Samstag, 12. April 2014

Ai Weiweis Schicksal in China weiter ungewiss

Ai Weiwei

Ai Weiwei, dessen heitere Gelassenheit nach dem gewitterbedingten Einsturz seiner Skulptur „Template“ bei der documenta 12 in Kassel unvergessen ist, wird in China drangsaliert, unter Hausarrest gestellt, mit abwegigen Anklagen verfolgt.

Er darf in keinem Museum in seiner Heimat ausstellen, Pass und Ausreise werden ihm verwehrt. Doch der 56-Jährige widersteht, hält den Repressalien stand - und setzt auf eine Beweisführung mit künstlerischen Mitteln.

Solange der Aktionskünstler nicht aus China ausreisen darf, ist sein Schicksal weiter ungewiss. Bleiben dem unter Hausarrest stehenden Künstler also Ausstellungen im Ausland, um über seine Kunst und seine Person aufmerksam zu machen.

Montag, 7. April 2014

Maler El Greco vor 400 Jahren gestorben

El Greco
El Greco - »der Grieche«, eigentlich Domínikos Theotokópoulos - starb vor 400 Jahren am 7. April 1614 in Toledo. El Greco war ein Maler griechischer Herkunft und Hauptmeister des spanischen Manierismus beziehungsweise der ausklingenden Renaissance. Der vielsietig talentierte Künstler war auch als Bildhauer und Architekt tätig. El Greco zählt zu den großen und stilprägenden Meistern der Kunstgeschichte. Durch seine ungewöhnliche manieristische Malweise, die nicht zuletzt die deutschen Expressionisten faszinierte und beeinflusste, nimmt er in der Kunst der Alten Meister eine Sonderstellung ein. El Grecos unverwechselbare Figuren mit ihren lang gestreckten, von den Proportionen her ungewöhnlichen Körpern, die von ihm verwendeten Farben, sein Pinselduktus: in der Ausstellung findet man sie zwischen Bildern der Expressionisten und mancher Impressionisten, die sich El Greco zugewandt hatten und sich von diesen Gemälden inspirieren ließen. El Greco war ein Künstler, dessen oft religiös inspirierten Werke erst Anfang des 20. Jahrhunderts entdeckt wurden. El Greco - »der Grieche« - wurde 1541 auf Kreta in Candia - heute Iraklio - geboren.

Kurt Cobain, ein Märtyrer der Musikindustrie

Kurt Cobain
Kurt Cobain, der blonde Junge aus Seattle mit dem verträumten Gesicht, war das Symbol einer ganzen Generation. Der Erfolg hatte ihn und seine Band "Nirvana" Anfang der 1990er Jahre in so ungeahnte Höhen katapultiert, daß der hoch sensible Anti-Star des Rock'n'Roll und Pionier des Grunge schließlich die Bodenhaftung verlor. 1994 war war das zweite Jahr des kommerziellen Erfolges, doch dieser Erfolg war bereits schal geworden. Die 90er Jahre waren die letzten großen Jahre der Musikindustrie und Cobain ihr wichtigstes Symbol, welches diese bereits vollkommen für sich vereinnahmt hatte. Cobain war bereits mental völlig ausgebrannt und wurde zu einem Opfer des eigenen Erfolgs. Seit Jahren habe er beim Hören oder Schreiben von Musik nichts mehr empfunden.
"Es ist besser, für den gehasst zu werden, der man ist, als für die Person geliebt zu werden, die man nicht ist."

Kurt Cobain

Es sei die "große Kunst der Kulturindustrie", so der Musikkritiker Klaus Walter, "dass sie jedes Zeichen, das widerständig daher kommt und eigentlich das System infrage stellt, unheimlich schnell in der Lage ist, das zu integrieren und in Warenform zu verkaufen. Es ist im Grunde auch eine gewisse Naivität von Kurt Cobain, dass er sich mit so einer Verve und so einer Wucht und unter Einsatz seines Lebens buchstäblich da reingeworfen hat."
"Subversion ist der letzte Chique des Kapitalismus."
Vor 20 Jahren, am 5. April 1994, wurde Kurt Cobain erschossen aufgefunden. In seinem Abschiedsbrief schreibt er, seit Jahren habe er beim Hören oder Schreiben von Musik nichts mehr empfunden. "Es sei besser auszubrennen als zu schwinden", schrieb der vereinnahmte Star verzweifelt. Sein Selbstmord ließ ihn für viele zu einem Märtyrer einer gierigen Musikindustrie werden. Der Kapitalismus mit seiner übermächtigen Vereinnahmungsindustrie hatte ihn zur Strecke gebracht. Was blieb, war der große lakonische Abgang. - "A denial", schreit Kurt Cobainin dem berühmtsten Song der Band "Nirvana" - "eine Verweigerung" - ich mache nicht mit!" Weblink: Nirvana
Nevermind
von Nirvana

