Donnerstag, 18. Oktober 2012

BBC 1922 als unabhängiger Radiosender gegründet

BBC

Die »British Broadcasting Corporation«, kurz BBC, ist eine britische Rundfunkanstalt, die mehrere Hörfunk- und Fernsehprogramme betreibt. Die BBC ist ein Informations-, Erziehungs und Unterhaltungssender. Die BBC ist bekannt für die Qualität ihrer Fernseh- und Redaktionsarbeit und hat als verlässliche Informationsquelle einen guten Ruf.

Gegründet wurde die damals »British Broadcasting Company« benannte BBC am 18. Oktober 1922 von John Reith, Cecil Lewis, Arthur Burrows und Stanton Jefferies in London als unabhängiger Radiosender. Reiths Vision war ein Sender, der neben Bildung und Information auch Unterhaltung bieten und dabei unabhängig von der Regierung und von Werbung sein sollte.

Die erste Ausstrahlung eines Programms fand am 14. November 1922 aus einem Londoner Studio statt, einige Tage später wurde auch aus Birmingham und Manchester gesendet. 1925 konnte der Versorgungsbereich durch die Inbetriebnahme eines Langwellensenders in Daventry auf fast die gesamte britische Insel ausgedehnt werden.

Endgültig festigen konnte die BBC ihre Stellung mit der Kriegserklärung von 1939, die den ausländischen Privatsendern die Existenz entzog. Darüber hinaus expandierte die Sendeanstalt als zwar staatliche, immer aber auch objektive und verlässliche Informationsquelle inmitten des Propagandafunks auch international.

Obwohl es im nationalsozialistischen Deutschland bei Todesstrafe verboten war, den »BBC World Service« einzuschalten, drehten viele Deutsche ihren Volksempfänger auf eine Frequenz, von der aus der typische Spruch "This is London calling" beziehungsweise "Hier ist England" zu hören war.

Ihre weltumspannende Rolle hält die BBC, die längst auch Fernsehprogramme und Internetangebote betreibt, immer noch. Heute sendet die britische Rundfunkanstalt in 33 Sprachen über Kurzwelle und Satellit.

Weblink:

BBC - Homepage - www.bbc.co.uk

Gedenkstätte Walhalla 1842 eingeweiht

Gedenkstätte Walhalla

Die Walhalla in Donaustauf bei Regensburg ist eines der bedeutendsten Nationaldenkmäler auf dem Gebiet der Bundesrepublik Deutschland und ein herausragendes Zeugnis klassizistischer Architektur des 19. Jahrhunderts. Die Ruhmeshalle wurde unter König Ludwig I. vom damaligen Hofbaumeister Leo von Klenze entworfen und in den Jahren 1830 bis 1842 errichtet. Die Walhalla ist gleichzeitig ein Auftragswerk und Nationaldenkmal.

In der Gedenkstätte Walhalla - nach Walhall: Halle der Gefallenen - bei Donaustauf im Landkreis Regensburg werden auf Veranlassung des bayerischen Königs Ludwig I. seit 1842 bedeutende Persönlichkeiten „teutscher Zunge“ mit Marmorbüsten und Gedenktafeln geehrt. Am 29. Jahrestag der Völkerschlacht, dem 18. Oktober 1842, eröffnete Ludwig I. den Bau mit Worten, die auf einem Stein vor der Walhalla zu lesen sind:

„Möchte Walhalla förderlich sein der Erstarkung und der Vermehrung deutschen Sinnes! Möchten alle Deutschen, welchen Stammes sie auch seien, immer fühlen, dass sie ein gemeinsames Vaterland haben, ein Vaterland auf das sie stolz sein können, und jeder trage bei, soviel er vermag, zu dessen Verherrlichung.“
Innenansicht der Walhalla

Zur Eröffnung im Jahre 1842 wurden 160 Personen mit 96 Büsten und - in den Fällen fehlender authentischer Abbildungen oder bei Handlungen wie dem Rütlischwur - 64 Gedenktafeln in der Ruhmeshalle geehrt. Die Walhalla wurde immer wieder ergänzt und erweitert. Heute wird mit 130 Büsten und 65 Gedenktafeln an 195 Personen, Taten und Gruppen erinnert. Zwölf der geehrten Personen sind Frauen.

