Donnerstag, 26. Februar 2015

Kompromiss im Rechts­streit um Baal-Aufführung

Die um­strit­te­ne Münch­ner „Baal“-Ins­ze­nie­rung von Frank Cas­torf (63) darf nur noch zwei­mal ge­zeigt wer­den. Dar­auf ei­nig­ten sich der Suhr­kamp-Ver­lag als Ver­tre­ter der Ber­tolt-Brecht-Er­ben und das Re­si­denz­thea­ter am letzten Mitt­woch vor dem Münch­ner Land­ge­richt.

Der Ver­gleich wur­de nach sechs­ein­halb St­un­den Ver­hand­lung am spä­ten Abend er­zielt. Die Auf­füh­run­gen am 28. Fe­bru­ar in Mün­chen und im Mai beim Thea­ter­tref­fen in Ber­lin fin­den noch statt; al­le wei­te­ren ge­plan­ten Auf­füh­run­gen ent­fal­len. Das Münch­ner Re­si­denz­thea­ter ver­pflich­te­te sich, ei­ne Un­ter­las­sungs­er­klä­rung zu un­ter­zeich­nen.

Der An­walt des Re­si­denz­thea­ters hat­te in der Ver­hand­lung zu­nächst vor­ge­schla­gen, das Thea­ter­stück nicht über die be­reits ge­plan­ten Ter­mi­ne im Fe­bru­ar und März so­wie beim Thea­ter­tref­fen in Ber­lin hin­aus auf­zu­füh­ren, au­ßer­dem den Ti­tel zu än­dern, vor je­der Auf­füh­rung auf die Pro­ble­ma­tik hin­zu­wei­sen und sich beim Suhr­kamp-Ver­lag be­son­ders zu be­dan­ken. Das lehn­te der Ver­lag ab.

Mehr­fach hat­te der Rich­ter wäh­rend der Ver­hand­lung ver­sucht, An­walt und Jus­ti­zi­a­rin des Suhr­kamp-Ver­la­ges von der Mög­lich­keit ei­ner Ei­ni­gung zu über­zeu­gen und die be­reits ge­plan­ten wei­te­ren Auf­füh­run­gen statt­fin­den zu las­sen. Erst nach mehr­stün­di­gen Zeu­gen­ver­neh­mun­gen lenk­te Suhr­kamp ein.

Als Ver­tre­ter von Brechts Er­ben hat­te Suhr­kamp beim Land­ge­richt Mün­chen ei­ne einst­wei­li­ge Ver­fü­gung ge­gen die Ins­ze­nie­rung am Re­si­denzthea­ter be­an­tragt. Bei Cas­torfs In­ter­pre­ta­ti­on han­de­le es sich um ei­ne „nicht au­to­ri­sier­te Be­ar­bei­tung des Stü­ckes“. Der Re­gis­seur hat dem „Baal“ in sei­ner Ins­ze­nie­rung zahl­reiche Fremd­tex­te hin­zu­ge­fügt. Da­bei geht es et­wa um die Rol­le des Wes­tens in Süd­ost­asi­en wäh­rend des Viet­nam­kriegs: der un­er­sätt­li­che Baal wird zur Al­le­go­rie.

Montag, 23. Februar 2015

Der Morgenstreich auf der Basler Fasnacht



Der Auftakt der Basler Fasnacht ist seit je her der Morgenstreich. Dieser beginnt am Montag in der Früh - punkt vier Uhr -  mit dem Marsch »Morgestraich«. Der Morgenstreich findet am 23. Februar 2015 statt.Um vier Uhr früh fällt der Startschuss für die «drey scheenschte Dääg». »S glemmt« (»Es klemmt«) heisst das diesjährige Fasnachtsmotto, die Finanzkrise ist eines der Top-Sujets.

Auf das Kommando <i>»Achtig! Morgestraich! Vorwärts, marsch!«</i> ihres Tambourmajors setzen sich die Fasnachts-Cliquen in Marsch und beginnen mit ihren Trommeln und Piccoloflöten das grösste Pfeifkonzert der Welt. Der erste Marsch, der von allen Cliquen gespielt wird, trägt dabei den bezeichnenden Namen «Morgenstreich».

