Freitag, 27. März 2015

Literaturkritiker Fritz J. Raddatz ist tot

Literaturkritiker Fritz J. Raddatz


Er war einer der streitbarsten und eloquentesten Literaturkritiker des Landes. Nun ist Fritz J. Raddatz im Alter von 83 Jahren gestorben. Der Verlags- und Feuilletonchef hat das Feuilleton dieses Landes mit seiner geistigen Brillianz bereichert und dabei wesentlich geprägt. Raddatz schrieb mehrere Romane und gilt als Entdecker einiger berühmter Schriftsteller.

Fritz J. Raddatz war ein legendärer und begnadeter Feuilletonist und Großkritiker, der intellektuelle Schärfe stets mit seinem Willen zur Eleganz und Eitelkeit auf das Beste zu paaren wusste. Raddatz war nicht nur eine brilliante Geistesgröße, sondern er polarisierte auch in der Medienlandschaft. Legendär ist auch sein Hang zur Eitelkeit, der nicht nur das Feuilleton ungemein bereicherte, sondern ihn auch verletzlich machte. Im Kulturbetrieb diese Landes wirkte er eher wie ein Unruhestifter.

Fritz J. Raddatz wurde nach dem Krieg fast vom Schulhof weg Journalist, Lektor, Kultur im "besseren Deutschland", das er wie der etwas jüngere Wolf Biermann in Ost-Berlin vorzufinden glaubt. Er war ehrgeizig und tatendurstig und scheiterte doch an den vorherrschenden Alt-Kommunisten, ging schließlich 1958 in den Westen, wo sein atemberaubender Aufstieg im Kulturbetrieb begann.

Berühmt wurde der Intellektuelle Fritz J. Raddatz vor allem als Feuilletonchef der Wochenzeitschrift "DIE ZEIT". Kaum eine Geistesgröße hat soviel Einfluss auf das Feuilleton ausgeübt. Raddatz hat in seinen acht Jahren als Feuilletonchef der "Zeit" das literarisch-politische Feuilleton neu erfunden - er hat das Feuilleton politisiert.

Nach mehr als 60 Jahren 2014 beendete der Literaturkritiker und Publizist Fritz J. Raddatz seine journalistische Tätigkeit. "Ich habe mich überlebt", schrieb er lakonisch in einem Beitrag für die Tageszeitung "Die Welt".

"Meine ästhetischen Kriterien sind veraltet, das Besteck des Diagnostikers rostet, meine Gierfreude am Schönen der Kunst ist zu Asche geworden, der gefiederte Pegasus, mit dem ich durch Bild und Text galoppierte, lahmt", begründete Raddatz seinen Abschied von der "Zeitungsarbeit" und schloss mit den Worten: "Time to say goodbye."

Als hätte er es mit einem Hauch von Vorahnung  gewusst. Nun ist dieser brilliante Kopf und streitbare Geist mit 83 Jahren gestorben - seine Stimme ist verstummt.

Weblinks:

Tagebücher 1982-2001
Tagebücher 1982-2001
von Fritz J. Raddatz TUnruhestifter: Erinnerungen
Unruhestifter: Erinnerungen
von Fritz J. Raddatz

Dienstag, 24. März 2015

König Richard III. tritt seine letzte Reise an

Richard III.

In einer fünftägige Zeremonie erweist England seinem König Richard III. die letzte Ehre. Die sterblichen Überreste des englischen Königs Richard III. (1452-1485) haben ihre letzte Reise angetreten. Auf den Schultern mehrerer Träger verließ der hölzerne Sarg die Universität von Leicester, wo die Gebeine untersucht worden waren. In einer Parade zog die Parade von der Universität in Leicester zur Kathedrale.

Bei der Parade durch die rund 150 Kilometer nordwestlich von London gelegene englische Großstadt passierte der Sarg am Sonntag auch den Ort der Schlacht von Bosworth. Dort war Richard 1485 ums Leben gekommen, als letzter englischer König, der auf dem Schlachtfeld einen grausamen Tod fand. Er war erst zwei Jahre zuvor zum König von England gekrönt worden. Der Herrscher galt als sehr gewalttätig. Der englische Dichter William Shakespeare hat ihm in dem Drama "Richard III." die bekannten letzten Worte "Mein Königreich für ein Pferd" in den Mund gelegt.

Vor 530 Jahren soll Richard III. Historikern zufolge ohne Sarg und respektlos in aller Eile beerdigt worden sein. Die Gebeine des toten englischen Herrschers waren im Sommer 2012 unter einem Parkplatz gefunden worden, nachdem sie lange als verschollen gegolten hatten. Am Donnerstag sollen sie in der Kathedrale von Leicester beigesetzt werden.