König Ludwig veröffentlichte selbst eine Beschreibung von Walhallas Genossen, die von Heinrich Heine als „Walhall-Wisch“ verspottet wurde, als er das Fehlen von Luther kritisierte, der bei der Einweihung noch nicht aufgenommen war. Erst 1847 wurde auch die schon 1831 fertiggestellte Büste des Reformators eingestellt, der mit seiner Bibelübersetzung die deutsche Schriftsprache geprägt hatte. Schließlich wurde 2010 auch die Büste von Spötter Heine selbst in die „marmorne Schädelstätte“ aufgenommen.

Weblink:

Die Walhalla bei Regensburg
Die Walhalla bei Regensburg
von Eva Avrillon

Freitag, 12. Oktober 2012

Arnold Zweig 125. Geburtstag

Arnold Zweig

Arnold Zweig wurde vor 125 Jahren am 10. Oktober 1887 im schlesischen Glogau geboren. Arnold Zweig war ein deutscher Schriftsteller. Er schrieb zahlreiche Romane, Novellen, Dramen und Essays.

Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten wurden Zweigs Bücher im Rahmen von Bücherverbrennungen öffentlich verbrannt.

Zweig emigrierte 1933 zuerst in die Tschechoslowakei, dann in die Schweiz und schließlich nach Sanary-sur-Mer (Frankreich). Seine zionistische Einstellung führte ihn von dort weiter ins Exil nach Palästina, wo er sich 1934 in Haifa niederließ.

1948 kehrte Arnold Zweig aus dem Exil nach Ost-Berlin zurück. Als bekennender Sozialist wurde er in der Sowjetischen Besatzungszone und der späteren DDR geehrt.

Von 1949 bis 1967 war er Abgeordneter der Volkskammer der DDR, und 1950 wurde ihm der Nationalpreis der DDR 1. Klasse verliehen. Von 1950 bis 1953 war Zweig Präsident der Deutschen Akademie der Künste der DDR, danach ihr Ehrenpräsident.

1957 wurde er Präsident des P.E.N.-Zentrums zunächst für ganz Deutschland, nach dem Bau der Mauer ab 1967 für die DDR. Als Zionist und politischer Sozialist bekannte er sich klar zum Humanismus.

Der Antikriegsroman »Der Streit um den Sergeanten Grischa« (1927) wurde zu einer der bedeutendsten Abrechnungen der deutschen Literatur mit der Unmenschlichkeit des Krieges.
Der Roman ist das Kernstück des mehrteiligen Zyklus "Der große Krieg der weißen Männer". Der Zyklus besteht aus sieben Bänden aus dem Zeitraum von 1927 bis 1958 und beschreibt vor allem die Zeit des Ersten Weltkrieges.

Arnold Zweig starb am 26. November 1968 in Ost-Berlin.

Mittwoch, 3. Oktober 2012

»Venezianisches Finale« von Donna Leon

»Venezianisches Finale« ist der erste Fall von Donna Leons inzwischen zu Ruhm gelangtem Commissario Guido Brunetti. Der weltläufige Kommissar übernimmt einen schwierigen Fall in der Musikwelt von Venedig.

Der berühmte deutsche Dirigent Wallauer wird in der Pause zum letzten Akt von »La Traviata« durch Zyankali ermordet. Der ins Opernhaus geeilte Commissario Brunetti und sein Assistent Miotti verhören das Starensemble hinter der Bühne und erfahren zunächst eines: der zu Tode gekommene Maestro muss ein rechtes Ekel gewesen sein.

