Sonntag, 2. August 2015

Oswald von Wolkenstein

Oswald von Wolkenstein


Oswald von Wolkenstein wurde am das Jahr 1377 vermutlich auf der Trostburg bei Waidbruck oder auf Burg Schöneck im Pustertal in Südtirol geboren. Oswald von Wolkenstein war ein Sänger, Dichter und Komponist sowie ein Politiker des Mittelalters. Außerdem war er Diplomat in Diensten des deutschen Kaisers Sigismund I. Geboren wurde Oswald von Wolkenstein vermutlich um 1376 oder 1377 auf der Trostburg bei Waidbruck. Er war der zweite von drei Söhnen und hatte auch noch vier Schwestern. Seine Eltern waren Friedrich von Wolkenstein und Katharina von Villanders.

Um 1387, im Alter von nur 10 Jahren, verließ Oswald von Wolkenstein sein Elternhaus und begann ein abenteuerliches Wanderleben durch weite Teile Europas, vermutlich bis in den Vorderen Orient. In dieser Zeit schreib Oswald bereits Lieder über Preußen, Ungarn, Spanien, Persien und noch viele weitere Länder. Doch als sein Vater 1399 stirbt, kehrt er nach Südtirol zurück. Ein langwieriger Erbschaftsstreit mit seinen Brüdern ist die Folge. Erst im Jahr 1407 wurde das Erbe aufgeteilt und Oswald erhielt ein Drittel der Burg Hauenstein (Seis am Schlern). Die weiteren zwei Drittel wurden dem Ritter Martin Jäger zugesprochen.




Im Jahr 1415 kam es zum Höhepunkt in Oswald von Wolkensteins Leben, als er am Konzil von Konstanz im Gefolge von Herzog Friedrich IV von Tirol teilnahm und später im Dienst des König Sigismund aufgenommen wurde. Er war fortan der Mittelmann zwischen dem König und den Tiroler Adeligen, die sich gegen den Ausbau der landesfürstlichen Gewalt durch Herzog Friedrich IV wandten. Die gesamten Einnahmen der Burg Hauenstein, von welcher Oswald jedoch nur ein Drittel geerbt hatte, riss er an sich und so kam es zu erheblichen Streitigkeiten.

1421 kam er somit in Gefangenschaft nach Schloss Forst bei Meran und wurde dort gefoltert und gedemütigt. Nach Jahren von Flucht und Gefangenschaft, blieb Hauenstein zwar im Besitz von Oswald, jedoch musste er dem Ritter Jäger eine Abfindung bezahlen und Urfehde schwören.




Zwischen 1423/25 ließ Oswald eine erste Handschrift auf Pergament mit mehr als 100 seiner Lieder fertigen. Diese ist heute als “Handschrift A” bekannt. 1431 wurde er Mitglied im Drachenorden und fertigte seine zweite Handschrift, die “Handschrift B”, ebenfalls auf Pergament an.

Von nun an konnte Oswald von Wolkenstein ein standesgerechtes adeliges Landleben führen. Zusammen mit seiner Frau zog er 7 Kinder groß. 1445 starb Oswald von Wolkenstein in Meran, damals als hoch angesehener Ritter und einer der wichtigsten Adeligen von Südtirol.

Oswald von Wolkenstein, der neben Wolfram von Eschenbach und Walther von der Vogelweide als bedeutendster deutscher Dichter des Mittelalters gilt, war zugleich rauer Geselle und virtuoser Künstler. Sein Leben und Wirken kann als beispielhaft für einen Ritter des ausgehenden Spätmittelalters angesehen werden.

Oswald von Wolkenstein starb am 2. August 1445 in Meran.

Weblinks:

Oswald von Wolkenstein - www.suedtirolerland.it

Literatur:

Ich  Wolkenstein
Ich Wolkenstein
von Dieter Kühn

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