Kulturwelt ist ein Kultur-Blog, der dem Leser interessante Einblicke und Neuigkeiten aus der Welt der Kultur und der Künstler und Kulturschaffenden bietet.
Der Kulturwelt-Blog lässt den Leser Kultur in ihrer ganzen Vielfalt erleben!
Der Kulturwelt-Blog bietet einen bunten Strauß an kulturellen Veranstaltungen.
Die Vielfalt der Kultur und jede Menge Kulturereignisse werden in diesem Blog vorgestellt.
»Wer vieles bringt, wird manchem etwas bringen.« Goethe, Faust I, Prolog
Am 14. April 1783 - zwei Jahre nach dem Tod des Dichters - wurde "Nathan der Weise" von Gotthold Ephraim Lessing
in Berlin uraufgeführt. Das aufklärerische Drama gilt als Inbegriff der
"Humanitätsdichtung". Lessing (1729-1781) plädiert in der Parabel für
ein friedliches Nebeneinander der verschiedenen Völker und Religionen.
Der Dichter gilt als Erneuerer des deutschen Schauspiels. Noch heute
stehen seine bürgerlichen Trauerspiele und Schauspiele auf den
Spielplänen vieler Theater. Er verfasste jedoch auch grundlegende
theoretische Reflexionen zur Dramatik und zur Literaturkritik.
Als Aufklärer verfolgte Lessing mit seiner Kritik am bestehenden
deutschen Theater und der Schaffung alternativer Formen das Ziel, den
Bürgern mittels des Schauspiels, eine aufgeklärte, vernünftige Moral zu
vermitteln.
Das internationale Filmfestival in Istanbul gilt als das älteste und bedeutendste internationale Filmfestival der Türkei.
Im Rahmen der diesjährigen Filmwochen finden zwei Wochen lang
Internationaler und nationaler Wettbewerb, Panorama-Sektionen und
diverse Spezialprogramme statt, die es wieder richtig spannend werden
lassen.
Das internationale Filmfestival hat seine Anfänge im Jahr 1982,
damals noch unter dem Motto “Künste und Kino”, bei dem sechs
verschiedene Filme innerhalb einer Woche gezeigt wurden. In den
darauffolgenden Jahren und Jahrzehnten etablierte sich das Festival zu
einer großartigen eigenständigen Veranstaltung, das sowohl
internationales wie auch nationales Publikum immer wieder zahlreich
anlockt und interessante Neuprojekte in Sachen Film, Theater und Kunst
präsentiert.
Das 32. internationale Filmfestival in Istanbul wartet mit einem
abwechslungreichen Programm für seine Gäste auf. Freuen Sie sich auf ein
abwechlsungreiches Programm der 32. Istanbuler Filmwochen mit mehr als
200 internationalen Filmen.
Der niederländischer Maler Vincent van Gogh wurde vor 160 Jahren am 30. März 1853 in Groot-Zundert geboren. Van Gogh war ein Maler aus Leidenschaft. Der Zeit seines Lebens in ärmlichen Verhältnissen lebende Maler gilt heute u.a. neben Paul Cézanne und Paul Gauguin als Pionier der Moderne in der bildenden Kunst.
Van Gogh setzte in seinen farbenprächtigen Werken die Nuancen nicht ein, um die Wirklichkeit wiederzugeben, sondern, um Emotionen und Empfindungen auszudrücken. Die Bedeutung seines Werkes wurde erst nach seinem Tod erkannt. Seine Kunst konnte ihm während seines Lebens nicht zu einem angenehmeren Leben verhelfen.
Vincent van Gogh stieß bei seinen Zeitgenossen nur auf wenig Verständnis für seine Kunst. Von den meisten seiner Zeitgenossen wurde er nicht verstanden. Dennoch ließ sich der Maler nie von seinem Stil abbringen und hinterließ ein umfangreiches Lebenswerk, das durch flammende Farben und leidenschaftlichen Pinselstrich gekennzeichnet ist.
Aus mehreren Gründen hatte van Gogh sich für Südfrankreich entschieden. Zum einen wollte er dem nördlichen Winter entgehen, zum anderen hoffte er, hier die „blauen Töne und heiteren Farben“ des Südens zu finden. Ursprünglich war Arles nur als Zwischenstation auf dem Weg nach Marseille gedacht gewesen, wo er für Theo kunsthändlerisch tätig werden wollte; dieser Plan wurde jedoch nicht ausgeführt.
