Posts mit dem Label Berlin werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Berlin werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Donnerstag, 29. Mai 2014

»Davie Bowie-Retrospektive« in Berlin

»Davie Bowie-Retrospektive« in Berlin


Ab dem 20. Mai ist die »Davie Bowie-Retrospektive« in Berlin zu sehen. Die erfolgreiche Ausstellung des »Victoria and Albert Museum« in London kommt in die deutsche Hauptstadt.

Die multimedial inszenierte Show wird im Martin-Gropius-Bau in Berlin präsentiert und lässt David Bowie in die Stadt zurückkehren, in der der britische Künstler einst Musikgeschichte geschrieben hat.

Die Ausstellung ist die erste internationale Retroperspektive über die außergewöhnliche Karriere David Bowies, einem der innovativsten und einflussreichsten Künstler unserer Zeit.

Im Zentrum stehen die Vielseitigkeit von David Bowies Werk und das enge Wechselspiel zwischen den verschiedenen Disziplinen und Ausdrucksformen.

Seine Musik und sein radikaler Individualismus wurden nicht nur von Bewegungen in Kunst, Mode, Design und zeitgenössischer Kultur beeinflusst, sondern prägten diese zugleich auch selbst.

Die »Davie Bowie-Retrospektive« ist vom 20. Mai bis zum 10. August im Martin-Gropius-Bau zu sehen.

Weblinks: David Bowie in Berlin - www.davidbowie-berlin.de Gropiusbau - www.gropiusbau.de

Freitag, 9. Mai 2014

Der geniale Zauberlehrling Barrie Kosky


Barrie Kosky, Intendant der Komischen Oper, ist ein schriller Vogel der Musik- und Theaterwelt - ein Zauberlehrling und genialer Aufwirbler einer erstarrten Theaterwelt, dem nichts heilig ist.

Der in Berlin lebende Australier wirbelt alles durcheinander, die ganz leichte und die hohe Kunst. Vergnüglich mischt der schrille Barrie Kosky die Berliner Szene auf. Derzeit inszeniert der Opern- und Theaterregisseur das Stück "Castor und Pollux".

2012 trat Barrie Kosky seine Stelle an: als der neue, schrille Intendant der Komischen Oper Berlin. Seitdem liegt ihm das Publikum zu Füßen, der Kartenverkauf schnellte um 20 Prozent nach oben.
Die Komische Oper wurde zum Opernhaus des Jahres und Kosky selbst mit dem internationalen Opera Award als Regisseur des Jahres prämiert.

Der Regisseur Kosky machte gleich mit Amtsantritt Monteverdis zwölfstündige Barockopern zu Kultveranstaltungen, als Intendant mischt er mutig die hohe, ernste Musiktheaterkunst mit Musical und Operette.

Dieser Mann, der in Berlin lebt und arbeitet, so scheint es, hat die Formel gefunden, um dem vielbeklagten Schwund des Klassik-Publikums Einhalt zu gebieten.

Weblink:

Kosky Schriller Vogel - 3 Sat Kulturzeit - www.kulturzeit.de

Mittwoch, 16. April 2014

Ai Weiweis große Ausstellung im Gropius-Bau in Berlin

Ai Weiwei
Ai Weiwei, der in China verfolgte und drangsalierte Künstler, zeigt im Martin-Gropius-Bau in Berlin seine bislang größte Ausstellung und zugleich eine künstlerische Herausforderung. Ai's aktuelle Situation bestimmt seine bislang größte Einzelausstellung, für die er vieles eigens neu geschaffen hat. Im Lichthof und 18 Räumen, die er souverän füllt, sind aber viele Facetten seiner Kunst zu erleben. Diese reichen von frühen New Yorker Arbeiten der 80er, als er einen Schnellkurs Kunstgeschichte absolvierte und vor allem sein späteres Vorbild Marcel Duchamp entdeckte, über die Videos, die den rasanten Wandel in Peking dokumentieren, bis zu seiner intensiven Beschäftigung mit dem Erdbeben in Sichuan, als wegen Baupfuschs Tausende Schüler starben. Auch in Berlin beeindruckt, wie Ai Traditionen und Materialien der (Bau)kunst seiner Heimat bewahrt, aber eben auch befragt, die er ironisiert, verwandelt, mit neuer Bedeutung versieht und so auch eine Brücke schlägt zum Westen und seinen Werten - etwa wenn er antike Vasen mit den metallischen Lackfarben in China beliebter Luxus-Automarken überzieht. Ai Weiwei, dessen heitere Gelassenheit nach dem gewitterbedingten Einsturz seiner Skulptur „Template“ bei der documenta 12 in Kassel unvergessen ist, wird in China drangsaliert, unter Hausarrest gestellt, mit abwegigen Anklagen verfolgt.