Weblinks:

William Shakespeare-Biografie - Biografien-Portal www.die-biografien.de
William Shakespeare-Zitate - Zitate-Portal www.die-zitate.de
E-Book:
»Richard III.« von William Shakespeare
Richard III.
von William Shakespeare

Samstag, 21. März 2015

Dublin - Wirtschafts- und Kulturmetropole der „Grünen Insel“

Dublin, der Wirtschafts- und Kulturmetropole der „Grünen Insel“. Die irische Hauptstadt ist reich an Tradition und voller Sehenswürdigkeiten. Während einer Stadtrundfahrt lassen sich die ersten Eindrücke von der Hauptstadt erhaschen.

Zu den berühmtesten Sehenswürdigkeiten gehören das »Trinity College«, das kommerzielle Zentrum »Custom House«, das ehemals höchste Gebäude »Liberty Hall«, die nach irischen Freiheitskämpfern benannten Sehenswürdigkeiten »O’Connel Brücke«, das Postamt, das »Lyon Inn Hospital« - erstes Geburtskrankenhaus der Stadt.

Weitere Sehenswürdigkeiten von Dublin sind die »National Gallery«, der Regierungssitz, der Park »St. Stephen’s Green« und das gleichnamige Shopping-Center, die der hübschen Dublinerin zu Ehren errichtete Statue von »Molly Malone«, das Kneipen- und Restaurantviertel »Temple Bar«, das alte Rathaus und die »St. Patrick’s Cathedral«, deren Anfänge bis ins 12 Jahrhundert zurückreichen. Eine intensive Innenbesichtigung dieser Kirche ist zu empfehlen.

Die Stadt besitzt eine Fülle von Denkmälern: das Schwanendenkmal zur Erinnerung an die große Hungersnot, das zu Ehren des irischen Schriftstellers errichtete »James-Joyce-Denkmal« und das »Parnell-Denkmal«.

Am Flüsschen Liffey erinnert ein nachgebautes Boot daran, wie die von den Hugenotten bedrohten Iren nach Kanada gebracht wurden.

Johann Sebastian Bach 1685 geboren

Johann Sebastian Bach

Johann Sebastian Bach wurde am 21. März 1685 in Eisenach geboren. Bach war ein deutscher Komponist sowie Orgel- und Klaviervirtuose des Barock. Er war einer der größten Komponisten des Barock. Zu Lebzeiten wurde der Klangvirtuose vor allem als Organist geschätzt. Er schuf viele zeitlose und einmalige Werke "Zur Ehre Gottes und Recreation des Gemüths".




Johann Sebastian Bach entstammt der weitverzweigten lutherischen mitteldeutschen Familie Bach, deren bis in das 16. Jahrhundert zurückverfolgbare väterliche Vorfahren und Verwandte fast alle als Kantoren, Organisten, Stadtpfeifer, Mitglieder von Hofkapellen oder Clavichord/Cembalo- und Lautenbauer im Raum zwischen Werra und Saale tätig waren.


Bach wirkte als junger Organist in Arnstadt und Mühlhausen, hatte Engagements am Weimarer Hof und in Köthen und wirkte schließlich als Thomaskantor in Leipzig. Nach fast sechs Jahren als Kapellmeister beim Fürsten von Anhalt-Köthen bewarb er sich 1722 als Kantor des berühmten Thomarchores in Leipzig, wurde aber er genommen, nachdem zwei andere Kandidaten abgesagt hatten. Zu Lebzeiten wurde Bach als Virtuose, Organist und Orgelinspektor hoch geschätzt, allerdings waren seine Kompositionen nur einem relativ kleinen Kreis von Musikkennern bekannt.

Nach Bachs Tod gerieten seine Werke jahrzehntelang in Vergessenheit und wurden kaum noch öffentlich aufgeführt. Nachdem die Komponisten der Wiener Klassik sich mit Teilen von Bachs Werk auseinandergesetzt hatten, begann mit der Wiederaufführung der Matthäus-Passion unter Leitung von Felix Mendelssohn Bartholdy im Jahre 1829 die Bach-Renaissance in der breiten Öffentlichkeit. Seit der Mitte des 19. Jahrhunderts gehören seine Werke weltweit zum festen Repertoire der klassischen Musik.



Bachs Werk war zugleich Höhepunkt als auch Abschluss der Barockmusik, die immer von ihrer gesellschaftlichen Funktion ausging. Bach führte verschiedene Gattungen der Kantate, des Kirchenliedes, der Passion und des Orgelchorals aus. Seine sakralen Kompositionen gehören auch heute noch zu den beliebtesten Stücken für kirchliche Feste.

