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Samstag, 29. August 2015

Cervantes, der spanische Nationaldichter

Miguel de Cervantes Saavedra gilt als spanischer Nationaldichter. Cervantes lebte vermutlich von 1547 bis 1616. Er wurde mit seinem parodistischen Ritterroman »Der sinnreiche Junker Don Quijote von La Mancha« zu einem der Väter des modernen Romans und gilt als einer der größten Autoren der Weltliteratur.

Der Roman erschien 1605 und 1615 in zwei Bänden. Obwohl das Werk auch schon zu seinen Lebzeiten sehr erfolgreich war, starb der Autor mit 68 Jahren in bitterer Armut.

Während eines Gefängnisaufenthaltes begann er mit der Arbeit an seinem bedeutendsten Werk »El ingenioso Hidalgo Don Quijote de la Mancha« (»Der sinnreiche Junker Don Quijote von La Mancha«), dessen erster Teil 1605 erschien. Den zweiten Teil veröffentlichte er 1615. Zwischen den beiden Teilen entstanden 1613 Cervantes' »Novelas ejemplares«, die im Deutschen mit Exemplarische Novellen übersetzt werden. 1616 vollendete er den Roman »Los Trabajos de Persiles y Sigismundo« (Ed. Madrid 1617).

»Don Quijote« brachte zwar den ersehnten Erfolg, doch verlor Cervantes das dadurch gewonnene Geld wieder. Er starb verarmt am 23. April 1616 in Madrid, zehn Tage vor seinem großen englischen Zeitgenossen William Shakespeare und wurde auf dem Gelände des Klosters der Unbeschuhten Trinitarierinnen im Literatenviertel der Stadt begraben. Seine Grabstätte wurde bei Umbauten der Kirche im 17. Jahrhundert abgeräumt und umgebettet. Nach seinen sterblichen Überresten wurde seit 2014 von einem spanischen Forscherteam systematisch gesucht.

Die Gebeine des spanischen Nationaldichters Miguel de Cervantes wurden offenbar nach 400 Jahren endlich gefunden. Fast pünktlich zum 400. Todestag verkündeten spanische Forscher, daß sie die Knochen des Autors Miguel de Cervantes gefunden haben.

Ob sie aber tatsächlich vom berühmten Schöpfer des »Don Quijote« stammen, lässt sich noch nicht mit Sicherheit sagen. Der Echtheitsnachweis der Gebeine erscheint eine unlösbare Aufgabe wie "Don Quijotes" Kampf gegen die Windmühlen?

Sonntag, 2. August 2015

Oswald von Wolkenstein

Oswald von Wolkenstein


Oswald von Wolkenstein wurde am das Jahr 1377 vermutlich auf der Trostburg bei Waidbruck oder auf Burg Schöneck im Pustertal in Südtirol geboren. Oswald von Wolkenstein war ein Sänger, Dichter und Komponist sowie ein Politiker des Mittelalters. Außerdem war er Diplomat in Diensten des deutschen Kaisers Sigismund I. Geboren wurde Oswald von Wolkenstein vermutlich um 1376 oder 1377 auf der Trostburg bei Waidbruck. Er war der zweite von drei Söhnen und hatte auch noch vier Schwestern. Seine Eltern waren Friedrich von Wolkenstein und Katharina von Villanders.

Um 1387, im Alter von nur 10 Jahren, verließ Oswald von Wolkenstein sein Elternhaus und begann ein abenteuerliches Wanderleben durch weite Teile Europas, vermutlich bis in den Vorderen Orient. In dieser Zeit schreib Oswald bereits Lieder über Preußen, Ungarn, Spanien, Persien und noch viele weitere Länder. Doch als sein Vater 1399 stirbt, kehrt er nach Südtirol zurück. Ein langwieriger Erbschaftsstreit mit seinen Brüdern ist die Folge. Erst im Jahr 1407 wurde das Erbe aufgeteilt und Oswald erhielt ein Drittel der Burg Hauenstein (Seis am Schlern). Die weiteren zwei Drittel wurden dem Ritter Martin Jäger zugesprochen.




Im Jahr 1415 kam es zum Höhepunkt in Oswald von Wolkensteins Leben, als er am Konzil von Konstanz im Gefolge von Herzog Friedrich IV von Tirol teilnahm und später im Dienst des König Sigismund aufgenommen wurde. Er war fortan der Mittelmann zwischen dem König und den Tiroler Adeligen, die sich gegen den Ausbau der landesfürstlichen Gewalt durch Herzog Friedrich IV wandten. Die gesamten Einnahmen der Burg Hauenstein, von welcher Oswald jedoch nur ein Drittel geerbt hatte, riss er an sich und so kam es zu erheblichen Streitigkeiten.

1421 kam er somit in Gefangenschaft nach Schloss Forst bei Meran und wurde dort gefoltert und gedemütigt. Nach Jahren von Flucht und Gefangenschaft, blieb Hauenstein zwar im Besitz von Oswald, jedoch musste er dem Ritter Jäger eine Abfindung bezahlen und Urfehde schwören.




Zwischen 1423/25 ließ Oswald eine erste Handschrift auf Pergament mit mehr als 100 seiner Lieder fertigen. Diese ist heute als “Handschrift A” bekannt. 1431 wurde er Mitglied im Drachenorden und fertigte seine zweite Handschrift, die “Handschrift B”, ebenfalls auf Pergament an.

Von nun an konnte Oswald von Wolkenstein ein standesgerechtes adeliges Landleben führen. Zusammen mit seiner Frau zog er 7 Kinder groß. 1445 starb Oswald von Wolkenstein in Meran, damals als hoch angesehener Ritter und einer der wichtigsten Adeligen von Südtirol.

Oswald von Wolkenstein, der neben Wolfram von Eschenbach und Walther von der Vogelweide als bedeutendster deutscher Dichter des Mittelalters gilt, war zugleich rauer Geselle und virtuoser Künstler. Sein Leben und Wirken kann als beispielhaft für einen Ritter des ausgehenden Spätmittelalters angesehen werden.

Oswald von Wolkenstein starb am 2. August 1445 in Meran.