Mittwoch, 19. März 2014

"Berliner Ensemble" im "Theater am Schiffbauerdamm"

Berliner Ensemble

Am 19. März 1954 zog das "Berliner Ensemble" in das "Theater am Schiffbauerdamm" ein. Das "Berliner Ensemble" wurde am 11. Januar 1949 von Bertolt Brecht und Helene Weigel gegründet.

Mit dem "Berliner Ensemble" erfüllte sich Brechts Traum vom eigenen Theater. Zunächst wurde im "Deutschen Theater" gespielt. Brecht setzte sich durch und bekam ein eigenes Theater, das Berliner Ensemble. Das Berliner Ensemble war ein künstlerischer Gral der Veränderung und Brecht sein Gralshüter.

Das "Berliner Ensemble" war ab März 1954 im eigenen Hause, dem "Theater am Schiffbauerdamm", und wurde nach Brechts Tod offiziell von Helene Weigel (1900-1971) 15 Jahre lang weiter geleitet. Das zeitgenössische Theater zeigte vor allem Modellaufführungen von Brechts Werken.

Samstag, 15. Februar 2014

Höhepunkt der Berlinale 2014 - Die Bärenverleihung

Berlinale

Zum Abschluß der Berlinale findet die Bärenverleihung zum Abschluss der Filmveranstaltung an der Spree statt. Alle freuen sich schon riesig auf die Verleihung des "Goldenen Bären".

Höhepunkt des jährlichen Festivals ist die Vergabe des "Goldenen Bären" an den Produzenten des besten Films im Filmwettbewerb. Die Verleihung erfolgt auf der Bärengala im dem Berlinale-Palast. Dabei immer wieder heiß diskutiert: "Wer bekommt einen der heiß geliebten Bären?"

George Clooney, Matt Damon, Bradley Cooper und Catherine Deneuve - viele große Stars flanierten über den roten Teppich in Berlin. Die Filme, in denen sie spielen, laufen auf der Berlinale gerne außer Konkurrenz.
Wirklich stark ist 2014 nicht nur die Präsenz des deutschen Films, sondern auch das Echo auf die vier deutschen Produktionen im Wettbewerb.

Die Preise sind der Schluss-Akkord eines Festivals. Nur einer aus etwa 20 teilnehmenden Filmen erhält am Ende des Festivals von einer international besetzten Jury den "Goldenen Bären" als Auszeichnung für den besten Film

Donnerstag, 6. Februar 2014

Berlinale 2014 - Internationale Filmfestspiele Berlin

Berlinale

Ab dem 6. Februar 2014 ist es wieder soweit: In Berlin beginnt mit großem Staraufgebot die Berlinale. Sie ist das größte deutsche Filmfestival, und eines der bedeutendsten weltweit.

Für 10 Tage verbreitet die Berlinale viel Glamour in der Stadt an der Spree. Höhepunkt des jährlichen Festivals ist die Vergabe des "Goldenen Bären" an den Produzenten des besten Films im Filmwettbewerb. Mehr als 400 Filme auf 70 Leinwänden - das verspricht die 64. Berlinale vom 6. bis zum 16. Februar.
Seit ihrer Premiere im Jahr 1951 finden die Internationalen Filmfestspiele Berlin jährlich statt.

Veranstaltungsort war ursprünglich der Steglitzer Titania-Palast, ab 1957 dann der Zoo-Palast. Seit dem Jahr 2000, zum 50-jährigen Jubiläum der Festspiele, ist das Filmzentrum am Potsdamer Platz der Hauptstandort der Berlinale. Filmvorführungen des Festivals finden jedoch in zahlreichen Spielstätten in ganz Berlin statt.

Der Wettbewerb um den Goldenen Bären ist jedes Jahr das Herzstück der Berlinale. Zugelassen sind dazu nur Filme, die in den letzten zwölf Monaten vor Beginn der Berlinale produziert und noch nicht außerhalb ihres Ursprungslandes veröffentlicht wurden - echte internationale Premieren also.

Nur einer aus etwa 20 teilnehmenden Filmen erhält am Ende des Festivals von einer international besetzten Jury den "Goldenen Bären" als Auszeichnung für den besten Film, verliehen an den Produzenten.