Im Oktober 1888 folgte Gauguin einem Vorschlag Vincent van Goghs, mit ihm im südfranzösischen Arles gemeinsam zu leben und zu arbeiten. Die von Konflikten belastete Beziehung endete zwei Monate später mit dem nie völlig geklärten Vorfall, in dessen Verlauf van Gogh sich nach einem Streit mit Gauguin ein Stück seines Ohres abschnitt. Gauguin entfloh der für ihn unerträglichen Situation nach Paris.
Vincent van Goghs Schicksal ist eine Tragödie der Kunstgeschichte. Heute gilt er als einer der wichtigsten Maler aller Zeiten, Ausstellungen seiner Werke sind stets ausverkauft, die ihm gewidmeten Museen gefeiert, und seine Werke erzielen auf Auktionen Preise im zweistelligen Millionenbereich. Doch zu Lebzeiten, als er die Leinwände bemalte, die später zu Meisterwerken der Moderne werden würde, hatte Van Gogh nicht nur mit dem Desinteresse seiner Zeitgenossen zu kämpfen, sondern auch mit schweren Anfällen psychischer Krankheit: Depressionen und lähmende Angstzustände, die ihn schließlich dazu brachten, sich im Jahr 1890, kurz nach seinem 37. Geburtstag, das Leben zu nehmen.
Zwischen September 1889 und April 1890 reichte Theo Gemälde van Goghs zu drei namhaften Ausstellungen avantgardistischer Kunst ein. Damit erreichte der Maler erstmals eine breitere Öffentlichkeit. Die Reaktionen waren anerkennend und gipfelten in einem begeisterten Artikel in einer Kunstzeitschrift. Zudem wurde auf einer der Ausstellungen Anfang 1890 das Bild Die roten Weingärten von Arles van Goghs verkauft – es handelt sich um den einzigen belegten Verkauf aus seiner reifen Periode. Der Maler sah dem sich nun möglicherweise ankündigenden Erfolg eher ängstlich als freudig entgegen.
Schon seit dem Herbst verfolgte van Gogh die Absicht, die Anstalt, in der er sich als ein Gefangener fühlte, zu verlassen und wieder in den Norden zu ziehen. Damit stellte sich die Frage nach einem Ort, an dem er die notwendige Betreuung erhalten würde. Im Frühjahr 1890 schien die Frage gelöst: In Auvers-sur-Oise, ca. 30 km von Paris entfernt, würde der Kunstfreund und Arzt Paul Gachet sich seiner annehmen.
In Auvers fiel der Maler in einen wahren Schaffensrausch. In 70 Tagen schuf er rund 80 Gemälde und 60 Zeichnungen. Das noch ländliche Auvers mit seinen strohgedeckten Hütten bot ihm zahlreiche Motive. Er malte die Häuser des Dorfes, seine Kirche und die Porträts einiger Bewohner, darunter auch das des Dr. Gachet und dessen Tochter. Am 6. Juli besuchte er den Bruder und dessen Familie in Paris, wo es offenbar, wie schon beim vorherigen Mal, zu häuslichen Auseinandersetzungen kam. Niedergedrückt fuhr der Maler noch am gleichen Abend zurück. Unter anderem malte er nun die Auvers umgebenden Kornfelder in regnerischer Stimmung.
Vincent van Gogh starb am 29. Juni 1890. Sein Hauptwerk, das stilistisch dem Post-Impressionismus zugeordnet wird, übte starken Einfluss auf nachfolgende Künstler aus, vor allem die Fauves und Expressionisten. Während er zu Lebzeiten nur wenige Bilder verkaufen konnte, erzielen seine Werke seit den 1980er Jahren bei Auktionen Rekordpreise.
Joseph von Eichendorff wurde am 10. März 1778 auf Schloss Lubowitz
bei Ratibor in Oberschlesien als Sohn des preußischen Offiziers und
Freiherrn geboren.
Joseph von Eichendorff
war ein berühmer deutscher Schriftsteller, Dichter und Erzähler des 19.