Weblinks:

Oswald von Wolkenstein - www.suedtirolerland.it

Literatur:

Ich  Wolkenstein
Ich Wolkenstein
von Dieter Kühn

Montag, 6. Juli 2015

Christian Fürchtegott Gellert 300. Geburtstag

Johann Fürchtegott Gellert
Christian Fürchtegott Gellert wurde vor 300 Jahren am 4. Juli 1715 in Hainichen geboren. Gellert war ein deutscher Dichter und Moralphilosoph der Aufklärung . Seine Vorlesungen über Moral erregten bei den Zeitgenossen großes Aufsehen. So bezeichnete Goethe, der bei ihm als Student Vorlesungen besuchte, seine Morallehre als „Fundament der deutschen sittlichen Kultur“. Christian Fürchtegott Gellert war ein menschenfreundlicher und kluger Dichter, dessen geschickt konstruierte Verse zwar stark religiös, aber andererseits auch von Würde, Anmut und Lebensklugheit geprägt sind, und somit auch für Nichtchristen von poetischem Interesse bleiben. Gellerts Lebensphilosophien sind psychologisch fundiert und beherzigenswert, kaum einer hat so klug Tugend und Genügsamkeit gepriesen. Gellert ist der vielleicht tiefgründigste und psychologischste unter den christlichen Dichtern.
Fabeln, Gedichte und Briefe von Christian Fürchtegott Gellert
Der alte Dichter und der junge Criticus:
Fabeln, Gedichte und Briefe von Christian Fürchtegott Gellert.
Zu seinem 300. Geburtstag
Seine Werke - besonders seine Fabeln - zählten in der Übergangszeit zwischen Aufklärung, Empfindsamkeit und Sturm und Drang zu den meistgelesenen in Deutschland. Durch seine breite Wirkung trug er zur Bildung eines allgemeinen Lesepublikums in Deutschland bei und ebnete so den Weg für die Dichter der folgenden Generationen. Seine Lustspiele brachten erstmals bürgerliche Figuren und deren Milieu auf die Bühnen; der Roman »Leben der schwedischen Gräfin von G« hatte die Ethik bürgerlicher Moral zum Gegenstand und war Wegbereiter des Romans in Deutschland. Und er war ein Gelehrter, der sich stets einmischte. Christian Fürchtegott Gellert starb am 13. Dezember 1769 in Leipzig. Weblink: Fabeln, Gedichte und Briefe von Christian Fürchtegott Gellert
Der alte Dichter und der junge Criticus: Fabeln, Gedichte und Briefe von Christian Fürchtegott Gellert. Zu seinem 300. Geburtstag
von Christian Fürchtegott Gellert

Dienstag, 30. Juni 2015

Zeichnungen zu Dantes Göttlicher Komödie

William Blake. Die Zeichnungen zu Dantes Göttlicher Komödie
William Blake.
Die Zeichnungen zu Dantes Göttlicher Komödie

2015 jährt sich der Geburtstag des italienischen Dichters Dante Alighieri zum 750. Mal. Sein bekanntes Werk, »Die Göttliche Komödie«, wurde 1826 von dem englischen Dichter und Künstler William Blake szenisch in Bilder übersetzt.

Der italienische Dichter Dante schickt sich selbst zum Stresstest ins Jenseits. Der englische Maler William Blake hat die berühmteste Höllentour der Welt in Bildern illustriert, besser als jeder vor und nach ihm. Auch Blake hatte wie Dante seinen Bezug zum Göttlichen.

Blake sah im Künstler eine Verbindung zum Göttlichen. Die menschliche Form erschien ihm als lebendige Verkörperung der Gottheit. Der Gott des etablierten Christentums war für ihn eine autoritäre, durch Gesetze beschränkende Gottheit. Blakes Ansichten waren für die rechtgläubigen Christen seiner Zeit oft schockierend, obwohl er sich immer auf seine Weise eng dem Neuen Testament verbunden fühlte.

Der Taschen-Verlag hat nun eine opulente Fassung davon als Bildband herausgegeben: »William Blake. Die Zeichnungen zu Dantes Göttlicher Komödie«". Das Werk enthält die vollständige Sammlung von William Blakes 102 kommentierten Bildtafeln zur »Comedia«, gepaart mit Auszügen aus Dantes unsterblichem Meisterwerk. Mit 14 Klapptafeln im Querformat.

Weblinks:

William Blake. Die Zeichnungen zu Dantes Göttlicher Komödie
William Blake. Die Zeichnungen zu Dantes Göttlicher Komödie

von Sebastian Schütze und Maria Antonietta Terzoli

Die berühmteste Höllentour der Welt in Bildern - www.welt.de/kultur

Samstag, 20. Juni 2015

Dante Alighieri 650. Geburtstag

Dante Alighieri

Dante Alighieri wurde vermutlich im Mai oder Juni 1265 in der Pfarrei S. Martino del Vescovo in Florenz geboren. <a title="Dante Alighieri-Biografie" href="http://www.die-biografien.de/biografien/107.php" target="blank">Dante Alighieri</a> war ein berühmter italienischer Dichter und gilt als »Vater der italienischen Dichtung«. Er ist der bekannteste Dichter des Italienischen und gilt als einer der bedeutendsten Dichter des europäischen Mittelalters.



Dante war Zeit seines Lebens in politische Parteikämpfe verwickelt. Aus diesem Grunde wurde der Fiorentiner 1302 aus seiner Heimatstadt vertrieben und ging danach in Oberitalien auf Wanderschaft. Er besuchte zahlreiche Städte und Höfe und landete am Ende in der Stadt Ravenna.



Wahrscheinlich ist, dass er sich ab 1302 überwiegend in Ober- und Mittelitalien aufhielt und zeitweise in Verona bei Bartolomeo della Scala (1303/1304), in Treviso bei Gerardo da Camina (1304–1306) und in der Lunigiana (einem Gebiet in Massa-Carrara im Norden der Toskana) bei den Grafen Malaspina (1306 u. ö.) Aufnahme und Unterstützung fand.

Dantes Werk schöpft souverän aus der Theologie, der Philosophie und den übrigen Wissenschaften (Artes liberales) seiner Zeit. Es bezieht sich kunstvoll auf Vorbilder in der italienischen, provenzalischen, altfranzösischen und lateinischen Dichtung. Dante verbindet dabei Gelehrsamkeit und literarische Bildung mit einem hohen Maß an Eigenständigkeit in der gedanklichen Aneignung und im sprachlichen und poetischen Ausdruck.



Wie kein anderer Dichter vor ihm stellt er die eigene Person als Liebender und Leidender, als Irrender und Lernender in den Mittelpunkt seiner Werke. Er spricht sich dabei nicht einfach selbst bekenntnishaft aus und macht sich nicht schlicht zum Chronisten seiner persönlichen Entwicklung, sondern stilisiert das Ich seiner Werke – deren lyrisches, erzählendes oder lehrhaftes Ich und die Erfahrung, die es zur Sprache bringt.

Die »Göttliche Komödie« gilt als das bedeutendste Dichtung des europäischen Mittelalters. In Dantes Hauptwerk wird eine Reise durch die drei Stationen des Jenseits beschrieben: die Hölle, das Fegefeuer und das Paradies. Unterwegs begegnet Dante einer Reihe historischer, biblischer und legendärer Gestalten. Das Werk illustriert ewige katholische Wahrheiten.

Dante wurde mit der »Göttlichen Komödie« zum Schöpfer der italienischen Literatursprache. Das Werk ist in toskanischer Mundart geschrieben, die so zur italienischen Schriftsprache wurde. Dies brachte ihm den Titel »Vater der italienischen Dichtung« ein.

