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Dienstag, 25. Februar 2014

Wallenstein 1634 ermordet

Wallenstein


Albrecht Wallenstein, eigentlich Albrecht Wenzel Eusebius von Waldstein, starb am 25. Februar 1634 in Eger.

Wallenstein war Herzog von Friedland und Sagan, von 1628 bis 1631 als Albrecht VIII. Herzog zu Mecklenburg, Fürst zu Wenden, Graf von Schwerin, Herr von Rostock, Herr von Stargard und als Generalissimus zwischen 1625 und 1634 zweimal Oberbefehlshaber der kaiserlichen Armee im Dreißigjährigen Krieg.

Dreißigjähriger Krieg


Er kämpfte auf Seiten des Kaisers und der Katholischen Liga gegen die protestantischen Mächte Deutschlands sowie gegen Dänemark und Schweden, fiel jedoch später in Ungnade und wurde 1634 von kaisertreuen Offizieren in der westböhmischen Stadt Eger ermordet.

Donnerstag, 6. Februar 2014

Aachen war der Lieblingsort Karls der Großen

Aachen Kaiserpfalz

Am 28. Januar 814 starb Karl der Große in Aachen. Aachen war der Lieblingsort des Kaisers. In der Stadt an der Grenze zu Belgien und den Niederlanden erinnern vieles an den Herrscher der Karolinger.

Lange Zeit führte der mächtige Herrscher sein riesiges Reich - von der Bretagne im Westen bis zum östlichen Böhmen, zwischen Süditalien und dem heutigen Holstein - als Reisekönig. Er reiste dabei von Pfalz zu Pfalz udn führt von dort seine Regierungsgeschäfte.

Aachen Kaiserpfalz

Der nomadische König Karl hatte keinen festen Herrschersitz, sondern reiste mit seinem Gefolge durch die eroberten Lande seines Reiches. Aber zur Winterzeit lockten ihn die heißen Quellen immer wieder zurück in seine Lieblingspfalz nach Aachen.

Die heilende Wirkung überzeugte den Kaiser Karl so, dass er in den späten 780er Jahren die Aachener Pfalz zu seinem Lieblingssitz ausbauen lies.

Mittwoch, 5. Februar 2014

Karl der Große gilt als "Vater Europas"

Karl der Große

Der mächtige Frankenherrscher Karl der Große galt schon zu Lebzeiten bei seinen Zeitgenossen als "Vater Europas", weil das Frankenreich, das als einziges unter den Germanenreichen dauerhaften Bestand hatte, unter Karl dem Großen das griechisch-römisch-christliche Erbe mit ganzer Kraft weiter trug, dessen Vorstellungen erfüllte und den Grundstein einer gemeinsamen „europäischen“ Kultur legte.

Frankenreich zur Zeit Karls der Großes

Karls Imperium reichte von der Nordsee bis Mittelitalien, von Ungarn bis nach Spanien. Der Frankenherrscher schuf ein Imperium und gab ihm eine Ordnung, setzte Ankerpunkte für eine religiöse und kulturelle Identität. Der Karolinger wollte nicht nur Herrscher der Franken sein, sondern der gesamten römischen Christenheit.

Seine Herrschaft ist gekennzeichnet von der Begründung und Ausdehnung des Frankenreiches, der Auseinandersetzung mit seinem Bruder Karlmann um die Alleinherrschaft über die Niederwerfung der Langobarden, Awaren und Sachsen bis hin zum Höhepunkt seines Wirkens, der Kaiserkrönung am 25. Dezember 800.

Karl der Große herrschte im Frühmittelalter von 768 bis 814 und schuf in dieser Zeit die Grundlagen des modernen Europas. In diese Zeit fallen Eroberung und Missionierung Sachsens und die Erhebung zum fränkischen Kaiser, was die Position sowohl des Frankenreiches wie auch des Papsttums zum Oströmischen Reich grundlegend ändern sollte.

Er schuf mit seinem Reich ein Fundament, das den Kontinent prägte. Deutsche und Franzosen betrachten den legendären Karolinger gleichermaßen als Stammvater.