"Mit aller Musik soll Gott geehrt und die Menschen erfreut werden. Wenn man Gott mit seiner Musik nicht ehrt, ist die Musik nur ein teuflischer Lärm und Krach." (Johann Sebastian Bach)

Über drei Jahrhunderte hinweg empfindet man Johann Sebastian Bachs Musik heute als zeitlos, so als habe er eine Tonsprache gefunden, die mit grundlegenden, fundamentalen Aussagen die Hörer immer wieder berührt und ergreift. Seine Verankerung im Protestantismus wird auch in der barocken Musik hörbar. Sein Ziel war, die vollkommene Musik zu schaffen, eine Musik, die Himmel und Erde in Harmonie vereint.

Johann Sebastian Bach war nicht nur einer der größten Komponisten des Barock, sondern hat auch die nachfolgende Musik entscheidend beeinflusst. Er gilt heute nicht nur als einer der bekanntesten und bedeutendsten Musiker, vor allem für Berufsmusiker ist er oft der größte Komponist der Musikgeschichte. Seine barocken Werke beeinflussten nachfolgende Komponisten-Generationen und inspirierten Musikschaffende zu zahllosen Bearbeitungen.

Johann Sebastian Bach starb am 28. Juli 1750 in Leipzig. Die Werke von Johann Sebastian Bach schlagen auch heute noch viele Menschen in ihren Bann. Gerade diese Wirkung machte sie in Kirchenkreisen mehr als verdächtig. Ihm wurde vorgeworfen, eine Musik mit "teuflischer Versuchung" zu schaffen. Nach seinem Tod verzichtete die Stadt Leipzig auf einen Nachruf.

Weblink:

"Zur Ehre Gottes und Recreation des Gemüths" - www.deutschlandfunk.de

Samstag, 14. März 2015

200 Jahre Städel Museum

Städel Museum

Das »Städel Museum« am Museumsufer in Frankfurt am Main ist eines der bedeutendsten deutschen Kunstmuseen, das nach seinem Stifter und Mäzen, einem wohlhabenden Frankfurter Bankier, benannt wurde.

Johann Friedrich Städel im Jahre 1815 legte mit der Niederschrift seines Testaments den Grundstein für Deutschlands älteste Museumsstiftung. Dieser geschichtsträchtige Tag jährt sich am 15. März 2015 zum 200. Mal.

Im Jubiläumsjahr präsentiert sich das Städel mit zahlreichen hochkarätigen Ausstellungs- und Forschungsprojekten auf der Höhe seiner Zeit. Einen besonderen Schwerpunkt setzt das Museum auf den Ausbau seiner digitalen Vermittlungsangebote.

Ab dem Jahr 1770 sammelte Städel Gemälde und Zeichnungen, die er in Paris, Amsterdam, London, aber auch in Frankfurt einkaufte, die Sammlung belief sich bis zu Städels Tod auf rund 500 Gemälde, vorwiegend flämischer, holländischer und deutscher Künstler des 17. und 18. Jahrhunderts; darüber hinaus etwa 2.000 Druckgrafiken (Kupferstiche) und Zeichnungen.

Zum 200-jährigen Bestehen bietet das Frankfurter Städel-Museum seinen Besuchern eine umfangreiche Ausstellung impressionistischer Meisterwerke. Im Mittelpunkt steht der französische Maler Claude Monet.
Mit der Ausstellung »Monet und die Geburt des Impressionismus« präsentiert das Museum vom 11. März bis 21. Juni seinen Sammelschwerpunkt der frühen Impressionisten.

Weblink:

Geschichte des Museums - www.staedelmuseum.de

Freitag, 13. März 2015

Städel-Museum zeigt Impressionisten

Das Frankfurter Städel am Museumsufer öffnet heute mit einer großen Ausstellung der impressionistischen Malerei und zeigt eine beeindruckende Sammlung früher Werke der französischen Künstler.

Zum 200-jährigen Bestehen bietet das Frankfurter Städel-Museum seinen Besuchern eine umfangreiche Ausstellung impressionistischer Meisterwerke aus der Frühphase des Impressionismus. Im Mittelpunkt steht der französische Maler Claude Monet.

Mit der Ausstellung "Monet und die Geburt des Impressionismus" präsentiert das Museum nach den Worten von Direktor Max Hollein vom 11. März bis 21. Juni seinen Sammelschwerpunkt der frühen Impressionisten. "So viele Schlüsselwerke im Städel versammelt, ist ein außerordentliches Glück", sagt der Kurator Felix Krämer.

Die Schau konzentriert sich auf Claude Monet (1840-1926), von dem rund 50 Werke stammen. Ihnen zur Seite gestellt sind weitere 50 Gemälde von Zeitgenossen wie Auguste Renoir, Edgar Degas, Berthe Morisot, Camille Pissaro oder Alfred Sisley neben zeitgenössischen Fotografien und Karikaturen.

