Freitag, 11. November 2016

Song-Poet Leonard Cohen gestorben

Leonard Cohen

Der kanadische Singer, Songschreiber, Dichter und Schriftsteller Leonard Cohen ist tot. Er starb im Alter von 82 Jahren in Los Angeles. Der 1934 in Montreal geborene Musiker Leonard Cohen ist eine der schillerndsten Figuren der Musikszene. Er gilt der letzte Poet der Popkultur, der Womanzier und Songwriter, der ganze Generationen von Musikern beeinflusst hat.

Seien tiefe tiefe, sonore und etwas rauchige Stimme war sein Markenzeichen. Mit seinen melancholischen Songs wie "Suzanne", "Bird On A Wire", "I`m Your Man" oder "Hallelujah" hat der Sänger mit dem sparsamen Gitarrenspiel Musikgeschichte geschrieben. Auch er wäre sicher ein Kandidat für die Verleihung des Literaturnobelpreises gewesen.

Zunächst wurde er durch Gedichte und Romane bekannt. Mit melancholischen Songs wie "Suzanne" oder "Bird On A Wire" wurde er ab Mitte der 1960er Jahre schnell zur Kultfigur der Beat-Generation. Inzwischen avancierte er zu einem der anerkanntesten Songwriter der Pop-Geschichte und gilt als Rocklegende. Cohen wirkte immer schon, als wäre er aus der Zeit gefallen.




"Ein gutes Lied hat Fenster und Türen."

Er war eine rastlose Seele und schillernde Persönlichkeit zugleich. Erst im Alter von 32 Jahren fing der spätberufene Sänger an, Musik zu machen. 1956 erschien sein erster Gedichtband, weitere folgten. 1967 kam Cohen nach Amerika, wohnte im legendären Chelsea Hotel, wo er Janis Joplin und die Größen der Beat-Szene wie Kerouac, Ginsberg, Corso, Burroughs u.a. traf. Die Musikkritik sah in dem Song-Poeten einen zweiten Bob Dylan.

Seine melancholisch anmutenden Lieder wurden viele Male z.B. von Johnny Cash, Judy Collins, Joe Cocker, Sting u.a. erfolgreich gecovered. - Im Jahr 2008 wurde der Song-Poet in New York in die »Rock 'n Roll Hall of Fame« aufgenommen. Erst im Oktober hatte Leonard Cohen sein neues Album »You Want It Darker« veröffentlicht.

Auf aktuellen Fotos sah man ihm seine 82 Lebensjahre nicht an, nicht annähernd. Auch war er in den letzten acht Jahren als Musiker aktiver und produktiver als je zuvor in seiner bald 50 Jahre währenden Karriere als sing-sprechender Poet, der die Musik im Grunde stets nur als Vehikel für seine Gedichte brauchte: zwei Weltourneen 2008/09/10 und 2012/13 mit insgesamt über 370 Konzerten - beide zurecht mit je zwei Live-Alben dokumentiert und 2012, 2014 und nun mit »You want it darker« 2016 gleich drei Studioalben mit neuem Material.

Doch so sehr all das in eine andere Richtung deutete und Cohen zeit- und alterslos erschienen ließ, war dem offenbar leider nicht so. Im Begleittext des Albums bestätigt Cohen seinen angeschlagenen Gesundheitszustand und fügt hinzu, daß das Album deshalb beinah gar nicht fertiggestellt worden wäre, hätte sein Sohn Adam die Fertigstellung der Produktion nicht übernommen und ihn nicht motiviert, dann eben sitzend das Album einzusingen. "I cannot thank him enough." schließt Cohen den Text. Dem kann sich die Welt nur anschließen.

»You want it darker?« - Wir wollten es wohl dunkler und dunkler ist es nun geworden. Ruhe in Frieden, singender Poet.