Samstag, 5. April 2014

Kurt Cobain zum 20. Todestag

Kurt Cobain
Vor 20 Jahren, am 5. April 1994, wird Kurt Cobain erschossen aufgefunden. In seinem Abschiedsbrief schreibt der hoch sensible Anti-Star des Rock'n'Roll und Pionier des Grunge, seit Jahren habe er beim Hören oder Schreiben von Musik nichts mehr empfunden und auch folgende nachdenkliche Zeilen: »Es ist besser auszubrennen als langsam zu schwinden.« Kurt Cobain ist das Gesicht und die gewaltige Stimme des Grunge - einer alternativen musikalischen Musikrichtung mehrerer Garagenbands aus Seattle. Er wurde als Sänger und Gitarrist der Band Nirvana berühmt, für die er fast alle Lieder schrieb. Wie viele andere Heroen des Rock starb auch Cobain im Alter von 27 Jahren.
»It’s better to burn out than to fade away.« »Es ist besser, auszubrennen als zu verblassen.«

Kurt Cobain im April 1994, letzte Worte in seinem Abschiedsbrief

Sein Selbstmord ließ ihn für viele zu einem Märtyrer einer gierigen und zynischen Musikindustrie werden. Der Sound aus Seattle war eine Erweckung für die Generation, die unter Ronald Reagan, Margaret Thatcher und Helmut Kohl aufgewachsen ist. Anfang der 1990er Jahre sah sie sich konfrontiert mit einer Musik, die der Wut und Enttäuschung der Außenseiter eine Stimme gab - trotzig, laut, authentisch: "Smells Like Teen Spirit". Wie notwendig diese gegenüber dem Mainstream alternative Stimme war, zeigt der auch aus heutiger Sicht noch erstaunliche weltweite Erfolg des Grunge. Für die Bands selbst wurde genau dieser Erfolg allerdings zum Problem - er stellte ihre Glaubwürdigkeit infrage. Cobain wurde die Geister, die er in naivem Glauben anrief, nicht mehr los. Es ist im Grunde auch eine gewisse Naivität von Kurt Cobain, dass er sich mit so einer Verve und so einer Wucht und unter Einsatz seines Lebens buchstäblich da reingeworfen hat." "A denial", schreit Kurt Cobain halb verzweifelt am Ende seines Songs "Smells Like Teen Spirit", "eine Verweigerung" - ich mache nicht mit!" - Doch dafür war es längst zu spät. Weblink: Nirvana
Nevermind
von Nirvana

Freitag, 4. April 2014

»Die Blechtrommel« von Volker Schlöndorff

Volker Schlöndorff
Der deutsche Regisseur Volker Schlöndorff verfilmte 1979 »Die Blechtrommel« nach einer Vorlage des gleichnamigen Romans von Nobelpreisträger Günter Grass. Die 1979 unter deutscher Beteiligung produzierte Verfilmung »Die Blechtrommel« wurde mit Preisen und Auszeichnungen nur so überschüttet, u.a. mit der »Goldenen Palme« in Cannes und dem »Oscar« für den besten nichtenglischsprachigen Film. Volker Schlöndorff gelang damit der Aufstieg in die erste Reihe der Regisseure. Der in Danzig geborenen Oskar Matzerath stürzt sich im Alter von drei Jahren absichtlich eine Kellertreppe hinunter. Aus Protest gegen die Welt der Erwachsenen will er nicht mehr wachsen. Seinen Unmut tut das kleine Monster auf seiner Blechtrommel und durch schrille Schreie kund. Ein großartiger Film aus der Erzählperspektive von Oskar Matzerath, der im Alter von drei Jahren beschließt, nicht mehr zu wachsen. Seine Sichtweise auf die Welt begleitet durch die Zeit in Danzig vor und während des Zweiten Weltkrieges. Mit der »Blechtrommel« kehrte Deutschland zurück in die internationale Kinogemeinschaft. Der epochale Film gilt immer noch als eines der wichtigsten Werke des europäischen Kinos, dem es gelungen ist, den spießbürgerlichen Alltag innerhalb einer dem Wahnsinn verfallenden Gesellschaft ohne Schwarzweißmalerei zu demaskieren. Die Freie Stadt Danzig im Jahr 1927. Im Alter von drei Jahren erteilt Oskar Matzerath (David Bennent) mit einem Sprung von der Kellertreppe der Welt der Erwachsenen seine Absage. Er beschließt nicht mehr zu wachsen. Von nun an rebelliert er mit Hilfe seiner Blechtrommel hämmernd gegen die erdrückenden Werte des aufstrebenden Dritten Reiches. In der Gestalt eines ewigen Kindes erzeugt er Töne, die Glas zerspringen lassen. Mit dem Rhythmus seiner Trommel stört er die blind marschierenden Massen in ihrem Gleichschritt. Weblinks: Volker Schlöndorff-Biografie - www.kinoweb.de »Die Blechtrommel« Ein Zeitdokument
Die Blechtrommel Ein Zeitdokument - Ein Jahrhundertbuch - Ein Filmklassiker
von Georg Seeßlen »Die Blechtrommel« von Volker Schlöndorff
»Die Blechtrommel«
von Volker Schlöndorff