Nach dem Tod des Königs Heinrichs VII., den er in seiner »Göttlichen Komödie« zum "alto Arrigo" stilisierte, im Jahr 1313, zerschlugen sich die politischen Hoffnungen Dantes. Ein als schmählich empfundenes Angebot seiner Vaterstadt, bei Zahlung einer Geldbuße und Leistung einer öffentlichen Abbitte nach Florenz zurückkehren zu dürfen, lehnte Dante ab.

In der Folgezeit hielt er sich zeitweise wieder in Verona am Hof der Scala und ab 1318 in Ravenna bei Guido Novello da Polenta auf. Während einer Mission im Auftrag Guidos in Venedig erkrankte er und starb nach seiner Rückkehr in der Nacht vom 13. auf den 14. September 1321 in Ravenna, wo er auch begraben liegt.


Literatur:

Göttliche Komödie Göttliche Komödie von Dante Alighieri


Weblinks:

Dante Alighieri-Biografie - Biografien-Portal - www.die-biografien.de

Dante Alighieri-Zitate - Zitate-Portal - www.die-zitate.de

Montag, 25. Mai 2015

Freundschaft von Goethe und Schiller

Goethe Schiller-Denkamal im Weimar

In Weimar stehen Goethe und Schiller auf Augenhöhe im Siegerkranz vereint auf ihrem Podest. Das hat seinen Grund. Sie waren von dem Gefühl ihrer Freundschaft so sehr beseelt, dass keiner, wie Goethe später schrieb, "ohne den Andern leben konnte". Hier sind es zwei Künstlernaturen, die zueinander gefunden haben. Es ist die außergewöhnlichste Freundschaft in der Geschichte des Geistes. Goethes und Schillers Freundschaft gilt als Traumpaarung der deutschen Klassik, als Sternstunde des Geistes.

Die Wahlverwandschaft ist die Geschichte einer außergewöhnlichen Freundschaft in einer Zeit der dramatischen Umbrüche: Politisch hatte die französische Revolution das Ancien Régime blutig hinweggefegt und schickte sich an, auf die anderen europäischen Staaten überzugreifen. Gesetzmäßigkeiten, seit Jahrhunderten wie in Stein gemeißelt, änderten sich innerhalb kürzester Zeit. Kulturell und geistig wich das Zeitalter der Aufklärung und der Klassik einem aufkommenden Mystizismus, einer Neuentdeckung der Natur, der Romantik und der Leidenschaften.

Vor diesem Hintergrund beschreibt Safranski, wie sich Goethe und Schiller, die beiden ungleichen Persönlichkeiten, langsam aneinander annäherten, sich quasi beschnupperten, misstrauisch beäugten, schließlich Gefallen aneinander fanden. Und wie daraus eine der produktivsten Freundschaften der Geschichte entstand.

Goethes und Schillers Freundschaft gilt als Traumpaarung der deutschen Klassik, als Sternstunde des Geistes. Doch ganz konfliktfrei war ihr Verhältnis nicht. Obwohl sie sich gegenseitig halfen und inspirierten, beneidete Schiller den großen Goethe und fürchtete sich Goethe vor dem Aufstieg Schillers. In seinem spannend zu lesenden Buch erzählt Rüdiger Safranski die gemeinsame Geschichte der beiden Geistesheroen von der ersten Begegnung 1779 in Stuttgart bis zu Schillers Beerdigung in Weimar, der Goethe fernblieb.

Andere National-Literaturen haben ihre großen Einzelnen, die Engländer ihren Shakespeare, die Franzosen ihren Voltaire, die Russen Puschkin. Hier sind es zwei, die sich zu einem enormen Projekt zusammengeschlossen hatten: zur ästhetischen Erziehung der Nation, des großen Lümmels. Es gibt diese beiden, und sonst lange nichts.

Goethe und Schiller: Geschichte einer Freundschaft


Wie die beiden Geistesheroen sich umkreisen und voreinander fliehen, sich beschimpfen und schließlich zusammenfinden, das ist nun zum ersten Mal für ein breites Publikum von Rüdiger Safranski umfassend beschrieben worden*. Dabei hätten die beiden Naturen unterschiedlicher nicht sein können.

Entgegengesetze Eigenschaften machen eine innigere Vereinigung möglich. Goethe als Genie der Intuition, Schiller als das der Reflexion, gemeinsam angetreten, um ein Ideal zu beschreiben, das leuchtet bis heute: die Versöhnung von Vernunft und Natur, von Pflicht und Neigung, von Stil und Persönlichkeit.

Dass sie sich überhaupt zusammenfanden und wie sie es taten, ist eines der großen Rätsel, denn sie hätten nicht unterschiedlicher sein können: der ewig kränkelnde Schiller und die robuste Natur Goethe, der eine von Seelenfeuern und Tabak und vom Geruch fauler Äpfel vorwärtsgetrieben, der andere in sich ruhend, Geheimer Rat und Naturforscher und Dichter aus Neigung. Der eine kämpft, der andere wird gehätschelt.

So unterschiedlich beide Naturen auch waren, so hatten sie doch ein gemeinsames Ziel: die ästethische Erziehung des Menschen. Beide Geistesgrößen sollten sich zusammentun, um ein gemeinsames Projekt zu realisieren.

Goethe als Genie der Intuition, Schiller als das der Reflexion, waren gemeinsam angetreten, um ein Ideal zu beschreiben, das leuchtet bis heute: die Versöhnung von Vernunft und Natur, von Pflicht und Neigung, von Stil und Persönlichkeit.

Beide sind auf ihre Art missverstanden worden von den Deutschen, zum Teil grotesk. Schiller als Dichter des bieder Bürgerlichen oder Dämonischen, Goethe als Repräsentant des deutschen Reichs.

Biografie, die man gelesen haben sollte:

Goethe und Schiller: Geschichte einer Freundschaft
Goethe und Schiller: Geschichte einer Freundschaft
von Rüdiger Safranski

Weblink:

Die Verschwörer von Weimar - www.spiegel.de

Das Weimar-Gefühl - kaffeehaussitzer.de -->

Samstag, 9. Mai 2015

Friedrich Schiller 210. Todestag

Friedrich Schiller

Der Dichter, Dramatiker und Philosoph Friedrich Schiller starb vor 210 Jahren 9. Mai 1805 in Weimar an seinem Tuberkulose-Leiden, das ihn seit Jahren immer wieder gequält hatte. Friedrich Schiller war Dichter und Philosoph, Historiker, Arzt und Hochschulprofessor. Vor allem aber gilt er als einer der bedeutendsten deutschen Dramatiker. Schiller gilt neben Goethe als Vertreter der deutschen Klassik, die zusamamen mit Herder ihren Höhepunkt erlebte. Friedrich Schiller läutete mit seinem Enthusiasmus die Epoche der deutschen Geistesgeschichte ein, die man später den "Deutschen Idealismus" genannt hat. Seinen nachhaltigsten Ruf aber erwarb sich Schiller als Dichter und Dramatiker. Schon sein erstes Stück sollte ein großer Wurf werden, wo ein Theaterdonner durch das Land hallte. „Die Räuber“ erscheinen 1782 in Schillers Selbstverlag und wurden am Mannheimer Hof- und Nationaltheater mit überwältigendem Erfolg aufgeführt. Herzog Karl Eugen untersagte Schiller dichterische Betätigung. 1783 floh er nach Mannheim.