In seiner Garderobe riecht es nach Bittermandel Zyankali. Ein großer Verlust für die Musikwelt und ein heikler Fall für Commissario Guido Brunetti. Und es scheint, als ob einige Leute allen Grund gehabt hätten, den Maestro unter die Erde zu bringen.

Anfangs gibt es einige Verdächtige, die vor allem durch Lügen und Falschaussagen auf sich aufmerksam machen. Im Laufe der Geschichte gräbt sich Brunetti durch die Vergangenheit des Toten und entdeckt dort einige potenzielle Rachemotive.

Weblink:

Venezianisches Finale: Commissario Brunettis erster Fall
Venezianisches Finale: Commissario Brunettis erster Fall
von Donna Leon

100 Jahre Gründung der Deutschen Bücherei in Leipzig

Deutsche Nationalbibliothek in Leipzig


Die Stadt Leipzig feiert das 100. Jubiläum der Gründung der Deutschen Bücherei in Leipzig, die seit 1912 alle Medien sammelt und katalogisiert, die in und über Deutschland oder auch in deutscher Sprache publiziert werden.

Die nationale Bibliothek startete mit dem Auftrag, von nun an jedes in Deutschland und jedes auf Deutsch erschienene Buch zu archivieren und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Mehr Menschen sollte der Zugang zu Bildung verschafft werden. Gleichzeitig wurde die neue Bibliothek zum Gedächtnis der noch jungen deutschen Nation stilisiert.

Die Deutsche Nationalbibliothek in Leipzig ist das Gedächtnis der Nation. Die Gründung der Deutschen Bücherei in Leipzig, die seit 1912 alle Medien sammelt und katalogisiert, die in und über Deutschland oder auch in deutscher Sprache publiziert werden, erfolgte bereits vier Jahre zuvor im Jahr 1912.

Mit einem großen Festakt am 2. Oktober feiern die Stadt Leipzig und das ganze Land den Gründungstag der Deutschen Bücherei, die seit 2006 zusammen mit der Deutschen Bibliothek in Frankfurt am Main den Namen „Deutsche Nationalbibliothek“ (DNB) trägt. Im Großen Lesesaal der DNB in Leipzig werden die Feierlichkeiten stattfinden.

Von außen wirkt sie dank ihres neuen Erweiterungsbaus futuristischer und moderner denn je. Doch tatsächlich begeht die Deutsche Nationalbibliothek in diesem Jahr ihr 100-jähriges Bestehen. Mit insgesamt 100 Veranstaltungen an ihren Standorten in Leipzig und Frankfurt am Main feiert sie das runde Jubiläum.

Um das Jubiläum gebührend zu feiern, finden in Leipzig und Frankfurt 100 verschiedene Festivitäten statt. „An ihrem Gründungsstandort Leipzig und in Frankfurt am Main wollen wir mit einem vielfältigen vielfältigen Veranstaltungsprogramm möglichst viele Menschen direkt ansprechen und eine frische, 100 Jahre junge Bibliothek zeigen.

Anlässlich des Geburtstages hat die Bundesrepublik eine Gedenkmünze und Sonderbriefmarke herausgegeben.


Weblinks:

100 Jahre Gründung der Deutschen Bücherei in Leipzig - www.schoenes-leipzig.de

100 Jahre Deutsche Nationalbibliothek in Leipzig - Gedächtnis der Nation - www.deutschlandradiokultur.de

Sonntag, 30. September 2012

Die »Brunetti«-Romane von Donna Leon

Donna Leon

Die »Brunetti«-Romane machten die amerikanische Schriftstellerin und Krimi-Heldin Donna Leon weltberühmt. Seit dem ersten Brunetti-Buch »Venezianisches Finale« entsteht jedes Jahr ein neuer Roman. Millterweile ist der zwanzigste Roman »Reiches Erbe« erschienen.

Donna Leon nimmt in ihre Romane aktuelle Themen auf, wie sie in den Zeitungen diskutiert werden: Bestechung in Behörden, Umweltskandale, Rauschgiftverkauf an Jugendliche, Umgang mit Asylanten, Sextourismus oder sexueller Missbrauch von Kindern.