Weblinks:

Leonard Cohen.com - Offizielle Webseite - www.leonardcohen.com

Poet der dunklen Gefühle - Kulturzeit - www.kulturzeit.de


Blog-Artikel:

Leonard Cohen zum 80. Geburtstag - Kulturwelt-Blog - culturwelt.blogspot.com

Leonard Cohen Aufnahme in die »Rock 'n Roll Hall of Fame« - Kulturwelt-Blog - culturwelt.blogspot.com


Musik-Alben:

You Want It Darker
You Want It Darker
von Leonard Cohen

Popular Problems
Popular Problems
von Leonard Cohen

Samstag, 5. November 2016

Kulturfestival in Småland

Kulturfestival in Småland


Für die ländlich geprägte Region Småland in Südschweden ist das »Småland Kulturfestival« ein jährliches Highlight, denn die geladenen Künstler und gebuchten Vorstellungen stehen der “großen” Kulturszene der Metropolen in keinster Weise nach. Smålands Kulturfestival wächst mit dem 5-jährigen Jubiläum, dauert nun 5 Tage vom 2. bis zum 6. November 2016 und findet in einmaligen und spannenden Umgebungen rund um die Ortschaften Eksjö, Sävsjö, Skillingaryd, Vetlanda, Växjö, Alvesta und Älmhult statt..

smalandskulturfestival-karta-2016


Das »Småland Kulturfestival« bietet vom 2. bis 6. November wieder ein reichhaltiges Programm, das so bunt ist wie die Laubfärbung in Smålands Wäldern und das alle Sinne ansprechen soll. Das »Småland Kulturfestival« wirbt mit der kreativen Kraft von Kultur an ungewöhnlichen Orten, – draußen auf dem Land, wo es am schönsten ist.

Bei dem Kulturfestival in Småland treffen verschiedene Kunstformen auf ungewöhnliche Veranstaltungsorte. In der südschwedischen Provinz dreht sich alles um Musik, Literatur, Design und Esakultur. An dem vier Tage dauernden Festival finden 50 Veranstaltungen an 40 verschiedenen Orten statt.

Mit Musik, Tanz und Ausstellungen an ungewöhnlichen Orten setzt das Kulturfestival entlang der 160 Kilometer langen »Kultur-Route« quer durch Småland besondere Akzente am Allerheiligen-Wochenende.

Webink:

Smålands kulturfestival - www.smalandskulturfestival.se

Freitag, 4. November 2016

Russischer Zirkusclown Oleg Popow gestorben

Oleg Popow

Der russische Zirkusclown Oleg Popow ist tot. Einer der letzten großen klassischen Zirkusclowns ist im Alter von 86 Jahre gestorben. Bis zum Schluss war er mit dem Zirkus auf Tournee. Nun ist der russische Zirkusartist während einer Tournee im südrussischen Rostow am Don. Popow ist am Mittwoch-Abend vor dem Fernseher friedlich eingeschlafen.


Oleg Popow galt als einer der letzten Großen unter den Zirkusartisten. Er verkörperte in der Manege die Figur des „Iwanuschka“, einem Pendant zum deutschen „Hans im Glück“. Sein Kostüm war weltbekannt: Eine karierte Mütze mit einer blonden Perücke, dazu eine schwarze Samtjacke und eine rote Fliege. Mit seinem Lächeln verzauberte er nicht nur die kleinen Zuschauer.


Popow wurde mit 14 Jahren vom Leiter des Moskauer Staatszirkus bei einer Sportveranstaltung entdeckt. Es folgte eine Ausbildung an der renommierten Staatsschule für Zirkuskunst in Moskau. Das bis zu zehnstündige tägliche Training zahlte sich aus: 1955 bekam er sein erstes Engagement am Moskauer Staatszirkus. Dort schaffte er es als Hauptclown schnell bei den Auslandstourneen zu internationalem Ruhm.

