Sonntag, 12. September 2010

Regisseur Claude Chabrol gestorben

Claude Chabrol

Einer der wichtigsten europäischen Filmemacher der letzten Jahrzehnte, der Franzose Claude Chabrol, ist tot. Der Mitbegründer der „Nouvelle Vague“ und Regisseur von Klassikern wie "Das Biest muss sterben" und "Der Schlachter" starb im Alter von 80 Jahren.

Er war einer der wichtigsten Regisseure der französischen Nouvelle Vague und bekannt für seine sozialkritischen Filme über die französische Bourgeoisie. Chabrol gilt als ein "Meister des Abgründigen". So wie viele der damals jungen französischen Filmemacher verehrte auch er Alfred Hitchcock. Von Alfred Hitchcock beeinflusst, stellte er in vielen seiner Filme das Abgründige und Doppelbödige auf eine ironische und distanzierte Weise dar. In seinen Filmen entlarvtr er die Zufriedenheit des Bürgertums als Schein.


Sein großes Vorbild nicht von ungefähr Alfred Hitchcock - war ein Meister in der Darstellung des Abgründigen. Sein Objekt war dabei stets das Bürgertum, die sogenannte bessere Gesellschaft, deren Engstirnigkeit und Falschheit er ebenso unterhaltsam wie gnadenlos aufdeckte. In seinen Filmen nahm Chabrol vor allem die französische Bourgeoisie kritisch unter die Lupe, jedoch mit viel Ironie und Distanz. In zahlreichen Filmen spiegelt sich dessen Einfluss des Abgründigen und Doppeldeutigen wider. Zu Chabrols bevorzugten Themen gehörten Obsession und Abhängigkeit, Bourgeoisie und Bigotterie.

„Verrücktheit ist unendlich faszinierender als Intelligenz, unendlich tiefgründiger. Intelligenz hat Grenzen, Verrücktheit nicht.“
Kein Regisseur - neben Alfred Hithcock - hat so tief in die Abgründer menschlcher Regungen, die oft ja von grausamer Schönheit sind, geschaut wie Claude Chabrol. Dahinter steht die Vergeblichkeit und die Lächerlichkeit jeglicher menschlicher Regung. Dies hatte der Meister--Regisseur aus dem bürgerlich-mondänen Paris klar erkannt.

Über das Alter machte sich Claude Chabrol, der erst diesen Juni seinen 80. Geburtstag gefeiert hatte, nur lustig. Und von steiler Karriere hielt der französische Regisseur auch nicht viel. „Triumphe sind der Tod eines Filmemachers. Ich hatte schöne kleine Erfolge“, zog der Altmeister anlässlich seines Geburtstags am 24. Juni Bilanz.

Claude Chabrol wurde von 85 Jahren am 24. Juni 1930 in Paris; geboren.


Weblinks:

Ein Nachruf auf Claude Chabrol - DW - www.dw.de

Meister des Abgründigen - ORF-Nachruf - http://orf.at/stories

Ein Interview mit Chabrol auf den Seiten der Wochenzeitung "Die Zeit" vom 17.7.2003 - www.zeit.de

Donnerstag, 2. September 2010

Thilo Sarrazin schafft sich selbst ab

Bundesbankvorstand Sarrazin

Thilo Sarrazin ist ein Mann, der gerne verbale Brandsätze unter das Volk wirft, in der irrigen Annahme, seine Brandsätze würden überall dort zünden, wo er sie gerade hingeworfen hat. Sarazin, ehemaliger Finanzsenator von Berlin, ist nicht nur ein geistiger Brandstifter, der seine Meinung offen wie ein Brandbeschleuniger benutzt.

Deutschland schafft sich ab: Wie wir unser Land aufs Spiel setzen

Mit seinen kontoversen Thesen zur Einwanderung sowie seiner irren biologistischen Argumentation, die er vor der Veröffentlichung seines neuen Buches »Deutschland schafft sich ab« zur Auflagensteigerung PR-technisch geschickt unter das Volk gebracht hat, diskreditiert sich das Bundesbankvorstandsmitglied Thilo Sarrazin zunehmend selbst - er stellt sich durch seine vertretene kontroverse Meinung zunehmend ins gesellschaftliche Abseits.

