das Denkmal seinen Platz auf dem Römischen Forum.

Donnerstag, 13. August 2009

1809 Schlacht am Bergisel

In den Befreiungskriegen von 1809 führte Andreas Hofer die Tiroler dreimal siegreich zum Kampf gegen die Truppen Napoleons. Der Bergisel oberhalb von Innsbruck war 1809 viermal Schauplatz der Schlacht am Bergisel unter Oberbefehl des Tiroler Freiheitskämpfers Andreas Hofer.

Am 13. August 1809 haben die aus ganz Tirol zusammengezogenen Bauern- und Bürgerscharen unter dem Kommando Andreas Hofers die um Innsbruck herum verteilten napoleonischen Truppen in der dritten Schlacht am Bergisel so schwächen können, daß die Besatzer wenig später Richtung Rosenheim abzogen.

Dieser Tag ist in Tirol immer schon als Tag der Befreiung gefeiert und zum identitättsstiftenden Großereignis verklärt worden. Die Ereignisse der dritten Schlacht am Bergisel am 13. August 1809 sind im Innsbrucker Riesenrundgemälde dargestellt.

Dienstag, 14. Juli 2009

Kaspar Jodok von Stockalper vor 400 Jahren geboren

Kaspar Jodok von Stockalper

Kaspar Jodok von Stockalper wurde vor 400 Jahren am 14. Juli 1609 in Brig im Oberwallis geboren. Er war ein Walliser Kaufmann, Bankier, Militär, Politiker, Mäzen und Bauherr.

Stockalper entstammte einer angesehenen Familie, die einst die Stockalp am Simplon-Pass bewirtschaftete. Nach dem Besuch des Jesuiten-Kollegs in Venthône und Brig besuchte er die Jesuiten-Akademie in Freiburg im Breisgau.

Im Alter von knapp 20 Jahren kehrte er nach Brig zurück, wo er Notar, Gemeinderat und Kommissar der Pestwache wurde. Er sprach Deutsch, Französisch, Italienisch, Spanisch, Latein und Griechisch.

1670 wurde Stockalper zum Landeshauptmann gewählt und damit oberster Chef von Legislative, Exekutive und Judikative, der das Wallis an der Eidgenössischen Tagsatzung und am französischen Hof vertrat.

Als Gönner holte er Kapuziner, Ursulinen und Jesuiten nach Brig, baute und unterstützte Klöster, Kirchen, Spitäler, Schulen und Heime. Als Bauherr war er für die Errichtung der Kirche Mariä Himmelfahrt in Glis, des Kanals von Vouvry nach Collombey, des Kollegiums Spiritus Sanctus und des Klosters St. Ursula verantwortlich.

Seinen Reichtum stellte er in seinem Palast in der Briger Altstadt zur Schau, dem Stockalperschloss. Es gilt als eines der markantesten weltlichen Barockgebäude der Schweiz.

Mit Zivilprozessen versuchten Stockalpers Gegner, sein Reich zu zerschlagen. Stockalper wurde vor einer Anklage gewarnt und konnte rechtzeitig nach Domodossola fliehen, wo er fünf Jahre im Exil verbrachte.

 Erst die Veränderung der politischen Verhältnisse erlaubte ihm später eine Rückkehr nach Brig. Stockalper musste Abbitte leisten und verbrachte den Rest seines Lebens auf seinem Schloss, wo er am 29. April 1691 im Alter von 81 Jahren starb.

Freitag, 10. Juli 2009

»Erfolg« von Lion Feuchtwanger

Erfolg

»Erfolg« ist der Titel eines Zeitromans von Lion Feuchtwanger, dessen Untertitel »Drei Jahre Geschichte einer Provinz« lautet. Der Roman entstand in den Jahren 1927–1930 und erschien 1930. Zusammen mit den Romanen »Die Geschwister Oppermann« und »Exil« gehört »Erfolg« zu Feuchtwangers »Wartesaal-Trilogie«. Der packende Zeit- und Justizroman weist deutliche Elemente eines Schlüsselromans auf.

Der Roman Lion Feuchtwangers spielt um den Novemberputsch 1923 in München. Hauptprotagonist ist der Leiter der staatlichen Kunstakademie Martin Krüger, der durch einen fingierten Prozess ungerecht hinter Gittern sitzt. Einzig seine Freundin Johanna setzt sich für Ihn ein und alle Hebel in Bewegung, um die willkürliche Haft zu verkürzen.

Lion Feuchtwanger schreibt einen unbequemen Roman, der die Münchner in ihrer bodenständigen und bisweilen skrupellosen Sturheit zeigt. Als gebürtiger Münchner verleiht er seinen Figuren bajuwarische Charaktereigenschaften und seiner Erzählung lokales Kolorit durch landestypische Dialektsynonyme.