Goethe und Schiller: Geschichte einer Freundschaft

Schiller zählt zu den bekanntesten deutschen Dichtern. Seine frühe Schaffensphase ist in der Zeit des Sturms und Drangs. Die Zeit der Weimarer Klassik (ca. 1794-1805), als Goethe und Schiller, gewissermaßen im befreundeten Wettstreit, ihre Meisterwerke schrieben, gilt als Höhepunkt der idealistischen Dichtung. Charakteristisch für Schillers Werke ist die Macht der Sprache, die für Emotion und Freiheitsdrang zu einer Zeit absolutistischer Herrschaft steht. Der „Fiesco“ und „Kabale und Liebe“ wurden 1784 mit riesigem Erfolg uraufgeführt.

Zudem gilt er als wichtigster deutschsprachiger Balladendichter - u. a. wegen seiner berühmten Gedichte "Die Bürgschaft", "Der Taucher", "Kassandra", "Ibycus", "Zerstörung von Troja", u. a. Das Jahr 1797 war Schillers Jahr der Balladen, die Bewunderung all des Griechischen verband ihn mit Hölderlin. Prägend für das späte Werk Schillers wurde der Gedankenaustausch mit Geistesgrößen wie Goethe, Herder und Lessing während seiner letzten sechs Lebensjahre im thüringischen Weimar. Schiller begegnete im Jahr 1788 Goethe - Freunde wurde die beiden Geistesgrößen ab 1794 - und wurde „unbesoldeter“ Professor für Geschichte in Jena.

Schiller hatte maßgeblichen Einfluss auf die Romantiker, vor allem durch seine Briefe zur ästhetischen Erziehung des Menschengeschlechts.



Für Schiller begründete sich im Theater der Hang nach dem Neuen und Ausserordentlichen.
Sein Ideal vom Menschen, der Wahrheit und der Sittlichkeit prägten das Werk und den Charakter Friedrich Schillers.

Der Dichter, Dramatiker und Philosoph Friedrich Schiller am 10. November 1759 als Sohn einers Offiziers im Dienst des Herzogs von Württembergin Marbach am Neckar geboren.


Weblinks:

Friedrich Schiller-Biografie

-

Biografien-Portal

- www.die-biografien.de

Friedrich Schiller-Zitate

-

Zitate-Portal

- www.die-zitate.de


Schiller-Literatur:

Goethe und Schiller: Geschichte einer Freundschaft
Goethe und Schiller: Geschichte einer Freundschaft
von Rüdiger Safranski

Schiller: oder Die Erfindung des Deutschen Idealismus
Schiller: oder Die Erfindung des Deutschen Idealismus
von Rüdiger Safranski

Dienstag, 14. April 2015

Mir träumte, ich müsste Abschied nehmen

Mir träumte, ich müsste Abschied nehmen von allen Dingen, die mich umstellt haben und ihren Schatten werfen: die vielen besitzanzeigenden Fürwörter. Abschied vom Inventar, dieser Liste diverser Fundsachen. Abschied von den ermüdenden Düften, den Gerüchen, mich wachzuhalten, von der Süße, der Bitternis, vom Sauren an sich und von der hitzigen Schärfe des Pfefferkorns. Abschied vom Ticktack der Zeit, vom Ärger am Montag, dem schäbigen Mittwochsgewinn, vom Sonntag und dessen Tücke, sobald Langeweile Platz nimmt. Abschied von allen Terminen: was zukünftig fällig sein soll.

aus: Günter Grass, »Die Rättin«, Das vierte Kapitel
»Die Rättin«

Montag, 6. April 2015

»Der Osterspaziergang« von Johann Wolfgang Goethe

Der Ilmpark in Weimar mit Goethes Gartenhaus

»Der Osterspaziergang« von Johann Wolfang von Goethe ist zweifelsohne eines der echten Klassiker in Sachen Ostergedichte und eine poetische Hymne an den Frühling und das wiedererwachende Leben.



Es geht in dem Gedicht um den wunderbaren Frühling, das Wiedererwachen der Natur und die Entstehung des Lebens. Der Winter nimmt endgültig Abschied. Mit jedem Tag gewinnt die Sonne an Kraft und weckt neue Lebensgeister bei Menschen und Tieren. Die Ankunft des Frühlings wird in dem Gedicht geradezu hymnisch besungen.

„Vor dem Tor, Spaziergänger aller Art ziehen hinaus“, so heißt es in Goethes „Faust“ zum Beginn der Osterspaziergang-Szenen. Vom Eise befreit sind Strom und Bäche durch des Frühlings holden, belebenden Blick ...“, freut sich Faust über das Wiedererwachen der Natur.



Vom Eise befreit sind Strom und Bäche Durch des Frühlings holden, belebenden Blick; Im Tale grünet Hoffnungsglück; Der alte Winter, in seiner Schwäche, Zog sich in raue Berge zurück. Von dorther sendet er, fliehend, nur Ohnmächtige Schauer körnigen Eises In Streifen über die grünende Flur; Aber die Sonne duldet kein Weißes, Überall regt sich Bildung und Streben, Alles will sie mit Farben beleben; Doch an Blumen fehlt's im Revier, Sie nimmt geputzte Menschen dafür. Kehre dich um, von diesen Höhen Nach der Stadt zurückzusehen. Aus dem hohlen, finstern Tor Dringt ein buntes Gewimmel hervor. Jeder sonnt sich heute so gern. Sie feiern die Auferstehung des Herrn, Denn sie sind selber auferstanden, Aus niedriger Häuser dumpfen Gemächern, Aus Handwerks- und Gewerbesbanden, Aus dem Druck von Giebeln und Dächern, Aus der Straßen quetschender Enge, Aus der Kirchen ehrwürdiger Nacht Sind sie alle ans Licht gebracht. Sieh nur, sieh! wie behänd sich die Menge Durch die Gärten und Felder zerschlägt, Wie der Fluss in Breit' und Länge So manchen lustigen Nachen bewegt, Und bis zum Sinken überladen Entfernt sich dieser letzte Kahn. Selbst von des Berges fernen Pfaden Blinken uns farbige Kleider an. Ich höre schon des Dorfs Getümmel; Hier ist des Volkes wahrer Himmel, Zufrieden jauchzet Groß und Klein: Hier bin ich Mensch, hier darf ich's sein!