Seine Thesen sind verbale Brandsätze und zuweilen offen rassistisch. Bevorzugte Opfer sind wieder einmal die muslimischen Einwanderer, die er als nicht integrationswillig und geistig minderbemittelt ansieht - was er auf genetische Vererbung zurückführt. Diese Gruppe verursacht dem Staat nur unnötige Kosten, ohne dabei einen produktiven Beitrag für die Gesellschaft zu leisten.

Sarrazin grenzt verbal nicht nur die Muslime, sondern ganze Gruppen aus, macht sie verächtlich und benutzt als gedankliche Rechtfertigung hierfür auch noch abstruse Erbmaterialtheorien. Der ehemalige Finanzsenator von Berlin verrennt sich in einer überflüssigen Debatte, zu deren Lösung er durch seinen Populismus nichts beitragen wird und nichts betragen kann. Denn Thilo Sarrazin ist ein Provokateur ohne Agenda.

So ein Poltergeist und verbaler Provokateur, der mit der Ausländerangst spielt, ist eigentlich weder für eine Partei noch in einer Führungsposition länger tragbar, wie sie Sarrazin bekleidet. Die SPD plant daher nun ein Parteiausschlussverfahren gegen den meinungsfreudigen Bundesbankvorstand. Bundesbankpräsident Axel Weber hat jetzt beschlossen, dass Thilo Sarrazin abberufen werden soll.

Man könnte nun meinen: Thilo Sarrazin schafft sich selbst ab - analog zum Titel seines Buches.

Tagesschau-Beitrag:

Bundespräsident Wulff soll Sarrazin abberufen

Focus-Beitrag:

Die markanten Sprüche des Thilo Sarrazin
 
Sarrazins Vita - Der späte Provokateur

Montag, 23. August 2010

Das Stadtfestival in Malmö


Es gibt Reiseziele, die das ganze Jahr über Spass machen und Malmö ist eines davon. Die Sommer an der südschwedischen Küste sind mild, die Winter eher kühl, aber nicht übermäßig kalt.

Der Stadtstrand, das gut ausgebaute Radwegenetz und die Mussen lassen sich ganzjährig genießen. Es gibt aber eine Woche, in der Malmö besonders lohnt, während des Stadtfestivals im August.

Seit der Einweihung der Öresundbrücke im Jahr 2000 bildet die Metropolregion Malmö zusammen mit dem am Öresund gegenüber liegenden Kopenhagen eines der Zentren der Öresundregion.

Seit 1984 findet jedes Jahr im August das Malmö-Festival statt. Das Hauptaugenmerk der Aktivitäten liegt auf internationaler Küche und musikalischen Darbietungen, die auf verschiedenen Freilichtbühnen stattfinden. Dieses Jahr feiert die Stadt ihr 26. Stadtfest vom 20. bis 27. August 2010.

Eine ganze Woche bieten die Gassen und Plätze der Innenstadt Musikkonzerte, Straßentheater, Schausteller und jede Menge Kunst - und das bei freiem Eintritt. - Also auf nach Malmö über den Öresund zum 26. Stadtfestival - dem ältesten Schwedens!

Weblink:

Malmofestivalen.se - Offizielle Festvial-Seite

Sonntag, 15. August 2010

Diego Velázquez und sein Werk

Diego Velázquez

Diego Velázquez wurde 1599 in Sevilla geboren. Im Alter von zehn Jahren begann er die Malerlehre. Schnell übertraf er seinen Lehrer. Mit 23 Jahren erschuf er sein erstes Meisterwerk: der Wasserverkäufer von Sevilla. Ein armer, alter Mann und ein Junge, offensichtlich aus besserem Hause.