Weblinks:

König, Kaiser, Christ - Vor 1200 Jahren ist Karl der Große gestorben -
Kulturzeit - www.kulturzeit.de

Karl der Große: Gewalt und Glaube
Karl der Große: Gewalt und Glaube
von Johannes Fried

Karl der Große: Der heilige Barbar
Karl der Große: Der heilige Barbar
von Stefan Weinfurter

Sonntag, 2. Dezember 2012

Kaiserkrönung von Otto dem Großen 962

Kaiserkrönung von Otto dem Großen 962

Am 2. Februar 962 wurde Otto der Große von Papst Johannes XII. in Rom zum Kaiser gekrönt. Mit der Kaiserkrönung wurde eine Tradition für alle künftigen Kaiserkrönungen des Mittelalters begründet.

Auch seine Ehefrau Adelheid wurde gesalbt und gekrönt und erhielt so den gleichen Rang. Dies war ein Novum: Keine einzige Gemahlin eines Karolingers war je zur Kaiserin gekrönt worden.

Für das Paar verband sich die gemeinsame Krönung mit der Inanspruchnahme Italiens als ihren Besitz, für sich selbst und für ihren bereits zum König erhobenen Erben.

In der Folge gründete er noch das Erzbistum Magdeburg, wo er auch begraben liegt. Noch über 300 Jahre hatten die ihm nachfolgenden Könige die Anwartschaft auf die Kaiserwürde.

Als Otto I. am 7. Mai 973 in seiner heimatlichen Pfalz im sächsischen Memleben im Alter von 60 Jahren stirbt, hinterlässt er ein starkes Land. Er hat den Grundstein für fast 850 Jahre römisch-deutsches Kaisertum gelegt.

Sonntag, 20. Mai 2012

Peter Stuyvesant als Gouverneur nach Nieuw Amsterdam entsandt

Siedlung New York

Die von holländischen Kaufleuten in einer Bucht an der Atlantikküste begründete Siedlung erhielt den Namen "Nieuw Amsterdam" und war zunächst Hauptstadt der Kolonie "Nieuw Nederland", bis sie 1664 von den Briten erobert wurde und die Stadt den seither gültigen Namen bekam.

Im Jahr 1647 wurde Peter Stuyvesant von der Holländischen Westindischen Kompanie als Gouverneur nach "Nieuw Amsterdam" entsandt. Stuyvesant war Generaldirektor der von der Niederländischen Westindien-Kompanie verwalteten Kolonie "Nieuw Nederland", bevor diese 1664 von England in Besitz genommen wurde.
Siedlung New York

Stuyvesant begann mit einer gezielten Siedlungsplanung und erließ Gesetze um Ordnung in der unruhigen Kolonie zu schaffen. Als überzeugter Protestant versuchte er, die Einwanderung von Juden und englischen Quäkern zu verhindern. Der Pelzhandel und Export nach Holland blühte auf.

Während seiner 17-jährigen Amtszeit als Gouverneur wurde unter seiner Führung das erste Krankenhaus, das erste Gefängnis und die erste Schule gebaut. Als Schutz vor Überfällen ließ er 1652 im Norden der Stadt quer über die Insel eine Mauer errichten, die später der dort verlaufenden Straße ihren Namen geben sollte, der Wall Street.

Weblinks:

New Amsterdam - Wikipedia.org

New York von 1524 bis 1897 - New York-Portal - www.newyork.de

Dienstag, 14. Juli 2009

Kaspar Jodok von Stockalper vor 400 Jahren geboren

Kaspar Jodok von Stockalper

Kaspar Jodok von Stockalper wurde vor 400 Jahren am 14. Juli 1609 in Brig im Oberwallis geboren. Er war ein Walliser Kaufmann, Bankier, Militär, Politiker, Mäzen und Bauherr.

Stockalper entstammte einer angesehenen Familie, die einst die Stockalp am Simplon-Pass bewirtschaftete. Nach dem Besuch des Jesuiten-Kollegs in Venthône und Brig besuchte er die Jesuiten-Akademie in Freiburg im Breisgau.

Im Alter von knapp 20 Jahren kehrte er nach Brig zurück, wo er Notar, Gemeinderat und Kommissar der Pestwache wurde. Er sprach Deutsch, Französisch, Italienisch, Spanisch, Latein und Griechisch.

1670 wurde Stockalper zum Landeshauptmann gewählt und damit oberster Chef von Legislative, Exekutive und Judikative, der das Wallis an der Eidgenössischen Tagsatzung und am französischen Hof vertrat.

Als Gönner holte er Kapuziner, Ursulinen und Jesuiten nach Brig, baute und unterstützte Klöster, Kirchen, Spitäler, Schulen und Heime. Als Bauherr war er für die Errichtung der Kirche Mariä Himmelfahrt in Glis, des Kanals von Vouvry nach Collombey, des Kollegiums Spiritus Sanctus und des Klosters St. Ursula verantwortlich.