Samstag, 11. Januar 2014

Eröffnung des Berliner Ensembles 1949

Berliner Ensemble

Am 11. Januar 1949 gründeten Bertolt Brecht und Helene Weigel das "Berliner Ensemble". Mit dem "Berliner Ensemble" erfüllte sich Brechts Traum vom eigenen Theater. Brecht setzte sich durch und bekam ein eigenes Theater, das Berliner Ensemble. Das Berliner Ensemble war ein künstlerischer Gral der Veränderung und Brecht sein Gralshüter. Zunächst wurde im "Deutschen Theater" gespielt. Am 19. März 1954 zog das "Berliner Ensemble" in das "Theater am Schiffbauerdamm" ein.

Das "Berliner Ensemble" wurde nach Brechts Tod offiziell von Helene Weigel (1900-1971) 15 Jahre lang weiter geleitet. Das Theater zeigte vor allem Modellaufführungen von Brechts Werken. Im Deutschen Theater in Ost-Berlin inszenierte Bertolt Brecht (1898-1956) sein Theaterstück "Mutter Courage und ihre Kinder", eine Chronik aus dem Dreißigjährigen Krieg.

"Was eine Aufführung von Mutter Courage", schrieb Brecht einmal, "hauptsächlich zeigen soll: Daß die großen Geschäfte in den Kriegen nicht von den kleinen Leuten gemacht werden. Daß der Krieg, der eine Fortführung der Geschäfte mit anderen Mitteln ist, die menschlichen Tugenden tödlich macht, auch für ihre Besitzer. Daß er darum bekämpft werden muß."

Sie spielte auch die Courage in eben dieser Aufführung des 1939 geschriebenen Parabelstücks. Die Uraufführung von "Mutter Courage und ihre Kinder" hatte 1941 in Zürich stattgefunden. Durch die großen Gastspielerfolge von "Mutter Courage und ihre Kinder" in Paris 1954 und London 1956 fand das Ensemble endlich auch in Berlin allgemeine Anerkennung.

Mit Inszenierungen wie "Der aufhaltsame Aufsteig des Arturo Ui" (1959), Shakespeares "Coriolan" (1964) in der Bearbeitung von Brecht mit den sensationellen Schlachtszenen von Ruth Berghaus oder "Mutter Courage" mit Helene Weigel wurden europäische Maßstäbe gesetzt.

Weblink:

Geschichte des Berliner Ensembles - www.berliner-ensemble.de

Mittwoch, 31. Juli 2013

Immer wieder Krach am Theater

Rolf Hochhuth


Kein Sommer in Berlin ohne Streit zwischen Rolf Hochhuth und Claus Peymann. Ersterer ist Dramatiker und Vermieter einer traditionsreichen Spielstätte, letzterer an dieser Intendant und Mieter.

Das hübsche Theatergebäude am Schiffbauerdamm, Berlin, gehört der Ilse-Holzapfel-Stiftung, gegründet von dem Dramatiker Rolf Hochhuth, benannt nach dessen Mutter. Für 214.000 Euro jährlich ist es seit 1998 an den Berliner Senat vermietet. Untermieter im Haus ist das Berliner Ensemble (BE), seit 1999 geleitet vom Intendanten Claus Peymann.

Ende Juli hat Rolf Hochhuth seine Entschlossenheit bekräftigt, "die sofortige Räumung des BE per einstweiliger Verfügung zu veranlassen". Rolf Hochhuth steht das Recht zu, im Theater am Schiffbauerdamm während der Spielzeitpause eigene Stücke aufführen zu lassen. Er muss dies nur rechtzeitig anmelden.

Weblink:

Auf den Knien eines Herzens - www.sueddeutsche.de/kultur

Donnerstag, 6. Dezember 2012

Sonderausstellung "100 Jahre Nofretete" im Neuen Museum Berlin

Die Büste der Nofretete im Neuen Museum ist eines der Highlights der an Ausstellungshöhepunkten ohnehin reichen Museumsinsel in Berlin. Seit knapp drei Jahren können Berliner und Touristen die Nofretete im Neuen Museum in einem eigens eingerichteten Raum bewundern.

Mit der Sonderausstellung "Im Licht von Amarna. 100 Jahre Fund der Nofretete" gedenkt das Neue Museum ab Dezember des Fundes der Büste in der ägyptischen Stadt Amarna (Achet-Aton) am 6. Dezember 1912.