Weblink:

Oleg Popow - www.oleg-popov.com

Mittwoch, 2. November 2016

Lutherstadt Wittenberg feierte Auftakt des Reformations-Jubiläums

Reformationstag 2012

Einen vorgezogenen Auftakt des Reformations-Jubiläums feierte am Sonntag die Lutherstadt Wittenberg, wo die Reformation ihren Ausgang nahm. Dort stiegen unter dem Motto „welcome 2017“ pünktlich um 15.17 Uhr insgesamt 500 Luftballons in den Himmel auf, wie die Stadtverwaltung mitteilte. Zudem pflanzte Oberbürgermeister Torsten Zugehör gemeinsam mit Kirchenvertretern im Luthergarten symbolisch einen Baum.


Die evangelische Kirche feiert im kommenden Jahr 500 Jahre Reformation. Am 31. Oktober 1517 hatte Martin Luther seine 95 Thesen gegen die Missstände der Kirche seiner Zeit veröffentlicht. Der legendäre Thesenanschlag gilt als Ausgangspunkt der weltweiten Reformation, die die Spaltung in evangelische und katholische Kirche zur Folge hatte. Eröffnet wird das Jubiläumsjahr offiziell am 31. Oktober, dem Reformationstag dieses Jahres.


Rund um diesen Feiertag finden jährlich zahlreiche Veranstaltungen statt. Das berühmte historische Marktspektakel, Festgottesdienste und Festkonzerte sowie Konfirmandentreffen und das Wittenberger Renaissance Musikfestival bilden die Höhepunkte des Reformationsfestes in der Lutherstadt Wittenberg.

Anlässlich des Reformationstages startete auf dem Marktplatz von Wittenberg am Sonntag ein historisches Marktspektakel, das bis einschließlich Montag stattfindet. Zu den Höhepunkten zählen Festgottesdienste in der Schlosskirche und in der Stadtkirche. Zudem sind Ausstellungen und Konzerte geplant.

Weblinks:

Das Reformationsfest in der Lutherstadt Wittenberg - www.lutherstadt-wittenberg.de

Luther 2017 | 500 Jahre Reformation: Luther2017 - www.luther2017.de

Impressionen/Rundgang, Reformationsfest, Wittenberg - YouTube - www.youtube.com





Montag, 31. Oktober 2016

"Día de los Muertos" traditioneller Gedanktag der Verstorbenen in Mexiko

Día de los Muertos

Der "Día de los Muertos" - der "Tag der Toten" - ist einer der wichtigsten mexikanischen Feiertage, an dem in Mexiko traditionell der Verstorbenen gedacht wird. Die mexikanische Variante des hiesigen Allerheigen ist ein fröhliches und oft bizarres Totenfest, bei der Tod als Teil des Lebens verstanden wird.

Nach altmexikanischem Glauben kommen die Toten einmal im Jahr zum Ende der Erntezeit zu Besuch aus dem Jenseits und feiern gemeinsam mit den Lebenden ein fröhliches Wiedersehen mit Musik, Tanz und gutem Essen.



Die Vorbereitungszeit für die Feierlichkeiten beginnt Mitte Oktober, gefeiert wird in den Tagen vom 31. Oktober bis Allerseelen am 2. November. Dabei wird der "Día de los Muertos" je nach Region auf verschiedene Weise gefeiert.

Das Brauchtum zum Tag der Toten wurde 2003 von der UNESCO zum Meisterwerk des mündlichen und immateriellen Erbes der Menschheit ernannt und 2008 offiziell in die Repräsentative Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit übernommen.

Die Feierlichkeiten in ihrer traditionellen Form gelten in Mexiko jedoch als bedroht, da sie nach und nach von dem eher kommerziell ausgerichteten "Halloween"-Brauch aus Nordamerika überformt werden.


Donnerstag, 27. Oktober 2016

"Luther 1517"-Panorama - eine Zeitreise in die Reformation


Mit dem Panorama "Luther 1517" erhält Wittenberg pünktlich zum Reformationsjubiläum nun ein ganz persönliches Riesenrundbild. Das Panorama, für dessen Präsentation in der Wittenberger Altstadt eigens eine Rotunde errichtet wird, soll einer der größten Anziehungspunkte des Jubiläumsjahres werden.