Seinen Reichtum stellte er in seinem Palast in der Briger Altstadt zur Schau, dem Stockalperschloss. Es gilt als eines der markantesten weltlichen Barockgebäude der Schweiz.

Mit Zivilprozessen versuchten Stockalpers Gegner, sein Reich zu zerschlagen. Stockalper wurde vor einer Anklage gewarnt und konnte rechtzeitig nach Domodossola fliehen, wo er fünf Jahre im Exil verbrachte.

 Erst die Veränderung der politischen Verhältnisse erlaubte ihm später eine Rückkehr nach Brig. Stockalper musste Abbitte leisten und verbrachte den Rest seines Lebens auf seinem Schloss, wo er am 29. April 1691 im Alter von 81 Jahren starb.

Montag, 7. April 2008

Karls-Universität Prag 1348 gegründet

Karls-Universität Prag

Die Karls-Universität Prag ist die größte Universität Tschechiens und die älteste Universität Mitteleuropas. Sie hat 17 Fakultäten (darunter zwei in Königgrätz und eine in Pilsen) und mehr als 53.000 Studenten. Die Prager Universität wurde am 7. April 1348 vom römisch-deutschen und böhmischen König Karl IV. gegründet.

Unter Kaiser Karl IV. und seinem Sohn Wenzel IV. erreichte die Stadt Prag als Hauptstadt des Heiligen Römischen Reiches in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts wirtschaftlich, kulturell und politisch eine Hochzeit.


Im Laufe dieser Entwicklung wurde am 7. April 1348 durch einen Stiftungsbrief Karls IV. die Karls-Universität als erste Universität in Mitteleuropa gegründet („Alma Mater Carolina“). Im Gründungsjahr der Universität gab es vier verschiedene Fakultäten: Theologie, freie Künste, Jura und Medizin.

Bis zum Beginn des 15. Jahrhunderts blieb sie die wichtigste Bildungsstätte des Reiches. Sie zog nicht nur Studenten aus Böhmen an, sondern auch aus Sachsen, Bayern, Schlesien und dem übrigen östlichen Reichsgebiet sowie aus Frankreich, England und Italien.


Die Universität Prag war nach dem Vorbild der Pariser Universität gegliedert und lehrte in den vier klassischen Fakultäten: theologische Fakultät, juristische Fakultät, medizinische Fakultät und philosophische Fakultät. Besondere Studienfächer, die sich nicht ohne weiteres in dieses Schema einfügen ließen, wie etwa die Disziplinen der Schönen Künste, Rhetorik oder Mathematik, wurden der philosophischen Fakultät zugeordnet, die deshalb auch als Artistenfakultät bezeichnet wurde.

Die Magister und Scholaren waren ihrer Herkunft nach vier Nationes (Nationen) zugeordnet: Böhmen, Polen, Baiern und Sachsen. Dies hatte nichts mit einer ethnischen oder sprachlichen Gliederung im modernen Sinn zu tun, sondern mit der groben geographischen Herkunft der Studenten.

