Montag, 26. März 2012

Walt Whitman 1892 gestorben

Walt Whitman

Der amerikanische Dichter Walt Whitman starb am 26. März 1892 in Camden, New Jersey. Er gilt als einer der Begründer der modernen amerikanischen Dichtung und daher als einer der einflussreichsten amerikanischen Lyriker des 19. Jahrhunderts. Sein berühmtestes Werk ist sein Lebenswerk »Leaves of Grass« (»Grashalme«).

Walt Whitman ist ein Vertreter der naturnahen Lyrik. Seine Lyrik ist sehr volksverbunden und macht die Bedeutung der Masse, der Demokratie und der Natur deutlich und verherrlicht diese. In Gedichten wie »Gesang von mir selbst« wird eine Verherrlichung des Ichs als seelisch-sinnliche Ganzheit deutlich, die den demokratischen Mensch verkörpert. Andererseits ist er Dichtern wie Shakespeare, Macpherson, Homer, der Bibelsprache und orientalischer Literatur und Philosophie verpflichtet.

Whitman war ferner vom Pantheismus beeinflusst und von dem Gedankengut der Transzendentalisten geprägt. Seine Dichtung drückt eine Auffassung der „prophetischen Sendung des Dichters“ aus.
Im Sezessionskrieg war Whitman 1862 als freiwilliger Sanitätshelfer in Lazaretten in Washington D.C. tätig.

Unter dem Eindruck des Krieges entstand der Gedichtband »Drum Taps« (»Trommelschläge«), der 1865 veröffentlicht wurde. Im selben Jahr wurde Whitman im Innenministerium angestellt, später jedoch vom Innenminister wegen „Unsittlichkeit seiner Dichtung“ entlassen.

Während die frühen Werke von unbrechbaren Optimismus strotzen, finden sich in späteren Werken auch triste Todeserfahrungen aus dem Sezessionskrieg. Whitman hat der Dynamik und dem expansiven Menschheitsglauben Amerikas einen gültigen Ausdruck verliehen. Seine Dichtung wirkte auch stark auf Europa und wies der Lyrik neue Aussage- und Ausdrücksmöglichkeiten.

Montag, 19. März 2012

Einweihung der »Sagrada Família« 1882

Sagrada Família

Die »Sagrada Família« - die »Sühnekirche der Heiligen Familie« - ist eine römisch-katholische Basilika in Barcelona. Die Grundsteinlegung des sakralen Baus erfolgte vor 130 Jahren am 19. März 1882, dem Gedenktag des Heiligen Josef. Der Architekt Antoni Gaudí war bei der Grundsteinlegung anwesend.

Die »Sagrada Família»« in Barcelona ist ein einzigartiges, faszinierendes Bauprojekt und gilt als architektonisches Meisterwerk Gaudis. Der Bau der von Antoni Gaudí im neukatalanischen Stil entworfenen Kirche ist bis heute unvollendet. Die »Sagrada Família« entsteht und wächst heute noch, und dies bereits seit über 125 Jahren. Sie wurde 1882 begonnen und soll nach jüngsten Prognosen im Jahr 2026 abgeschlossen sein.

Die »Sagrada Família« verbindet wie alle Kirchen mit sehr langer Bauzeit verschiedene Architekturstile. Konzipiert und entworfen wurde sie noch von Gaudís Vorgänger im neukatalanischen Stil, einer Variante der Neugotik. Gaudí entwickelte das Konzept im Stil des Modernisme weiter. Inzwischen treten vor allem bei der Passionsfassade auch Elemente der Moderne hervor.

Sagrada Família

Der Bau wurde von der persönlichen Spiritualität des Architekten beeinflusst. Er betrachtete dabei die Natur als seine hauptsächliche Lehrmeisterin. Überall an der Kirche finden sich komplexe Verzierungen und dekorative Elemente, wie etwa spindelartige Türme, die einer Sandburg gleichen und deren Dächer von geometrischen Formen gekrönt sind, die vom Kubismus beeinflusst scheinen.

Im Jahr 2005 nahm die UNESCO die Geburtsfassade, die Apsisfassade und die Krypta der »Sagrada Família« als Erweiterung des Weltkulturerbedenkmals Arbeiten von Antoni Gaudí in ihre Liste des Weltkulturerbes auf. Am 7. November 2010 weihte Papst Benedikt XVI. die Kirche und erhob sie zugleich zur päpstlichen »Basilica minor«.

Literatur:

Die schönsten Städte der Welt - Barcelona
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Spanien: Reisehandbuch mit vielen praktischen Tipps
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von Thomas Schröder


Samstag, 10. März 2012

Friedrich Schlegel 1772 geboren

Friedrich Schlegel

Am 10. März 1772 wurde der deutsche Philosoph und Schriftsteller Friedrich Schlegel in Hannover geboren. Schlegel war ein bedeutender deutscher Kulturphilosoph, Schriftsteller, Literaturkritiker, Historiker, Altphilologe.