Alles dreht sich um Luther: Das neue 360-Grad-Panorama "Luther 1517" des Künstlers Yadegar Asisi lässt in den kommenden Jahren in Wittenberg die Reformationszeit auferstehen. Der Berliner Künstler Yadegar Asisin zeigt in Lutherstadt Wittenberg das Leben und Werk Martin Luthers. Das monumentale "Luther 1517"-Panoramabild lädt zu einer Zeitreise in die Reformation ein.

Wo Luther 1517 seine Thesen gegen den Ablasshandel an die Schlosskirche geschlagen haben soll: In Wittenberg entstand ein 75 Meter langes und 15 Meter hohes Bild, in dem Luther in mehreren Szenen vorkommt. "Luther 2017" soll für mindestens fünf Jahre geöffnet bleiben. Im kommenden Jahr wird das 500. Jubiläum der Reformation gefeiert, als Beginn gilt der Thesenanschlag von Luther (1483-1546) in Wittenberg.


Das in Kooperation mit dem Verein Reformationsjubiläum 2017 und der Lutherstadt Wittenberg entstandene Projekt soll für mindestens fünf Jahre in dem neu errichteten Ausstellungs-Rundbau zu sehen sein. Betreiber ist die 2015 gegründete gemeinnützige Luther 1517 GmbH. Erwartet werden zum Reformationsjubiläum 2017 eine halbe Million Besucher. In den darauffolgenden Jahren wird mit jährlich 150.000 bis 200.000 Besuchern in der Ausstellung gerechnet.

Die Kosten für das gesamte Projekt belaufen sich den Angaben zufolge auf viereinhalb Millionen Euro. Der 1955 in Wien geborene, in Sachsen aufgewachsene und seit 1979 in Berlin lebende Yadegar Asisi hat bereits in mehreren Städten, darunter Berlin, Dresden und Leipzig, monumentale Panoramabilder geschaffen. Auch in Pforzheim in Baden-Württemberg und in Rouen in Frankreich sind seine Panoramen zu sehen.

Weblinks:

Asisi-Panorama "Luther 1517" lädt zu Zeitreise in die Reformation - www.kulturzeit.de

360 Grad Luther - Leo Magazin - www.leo-magazin.com

Infos zum Asisi-Panorama "Luther 1517" - www.asisi.de

Luther 1517 - www.asisi.de

Yadegar Asisi: LUTHER 1517 - www.youtube.com

Samstag, 22. Oktober 2016

Paul Cézanne 110. Todestag

Paul Cézanne

Paul Cézanne starb vor 110 Jahren am 22. Oktober 1906 in Aix-en-Provence. Der provenzalische Maler war ein Meister des Lichts und der Farben. Er malte Stilleben und Landschaftsbilder. Paul Cezanne war ein Maler am Übergang zur Moderne. Er gilt als der Gründervater der modernen Kunst und der Künstler, welcher der Malerei den Weg vom Impressionismus ins 20. Jahrhundert bahnte. Er summierte kritisch die Maltradition und er stellte bereits die Bausteine der Moderne bereit.

Er begann ein Jurastudium in Paris, welches er jedoch zur Enttäuschung seines Vaters abbrach. In seinem Heimatort begann er Zeichenunterricht zu nehmen und träumte von einer Zukunft als Maler. 1861 zog er zusammen mit seinem Freund, dem später berühmten Schriftsteller Emil Zola (1840-1902) nach Paris, um dort seine künstlerischen Fertigkeiten zu formen. Cézanne erntete für seine Arbeiten zunächst keinen Erfolg. Er wurde nicht an der École des Beaux-Arts aufgenommen, wie er es sich erhofft hat und kehrte enttäuscht nach Hause zurück, um als Bankier zu arbeiten.