Sonntag, 5. April 2015

Die schönsten Gedichte zu Ostern

<center><a title="»Frohe Ostern« von Verena Asbeck" href="http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/386766241X/zitatenschatz-21" rel="nofollow" target="blank"><img alt="Frohe Ostern" src="http://images-eu.amazon.com/images/P/386766241X.03.TZZZZZZZ.jpg" width="80" border="0"/><br />Frohe Ostern</a></center>

Eines der wohl schönsten, poetischsten und bekanntesten Gedichte zu Ostern ist "Der Osterspaziergang" von Goethe aus seinem "Faust I". Hier wird wunderbar der Frühling, das Wiedererwachen der Natur und die Entstehung des Lebens beschrieben. All diese schönen Phänomene die die Osterzeit mitbringt.

Außer diesem gibt es jede Menge weiterer Gedichte zu Ostern und zum Frühling, die sich mit der Natur befassen. Es gibt jedoch auch eine Vielzahl an Gedichten, in denen es um die Osterzeit selbst geht.

Da wäre zum Beispiel das Gedicht "Ostern" von Josef von Eichendorff. Dieses beschäftigt sich mit dem eigentlichen Thema von Ostern; der Auferstehung Jesu Christi.

Dann gibt es natürlich auch Gedichte, die sich mit unserem liebsten Tier zur Osterzeit beschäftigen - dem Osterhasen. Der ist wohl eher eine Erfindung der Oster-Industrie, aber wir haben ihn in unsere Herzen geschlossen.

"Osterhäschen dort im Grase" ist ein Gedicht, was wohl Volksgut ist. Aber natürlich gibt es auch hier noch jede Menge weiterer Gedichte.

Zu guter Letzt gibt es auch noch einige Gedichte - nicht nur für Ostern - die sich mit dem Hasen, der Henne oder dem Ei an sich beschäftigen. Diese sind sehr nett und lustig geschrieben.

Hier wäre ein schönes Beispiel "Auf ein Ei geschrieben" von Eduard Mörike, der sich mit der Frage beschäftigt, ob denn die Henne oder das Ei zuerst da war und dann zum Schluss kommt, dass die Antwort eine ganz andere ist.

Aber auch Gedichte, die sich mit dem Frühlingserwachen beschäftigen, wie das "Frühlingslied" von Heinrich Heine werden zu Ostern immer gern rezitiert.

Weblinks:

<a title="»Frohe Ostern« von Verena Asbeck" href="http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/386766241X/zitatenschatz-21" rel="nofollow" target="blank"><img alt="Frohe Ostern" src="http://images-eu.amazon.com/images/P/386766241X.03.TZZZZZZZ.jpg" width="60" border="0"/><br />Frohe Ostern</a> von Verena Asbeck

<a title="»Ostergedichte: Eine umfangreiche Sammlung« von Johanna Sundqvist" href="http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/B00JJTUQ16/zitatenschatz-21" rel="nofollow" target="blank"><img alt="Ostergedichte: Eine umfangreiche Sammlung" src="http://images-eu.amazon.com/images/P/B00JJTUQ16.03.TZZZZZZZ.jpg" width="60" border="0"/><br />Ostergedichte: Eine umfangreiche Sammlung</a> von Johanna Sundqvist


<center>Kulturwelt wünscht allen Gästen und Besuchern ein Frohes Osterfest!</center>

<!-- http://www.asklubo.com/lifestyle/unterhaltung/die-schoensten-gedichte-zu-ostern-ein-ueberblick/163.920
Die schönsten Gedichte zu Ostern? - Ein Überblick  -->

Samstag, 4. April 2015

»Max und Moritz« erblicken das Licht der Welt

Max und Moritz - Eine Bubengeschichte in sieben Streichen, Jubiläumsausgabe
Max und Moritz
Eine Bubengeschichte in sieben Streichen
Jubiläumsausgabe


"Ach, was muss man oft von bösen Kindern hören oder lesen! Wie zum Beispiel hier von diesen, welche Max und Moritz hießen; die anstatt durch weise Lehren sich zum Guten zu bekehren, oftmals noch darüber lachten und sich heimlich lustig machten."

Max und Moritz


Max und Moritz, die berühmtesten lausbübischen Brüder der Literaturgeschichte, erblickten am 4. April 1865 das Licht der Welt. Max und Moritz ist eine heitere Lausbubengeschichte in sieben Streichen. Ihr Schöpfer Wihelm Busch lässt darin zwei Buben ihre Streiche in dem kleinen Ort Ebergötzen bei Güttingen treiben. Die Geschöpfe von Wilhelm Busch waren ein lokales Münchener Literaturereignis. Nie sind zwei Brüder lausbübischer dargestellt worden.



Sein berühmtes Werk ist ein glanzvolles und treffliches Gesellenstück in Ironie - ein Mischung aus Dichtkunst und pointiert witziger Malerei. <!-- Busch hatte mit den Brüdern Ironisches im Sinn. -->Die beiden schelmenhaften Lausbuben sind aber keineswegs auf den ersten Blick erkennbare böse Kinder, sondern lustig-nette Lausbubengesichter.

Der Tonfall ist also schon in den ersten Worten übertrieben. Und genau das war es, was Wilhelm Busch sein wollte. Ironisch. Eine Satire, zum einen auf die damaligen Kinderbücher, die alle lieb und brav gewesen sind, wie auch als Satire auf das Spießbürgertum.

Wenn man von Schaffensperioden bei Busch spricht, so sind das allgemein drei. Die ersten Beiträge in den Zeitschriften Fliegende Blätter und Münchener Bilderbogen. Zunächst noch Karikaturen, Zeichnungen für fremde Texte. Dann erste eigene Texte und Bildergeschichten. "Max und Moritz" bildet den Höhepunkt dieser ersten Periode und zugleich den Übergang zum zweiten Lebensabschnitt.

Anlässlich des 150. Geburtstages am 4. April 1865 von »Max und Moritz« hat nun eine gelungene Jubiläumsausgabe das Licht der Welt erblickt.

Weblink:

Max und Moritz - Eine Bubengeschichte in sieben Streichen, Jubiläumsausgabe
Max und Moritz - Eine Bubengeschichte in sieben Streichen - Jubiläumsausgabe
von Wilhelm Busch