"Die Ausstellung bietet die Möglichkeit, Monet und seinen Kollegen bei der Entwicklung des Impressionismus über die Schulter zu schauen", schwärmt Krämer.

Samstag, 7. März 2015

Die Deut­schen, ein Volk von Ro­man­ti­kern

Die Romantik ist eine kulturgeschichtliche Epoche, die vom Ende des 18. Jahrhunderts bis weit in das 19. Jahrhundert hinein dauerte und sich insbesondere auf den Gebieten der bildenden Kunst, der Literatur und der Musik äußerte. Auch die Gebiete Geschichte, Philosophie und Theologie sowie Medizin und Naturwissenschaften waren von ihren Auswirkungen betroffen. Die Romantik wird in Frühromantik (bis 1804), Hochromantik (bis 1815) und Spätromantik (bis 1848) unterschieden.

Die Epoche der Romantik entstand in Folge politischer Krisen und gesellschaftlicher Umbrüche. Im gesamten Europa fand ein Übergang von der feudalen zur bürgerlichen Gesellschaft statt. Gleichzeitig bildete sich ein bürgerliches Selbstbewusstsein heraus. Industrialisierung und technologischer Fortschritt sind prägend für diese Zeit. Weltflucht, Hinwendung zur Natur, Verklärung des Mittelalters (damalige Kunst und Architektur wurde nun wieder geschätzt), Rückzug in Fantasie- und Traumwelten, Betonung des Individuums und romantische Ironie sind typische Merkmale der Romantik.

Die Themen der Romantik zeigen sich in verschiedenen Motiven und Symbolen. Beispielsweise gilt die Blaue Blume als das zentrale Motiv der Romantik. Sie symbolisiert Sehnsucht und Liebe und verbindet Natur, Mensch und Geist. Die Nacht hat ebenfalls eine besondere Bedeutung in der Literatur der Romantik. Sie ist der Schauplatz für viele weitere Motive dieser Epoche: Tod, Vergänglichkeit und nicht alltägliche, obskure Phänomene. Im ebenfalls in dieser Epoche zu findenden Spiegelmotiv zeigt sich die Hinwendung der Romantik zum Unheimlichen. Strebte die Klassik nach harmonischer Vollendung und gedanklicher Klarheit, so ist die Romantik von einer an den Barock erinnernden Maß- und Regellosigkeit geprägt. Die Romantik begreift die schöpferische Phantasie des Künstlers als unendlich. Dabei baut sie zwar auf die Errungenschaften der Klassik auf. Deren Ziele und Regeln möchte sie aber hinter sich lassen.

Ihren Ursprung hatte die Romantik in Deutschland. Sie ist als Antwort auf das Zeitalter der Aufklärung zu sehen, das von nüchterner Vernunft und wissenschaftlicher Forschung geprägt war. Dem stellten die Romantiker das Seelenleben der Menschen, das Magische und Mystische, das Übernatürliche und Wunderbare entgegen.

Die Romantiker folgten einem hohen Anspruch. Sie wollten ein neues Lebensgefühl vermitteln, in dem die Kunst und die Gefühlswelt eine wichtige Rolle spielen sollten. Ihr Ziel war es, eine neue Art des Denkens zu etablieren. "Die Welt muss romantisiert werden. So findet man den ursprünglichen Sinn wieder", lautete ein Ausspruch des Dichters Novalis. Auch das europäische Ausland wurde von dieser Welle erfasst, die in der Literaturwissenschaft durchaus als Kulturrevolution betrachtet wird.

Noch mehr als andere Völker sind wir Deutschen ein Volk von Romantikern. Wir hören und singen gerne von Aufbruch, neuer Liebe und Veränderung, finden unser Glück aber in gewohnten Bahnen. Von Eichendorff mit seinem Erfolgsroman für die zuhause Gebliebenen „Aus dem Leben eines Taugenichts“ bis zu Udo Jürgens („Ich war noch niemals in New York, ich war noch niemals auf Hawaii“) hat sich daran nicht viel geändert. Was den Romantikern fremd ist, ist der Mut zum Aufbruch. Wie Hamlet, von des Gedankens Blässe angekränkelt, zögern wir mit der Tat, mit dem Aufbruch in das Neue, Unbekannte.

Die wahre Lebenskunst aber liegt darin, nicht auf veränderte Umstände zu setzen, sondern sich selbst immer wieder neu zu erfinden. Wie eine Schlangenhaut gilt es, in jeder Phase eines langen Lebens, das Alte abzustreifen. Wer bereit ist zu einem Neubeginn in jeder Lebensstufe, dessen Leben wird immer wieder einen neuen Aufschwung nehmen. Diese innere Freiheit zu finden ist ein großes Glück .

Weblink:
Romantik - www.planet-wissen.de