Im Mittelpunkt der Ausstellung steht aber nicht nur die Nofretete, sondern die gesamte Amarna-Ära, in der die ägyptische Herrscherin lebte. Zu sehen sein werden sämtliche in Berlin befindlichen Amarna-Objekte. So soll auch die Büste Echnatons, Nofretetes Ehemann zu besichtigen sein. Aber natürlich geht von der

Nofretete-Büste eine ganz besondere Faszination aus.
Rund eine Million Besucher verzeichnet das Neue Museum jährlich, die nicht zuletzt wegen ihr kommen. Das Neue Museum will seinen Besuchern während der Sonderausstellung mithilfe von Bronze-Plastiken nun eine "Nofretete zum Anfassen" bieten.

Die Sonderausstellung im Neuen Museum Berlin dauert vom 7. Dezember 2012 bis zum 13. April 2013.

Montag, 6. Juni 2011

Erste Berlinale 1951 eröffnet

Das Plakat der ersten Internationalen Filmfestspiele Berlin aus dem Jahr 1951

Die Berlinale findet seit 1951 zunächst im Sommer und seit 1978 im Februar in Berlin statt. Das Internationale Filmfestival brachte Glamour und ausländische Filmprominenz in die zerbombte und geteilte Stadt. Von Anfang an auf politische Wirkung angelegt, hat sich das Publikumsfestival seinen offenen Charakter bewahrt.

Die Berlinale geht auf eine Initiative von Oscar Martay zurück. Martay war Film Officer der Militärregierung der Vereinigten Staaten und beaufsichtigte und förderte in dieser Funktion die Berliner Filmindustrie, unter anderem mit mehreren Darlehen der amerikanischen Militärregierung, mit denen die Finanzierung der Filmfestspiele in den ersten Jahren sichergestellt wurden.

Berlinale

Unter dem Motto „Schaufenster der freien Welt“ eröffnete die erste Berlinale am 6. Juni 1951 mit Alfred Hitchcocks »Rebecca« im Titania-Palast. Die Berlinale fand allerdings nur ein einziges Mal im Titania-Palast statt.

Zum ersten Festspielleiter wurde der Filmhistoriker Alfred Bauer berufen, welcher nach dem Krieg die britische Militärregierung in Filmangelegenheiten beraten hatte.

Offzielle Webseite:

Berlinale - www.berlinale.de

1. Internationale Filmfestspiele Berlin 06. - 17. Juni 1951 - www.berlinale.de

Donnerstag, 1. April 2010

»Blauer Engel« 1930 uraufgeführt

»Blauer Engel« 1930 uraufgeführt

Die Premierenvorstellung des "Blauen Engel" war bis auf den letzten Platz ausverkauft. Die Billett-Schwarzhändler hatten Hochkonjunktur - es hatte sich nämlich bis zum Schluss das Gerücht gehalten, der Film dürfte gar nicht gezeigt werden.

Der Autor der Romanvorlage, Heinrich Mann, wäre ein bisschen zu linksliberal, und der Stoff höchst anrüchig: Seriöser Gymnasialprofessor verfällt einem Kabarettflittchen.

Der Dramatiker Carl Zuckmayer machte aus Heinrich Manns Roman "Professor Unrat" einen Filmstoff mit dem Titel: "Der Blaue Engel"; "Professor Unrat" klänge zu stur. Der junge Starregisseur Josef von Sternberg wurde aus Hollywood geholt.

Marlene Dietich, eine Frau mit provozierend schönen Beinen und einem aufreizenden Körper, fleischgewordene Verführung mit einem ironischen Lächeln auf den Lippen, spielte in dem Film ihre Parade-Rolle der verruchten "Lola".

»Blauer Engel« 1930 uraufgeführt

»Blauer Engel« 1930 uraufgeführt

Die Premierenvorstellung des "Blauen Engel" war bis auf den letzten Platz ausverkauft. Die Billett-Schwarzhändler hatten Hochkonjunktur - es hatte sich nämlich bis zum Schluss das Gerücht gehalten, der Film dürfte gar nicht gezeigt werden.

Der Autor der Romanvorlage, Heinrich Mann, wäre ein bisschen zu linksliberal, und der Stoff höchst anrüchig: Seriöser Gymnasialprofessor verfällt einem Kabarettflittchen.

Der Dramatiker Carl Zuckmayer machte aus Heinrich Manns Roman "Professor Unrat" einen Filmstoff mit dem Titel: "Der Blaue Engel"; "Professor Unrat" klänge zu stur. Der junge Starregisseur Josef von Sternberg wurde aus Hollywood geholt.

