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Samstag, 24. Juli 2021

Florenz - Wiege der Renaissance

Ende des 13. Jahrhunderts brach für Florenz eine neue Epoche an: Zu den berühmtesten Zeugnissen jener Zeit gehören der zinnenbewehrte Palazzo Vecchio und der erhabene Dom Santa Maria del Fiore.

Das Florenz des 15.Jahrhunderts hat die benachbarten Stadtstaaten Siena und Pisa bereits überflügelt und prosperiert vor allem wegen seiner Textilwaren und Bankgeschäfte. Die Banker-Familie der Medici sichert sich die wichtigsten Machtpositionen und ergreift als Kunst-Mäzen die Chance, ihr Sozialprestige zu mehren – durchaus auch in Konkurrenz zu anderen Auftraggebern.

Es war eine kulturell und wirtschaftlich blühende Stadt, deren politische Bühne Cosimo de’ Medici, genannt il Vecchio („der Alte“), in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts betrat. Der geschickte Stratege und Mäzen herrschte lange Zeit über die Stadt. Lorenzo de’ Medici, genannt il Magnifico („der Prächtige“), führte später das politische Erbe seines Großvaters Cosimo fort. Wie kein anderer aus der Familie verkörperte der Philosoph und Literat die humanistischen Ideale. Der Schöngeist umgab sich mit Gelehrten, Philosophen, Wissenschaftlern und Künstlern.

Dazu gehörten Botticelli, Donatello, Leonardo da Vinci und auch der junge Michelangelo. Florenz wurde zur Wiege der Renaissance, deren Einfluss ganz Europa erfassen sollte. In Florenz entstanden zahlreiche berühmte Werke großer Meister wie Michelangelos „David“, Botticellis „Geburt der Venus“ und „Frühling“ oder Raffaels „Madonna mit dem Stieglitz“.

Die kulturelle Blüte der Stadt zeigte sich auch in der Architektur. Unter der Herrschaft der Medici wurden zahlreiche Bauwerke von atemberaubender Schönheit errichtet: die Basilika von San Lorenzo, die Medici-Kapellen und die Uffizien, eines der ältesten Kunstmuseen der Welt. Hier ist bis heute die private Kunstsammlung der Medici aus drei Jahrhunderten zu bestaunen.

Dies ist übrigens der Weitsichtigkeit der letzten Herrscherin aus dem Hause Medici, Anna Maria Luisa, zu verdanken. Um zu verhindern, dass die Kunstschätze ihrer Familie in alle Welt verstreut wurden, überschrieb die Großherzogin sie kurz vor ihrem Tod der Stadt Florenz und machte die Sammlung somit Besuchern aus aller Welt zugänglich.

Schloss Chambord im Loire-Tal


Franz I. ließ seinen Traum Schloss Chambord mit einer riesigen Parkanlage erbauen. Jagdsschloss mit euner Parkanlage von einer hohen Mauer umgeben. Die Gärten sind ein Paradebeispiel französischer Gartenkunst.

Die Mächtigen und Reichen bauten sich die schönsten Schlösser und Herrenhäuser entlang der fruchtbaren Ufer der Loire. Ein Schloss reiht sich im Loire-Tal an das andere.

Erbaut in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts, entstand Schloss Chambord ganz im Sinne der italienischen Renaissance.

Chateaubriand behauptete sogar: "Müsste Chambord einmal untergehen, fände man den ursprünglichen Stil der Renaissance nirgends mehr, denn in Venedig hat er sich mit anderen Stilarten vermischt."



Samstag, 12. Juni 2021

Florenz wird auch die Hauptstadt der Künste genannt

Altstadt von Florenz

Florenz mit seinem reichen kulturellen Erbe wird auch die Hauptstadt der Künste genannt. Laut Statistiken der UNESCO, befinden sich gut 60% der wichtigsten Kunstwerke der Welt in Italien und davon wiederum ca. die Hälfte in Florenz. 1982 wurde die historische Altstadt von der UNESCO in das Weltkulturerbe aufgenommen. Florenz lässt den Besucher eintauchen in die Welt der Renaissance.