Montag, 3. November 2014

Georg Trakl vor 100 Jahren gestorben

Georg Trakl
Georg Trakl starb vor 100 Jahren am 3. November 1914 in Krakau, Galizien. Georg Trakl war ein österreichischer Dichter des Expressionismus mit starken Einflüssen des Symbolismus. Der mit vielen literarischen Zeitgenossen befreundete Dichter gilt heute als einer der wichtigsten Vertreter des Expressionismus in der deutschen Literatur. Im August 1914 meldete sich <a href="http://www.georgtrakl.at" target="blank">Trakl</a> als Freiwilliger Sanitäter für den Ersten Weltkrieg und wurde daraufhin an die Ostfront nach Galizien versetzt. Er erlebte den Krieg zwischen Österreich-Ungarn und Russland unmittelbar mit und hatte als Sanitätsoffizier zeitweise bis zu 100 Soldaten alleine zu versorgen. In der Schlacht von Grodek im September 1914, als die maschinelle Menschenvernichtung des Ersten Weltkrieges ihren Anfang nahm, ging im Schrecknis des Krieges ein Zeitalter unter und mit ihm auch Georg Trakl, der als Sanitäter in der Schlacht dabei war, aber auf verlorenem Posten stand. Georg Trakl hatte keine Möglichkeit, den Sterbenden zu Hilfe zu kommen, was ihn in tiefe Verzweiflung stürzte. Im gleichnamigen Gedicht »Grodek« verarbeitete Trakl wenige Tage vor seinem Tod seine Kriegserfahrungen. Bei dem Versuch, sich zu erschießen, wurde Trakl durch Kameraden abgehalten und nach einem Fluchtversuch zur Beobachtung seines Geisteszustandes in ein Krakauer Militärhospital eingewiesen. Dort starb er am Abend des 3. November 1914 nach Einnahme einer Überdosis Kokain an Herzstillstand. Ob es sich dabei um einen Unfall oder um Suizid handelte, ist ungeklärt. Weblinks: Georg Trakl-Portal - www.georgtrakl.de Georg Trakl Lyrik-Portal - www.georgtrakl.at Georg Trakl
Georg Trakl
von Gunnar Decker Georg Trakl: Dichter im Jahrzehnt der Extreme
Georg Trakl: Dichter im Jahrzehnt der Extreme
von Rüdiger Görner

Montag, 30. Juni 2014

Franz von Dingelstedt 200. Geburtstag

Franz von Dingelstedt

Franz von Dingelstedt wurde vor 200 Jahren am 30. Juni 1814 in Halsdorf im Wohratal geboren. Franz von Dingelstedt war ein deutscher Dichter, Journalist und Theaterintendant. Er gilt als bedeutender Theaterleiter des späten 19. Jahrhunderts. Zuletzt war er Direktor des Wiener Burgtheaters.

1839 arbeitete Dingelstedt als Lehrer in Fulda. Freiwillig weilte er nicht in Fulda. Franz Dingelstedt wurde zuvor, wegen seiner literarischen Arbeiten, von Kassel nach Fulda strafversetzt.1841 quittierte Dingelstedt schließlich den Schuldienst und verließ Fulda. Die »Lieder eines kosmopolitischen Nachtwächters« erschienen im selben Jahr anonym und mit einem raffiniert erschlichenen Imprimatur im Verlag Julius Campe.

Als im Dezember 1841 von der preußischen Regierung ein Gesamtverbot aller Werke dieses Verlages erlassen wurde, stand auch Franz Dingelstedt in einer Reihe mit oppositionellen Autoren des Jungen Deutschland wie Heinrich Heine, Heinrich Laube, Karl Gutzkow oder August Heinrich Hoffmann von Fallersleben.

Seit den 1830er Jahren war Franz Dingelstedt journalistisch tätig, baute sich ein umfangreiches Netz an Kontakten auf und publizierte zwischen 1835 und 1850 in mindestens 74 literarischen Zeitschriften. In Kassel war er 1841 erster Redakteur der Zeitschrift »Der Salon«. Hinter dieser starken Medienpräsenz steckte der erkennbare Wille nach beruflicher Veränderung.

Er wollte sich von seinem bürgerlichen Lehrerberuf emanzipieren und strebte schon früh einen Redakteursposten bei der von Cotta herausgegebenen »Augsburger Allgemeinen Zeitung« an. Dieser Wunsch ging schließlich 1841 in Erfüllung. Franz Dingelstedts Wirken am Weimarer Hoftheater.

Neben Heine traf er in Paris 1842 mit Wolfgang Müller von Königswinter und Georg Herwegh zusammen. Das Jahr 1843 wird oft als Wendejahr in Dingelstedts Leben gewertet. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte er sich als Oppositioneller gegen die Politik der Restauration sowie die Feudalherrschaft der Duodezfürsten gewandt.

Berühmt wurde er durch das von ihm gedichtete Weserlied, das von Gustav Pressel vertont wurde. Sein bekanntestes literarisches Werk sind die »Lieder eines kosmopolitischen Nachtwächters«.

Franz von Dingelstedt starb a 15. Mai 1881 in Wien.


Literatur:

Franz Dingelstedt's Sämmtliche Werke
Franz Dingelstedt's Sämtliche Werke
von Franz von Dingelstedt

Lieder eines kosmopolitischen Nachtwächters
Lieder eines kosmopolitischen Nachtwächters
von Franz von Dingelstedt


Weblinks:

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Samstag, 24. Mai 2014

Der alte Mythos von Europa

mythologische Europa


Die mythologische Europa war einst eine schöne phönizische Prinzessin, die auf Zypern lebte. Als eine Frau von großer Schönheit wird Europa in der griechisch-minoischen Sage beschrieben. Eines Tages wurde sie von Göttervater Zeus, der sich eigens in einen großen Stier verwandelt hatte, nach Kreta entführt.

Diesen Erdteil nannte man später »Europa«, nach dem Namen der schönen, nach Kreta geflohenen Prinzessin. - Soweit die griechische Sage mit dem von ihr geschaffenen und sorgsam gehüteten Mythos von Europa.

Die Zeiten, in denen noch Politik von Göttern gemacht wurde und dabei schöne Prinzessinen entührt werden, sind heute längst vorbei. Die Europa-Werdung sprüht heute weniger Götterfunken, dafür eher den spröden Charme der Provinz aus.

Donnerstag, 1. Mai 2014

Wetzlar feiert das 240. Jubiläum von Goethes Werther


Zum 240. Erscheinen der "Leiden des jungen Werthers" feiert die Stadt Wetzlar an der Lahn Goethe. Vor 240 Jahren veröffentlichte Johann Wolfgang Goethe seinen wohl bekanntesten Roman "Die Leiden des jungen Werthers". In Wetzlar hat er die Geschichte erlebt, die er in diesem Briefroman niederschrieb.

So erhielt Wetzlar durch das Jugenderlebnis einen festen Platz in der Weltliteratur. An den Aufenthalt Goethes erinnern heute das Lottehaus und das Jerusalemhaus. An das Jubiläum der Veröffentlichung des Romans wird durch eine Veranstaltungsreihe gedacht. Höhepunkt ist die Ausstellung "Goethes Werther auf der Bühne".

"Die Leiden des jungen Werthers" sind ein von Johann Wolfgang von Goethe verfasster Briefroman, in dem der junge Rechtspraktikant Werther bis zu seinem Suizid über seine unglückliche Liaison zu der mit einem anderen Mann verlobten Lotte berichtet.

Innerhalb von nur vier Wochen will Johann Wolfgang von Goethe seinen Werther niedergeschrieben haben, im Februar 1774. Erschienen ist der Text zur Leipziger Buchmesse im folgenden Herbst. Goethe landete damit einen Bestseller. "Der junge Goethe war bis dahin eine Art Geheimtipp", sagt Joachim Seng, der Leiter der Bibliothek des Frankfurter Goethe-Hauses. Mit dem zuvor erschienenen Drama "Götz von Berlichingen" habe Goethe zwar bereits 1773 für eine Revolution im Theater gesorgt. Dieser Erfolg wurde nach dem Erscheinen des Briefromans jedoch deutlich übertroffen.