Jahrhunderts. Er gilt als der bedeutendste Dichter der Hochromantik.
Der aus einer preußischen Adelsfamilie stammende Eichendorff
studierte Jura in Heidelberg und später in Berlin. Während dieser Zeit
verfasste er bereits seine ersten literarischen Schriften und knüpfte
Kontakte zu Vertretern der Romantik. Eichendorff begann etwa um 1800,
Gedichte zu schreiben.
1813 schloss sich Eichendorff dem Lützowschen Freikorps im Kampf
gegen Napoleon an. Nach Ende des Krieges trat er in den preußischen
Staatsdienst ein, den er 1844 wieder verließ, um sich ganz der
Schriftstellerei zu widmen.
Neben vielen Gedichten, die sich mit der Natur beschäftigten,
veröffentliche Eichendorff 1826 sein wichtigstes Buch, "Aus dem Leben
eines Taugenichts", das als ein Hauptwerk der deutschen romantischen
Literatur gilt.
In seiner berühmten Novelle »Aus dem Leben eines Taugenichts« (1826)
verbindet er kunstvoll Erzählung und Lied. Seine Novelle gilt als
Höhepunkt und zugleich Ausklang der Romantik.
Eichendorff schrieb zahlreiche Gedichte, die auch vertont und
vielfach besungen wurden. Seine romantische Gedichte erzählen von
wunderbaren Mondnächten, Waldesrauschen und dem kühlen Grund. Zu seinen
bekanntesten Gedichten gehören »Der frohe Wandersmann« (1822) und »Das
zerbrochen Ringlein« (1837).
Eichenddorff war zeitlebens ein Beamter im preußischen Staatsdienst. 25 Jahre lang hatte er als preußischer Beamter mit dem Verfassen von
amtlichen Dokumenten zu tun. Aber seine Dichtung und sein literarisches
Schaffen war mehr vom romantischen Geist seiner Zeit geprägt.
Der schlesische Dichter Joseph von Eichendorff starb am 26. November 1857 in dem Ort Neisse in Schlesien.
An der berühmtesten Baustelle Deutschlands, der Hamburger
Elbphilharmonie, kann nach fast eineinhalb Jahren Stillstand endlich
weiter gebaut werden. Am 1. März 2013 einigten sich die Stadt Hamburg
und der Baukonzern Hochtief endgültig auf eine gemeinsame Fortführung
des Projekts.
Die Stadt und der Baukonzern streiten sich seit Jahren um
Kostenexplosionen und Zeitverzögerungen bei dem Prestigeprojekt. Sollte
die Elbphilharmonie ersten Schätzungen zufolge den Steuerzahler 77
Millionen Euro kosten und 2010 fertig sein, liegen die Kosten
mittlerweile bei mindestens 575 Millionen Euro, die Eröffnung wurde auf
2017 verschoben. Nach Medienberichten könnten die Kosten auf über 600
Millionen Euro steigen.
Damit würde die Elbphilharmonie von den Kosten her das bisher größte
deutsche Kulturprojekt - die Rekonstruktion des Berliner Schlosses -
übertreffen. Für das Berliner Projekt waren bislang 590 Millionen Euro
veranschlagt. Im Jahr 2017 soll das ins Stocken geratene Kulturprojekt
abgeschlossen sein und die Elbphilharmonie eröffnet werden.
Am 20. Februar 1963 betrat der damals 31-jährige Rolf Hochhuth vor 50 Jahren mit einem Paukenschlag die Bühne der Öffentlichkeit. Das Papst-Drama »Der Stellvertreter«
um Papst Pius XII. wurde an der »Berliner Freien Volksbühne«
uraufgeführt. Der Regisseur, Erwin Piscator, ist bereits aus dem
avantgardistischen Berlin der 1920er Jahre bekannt. Seine Inszenierung
sorgt für nachhaltiges Aufsehen.
Das Drama beschäftigt sich mit der Rolle des Vatikans und im
speziellen mit der des Stellvertreter Gottes auf Erden - Papst Pius XII.
während des Dritten Reiches. Das Stück bricht Tabus, es klagt den Papst
Pius XII. und die katholische Kirche an. Der Vorwurf lautet: ein
Konkordat, eine Abmachung verband den Papst und die gesamte katholische
Kirche mit den Nazis.