Der Morgenstreich auf der Basler Fasnacht
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Die Trommler und Pfeifer sind in grossen und kleineren Cliquen oder kleinen Grüppchen (Schyssdräggziigli) vereint. Vereinzelt trommeln oder pfeifen auch einige als Einzelmaske alleine durch die Gassen der Stadt. Die Formationen bestimmen am Morgenstreich ihren Weg durch die Gassen und Strassen der Stadt selbst und folgen nicht einer vorgegebenen Route.



Durch die verdunkelte Innenstadt marschieren Trommler und Piccolo-Spieler. Auf ihre Larven haben sie kleine Kopflaternen montiert. Sie begleiten die rund 200 erleuchteten Laternen, auf welchen die Themen, die die Cliquen als Sujets ausgewählt haben, persifliert dargestellt sind. Zehntausende sind in den Gassen und Strassen der Basler Innenstadt unterwegs.

In den Fenstern der Altstadthäuser spiegelt sich das mystische Lichtermeer. <!-- In den Wirtschaften geniesst man vor allem die traditionelle Mehlsuppe, sowie Zwiebel- und Käsewähe (-kuchen). -->Zum Morgestraich haben auch viele Kneipen und Wirtschaften geöffnet und werden voraussichtlich für die nächsten 72 Stunden nicht mehr schliessen. Dort geniessen die Zuschauer die traditionellen Fasnachtsspeisen wie Mehlsuppe, Zwiebel- und Käsewähe (pikanter Zwiebel- bzw. Käsekuchen, der meist warm gegessen wird).

Weblinks:

Morgenstreich - Basler Fasnachts Comité - Fasnachts-Comité - www.fasnachts-comite.ch

Morgenstreich - Basler Fasnacht - www.baslerfasnacht.info

Geschichte des Morgenstreich / Morgestraich - www.altbasel.ch

Samstag, 21. Februar 2015

50. Nordische Skiweltmeisterschaft in Falun

50. Nordische Skiweltmeisterschaft in Falun


Die 50. Nordische Skiweltmeisterschaft wird zwischen dem 18. Februar und dem 1. März 2015 im schwedischen Falun stattfinden. Falun ist ein erfahrener Ausrichter von internationalen Skiveranstaltungen und wird somit nach 1954, 1974 und 1993 zum vierten Mal Austragungsort.

Falun ist das Zentrum für nationale und internationale Wintersportwettkämpfe und gilt als Mekka des nordischen Skisports. So befindet sich in Falun der Sitz des Schwedischen Skiverbands sowie das Sport- und Freizeitareal Lugnet, in dem neben den Lugnet-Schanzen auch ausgedehnte Skilanglaufloipen und Abfahrtspisten liegen.

Auf den Schanzen fanden bis 2002 Wettbewerbe im Skisprung-Continentalcup und im Weltcup der Nordischen Kombination statt. Seit 2002 ist Falun jedoch nur noch Austragungsort für den FIS-Cup und Skisprung-Continentalcup sowie für Weltcuprennen im Skilanglauf.

Lugnet-Skisprungschanze hat einen Hill Size von 134 m und einen K-Point von 120 m, den Schanzenrekord hält Severin Freund, GER, mit 135 m.

Weblink:

Lugnet - www.skisprungschanzen.com

Mittwoch, 18. Februar 2015

»Die Jäger im Schnee« von Pieter Bruegel dem Älteren

»Die Jäger im Schnee« von Pieter Bruegel dem Älteren


»Die Jäger im Schnee« ist ein 1565 entstandenes 117 × 162 cm großes Jahreszeitenbild von Pieter Bruegel dem Älteren und das erste bekannte europäische Großgemälde mit Schnee. Es gehört zur Sammlung des »Wiener Kunsthistorischen Museums« und ist auch bekannt als »Heimkehr der Jäger«.

Das an Motiven überaus reiche Bild zeigt aus der Position eine Anhöhe eine dörfliche Idylle im Winter. Im Dorf gibt es ein ganzes Gewimmel an Menschen, die unterschiedlichen Beschäftigungen nachgehen. Man kann die Menschen bei ihrer Beschäftigung beobachten.   Dabei lässt der Maler gekonnt den Blick in die winterliche Landschaft schweifen.