1899 lebte Cézanne überwiegend in Aix, wo er sich nach ein paar Jahren sein eigenes Atelier einrichtete. Seine frühen künstlerischen Neigungen fielen in seiner Familie auf keinen fruchtbaren Boden. Im letzten Lebensabschnitt wurde sein Erfolg innerhalb der Kunstszene größer und Cézanne begann seine Bilder zu verkaufen. 1904 stellte er 33 Werke in den Salon der „Independents“ aus, was ihm noch mehr öffentliche Aufmerksamkeit bescherte.

Obwohl Cézanne im Allgemeinen mit der Provence in Verbindung gebracht wird, wäre es doch ein Fehler, ihn auf sie zu beschränken: Mehr als die Hälfte seiner Schaffenszeit als Maler verbrachte Cézanne nämlich in Paris und Umgebung. Er reist über zwanzig Mal zwischen Aix-en-Provence und Paris hin und her! Natürlich sind die Beweggründe für seine Besuche als Sechzigjähriger andere als noch vierzig Jahre zuvor.

Immer noch unsicher ob seines Werkes („und es scheint mir, als mache ich langsame Fortschritte“, schreibt er an seinem Lebensende), zieht sich der Künstler an das Ufer der Marne und in die Gegend um Fontainebleau zurück und malt außer seinen Landschaftsbildern Portraits von Händlern, Kritikern und immer wieder von seiner Frau. Er ist nicht mehr derselbe junge Mann, der, von dem Ehrgeiz Paris „erobern“ zu wollen getrieben, nach der Aufnahme in die École des Beaux-Arts strebt und seine Werke so gern auf dem Salon de Paris ausgestellt sehen würde.

In Paris setzte Cézanne sich ebenso mit der Tradition wie auch mit der Moderne auseinander. Hier erfand er auch die „Formeln“, die er später in der Provence zur Anwendung bringt. Wenn auch in unterschiedlichen Abständen, so werden seine häufigen Pendelfahrten zwischen der Provence und der Pariser Region doch zur Konstante. Ab 1890 beginnen Kritiker, Kunsthändler und Sammler, sich für sein Werk zu interessieren. Cézanne schätzt diese Anerkennung aus den für ihn so wichtigen Pariser Kreisen sehr.

Mehr als jeder andere Künstler prägte er die moderne Kunst: Von den Post-Impressionisten bis zu Kandinsky betrachtet die Avantgarde ihn fortan als den Vorreiter, so auch Picasso, der ihn zu „unser aller Vater“ erklärt.

In Paris, vor allem aber in der Provence, machte sich Cézanne unermüdlich auf die Suche nach "einer Harmonie im Einklang mit der Natur" – und fand sie schließlich in seinen Stillleben mit Äpfeln, in Bildern von Badenden oder in den berühmten Landschaftsmalereien seiner geliebten Montagne Sainte-Victoire. Dieser imposante Berg wurde zu dem bevorzugten Sujet seiener malerei.

Die Geschichte einer Passion und einer lebenslangen künstlerischen Suche: Der Maler Cézanne, seine Kindheit, die Freundschaft mit Zola und seine Begegnung mit dem Impressionismus. Mit seiner Malerei eröffnete er ganz neue Perspektiven: »Cézanne ist unser aller Vater«, sagte Picasso über ihn.

Paul Cezanne war ein Wegbereiter der modernen Malerei. In Cézannes Werk vollzog sich die Ablösung aus den tradierten Modi der Malerei und die Konstruktion eines ganz eigenen Kosmos aus Form und Farbe. Der Einfluss der Pariser Impressionisten zeigte sich bei Cézanne in einer Aufhellung der Palette, einer Verfeinerung der Pinselführung und in der Aufnahme der Freilichtmalerei, das heißt einer Malerei, die das Atelier verlässt, um in der freien Natur ihre Gemälde nicht nur zu skizzieren, sondern mit Ölfarben nahezu fertig zu stellen. So entstanden viele seiner Ansichten des Bergmassives Montaigne Sainte-Victoire, nahe seiner Heimatstadt Aix-en-Provence.