Marlene Dietich, eine Frau mit provozierend schönen Beinen und einem aufreizenden Körper, fleischgewordene Verführung mit einem ironischen Lächeln auf den Lippen, spielte in dem Film ihre Parade-Rolle der verruchten "Lola".

Mittwoch, 25. Juli 2007

Zum Tod von George Tabori

George Tabori

George Tabori ist am 23. Juli 2007 im Alter von 93 Jahren in Berlin gestorben. Tabori war ein Schriftsteller, Drehbuchautor, Übersetzer, Dramatiker und Theaterregisseur des 20. Jahrhunderts ungarischer Herkunft. Mit George Tabori ist ein ebenso experimenteller wie weiser Theatermann gestorben, dessen Welt stets das Theater war. Der Weltbürger Tabori, der nirgends eine Heimat fand, galt als weise bis naseweis, menschenfreundlich, weltlebensklug.

Geboren wurde George Tabori am 24. Mai 1914 als György Tábori in Budapest. Er war schon Lebzeiten eine Legende. Als Schauspieler, Dramatiker und Theaterregisseur jüdischer Herkunft hat er das Theater des 20. Jahrhunderts in entscheidendem Maße geprägt. Den Begriff „Regisseur“ lehnte er für sich als zu autoritär ab und bezeichnete sich stattdessen ihm gemäß als „Spielmacher“.

Das Wesen von George Tabori ist es, daß er mit seiner augenzwinkernden Melancholie, die fernab von Moralismus oder dem Pochen auf historischer Wahrheit das Menschsein selbst nach all dem Grauen des 20. Jahrhunderts mit einem tiefen Seufzer belächelt.

In seinen Theaterstücken setzte er dem Grauen von Rassismus und Massenmord schwarzen Humor und absurde Komik und jüdischen Witz entgegen. In bewegenden Theaterstücken wie »Mein Kampf«, »Weißmann und Rotgesciht« oder »Die Goldberg-Variationen« ist Tabori dem Grauen des Lebens und der deutschen Geschichte mit der Magie des Theaters und der Güte seines Lebens beigekommen.

George Tabori war ein Jude auf Wanderschaft, ein Wanderer zwischen den Welten und zeit seines Lebens ein heimatloser Theatermann. George Tabori emigrierte als Zwanzigjähriger nach London, wo er als Schriftsteller debütierte. In den USA arbeitete er als Drehbuchautor unter anderem für Alfred Hitchcock und mit Bertolt Brecht zusammen.

1971 kehrte er nach Mitteleuropa zurück, wo er Inszenierungen an zahlreichen renommierten Bühnen aufführte. Ab 1986 in Wien erreichte er mit der »Der Kreis« am Burgtheater und seit 1999 in Berlin beim »Berliner Ensemble« den Höhepunkt seiner Theaterkunst. Viele Theaterfreunde schätzten den in seinen letzten Jahren „dienstältesten Theatermacher der Welt“ als den inoffiziellen „Theaterkönig“.

Mit Claus Peymann ging der 85-jährige Tabori nach Berlin und inszenierte im Jahr 2000 zum Beginn der Peymann-Intendanz an der berühmten, umfangreich sanierten Brecht-Bühne Berliner Ensemble die Uraufführung seines Stücks »Die Brecht-Akte« über zwei FBI-Mitarbeiter, die Brecht ausspionieren.

George Tabori war ein stets Wanderer zwischen den Welten und ein Wanderer zwischen Schmerz und Scherz. Fremd war er Zeit seines wechselvollen und von grauenhafter Lebenserfahrung geprägten Lebens überall, seine angestammte Heimat war das Theater. "Ich bin kein Regisseur, ich bin ein Spielmann", schrieb Tabori trotzig. Ich bin grundsätzlich ein Fremdling. Erst hat mich das gestört, aber alle Theatermacher, die ich liebe, waren Fremde. Meine Heimat ist ein Bett und eine Bühne."

"'Mensch' ist mein liebstes Wort in der deutschen Sprache", hat George Tabori einmal gesagt. Die deutschen Verbrechen gegen die Menschheit überlebte der vor 100 Jahren geborene Autor, Regisseur und Schauspieler in Großbritannien. Seit den späten Sechzigern brachte er den Holocaust auf seine ganz eigene Art ins deutschsprachige Theater: brutal komisch, politisch völlig unkorrekt und mit „jüdischer Witz“ nur notdürftig umschrieben.