1927 in der Zeit der Weimarer Republik geschrieben, sieht der Autor bereits die Gefahr des Nationalsozialismus deutlich vor Augen und warnt vor zunehmender politischer Agitation, sowie dem aufkommenden Rassismus. München provinzialisiert sich bereits unter dem Mief der Nazis. Stilistisch weiß Lion Feuchtwanger wie immer zu überzeugen.

Weblink:
Erfolg
Erfolg
von Lion Feuchtwanger

Dienstag, 7. Juli 2009

Lion Feuchtwanger vor 125 Jahren geboren

Lion Feuchtwanger

Lion Feuchtwanger wurde vor 125 Jahren am 7. Juli 1884 in München als Sohn eines jüdischen Fabrikanten geboren. Feuchtwanger war ein deutscher Schriftsteller, war Romancier und Weltbürger und einer der meistgelesenen deutschsprachigen Autoren des 20. Jahrhunderts. Seine Romane erreichten Millionenauflagen und sind in über 20 Sprachen erschienen.
Jud Süß

Schon früh unternahm Lion Feuchtwanger erste Versuche als Schriftsteller, die ihm bereits als Schüler einen Preis einbrachten. 1919 lernte der Autor Bertolt Brecht kennen und arbeitete fortan eng mit ihm zusammen. 1923 erschien sein Roman "Die häßliche Herzogin Margarete Maultasch". "Jud Süß" (1925) machte ihn international bekannt. Das Werk wurde in einer verfälschten Version im Dritten Reich verfilmt.

Der Münchner Schriftsteller Lion Feuchtwanger, der sich seit Herbst 1932 auf einer Vortragsreise in den USA befand und nach dem 30. Januar 1933 nicht mehr zurückkehren konnte, ließ sich in Frankreich nieder. Hier entstand in den Jahren 1935 bis 1939 sein Roman "Exil", in dem in eindringlichen Worten das harte Leben der Exilanten in der Fremde schildert, das nicht selten in Resignation und Verzweiflung mündete.

1933 wurde der linke jüdische Intellektuelle ausgebürgert und seine Bücher von den "arischen" Nazis verbrannt. Er ließ sich in Sanary-sur-Mer (Südfrankreich) nieder. Dort entstand die "Wartesaal"-Trilogie" (1930-1940). 1941 zog er nach Los Angeles. Seine Romane "Die Brüder Lautensack" (1944), "Die Jüdin von Toledo" (1955) und "Goya oder Der arge Weg der Erkenntnis" (1951) wurden zu großen Erfolgen. Lion Feuchtwanger gehörte zu den meistgelesenen Autoren seiner Zeit.

Eine Konstante seines Werkes war die immer neue Auseinandersetzung mit dem Judentum, so z.B. in seiner "Josephus"-Romatrilogie, die das Leben des spätantiken judäischen Geschichtsschreibers Flavius Josephus behandelt. Aus seinem grundsätzlichen Bekenntnis zu Sozialismus und Kommunismus machte Feuchtwanger nie einen Hehl, wenn dem Romancier dabei auch Fehleinschätzungen unterliefen, wie z.B. seine positive Schilderung der stalinistischen Säuberungen 1937. Der Schriftsteller gilt als einer der größten deutschen Verfasser historischer Romane.

Lion Feuchtwanger starb am 21. Dezember 1958 in Los Angeles. Als Feuchtwanger mit 74 Jahren starb, galt er als einer der bedeutendsten Schriftsteller deutscher Sprache.

Buchempfehlungen:

Jud Süß
Jud Süß
von Lion Feuchtwanger

Die Jüdin von Toledo
Die Jüdin von Toledo
von Lion Feuchtwanger

Sonntag, 21. Juni 2009

Solowezki-Kloster im Weißen Meer

Solowezki-Kloster

Das Solowezki-Kloster auf der Insel Solowki im Weißen Meer wurde im Jahre 1429 auf der Hauptinsel von den Mönchen Sawwati, German und Sossima gegründet.

Das Kloster im Norden von Karelien, welches bis 1920 existierte, stellte über Jahrhunderte hinweg eines der wichtigsten wirtschaftlichen, politischen, kulturellen sowie militärischen Zentren in der Region dar und hat eine bewegte Geschichte hinter sich.

Im 13. Jahrhundert siedelten sich Mönche auf den Inseln an und errichteten ein Kloster. Im 16. Jahrhundert wurde es zu einem der nördlichen Hauptvorposten von Russland, zu einer Festung, die den nördlichen Teil von Russland gegen Schweden schützte.

Im 17. Jahrhundert sollte sich das Kloster gegen das Heer des russischen Zaren verteidigen. Die Mönche des Kloster Solowetski lehnten die Kirchenreform des Patriarchen Nikon jedoch ab und traten in den Aufstand.

Das Kloster wurde im 18. Jahrhundert von den russischen Zaren zu einer Festung und einem Staatsgefängnis ausgebaut, in dem über gut zweieinhalb Jahrhunderte überwiegend politische Gefangene inhaftiert wurden.

Weblink:

Solovki-Kloster - www.solovki.org