Vom 13. bis zum 16. Jahrhundert war Florenz scheinbar eine unerschöpfliche Quelle an italienischen Genies und Meisterwerken. Sowohl Dante als auch Michelangelo wurden hier geboren, Boccaccio schrieb hier sein Werk 'Decameron'. Die italienische Renaissance, wohl Europas reichste Kunst-Epoche, begann in Florenz als der Baumeister Brunelleschi den Dom, mit seiner hohen Kuppel fertig stellte.

Florenz weist ein reiches kulturelles Erbe auf. Hervorgebracht wurde es von Künstlern wie Michelangelo und Leonardo da Vinci, Botticelli und Verrocchio, Dante und Vasari und vielen anderen Malern, Bildhauern, Architekten, Ingenieuren und Schriftstellern, die in der Stadt während der Zeit der Renaissance lebten und wirkten.

Die Renaissance war eine Epoche der Wiederentdeckung und Orientierung an der griechisch-römischen Antike in Philosophie, Wissenschaft und Kunst. Eine lebensecht wirkende Büste stellt uns einen der bedeutendsten Förderer dieser Bewegung vor: Lorenzo den Prächtigen (1449-1492) aus der Familie der Medici. Zu Lorenzos Schützlingen gehörten Michelangelo sowie der Universalgelehrte Leonardo da Vinci, die mit Zeichnungen vertreten sind.

Das Florenz des 15.Jahrhunderts hat die benachbarten Stadtstaaten Siena und Pisa bereits überflügelt und prosperiert vor allem wegen seiner Textilwaren und Bankgeschäfte. Die Banker-Familie der Medici sichert sich die wichtigsten Machtpositionen und ergreift als Kunst-Mäzen die Chance, ihr Sozialprestige zu mehren – durchaus auch in Konkurrenz zu anderen Auftraggebern.

Durch Handel und Bankgeschäfte reich geworden, bestimmten die Medici die Geschicke von Florenz und stiegen zu Großherzögen der Toskana auf. Unter der Herrschaft der Medici wurden zahlreiche Bauwerke von atemberaubender Schönheit errichtet: die Basilika von San Lorenzo, die Medici-Kapellen und die Uffizien, eines der ältesten Kunstmuseen der Welt. Hier ist bis heute die private Kunstsammlung der Medici aus drei Jahrhunderten zu bestaunen.

Ein Wegebereiter der Renaisssance war Giotto de Bondone. Nach 1320 kehrte er nach Florenz zurück, wo er in der Folge eine wirtschaftlich blühende Werkstatt unterhielt. 1334 wurde er leitender Baumeister am Dom von Florenz. Dessen Campanile trägt seinen Namen, obwohl seine Nachfolger von seinen Plänen erheblich abwichen. Die Fertigstellung erlebte er selbst nicht mehr.

Literatur:

Die Kunst der italienischen Renaissance: Architektur - Skulptur - Malerei - Zeichnung
Die Kunst der italienischen Renaissance: Architektur - Skulptur - Malerei - Zeichnung
von Rolf Toman






Montag, 6. April 2020

Raffael 500. Todestag









Selbstporträt Raffaels, 1506

Raffaello Sanzio da Urbino - kurz auch Raffael genannt - starb vor 500 Jahren am Karfreitg 6. April 1520 an einem mysteriösen Fieber in Rom. Raffael war ein italienischer Maler und Architekt der Hochrenaissance. Er gilt als einer der bedeutendsten Künstler der italienischen Hochrenaissance.


Vor 500 Jahren starb Raffael, begnadeter Maler der italienischen Renaissance, im Alter von nur 37 Jahren. Seine Werke haben den Kunstkanon über Jahrhunderte bestimmt, Giorgio Vasari, der das Bild Raffaels in der Nachwelt bestimmte, nannte ihn einen „sterblichen Gott“.

Raffael war der Sohn eines Malers aus Urbino und seine Werke sind ein Höhepunkt der Spätrenaissance. Sie gelten als Inbegriff der klassischen Schönheit, bei der Ausgeglichenheit aller Teile, Harmonie der Formen und Ausgewogenheit des Ausdrucks beeindrucken. Raffael übernahm von seinen Vorgängern Leonardo und Michelangelo Mal- und Zeichentechniken und führte sie zu einmaliger Kunst und Meisterschaft.