Samstag, 21. September 2002

Savonarola 1452 in Ferrara geboren

Savonarola
Savonarola wurde vor 550 Jahren am 21. September 1452 in Ferrara geboren. Savonarola war ein italienischer Dominikaner und Bußprediger. Der Bußprediger Girolamo Savonarola versuchte, die katholische Kirche von innen heraus zu reformieren. Savonarola hatte einen gewaltigen Einfluss auf die Menschen. So gewaltig, dass er sogar die allmächtig erscheinenden Medici entmachtete und aus Florenz vertrieb. Für damalige Verhältnisse unerhört, einer Revolution gleichkommend. 1494 wurden die Medici aus Florenz vertrieben und der Dominikanermönch wurde zur beherrschenden Figur in der Renaissancestadt. Er bekleidete selbst kein öffentliches Amt, aber mit gewaltigen Bußpredigten schlug er die Florentiner in seinen Bann. Im Alter von 23 Jahren brach er sein Medizin- und Philosophiestudium ab und wurde Dominikanermönch. Jahrelang zog er als Bußprediger umher und prangerte in flammenden Reden die Lasterhaftigkeit der kirchlichen Würdenträger und der herrschenden Schicht an. 1491 wurde er Prior des Klosters San Marco in Florenz. 1494 versuchte er, sein Ideal eines Gottesstaates zu verwirklichen und rief Christus zum König von Florenz aus. Papst Alexander VI. exkommunizierte ihn 1497, worauf Savonarola seine Angriffe noch verstärkte und ein Konzil zur Erneuerung der Kirche forderte. Er erregte Aufsehen mit seiner Kritik am Lebenswandel des herrschenden Adels und Klerus und war de facto Herrscher über Florenz von 1494 bis kurz vor seiner Hinrichtung 1498. Er gehört zu den Vorläufer-Figuren der Reformation. Zum Verhängnis wurden Savonarola allerdings die offene Unterstützung König Karls VIII. von Frankreich und sein Kampf gegen Papst Alexander VI., der wesentlich machtbewusster handelte als sein Vorgänger Innozenz VIII. Der italienische Dominikanermönch Girolamo Savonarola, der sich gegen die kirchliche und weltliche Macht erhob, wurde am 23. Mai 1498 in Florenz als Ketzer erst gehenkt und dann verbrannt. Weblink: Savonarola: Prophet der Diktatur Gottes
Savonarola: Prophet der Diktatur Gottes
von Ernst Piper

Samstag, 10. August 2002

Benediktinerstift Kremsmünster 777 gegründet

Stift Kremsmünster von Nordosten
Das Stift Kremsmünster ist ein Kloster der Benediktiner in Kremsmünster in Oberösterreich. Seit seiner Gründung im Jahr 777 ist es ein spirituelles und wirtschaftliches Zentrum der Region. Bekannt ist das Stift auch durch seine Sternwarte (Mathematischer Turm von 1750) und sein Gymnasium. Das Benediktinerstift Kremsmünster wurde bereits 777 gegründet und ist das kulturelle Zentrum der Region. Das Benediktinerstift Kremsmünster wurde im Jahr 777 vom Bayernherzog Tassilo III. gegründet. Im Jahr 1299 wird das Dorf Kremsmünster erstmals urkundlich erwähnt. 1489 erhob Kaiser Friedrich III. das Dorf zum Markt. Die Bauanlage von Kremsmünster hat ihre größte Ausdehnung im etwa 290 Meter langen Südflügel. Dort liegen wichtige repräsentative Räumlichkeiten: Refektorium, Bibliothek und Kaisersaal. Abgeschlossen wird der Südflügel im Osten vom 51 Meter hohen Mathematischen Turm, in dem sich die Sternwarte Kremsmünster befindet. Dieser Turm gilt als eines der ersten Hochhäuser Österreichs. Das Stiftsgymnasium erhielt 1549 das Öffentlichkeitsrecht und zählt zu den traditionsreichsten Lehranstalten Österreichs. Die Sternwarte des Stiftes Kremsmünster wurde 1748 bis 1759 errichtet. Das Gebäude - der Mathematische Turm - gilt als das erste Hochhaus Europas. Derzeit versehen 51 Mönche teils im Kloster, teils in verschiedenen Pfarren der Umgebung oder in Barreiras, einer der ärmsten Gegenden Brasiliens, ihren Dienst an den Menschen. Weblinks: Stift Kremsmünster - stift-kremsmuenster.net Stift Kremsmünster Homepage - www.stift-kremsmuenster.at

Montag, 4. März 2002

Friedrich I. 1152 gekrönt

Friedrich I. 1152 gekrönt

Friedrich I., genannt Barbarossa, aus dem Adelsgeschlecht der Staufer war von 1147 bis 1152 als Friedrich III. Herzog von Schwaben, von 1152 bis 1190 römisch-deutscher König und von 1155 bis 1190 Kaiser des römisch-deutschen Reiches.

Als König Konrad III. war gestorben war, ein Nachfolger musste bestimmt werden. Am 4. März 1152 kamen die deutschen Fürsten in Frankfurt zu diesem Zwecke zusammen und tags darauf wählten sie Friedrich I. Barbarossa einstimmig zum römischen König. Er übernahm ein schweres Erbe.

In den Auseinandersetzungen zwischen den oberitalienischen Städten versuchte Barbarossa eine Vermittlerrolle einzunehmen. Er scheiterte jedoch, zog sich den Vorwurf der Parteilichkeit zu und konnte die traditionellen Herrscheraufgaben der Friedens- und Rechtswahrung nicht ausüben.