Schweizer Schriftsteller Urs Widmer ist tot

Schweizer Autor Urs Widmer
Urs Widmer, geboren 1938 in Basel, zählt zu den bekanntesten deutschsprachigen Autoren der Gegenwart. Das Spektrum seines Schaffens ist groß: Erzählungen, Romane, Theaterstücke, Hörspiele und Essays. Jetzt starb er im Alter von 75 Jahren nach schwerer Krankheit. Urs Widmer hat maßgeblich die Literaturszene in der Schweiz mitgeprägt. Mit ihn verliert die Schweiz einen ihren großen Gegenwartsautoren. Mit Widmer verliere Schweiz nicht nur einen großen Schriftsteller, schrieb die "Neue Zürcher Zeitung" in ihrer Online-Ausgabe: "Urs Widmer hat mit seiner heiteren Besonnenheit und seinem temperamentvollen Esprit das intellektuelle Leben hierzulande maßgeblich mitgeprägt und belebt." Widmer zählte zu den bekanntesten deutschsprachigen Autoren der Gegenwart und war "einer der vielseitigsten und erfolgreichsten Schweizer Schriftsteller der Generation nach Friedrich Dürrenmatt und Max Frisch", wie es in der Mitteilung des Diogenes-Verlags heißt. Er galt als würdiger Nachfolger von Max Frisch und Friedrich Dürrenmatt. Urs Widmer studierte Germanistik, Romanistik und Geschichte in Basel, Montpellier und Paris. Danach arbeitete er als Verlagslektor im Walter Verlag, Olten, und im Suhrkamp Verlag, Frankfurt. In Frankfurt rief er 1968 zusammen mit anderen Lektoren den »Verlag der Autoren« ins Leben. Erst mit 30 Jahren fing er an, zu schreiben. Kurz nach dessen Gründung wurde er mit seinem Erstling, der Erzählung »Alois«, selbst zum Autor. Widmer lebte als Schriftsteller in Zürich. Zuletzt wurde er für sein umfangreiches Werk mit dem »Friedrich-Hölderlin-Preis« 2007 der Stadt Bad Homburg ausgezeichnet. Noch im August 2013 hat er seine Autobiographie »Reise an den Rand des Universums« veröffentlicht. Weblinks: Weltliterat - Der Schweizer Autor Urs Widmer ist gestorben - 3 Sat Kulturzeit - www.kulturzeit.de Reise an den Rand des Universums: Autobiographie
Reise an den Rand des Universums: Autobiographie
von Urs Widmer

Montag, 31. März 2014

Volker Schlöndorff 75. Geburtstag

Volker Schlöndorff

Der deutsche Regisseur Volker Schlöndorff wurde am 31. März 1939 in Wiesbaden geboren. Schlöndorff ist einer der bekanntesten zeitgenössischen Regisseure und unbestritten einer der wichtigsten Regisseure der deutschen Filmszene, dessen Werk sich durch politische Brisanz, Anspruch, zeitlose Aktualität und eine unglaubliche Vielfalt auszeichnet.

Volker Schlöndorff begann seine Karriere als Assistent der französischen Regisseure Louis Malle, Jean-Pierre Melville und Alain Resnais. Seinen ersten Erfolg feierte er mit dem Film "Der junge Törless" (1966), für den er die "Filmbänder in Gold" in den Kategorien "Bester Film", "Beste Regie" und "Bestes Drehbuch" erhielt. Ihm wurden der "Filmkritiker-Preis" in Cannes und der "Deutsche Filmpreis" verliehen.
Bekannt wurde er durch die Filme "Die verlorene Ehre der Katharina Blum", den er zusammen mit Margarethe von Trotta 1975 drehte, "Die Blechtrommel" (1978), "Tod eines Handlungsreisenden" (1984) und "Homo Faber" (1990).

Volker Schlöndorff hat Filmgeschichte geschrieben: als erster Deutscher nach dem Krieg erhielt er für die Verfilmung der "Blechtrommel" einen "Oscar". Sein Film "Die Blechtrommel" (1979) erhielt die "Goldene Palme" in Cannes und einen "Oscar" in Hollywood.

Als französisch-deutsche Co-Produktion realisierte Schlöndorff 1983 in Paris "Eine Liebe von Swann" nach Marcel Prousts gleichnamigem Roman. 1984 dann entstand in New York eine Filmfassung von Arthur Millers »Tod eines Handlungsreisenden« zusammen mit Dustin Hoffmann.

Heute ist Schlöndorff als Leiter der Babelsberger Filmstudios an der Popularisierung des Deutschen Films beteiligt.

Weblink:

Volker Schlöndorff-Biografie - www.kinoweb.de
 
Volker Schlöndorff - Director's Edition
Volker Schlöndorff - Director's Edition