So real hatte das vorher keiner zu malen gewagt. Szenen aus dem Alltagsleben der ärmeren Menschen waren verpönt. Doch Velázquez legt in dieses Sujet seine ganze Konzentration. So wurden bis dahin nur Heilige gemalt.

1623 ging Velázquez nach Madrid und wurde Hofmaler von König Philipp IV. Der war gerade 17 und Velázquez malte einen König in der Spätpubertät. Auf das Wesentliche reduziert, melancholisch. In Madrid herrschte das strenge Hofzeremoniell. Lachen war nur den Narren erlaubt. Jede Geste, jede Berührung ist genauestens reglementiert. Kein Spaß, auch für die Kinder nicht.

Seit dem frühen neunzehnten Jahrhundert war Velázquez Werk Vorbild für zahlreiche Maler, seine Gemälde beeinflussten unter anderem Francisco de Goya, den Impressionisten Édouard Manet. Maler des 20. Jahrhunderts, wie Pablo Picasso, Francis Bacon und Salvador Dalí, zollten Velázquez ihren Respekt, indem sie seine Gemälde malerisch neu interpretierten.

Velázquez wurde im andalusischen Sevilla wahrscheinlich in den ersten Tagen des Juni 1599 geboren. Sicher ist lediglich sein Taufdatum, der 6. Juni.

Literatur:

Velázquez
Velázquez
von Norbert Wolf

Samstag, 7. August 2010

Kunstwerke in den Reisfeldern in Inakadate

Erstaunliche Kunstwerke sind aus den Reisfeldern in Japan entsprungen, jedoch sind sie kein Machwerk von Außerirdischen, sondern das beeindruckende Ergebnis einer klugen Pflanzaktion. Die Strukturen wurden klug gepflanzt. Die Bauern erschufen riesige Darstellungen, obwohl sie keine Tinte oder Farbe einsetzten, stattdessen wurden verschieden-farbige Reispflanzen präzise und strategisch angeordnet und wuchsen in Reisfeldern. Der fortschreitende Sommer lies die Pflanzen sprießen und ein genaues Kunstwerk trat in Erscheinung. In diesem Jahr sind verschiedene Kunstwerke in anderen Bereichen von Reisbauern in Japan erschienen einschließlich Entwürfe von Wild-Tänzern. Kleinere Arbeiten dieser „Getreide-Kunst“ können in anderen Bereichen von Reisbauern in Japan, als dieses Bild von Doraemon und den Wild-Tänzern. Die Bauern erschufen die Malereien durch das Pflanzen von kleinen lila und gelb-blättrigen Kodaimai Reis neben ihrem örlichen grün-blättrigeben Tsugaru, eine römische Sorte, um die farbigen Muster in der Zeit zwischen der Bepflanzung und Ernte im September zu erschaffen. Die Malereien in Inakadate umfassen ein Reisfeld von 15.000 m². Weblink: Kunstwerke in den Reisfeldern in Inakadate - wirtrainierenaikido.com

Freitag, 6. August 2010

Diego Velázquez vor 450 Jahren gestorben

Diego Velázquez

Diego Velázquez starb vor 450 Jahren am 6. August 1660 in Madrid. Velázquez war ein spanischer Maler des Barock, der zu den wichtigsten Porträtmalern seiner Zeit gehörte. Er gilt als der unbestrittene Höhepunkt des Goldenen Zeitalters der spanischen Malerei.

Als Maler am Hof des spanischen Königs Philipp IV. porträtierte er zahlreiche Mitglieder der königlichen Familie und Angehörige des Hofes. Velázquez hat zahlreiche kunsthistorisch bedeutsame Gemälde geschaffen. Das wahrscheinlich bekannteste Bild von seiner Hand ist »Las Meninas« aus dem Jahre 1656.

Am 6. Oktober 1623 trat Velázquez als Hofmaler in den Dienst des spanischen Königs. Velázquez erhielt ein Atelier im königlichen Schloss sowie 1624 die Summe von 300 Dukaten aus der königlichen Schatulle, um den Umzug seiner Familie nach Madrid zu finanzieren. Sein Salär betrug monatlich 20 Dukaten und Unterkunft sowie zusätzliche Entlohnungen für alle Gemälde, die er ausführte.