Außerdem setzt sie sich kritisch mit der Art und Weise auseinander, wie sich Venedig zunehmend zum Nachteil der Einheimischen verändert, z. B. die Einkaufssituation. Läden für den täglichen Bedarf der Menschen verschwinden, etwa Bäckereien oder Schumacher. Sie werden ersetzt durch Geschäfte, die Dinge wie Masken oder Plastikgondeln für Touristen anbieten und die kein Venezianer brauchen kann.

Wie immer fasziniert das Lokalkolorit von Venedig und die Charaktere der Hauptdarsteller bleiben sich immer gleich: Der höfliche, wohlerzogene Commissario Brunetti, sein zuverlässiger Assistent Vianello, der etwas dümmliche, eitle Chef Patta, und, von mir hochverehrt, die Sekretärin Signorina Elettra, die ein einmaliges Geschick im Auftun von Gesetzeslücken für ihre bzw. Brunettis Recherchen hat.

Der Held in Donna Leons Kriminalromanen ist der Venezianer Commissario Guido Brunetti. Der kultivierte, feinfühlige und bescheidene Polizist und Sympathieträger leidet darunter, das Böse nicht aus der Welt schaffen zu können. Der Commissario Brunetti ermittelt im Milieu in Venedig in sämtlichen Gassen und allen Bevölkerungsschichten Venedigs. Er kämpft gegen den Filz in den Behörden, korrupte Beamte und Verbrecher.

Der sympathische Commissario führt ein ganz normales Familienleben, eine kapriziöse, eigenwillige, aber loyale Ehefrau hat, die dazu noch excellent kochen kann und zwei jugendliche Kinder, die er zwar immer seltener am Tisch vorfindet, dies dann aber um so mehr genießt. Endlich mal keine verkrachte Existenz, die mit Neurosen und Psychosen zu kämpfen hat.

Die deutschen Buchausgaben sind alle im Zürcher »Diogenes Verlag« erschienen, zuerst als Hardcover, dann als Taschenbuch.

Weblinks:

Venezianisches Finale: Commissario Brunettis erster Fall
Venezianisches Finale: Commissario Brunettis erster Fall
von Donna Leon
Reiches Erbe: Commissario Brunettis zwanzigster Fall
Reiches Erbe: Commissario Brunettis zwanzigster Fall
von Donna Leon

Mittwoch, 26. September 2012

»Der Verschollene« von Franz Kafka

Der Verschollene
Der Verschollene


Vor 100 Jahren - am 26. September 1912 - hat Franz Kafka die ersten Zeilen des Romans »Der Verschollene« zu Papier gebracht. Kafka hatte sich bereits als 15-jähriger Schüler an einem Roman versucht, der teilweise in Amerika spielen sollte.

Aber erst gegen Ende des Jahres 1911 griff er das Thema wieder auf mit dem Beginn des Romans »Der Verschollene«. Mit großen zeitlichen Unterbrechungen beschäftigte ihn dieses Vorhaben. Ende 1912 unterbrach er die Arbeit für die Erzählung »Die Verwandlung«.

1914 legte er schließlich das Romanfragment unvollendet beiseite. An Felice Bauer schrieb er bereits im Januar 1913: „Mein Roman! Ich erklärte mich vorgestern abend vollständig von ihm besiegt. Er läuft mir auseinander, ich kann ihn nicht mehr umfassen ...“

»Der Verschollene« ist neben »Das Schloss« und »Der Process« einer der drei unvollendeten Romane von Franz Kafka, entstanden zwischen 1911 und 1914 und 1927 von seinem Freund und Herausgeber Max Brod postum veröffentlicht. In den frühen Ausgaben wurde der Roman unter dem von Brod bestimmten Titel »Amerika« veröffentlicht.

Weblink:

Der Verschollene
Der Verschollene
von Franz Kafka