Neben seinem Bruder August Wilhelm Schlegel einer der wichtigsten Vertreter der "Jenaer Frühromantik". Schlegels philosophische Ideen hatten starken Einfluss auf die deutsche Frühromantik.

Nach dem Studium von Jura, Philologie, Geschichte und Philosophie in Göttingen und Leipzig gab er mit seinem älteren Bruder August Wilhelm die Zeitschrift "Athenaeum" heraus. Zusammen mit seinem Bruder August Wilhelm veröffentlichte er 1798 das Journal »Athenäum«, das nach zwei Jahren im Jahr 1800 bereits wieder eingestellt wurde.

Friedrich Schlegel war ein bedeutender Literaturtheoretiker und -kritiker der Romantik. Er schrieb auch kritische und historische Abhandlungen sowie programmatische Essays, z.B. über Lessing. Er ist der Verfasser des Romans »Lucinde« (1799).

Friedrich Schlegel lehrte 1801 kurzzeitig als Privatdozent an der Universität Jena, ging jedoch 1802 zum Sanskritstudium nach Paris.

1808 veröffentlichte er seine Studie "Über die Sprache und Weisheit der Indier". Das Werk gilt als der erste Versuch der Beschäftigung mit den indischen Sprachen und als Beginn der vergleichenden Linguistik.

Weblinks:

Friedrich Schlegel-Biografie - Biografien-Portal - www.die-biografien.de

Friedrich Schlegel-Zitate - Zitate-Portal - www.die-zitate.de

Montag, 5. März 2012

Pier Paolo Pasolini 90.Geburtstag

Pier Paolo Pasolini, der große Dichter der italienischen Nachkriegszeit, wäre am 5. März 2012 neunzig Jahre alt geworden. Pasolini wurde 1922 in Bologna geboren und am 1. November 1975 in Ostia bei Rom ermordet.

Pasolini war ein kompromissloser und wagemutiger künstlerischer Tausendsassa, bei dem Leben und Werk sich intensiv durchdrangen: Lyriker, Romancier, Essayist, Tagebuch- und Theaterstückschreiber und später vor allem Filmemacher.

Standen diese ebenso wie die Romane zunächst in einer neorealistischen Tradition („Accatone“, „Mamma Roma“), wandte er sich in seinen späteren parabelhaften Filmen („Das Evangelium nach Matthäus“, „Teorema“, „Die 120 Tage von Sodom“) archaischen, surrealen oder mythischen Welten zu.

Pasolinis erster veröffentlichter Gedichtband („Poesie a Casarsa“, 1942) ist im Dialekt des Friaul geschrieben. Es war die Sprache seiner geliebten Mutter, die er für sich, da er ihn nie als Muttersprache sprach, zur „Kunstsprache“ erhob.

Sonntag, 26. Februar 2012

Johnny Cash 80. Geburtstag

Johnny Cash

Johnny Cash wude am 26. Februar 1932 in Kingsland, Arkansas, geboren. Er war einer der einflussreichsten amerikanischen Country-Sänger und -Songschreiber. Daneben spielte der populäre Sänger noch Mundharmonika und Gitarre. Johnny Cash, der den Beinamen „Man in Black“ trug, gilt als die Verkörperung der Country-Musik schlechthin. Er war gut vierzig Jahre lang das Synonym für Country-Musik.


Cash war bekannt für seine markante Bassbariton-Stimme und den sogenannten „Boom-Chicka-Boom“-Sound seiner Begleitband »Tennessee Three« sowie seine kritischen und unkonventionellen Texte. Sein musikalisches Spektrum reichte von den 1950er Jahren mit Country, Gospel, Rockabilly, Blues, Folk und Pop bis hin zum Alternative Country Anfang des 21. Jahrhunderts. Legendär sind seine Konzerte in den Gefängnissen Folsom und San Quentin Ende der 1960er Jahre. Nach einer harten Kindheit ging der junge Johnny zum Militär, wo er seine dreijährige Dienstzeit in Deutschland in der Nähe von Augsburg verbrachte. Hier schrieb er auch seine ersten Songs, die 1955 veröffentlicht wurden. Nach Ablauf seines Vertrags wechselte er 1958 zu Columbia Records, weil er dort bessere Entwicklungsmöglichkeiten sah. Zu Recht: Denn zur Überraschung seiner Plattenfirma verkaufte der junge Star mehr Langspielplatten als Singles und bescherte seinem neuen Label sensationelle Umsätze.


Seit seinem Schallplattendebüt im Jahr 1955 nahm Johnny Cash mehr als 2.500 Songs auf und hatte beinahe 150 Hits in den »Billboard-Country-Charts«, davon 14 Nummer Eins-Hits, die zusammen 68 Wochen lang die Spitzenposition der Hitlisten belegte. Johnny Cash, der den Beinamen „Man in Black“ trug, hat etwa 500 Songs geschrieben, mehr als 50 Millionen Tonträger verkauft und wurde mit 13 »Grammy Awards« ausgezeichnet.

Johnny Cash starb am 12. September 2003 in Nashville, Tennessee.