In seinem zeitgeschichtlichen Drama behandelt der moderne
Bühnenautor und streitbare Theatermann, der sich nicht als Moralist
verstanden sein wollte, die Verstrickung der katholischen Kirche im
Dritten Reich.
Hochhuth spitzt das Thema zu: Tausende Juden werden über den
Petersplatz aus Rom in die Gaskammern der Nazis abtransportiert und der
Papst, die moralische Instanz des Erdkreises, sieht zu und schweigt.
"Falsch" lautet das Dementi der Papsttreuen, "Pius schwieg nur, um einer
noch drastischeren Verfolgung der Juden und auch des Klerus
entgegenzuwirken."
Hochhuth kann akribisch nachweisen, dass der Papst stets über das
Ausmaß der Deportationen und der Judenvernichtung informiert war. Der
Vorwurf hat eine tiefere Dimension: Der Stellvertreter Gottes auf Erden,
die Kurie und die meisten Bischöfe der Ortskirchen konnten sich einer
gewissen Sympathie für rechtstotalitäre Systeme nicht erwehren.
In seinem Schauspiel wirft Hochhuth tiefere Fragen auf:
Warum schritt Pius der XII. nicht ein? Warum hat er sich nicht gegen die
massenhafte Judenverfolgung ausgesprochen, auch als ihm schon lange
klar war, dass der Abtransport in die KZs gleichzusetzen war mit der
Vernichtung der Menschen? Warum konnte sich dieser Mann nicht zu einer
Erklärung gegen die Verfolgung und Ermordung der Juden durchringen?
Eine solche Erklärung aus seinem Munde hätte vieles bewirken können.
Hitler hätte nie gewagt, den Vatikan oder gar den Papst anzugreifen.
Und doch gab es nie ein solches Bekenntnis. Denn es zählten nicht mehr
die christlichen Grundwerte, sondern die Politik der Diplomatie, die das
Wohl der Institution Kirche an erster Stelle sah.
Der Stellvertreter ist ein Werk über die Schuld des wissenden
Schweigens, aber auch eine offene Kritik an der katholischen Kirche.
Eine Kirche, die durch ihre Bürokratie den Menschen fremd geworden ist
und sich, abgelöst von ursprünglichen Idealen, verselbständigt hat.
Hochhuth gelingt es in dem Bühnenstück, eines der dunkelsten Kapitel
der katholischen Kirche, zu verarbeiten. Er nimmt kein Blatt vor den
Mund und prangert die Kirche an ohne auch nur einen Hauch des guten
Willens an ihr zu lassen. Nur Pater Fontana macht hier eine Ausnahme,
symbolisch für das Gewissen des Einzelnen angesichts der
ungeheuerlichsten Verbrechen der Weltgeschichte.
Sein Stück »Der Stellvertreter« kündigt die Restauration des
Nachkriegs-Deutschland auf und rüttelt die Adenauer-Ära aus ihrem
Wirtschaftswunder-Dornröschenschlaf.
Er war einer der bedeutendsten Kabarettisten Deutschlands und bleibt
auch nach seinem Tod im November 2013 unvergessen: Dieter Hildebrandt.
Hildebrandt war Mitbegründer der Münchner Lach- und Schießgesellschaft,
Buchautor und Schauspieler, komisch-kritischer Begleiter deutscher
Nachkriegsgeschichte weit über ein halbes Jahrhundert lang.
Mit den "Notizen aus der Provinz" und dem "Scheibenwischer" brachte
er das Kabarett ins Fernsehen, kämpfte mit Witz und Charme für eine
etwas bessere Welt und gegen die ewig Gestrigen. Bis ins hohe Alter
blieb er hellwach und rotzfrech, niemand konnte beißende Kritik
charmanter verpacken als er.
Im Februar 2013 ließ Hildebrandt sein Soloprogramm "Ich kann doch
auch nichts dafür" von einem befreundeten Fernsehmacher aufzeichnen. Es
war ein scheinbar gewöhnlicher Abend in einem kleinen Theater in Soest.
Was vielleicht nur der Künstler ahnte: Es sollte sein letztes Programm
sein, und die Aufzeichnung in Soest das letzte Dokument eines
Hildebrandt-Abends.