Das Bild ist in Öl auf Eichenholz gemalt. Die in dunklen Erdfarben gehaltenen Jäger mit ihren Hunden wenden dem Betrachter den Rücken zu, die Figuren werfen keine Schatten, die Sonne ist offenbar untergegangen oder durch Wolken verdeckt. Die Baumreihe, die die Jäger und Hunde entlangstapfen, markiert den Beginn einer Diagonale bis zu den schroffen Bergen an der rechten oberen Ecke, an deren Fuß eine Burg steht.

In der rechten unteren Ecke stehen eine Wassermühle mit eingefrorenem Rad und eine Brücke, die von einer Reisigsammlerin überquert wird. Ganz links vor einem Wirtshaus haben Bauern ein Feuer entfacht, um ein Schwein zu sengen. Noch einmal ist Feuer zu sehen: In der Diagonale zwischen Jägern und Gebirge in der linke oberen Bildhälfte brennt ein Schornstein.

Ein gewundener Flusslauf zieht den Blick vorbei an Details, etwa Schlittschuhläufern oder einer Kirche, bis links oben zu einer Stadt an einer Meeresbucht. Nicht nur die Wasserflächen im Dorf sind zugefroren, sondern auch die Bucht, was an der grünlichen Farbe und den Menschen und Fuhrwerken darauf deutlich wird.

Nahe der Bildmitte ist eine Vogelfalle aufgestellt und im Bildvordergrund drückt die Schneelast einen Brombeerstrauch nieder.

Samstag, 14. Februar 2015

Kein neuer Konzertsaal für München

<!-- Plötzliches Ende einer prächtigen Vision, stattdesssen ein fauler Kompromiss: -->Die Idee eines eigenständigen, dritten Konzertsaales für München ist vom Tisch. Stattdessen planen Stadt und Freistaat Bayern gemeinsam einen neuen, akustisch optimalen Saal insbesondere für klassische Konzerte in der alten Hülle der Philharmonie im Kulturzentrum Gasteig.

Das bedeutet das plötzliche Ende einer prächtigen Vision, herausgekommen ist nun stattdesssen ein fauler Kompromiss aus Geldmangel im Freistaat: die »Alte Philharmonie« bekommt neuen Saal.

Alle Proteste nützen nichts: Wie erwartet hat sich das bayerische Kabinett hinter den Plan gestellt, keinen dritten Konzertsaal in München zu bauen, sondern die Philharmonie komplett umzugestalten.

Die Philharmonie soll nach den neuen Plänen nicht – wie spekuliert – abgerissen, sondern entkernt werden, um dort einen neuen Saal einzubauen. Die akustische Qualität des riesigen bisherigen Saales mit rund 2400 Plätzen war seit seinem Bau vor rund 30 Jahren in der Kritik. <!-- "Ich will einen Konzertsaal mit Weltniveau", sagte Seehofer. -->

München bekommt keinen neuen Konzertsaal, dafür eine "Nachbesserung" der bereits vorhandenen Säle. Diese Entscheidung löste unter den Kulturschaffenden wenig Begeisterung aus. Die Klassikszene in der Stadt läuft Sturm. Eine katastrophale Lösung - kulturell ignorant, architektonisch sinnlos, finanziell desaströs und ein Todesstoß für die Musikszene.

Für das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, dessen Chefdirigent Mariss Jansons sich seit Jahren für einen dritten Saal einsetzt, ist die Entscheidung eine Enttäuschung.

Mons ist ein geschichtsträchtiger Ort mit einem reichen historischen Erbe

Mons


Das belgische Mons liegt 65 Kilometer südwestlich von Brüssel, nahe der französischen Grenze. Die Hauptstadt der Provinz Hainaut (Hennegau) mit mehr als 90.000 Einwohnern ist ein bedeutendes Verwaltungs- und Kulturzentrum im Kohlebergbaugebiet an der Grenze zu Frankreich. Die Hauptstadt der Provinz Hennegau ist ein geschichtsträchtiger Ort mit einem reichen historischen Erbe.

Im 7. Jahrhundert entstand Mons aus der Gründung eines Klosters durch die heilige Waltrudis am Fuße einer Festungsruine. Später verdankte die Stadt ihren Wohlstand vor allem der Tuchindustrie und schließlich dem Kohlebergbau. 2015 ist die Stadt Europäische Kulturhauptstadt.