Mittwoch, 15. Februar 2012

Peter der Große erläßt Ukas für den Bau einer Waffenfabrik in Tula

Tulaer Kreml

Tula mit seinem 300 Jahre alten Waffenwerk und anderen Fabriken ist eine bedeutende Industriestadt und eines der Zentren der russischen Rüstungsindustrie. Tula liegt 200 Kilometer südlich von Moskau.

Die Stadt hat eine über 850-jährige Geschichte und ist mit zahlreichen historischen Bauwerken, darunter dem Kreml aus dem frühen 16. Jahrhundert, ein bedeutendes Touristenziel. Gegen Ende des 16. Jahrhunderts begann sich in Tula, vor allem aufgrund des reichen Eisenerzvorkommens in der Umgebung der Stadt, das Metallverarbeitungshandwerk zu entwickeln.

Für die Expansion der russischen Waffenindustrie sorgten mehrere weitere Tulaer Industriellenfamilien aus der Zunft der Eisenschmiede. Da Peter der Große spätestens seit dem Krieg gegen Schweden um die große strategische Bedeutung des Tulaer Metallhandwerks wusste, erließ er vor 300 Jahren am 15. Februar 1712 einen Sonder-Ukas für den Bau einer großen Waffenfabrik nahe der Tulaer Eisenschmiedsiedlung.

Dieser Tag gilt bis heute als das Gründungsdatum des Tulaer Waffenwerks, das bis heute in unmittelbarer Nähe des Kremls beheimatet ist und zu den bekanntesten russischen Waffenherstellern zählt. Die neu gegründete Fabrik wurde mit für die damalige Zeit modernsten Anlagen ausgerüstet und produzierte bereits im Jahre 1720 rund 22.000 Gewehre für die Kaiserliche Russische Armee.

Dienstag, 14. Februar 2012

Widerstand gegen den Bau des Eiffelturms

Gustave Eiffel Karicatur

Zunächst stieß die Stahlkonstruktion des Eiffelturms auf wenig Liebe bei namhaften Franzosen: Schriftsteller wie Guy de Maupassant, der Komponist Charles Gounod und der Opernarchitekt Charles Garnier wetterten gegen "den monströsen Turm" und "die Schande von Paris".

Zahlreiche Persönlichkeiten, darunter Charles Gounod, Alexandre Dumas, Charles Garnier, William Adolphe Bouguereau und auch Guy de Maupassant als einer der stärksten Kritiker, veröffentlichten am 14. Februar 1887, wenige Tage nach Baubeginn, in der damals renommierten Zeitung »Le Temps« einen Protest der Künstler.

Das Protestschreiben blieb kein Einzelfall; weitere begleiteten die Bauarbeiten. Léon Bloy beschrieb den Eiffelturm als „wirklich tragische Straßenlaterne“, Paul Verlaine als „Skelett von einem Glockenturm“ und François Coppée als „Eisenmast mit starrer Takelage, unvollkommen, konfus und unförmig“.

Bild des Eiffelturms bei der Errichtung in Paris

Bereits vor dem Baubeginn formierte sich unter Intellektuellen und Künstlern Widerstand gegen den Bau des Eiffelturms. Der Kunst- und Kulturhistoriker Jacob Burckhardt sah in dem Bauwerk eine Reklame für die gedankenlosen Tagediebe in ganz Europa und Amerika.

Die starke Ablehnung der Konstruktion aus Eisen und Stahl richtete sich zum einen gegen die für damalige Zeit immense Höhe, zum anderen empfand man die offen zur Schau gestellte Konstruktionsweise aus Eisen mit fehlender Fassade als geradezu skandalös. Zu ungewohnt war für viele der Anblick eines hohen Turmes mitten im Stadtbild.

Ein weiterer Kritikpunkt der Gegner war der Umstand, dass der Turm nicht wie die andere Festarchitektur nach der Ausstellung wieder abgebaut werden, sondern dauerhaft stehen bleiben sollte. Der Protest, der sich vor allem aus dem akademisch-elitären Umfeld rekrutierte, ließ sich auch durch Eiffels gewieftes Entgegenkommen nicht beruhigen, den Turm für einen Bruchteil der Baukosten in Einzelteile zu zerlegen und ihn an anderer Stelle wieder aufzubauen.

Jeder praktische Aspekt, der sich den Notwendigkeiten des Alltags unterwarf, konnte dem hehren Kunstbegriff der Traditionalisten nicht genügen – Industrie und Kunst hatten in ihren Augen strikt getrennt zu bleiben. Die Proteste vieler Kunstschaffenden dürfen jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass in der breiten Masse das Bauwerk von Anfang an überaus beliebt war und die Baustelle rege besucht wurde.

 Trotz der kritischen Diskussion im Vorfeld nahm die Bevölkerung das neue Wahrzeichen sofort an, so dass die zu hoch ausgefallenen Baukosten bald wieder eingenommen waren und der Turm zur gewinnbringenden Attraktion wurde. Von Abriss war da keine Rede mehr, von "Schande" schon gar nicht: Der Turm hieß im Volksmund nun liebevoll "eiserne Dame".