Philipp IV. hatte rasch das außergewöhnliche Talent von Velázquez erkannt und erklärt, dass kein anderer Maler mehr seine Porträts ausführen sollte – eine Aussage, die allerdings nicht lange Bestand hatte, denn Peter Paul Rubens malte mehrere Porträts des spanischen Königs.

Velázquez
Velázquez

1625 schuf Velázquez ein heute verschollenes Reiterporträt von Philipp IV., das ihn noch weiter in der Hierarchie der Hofmaler aufsteigen ließ. Als Dank erhielt Velázquez vom König 300 Dukaten sowie den gleichen Betrag als jährliche Rente auf Lebenszeit.

Im Prado hängen heute noch zwei Porträts von Philipp IV., die zeigen, dass Velázquez' Malstil im Vergleich zu den Gemälden der Sevillaer Zeit weicher geworden war. Velázquez Ruf als hervorragender Porträtmaler stieg sehr schnell, so dass auch der spätere englische König Charles I. während eines Aufenthalts am spanischen Hof Velázquez Modell saß.

Seit dem frühen neunzehnten Jahrhundert war Velázquez Werk Vorbild für zahlreiche Maler, seine Gemälde beeinflussten unter anderem Francisco de Goya, den Impressionisten Édouard Manet. Maler des 20. Jahrhunderts, wie Pablo Picasso, Francis Bacon und Salvador Dalí, zollten Velázquez ihren Respekt, indem sie seine Gemälde malerisch neu interpretierten.

Velázquez wurde im andalusischen Sevilla wahrscheinlich in den ersten Tagen des Juni 1599 geboren. Sicher ist lediglich sein Taufdatum, der 6. Juni.

Weblinks:

Velázquez
Velázquez
von Norbert Wolf
Velázquez
Velázquez
von Norbert Wolf

Diego Velázquez 1660 gestorben

Velázquez

Diego Velázquez starb am 6. August 1660 in Madrid. Er war ein spanischer Maler des Barock, der zu den wichtigsten Porträtmalern seiner Zeit gehörte. Als Maler am Hof des spanischen Königs Philipp IV. porträtierte er zahlreiche Mitglieder der königlichen Familie und Angehörige des Hofes.

Velázquez hat zahlreiche kunsthistorisch bedeutsame Gemälde geschaffen. Das wahrscheinlich bekannteste Bild von seiner Hand ist Las Meninas aus dem Jahre 1656.

Er war Hofmaler des mächtigsten Königs seiner Zeit, des Habsburgers Philipp IV. in Madrid, und eine der geheimnisvollsten Persönlichkeiten der Kunstgeschichte.

Velázquez
Velázquez

Seine Gemälde waren der unbestrittene Höhepunkt des Goldenen Zeitalters der spanischen Malerei, aber man weiß aber so gut wie nichts über den Maler und kann seine rätselhaften Bilder zudem bis heute nicht zufriedenstellend deuten.

Den Spaniern seiner Zeit galt die Malerei als bloßes Handwerk, während die Dichtung den Künsten zugerechnet wurde. Velázquez schuf vielschichtige Bildgedichte. Kein Maler hat dabei so in das Innere der Menschen geschaut wie Velázquez. Mit dem Blick eines Psychologen porträtierte er Mitte des 17. Jahrhunderts Zwerge und Hofnarren.

Velázquez war seiner Zeit weit voraus: Er war nicht nur ein großer Künstler, sondern auch ein großer Philosoph, ein großer Denker, der aber nicht geschrieben und keine Werke veröffentlicht hat. Velázquez hat sein Denken in Malerei übersetzt. Er lässt sich nicht einordnen.

Weblinks:

Velázquez
Velázquez
von Norbert Wolf

Velázquez
Velázquez
von Norbert Wolf