Cézanne
Cézanne


Ab 1899 lebte Cézanne überwiegend in Aix, wo er sich nach ein paar Jahren sein eigenes Atelier einrichtete. Im letzten Lebensabschnitt wurde sein Erfolg innerhalb der Kunstszene größer und Cézanne begann seine Bilder zu verkaufen. 1904 stellte er 33 Werke in den Salon der „Independents“ aus, was ihm noch mehr öffentliche Aufmerksamkeit bescherte. In Herbst 1906 starb der Künstler in Aix-en-Provence an den Folgen einer Lungenentzündung, die er sich von einem Herbstregen durchnäßt beim Malen im Freien zuzog..

Zeitlebens übte die Provence, die Heimat Paul Cezannes, eine große Anziehungskraft auf den Künstler aus.

In Paris, vor allem aber in der Provence, machte sich Cézanne unermüdlich auf die Suche nach "einer Harmonie im Einklang mit der Natur" – und fand sie schließlich in seinen Stillleben mit Äpfeln, in Bildern von Badenden oder in den berühmten Landschaftsmalereien seiner geliebten Montagne Sainte-Victoire.

Seine Malerei rief in der zeitgenössischen Kunstkritik Unverständnis und Spott hervor. Bis in die späten 1890er Jahre waren es hauptsächlich Künstlerkollegen wie Pissarro, Monet und Renoir sowie Kunstsammler und der Galerist Ambroise Vollard, denen sich Cézannes Schaffen erschloss und die zu den ersten Käufern seiner Gemälde zählten. Vollard eröffnete im Jahr 1895 in seiner Pariser Galerie die erste Einzelausstellung, die zu einer breiteren Auseinandersetzung mit dem Werk des Künstlers führte.

Paul Cézanne Selbstporträt, 1883–1887, Öl auf Leinwand

Aus der Vielzahl der nach Cézannes Tod sich an dessen Werk orientierenden Künstler sind im Besonderen Pablo Picasso, Henri Matisse, Georges Braque und André Derain zu nennen. Die gegensätzliche Ausrichtung der malerischen Werke der genannten Künstler lässt die Komplexität des Cézanne’schen Werks erkennen. Cézanne zählt mit seinen Werken aus kunsthistorischer Sicht zu den Wegbereitern der Klassischen Moderne.

Cézannes Bildthemen waren oft Badende, die Landschaft um das Gebirge Montagne Sainte-Victoire, Stillleben und Porträts seines Modells, seiner Geliebten und späteren Frau, Hortense Fiquet.

Sein Schaffen eröffnete der Kunst und den Künstlern neue Perspektiven. Aus der Vielzahl der nach Cézannes Tod sich an dessen Werk orientierenden Künstler sind im Besonderen Pablo Picasso, Henri Matisse, Georges Braque und André Derain zu nennen. Die gegensätzliche Ausrichtung der malerischen Werke der genannten Künstler lässt die Komplexität des Cézanne’schen Werks erkennen. Cézanne zählt mit seinen Werken aus kunsthistorischer Sicht zu den Wegbereitern der Klassischen Moderne.

Seine erste eigene Ausstellung hatte er im Alter von 56 Jahren. Und eine gewisse Anerkennung fand er erst in seinem letzten Lebensabschnitt. Seine Werke fanden nach langen Jahren der Ablehnug eine gewisse Anerkenung. Hundert Jahre nach seinem Tode klingt der Name des Malers wie der eines Heiligen. Der Maler hat die Landschaft der Provence portraitiert, aber auch diese ist ohne nicht mehr vorstellbar: Wer heute nach Aix fährt, begibt sich Cezanne-Land.

Paul Cézanne wurde am 19. Januar 1839 als ältester Sohn eines wohlhabenden Bankiers in Aix-en-Provence, Südfrankreich geboren.

Weblink:

Paul Cézanne - Sein Leben - www.kunst-zeiten.de

Literatur:

Cézanne
Cézanne
von Ulrike Becks-Malorny

Cezanne in der Provence
Cezanne in der Provence
von Paul Cézanne und Evmarie Schmitt