Die Staufer haben im 12. und 13. Jahrhundert die Geschichte und Geschicke in Europa geprägt. Friedrich I. Barbarossa, Heinrich VI. oder Friedrich II. gehören bis heute zu den bekanntesten Königs- und Kaisergestalten des Mittelalters. In drei der innovativsten Regionen aber waren sie besonders präsent: in der Rhein-Main-Neckar-Region, in Oberitalien und im ehemaligen Königreich Sizilien.

Literatur:

Die Staufer und Italien: Objekte, Essays
Die Staufer und Italien: Objekte, Essays
von Alfried Wieczorek, Bernd Schneidmüller

Friedrich Barbarossa: Eine Biographie
Friedrich Barbarossa: Eine Biographie
von Knut Görich

Samstag, 22. April 2000

700 Jahre Jenseitsreise: Zu Ostern feiert Dante Alighieris "Göttliche Komödie" Jubiläum

Dal 1600 agli anni '90, una rassegna di libri in italiano di autori còrsi | Corsica Oggi


700 Jahre Jenseitsreise: Zu Ostern feiert Dante Alighieris "Göttliche Komödie" Jubiläum. Eine Wiederbegegnung mit einem Monument der Weltliteratur.

Niedergefahren zur Hölle - am dritten Tage auferstanden von den Toten - aufgefahren in den Himmel. Die Jenseitsreise, die Dante Alighieri in seiner "Göttlichen Komödie" beschreibt, entspricht im Umriss den Stationen, die Jesus gemäß dem Bericht der Evangelien zur Erfüllung seines Heilsplans zurücklegte.

Verdeutlicht wird diese Parallele dadurch, dass sich der Erzähler zu Beginn der "Komödie" am Gründonnerstag in jenem berühmten dunklen Walde wiederfindet, in dem er sich verirrte, weil er vom rechten Wege abgewichen. Am Abend, während die Kirche der Leiden und des Todes Christi gedenkt, tritt Dante im Gefolge und Schutz seines dichterischen Idols Vergil den Abstieg in die Hölle an.

Erst in den Morgenstunden des Ostersonntags im Jahre 1300 - vor siebenhundert Jahren also - sieht er die Sterne wieder, es ist seine "Auferstehung". Nochmals drei Tage dauert es, den Läuterungsberg zu besteigen, in dem reuige Seelen harte Buße tun; am siebenten Tage wiederum, aller irdischer Schwere enthoben, wird Dante durch die sieben Himmelssphären entrückt, und der Anblick Gottes krönt seine Reise.

Diese Gesamtdauer nun steht in deutlicher Analogie zum biblischen Schöpfungsbericht: Der siebente Tag, an dem Gott ruhte, ist traditionell der Kontemplation gewidmet.

Weblink:

Aus der Hölle in den Himmel - www.berliner-zeitung.de

Sonntag, 12. März 2000

Wittenberg - eine aufstrebende Stadt an der Elbe

Stadtansicht Wittenberg 1536/37
Am Anfang des 16. Jahrhunderts hatte sich Wittenberg zu einer starken Festung an der mittleren Elbe entwickelt. Dennoch war es eine bescheidene Mittelstadt mit etwa 2.000 Einwohnern geblieben. Dies änderte sich erst mit der Regentschaft von Kurfürst Friedrich dem Weisen, als die Stadt rasant an weltlicher Bedeutung gewann. Friedrich baute Wittenberg zu seiner Residenzstadt aus. Die Einnahmen aus den Erz- und Silberminen der sächsischen Bergwerke, sein Anteil am fälligen Schlagschatz der Münzstätten Freiberg, Leipzig, Annaberg, Buchholz, Zwickau, Schneeberg und Langensalza sicherten ihm die finanzielle Unabhängigkeit. 1502 entschied sich Kurfürst Friedrich der Weise, in seiner neu errichteten Residenz die Universität Wittenberg zu errichten. Diese Universität war die erste von einem Landesherren und nicht von der Kirche gegründete Universität im Reich. Von da an wurde der kurfürstliche Hof zu einem Anziehungspunkt für schöpferische Kräfte. Neben Lucas Cranach dem Älteren, der 1505 in die Stadt gekommen war, wurde 1508 ebenfalls Martin Luther von der sich entwickelnden Stadt angezogen. Die Buchdruckerkunst wurde etabliert, und die Stadt selbst erlebte einen stürmischen wirtschaftlichen sowie intellektuellen Aufschwung.