"Es ist das erste Mal, dass ein deutscher Roman europäisches Niveau erreicht", erklärt Seng. "Mit dem Werther tritt die deutsche Literatur in die Weltliteratur ein." Bis heute erfreue sich der Briefroman im Ausland großer Bekanntheit, selbst im asiatischen Raum.

Die wesentlichen Schauplätze des Werks sind in Wetzlar und Umgebung zu finden: Ab Mai 1772 war der junge Frankfurter Schriftsteller und Jurist Goethe in der Stadt an der Lahn, um als Praktikant am Reichskammergericht Erfahrungen zu sammeln. "Am Gericht hat er sich kaum aufgehalten und sich mehr dem gesellschaftlichen Leben gewidmet", berichtet Anja Eichler, die Leiterin der städtischen Museen in Wetzlar. Folgenreich werden sollte die Bekanntschaft mit Charlotte Buff. In die verliebte sich Goethe, obwohl sie bei seiner Ankunft bereits mit Johann Christian Kestner verlobt war. Für den Frankfurter blieb am Ende nur der Rückzug.

»Die Leiden des jungen Werther« von Johann Wolfgang von Goethe gilt als Schlüsselroman des Sturm und Drang. Der herzzerreißende Briefroman entwickelte sich „zum ersten Bestseller der deutschen Literatur“ wurde in zahlreiche Sprachen übersetzt und war Mitauslöser der sogenannten Lesesucht.

Große Gefühle, tragisches Scheitern und letztlich Weltruhm: Als Goethes Briefroman »Die Leiden des jungen Werthers« 1774 erscheint, bedeutet das auch den internationalen Durchbruch für den Dichter.

Die Erstausgabe erschien 1774 zur Leipziger Buchmesse und wurde gleich zum Bestseller. Der Roman ließ Goethe 1774 gleichsam über Nacht in Deutschland berühmt werden und gehört zu den erfolgreichsten Romanen der Literaturgeschichte.

Weblinks:

Wetzlar feiert Goethes Werther - www.giessener-allgemeine.de

Wetzlar feiert Goethes Werther - www.wetterauer-zeitung.de

Literatur:


Leiden des jungen Werthers
von Johann Wolfgang von Goethe

Freitag, 14. Februar 2014

Fatwa über Salman Rushie vor 25 Jahren verhängt

Salman Rushdie


Am Valentinstag, dem 14. Februar 1989, erhielt Salman Rushdie den Anruf einer BBC-Reporterin und erfuhr, dass der Ayatollah Khomeini ihn »zum Tode verurteilt« hat. Rushdie war von nun an vom Tod bedroht und vogelfrei.

Zum ersten Mal hört er das Wort »Fatwa«. Sein Vergehen? Einen Roman mit dem Titel »Die satanischen Verse« geschrieben zu haben, dem vorgeworfen wird, sich »gegen den Islam, den Propheten und den Koran« zu richten.

So beginnt die außergewöhnliche Geschichte eines Schriftstellers, der gezwungen wird, unterzutauchen und in ständiger Begleitung einer bewaffneten Polizei-Eskorte von Aufenthaltsort zu Aufenthaltsort zu ziehen.
Lange Jahre hing das Todesurteil über Salman Rushie, das vor 25 Jahren Ajatollah Khomeini, der religiöse Führer des Iran, mit seiner Fatwa ausgesprochen hatte. Inzwischen kann sich der verfehmte 66-jährige indisch-britische Autor wieder in der Öffentlichkeit zeigen.

Den Zorn radikaler Moslems hat ihm über Jahre ein Buch eingetragen: Mit seinem Roman, den »Satanischen Versen«, habe Rushdie den Islam und den Propheten Mohammed beleidigt, begründete Ajatollah Khomeini 1989 seine Fatwa. Der Autor lebte in der Folge an wechselnden Orten im Untergrund und wurde von britischen Polizei-Spezialeinheiten geschützt.

Dutzende Menschen starben bei Angriffen auf Rushdies Kollegen und bei Ausschreitungen. Hitoshi Igarashi, der japanische Übersetzer der »Satanischen Verse«, wurde ermordet. Andere, die beruflich mit dem Buch zu tun hatten, wurden Ziele von Anschlägen.

Trotz allen Drucks habe er immer versucht, als Schriftsteller nicht ängstlich oder bitter zu werden, sagt Rushdie. Heute kündigt er Auftritte auf seiner Internetseite an, ist Gast von Universitäten, Kirchen und im Fernsehen.

 Das Todesurteil sei Geschichte, sagte Irans damaliger Präsident Mahmud Ahmadinedschad vor zwei Jahren. Ob Radikalislamisten dies auch so sehen, bleibt aber ungewiss – ein iranischer Geistlicher erhöhte 2012 das auf Rushdie ausgesetzte Kopfgeld auf über zwei Millionen Euro.

Montag, 23. September 2013

Pablo Neruda zum 40. Todestag

Pablo Neruda

Pablo Neruda starb vor vierzig Jahren am 23. September 1973 – kurz nach Pinochets Militärputsch – in Santiago de Chile. Pablo Neruda - eigentlich Neftal Ricardo Reyes Basoalto - war ein chilenischer Dichter und Schriftsteller, der sich vor allem gegen den Faschismus in seinem Heimatland und in Spanien einsetzte. 1971 erhielt er den Nobelpreis für Literatur.


Das Pseudonym Pablo Neruda legte sich Neftal Ricardo Reyes Basualto 1920 in Anlehnung an den fast vergessenen patriotischen Dichter Tschechiens, Jan Neruda, zu. Geboren wurde Pablo Neruda am 12.07.1904 in Parral. Sein Vater war Zugführer in dem armen und wirtschaftlich unbedeutenden Parral im Süden Chiles.

Pablo Neruda wollte nicht nur die Dichtung seiner Heimat erneuern, er war auch das Sprachrohr des einfachen Volkes im Kampf gegen den Faschismus. Der junge Neruda war einer der literarischen Vorkämpfer eines antikolonialen Freiheitskampfes Lateinamerikas. Seine Poesie ist auch heute noch Ausdruck eines humanen Sozialismus.

Nerudas Lebensweg steht beispielhaft für den vieler Intellektueller seiner Zeit. Sein Leben war geprägt von der Suche nach dem richtigen Weg zu Wahrheit und Gerechtigkeit, er verirrte sich in Abwege und Widersprüche und war dennoch konsequent im Einsatz für die Schwachen und Unterdrückten.

Militärputsch in Chile
Am 23. September 1973 erlag Neruda einem Krebsleiden, zwölf Tage nach dem Putsch in Chile unter Führung von Augusto Pinochet und dem gewaltsamen Sturz von Salvador Allende. Die Todesursache ist bis heute umstritten.