Mit Themen, die noch nie Gegenstand einer Ausstellung waren, wird die reiche Geschichte des Landes ins Bild gesetzt. Drei der großen Ausstellungen sind Persönlichkeiten gewidmet, die eine besondere Bindung zur Stadt Mons haben: Vincent Van Gogh, Paul Verlaine und Sankt Georg.

Aufgrund dieser Highlights des Kulturhauptstadtjahres, sowie dem reichen historischen Erbe in und um Mons, wählte die Zeitschrift GEO die Stadt unter die Top 10 Trend-Reiseziele des Jahres 2015!

historisches Zentrum der Altstadt von Mons


Zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Mons und der Umgebung zählen das Rathaus auf der Grand Place in Mons, die Stiftskirche Sainte-Waudru mit Schatzkammer, BAM - »Museum der Schönen Künste Mons«, das Industrieerbe »Grand Hornu« bei Mons und das Vincent van Gogh-Haus bei Mons. Die alten Gassen mit ihren bürgerlichen und religiösen Bauwerken laden zu einem gemütlichen Spaziergang durch die Stadt ein.

Weblink:

<a href="http://www.belgien-tourismus.de/contenus/mons-kulturhauptstadt-2015/de/4464.html" target="blank">Mons - Kulturhauptstadt 2015</a> - Belgien-Tourismus- www.belgien-tourismus.de

Freitag, 13. Februar 2015

Berlinale ehrt Wim Wenders für sein Lebenswerk

<center><img title="Berlinale ehrt Wim Wenders für sein Lebenswerk" src="http://www.tagesschau.de/multimedia/bilder/sendungsbild-56403~_v-videowebs.jpg" height="" width="" alt="Wim Wenders auf der Berlinale"/></center>

Der Regisseur Wim Wenders ist am Donnerstagabend mit dem »Goldenen Ehrenbären« der Berlinale geehrt worden. Das Festival sprach dem Schöpfer von »Der Himmel über Berlin« und »Pina« die Auszeichnung für sein Lebenswerk zu. Die Verleihung ist eine verdiente Auszeichnung für den herausragenden Filmemacher und Repräsentanten des internationalen Autorenkinos.

In seiner Laudatio würdigte der brasilianische Regisseur Walter Salles Wenders euphorisch als einen der grossen Filmemacher aller Zeiten. <i>»Was Wim Wenders uns gelehrt hat war ein moralischer Kompass aber auch einen ästhetischen und inhaltlichen Kompass für das Filmemachen«</i>, sagte Salles.

Berlinale-Chef Dieter Kosslick sagte, mit Wenders ehre das Festival einen der renommiertesten zeitgenössischen Autorenfilmer: <i>»Sein genreübergreifendes und vielseitiges Werk als Filmemacher, Fotograf und Autor hat unser Filmgedächtnis geprägt.«</i>

Auf Wunsch von Wenders lief bei der Gala eine digital restaurierte Fassung seines Thrillers »Der amerikanische Freund« (1977). Nach einem Roman von Patricia Highsmith spielen Bruno Ganz und Dennis Hopper ein höchst ungleiches Freundespaar.

Aus Anlass der Preisvergabe zeigt die Berlinale in einer Hommage zehn Filme des gebürtigen Düsseldorfers, darunter auch die Handke-Verfilmung »Die Angst des Tormanns beim Elfmeter« (1972), das frühe Meisterwerk »Im Lauf der Zeit« (1976) und das Roadmovie »Paris, Texas« (1984).

Es läuft gut für Wim Wenders in diesem Jahr. Mit seinem Dokumentarfilm »Das Salz der Erde« über den brasilianischen Fotografen Sebastião Salgado ist Wenders derzeit für einen »Oscar« nominiert. Auch der Tanzfilm Pina« und die Musiker-Dokumentation »«Buena Vista Social Club« hatten ihm Nominierungen für den weltweit wichtigsten Filmpreis eingetragen.

<!-- Berlinale ehrt Wim Wenders für sein Lebenswerk

Gäbe es nicht auch viele andere herausragende Filmemacher, so könnte man die Berlinale in diesem Jahr »Wim Wenders-Festspiele« nennen. Für sein Lebenswerk erhält er den Ehrenpreis, eine Retrospektive ist ihm gewidmet und er stellt seinen neuen Film vor. -->