Sein Begräbnis, an dem Hunderte Menschen teilnahmen, von bewaffneten Soldaten beobachtet und bedrängt, wurde zum Protestmarsch gegen die Militärjunta. Nach seinem Tod wurde Nerudas Haus vom Militär geplündert und zerstört.

Das Grab Nerudas befindet sich an der wilden Küste von »Isla Negra«, wo sich sein Haus befindet, das er 1939 erworben hatte.




Weblinks:
Pablo Neruda auf dem Portal www.el-poeta.de/

  Jan Neruda - Wikipedia.org

Montag, 9. September 2013

„The Book Of Taliesyn“ von „Deep Purple“

The Book of Taliesyn
The Book of Taliesyn [Vinyl LP]

von Deep Purple


„The Book of Taliesyn“ (engl. für: „Das Buch von Taliesin“) ist das zweite Studioalbum der englischen Hard-Rock-Band Deep Purple und wurde mit der ersten Bandbesetzung (Mark I) eingespielt.

Das Album ist nach dem historischen Buch Book of Taliesin des walisischen Barden Taliesin benannt.

Die englische Hard-Rock-Band „Deep Purple“ veröffentlichte 1968 das Album „The Book of Taliesyn“, benannt nach dem o.g. „Llyfr Taliesin“.

„The Book Of Taliesyn“ ist in seinen musikalischen Stimmungen vorgeblich vom Barden des legendären König Arthurs inspiriert - ein Schlüsselwerk, weil es sowohl dem kompakteren Rock-Sound späterer Zeiten phasenweise vorgreift und Jon Lords bald intensiv ausgelebte Nähe zur Klassik andeutet.

Das Album erschien am 11. Dezember 1968 in den USA sowie im Sommer 1969 in sämtlichen anderen Ländern.

Weblink:

The Book of Taliesyn
The Book of Taliesyn [Vinyl LP]
von Deep Purple

Samstag, 22. Juni 2013

»Globe Theatre« in London 1613 durch einen Brand vernichtet

<center><img title="»Globe Theatre« in London 1613 durch einen Brand vernichtet" src="http://www.rundschau-online.de/image/view/2014/3/23/26919422,26482980,dmFlashTeaserRes,14892C008C930450.jpg" width="280" alt="originalgetreuer Nachbau eines Theaters aus dem 16. Jahrhundert"/></center>

Im Jahr 1613 vernichtete ein Brand während einer Vorstellung von »Henry VIII.« das originale »Globe Theatre«. Es befand sich in Londons Bankside, ganz in der Nähe des heutigen »Globe Theaters«.

Während einer Aufführung des Stücks »Heinrich VIII.« eine Kanone abgefeuert. Sie steckte das Strohdach in Brand und das Theater brannte ab. Es wurde mit einem Ziegeldach wiedereröffnet. 1644 wurde es abgerissen, nachdem die puritanische Regierung alle Theater geschlossen hatte.

Dank dem britischen Schauspieler und Regisseur Sam Wannamaker wurde in den 1990er Jahren das »Shakespeare's Globe Theatre« wieder aufgebaut.

Der Innenraum ist den überdachten Theatern aus Shakespeares Zeiten nachempfunden, die damals für die besser zahlenden Besucher gebaut wurden.

Im »Globe Theater« kann man erleben, wie Theaterstücke zu Shakespeares Zeiten inszeniert wurden, in der Kostümsammlung stöbern und selbst ein Theaterstück aufführen. <!-- http://bit.ly/1Ig6NwC -->

Neben dem originalen »Globe Theater« in Londons Bankside befindet sich diese Ausstellung, deren Besuch sich ebenfalls lohnt.

Weblinks:

<a href="http://london.sehenswuerdigkeiten-online.de/sehenswuerdigkeiten/globe_theatre.html" target="blank">Das Globe Theatre</a> - http://london.sehenswuerdigkeiten-online.de

<a href="http://www.shakespeare-online.com/theatre/globe.html" target="blank">Shakespeares Globe Theater</a> - www.shakespeare-online.com

<a href="https://www.visitbritainshop.com/deutschland/shakespeares-globe-theatre-tour-exhibition/?utm_source=facebook.com&utm_medium=social&utm_campaign=always_on_social&utm_content=shop_globe_de#utm_sguid=153378,f6490d3f-2ed4-1abd-3818-b1ab28e83491" target="blank">Shakespeares Globe Theater</a> - www.visitbritainshop.com

Sonntag, 10. März 2013

Joseph von Eichendorff 1788 geboren

Joseph von Eichendorff

Joseph von Eichendorff wurde am 10. März 1778 auf Schloss Lubowitz bei Ratibor in Oberschlesien als Sohn des preußischen Offiziers und Freiherrn geboren.

Joseph von Eichendorff war ein berühmer deutscher Schriftsteller, Dichter und Erzähler des 19. Jahrhunderts. Er gilt als der bedeutendste Dichter der Hochromantik.

Der aus einer preußischen Adelsfamilie stammende Eichendorff studierte Jura in Heidelberg und später in Berlin. Während dieser Zeit verfasste er bereits seine ersten literarischen Schriften und knüpfte Kontakte zu Vertretern der Romantik. Eichendorff begann etwa um 1800, Gedichte zu schreiben.

1813 schloss sich Eichendorff dem Lützowschen Freikorps im Kampf gegen Napoleon an. Nach Ende des Krieges trat er in den preußischen Staatsdienst ein, den er 1844 wieder verließ, um sich ganz der Schriftstellerei zu widmen.

Neben vielen Gedichten, die sich mit der Natur beschäftigten, veröffentliche Eichendorff 1826 sein wichtigstes Buch, "Aus dem Leben eines Taugenichts", das als ein Hauptwerk der deutschen romantischen Literatur gilt.

In seiner berühmten Novelle »Aus dem Leben eines Taugenichts« (1826) verbindet er kunstvoll Erzählung und Lied. Seine Novelle gilt als Höhepunkt und zugleich Ausklang der Romantik.

Eichendorff schrieb zahlreiche Gedichte, die auch vertont und vielfach besungen wurden. Seine romantische Gedichte erzählen von wunderbaren Mondnächten, Waldesrauschen und dem kühlen Grund. Zu seinen bekanntesten Gedichten gehören »Der frohe Wandersmann« (1822) und »Das zerbrochen Ringlein« (1837).

Eichenddorff war zeitlebens ein Beamter im preußischen Staatsdienst. 25 Jahre lang hatte er als preußischer Beamter mit dem Verfassen von amtlichen Dokumenten zu tun. Aber seine Dichtung und sein literarisches Schaffen war mehr vom romantischen Geist seiner Zeit geprägt.

Der schlesische Dichter Joseph von Eichendorff starb am 26. November 1857 in dem Ort Neisse in Schlesien.

Weblinks:
Joseph von Eichendorff-Biografie - Biografien-Portal - www.die-biografien.de