Bereits mit 25 Jahren gehörte er zu den führenden Malern seiner Zeit und wurde von Papst Julius II. mit der Ausschmückung der päpstlichen Gemächer (Stanzen) - heute innerhalb der Vatikanischen Museen - beauftragt.

In nur zwei Jahrzehnten gelang ihm ein Lebenswerk, das künftige Künstler stark beeinflussen sollte: Raffael gilt neben Michelangelo und Leonardo da Vinci als der herausragende Künstler der Renaissance.

Raffael, zu dessen Konkurrenten Leonardo da Vinci und Michelangelo gehörten, galt als der Einzige, der das Göttliche und das Menschliche zugleich erfassen kann. Selbst Päpste engagierten ihn. Heute gehören seine Bilder zum Weltkulturerbe.


Raffael erlangte vor allem als Maler für seine harmonischen und ausgewogenen Kompositionen und lieblichen Madonnenbilder Berühmtheit. Seine Gemälde stehen für Grazie. Zu Lebzeiten genoss er das Privileg, nur unter seinem Vornamen bekannt zu sein, und noch heute kennen die wenigsten seinen Nachnamen. Bis weit in das 19. Jahrhundert hinein galt er als der größte Maler schlechthin.

Raffael wurde nicht zuletzt auch durch das Bild der »Sitxtinichen Madonna« zum größten Maler aller Zeiten stilisiert, an dem sich jeder künstlerische Ausdruck, jede Ästhetik zu messen versucht.


Raffael trat in die Schule des Malers ein, schulte sich an der Malkunst seines Meisters und malte zunächst Madonnenbilder. Er übte sich solange in der stilvollen Kunst der vorherrschenden Madonnen-Malerei, bis er seinen eigenen Stil fand und seinen Meister übertraf.

Innerhalb von zehn Jahren war er in Rom zum gefragtesten Maler seiner Zeit aufgestiegen.

Neben seiner Laufbahn als Maler in Florenz und am päpstlichen Hof in Rom wurde er auch Bauleiter des Petersdoms und Aufseher über die römischen Antiken.

Ab 1508 hielt er sich in Rom auf. Papst Julius II. hatte als Förderer der Künste den Baumeister Bramante, den Bildhauer Michelangelo und den Maler Raffael in Rom zusammengeführt. Vasari berichtet, Raffael sei auf Empfehlung Bramantes dorthin gerufen worden.

Raffael-Ausstellung im Museum Scuderi

Zwischen 1509 und 1517 entstanden Raffaels berühmtesten Werke: in der Stanza della Segnatura etwa der Parnass, die Disputa del Sacramento und Die Schule von Athen, die die Künste, die Religion und die Philosophie preisen und als absolute Meisterwerke der Hochrenaissance angesehen werden.-


Nach dem Ableben Bramantes wurde Raffael 1514 dessen Nachfolger und zum Architekten und Bauleiter der neuen Peterskirche ernannt. Unter Raffaels Leitung wurde nur der Unterbau begonnen. Er vollendete jedoch den von Bramante begonnenen Hof von San Damaso im Vatikan. Auch fertigte er mehrere Pläne zu Privatgebäuden an, darunter auch zu seinem eigenen Haus in Borgo Nuovo.

Raffael erhielt den Auftrag, in der Vatikanstadt die päpstlichen Gemächer (Stanzen) mit Wandgemälden auszuschmücken. Es entstanden zwischen 1509 und 1517 seine berühmtesten Werke: in der Stanza della Segnatura etwa der Parnass, die Disputa del Sacramento und die Schule von Athen, welche die Künste, die Religion und die Philosophie preisen und als absolute Meisterwerke der Hochrenaissance angesehen werden, sowie in der Stanza di Eliodoro Die Messe von Bolsena, Die Vertreibung des Heliodor und Die Befreiung Petri, in denen religiöse Themen mit den politischen Ereignissen der Zeit in Verbindung gebracht werden.


Etwa zur gleichen Zeit schuf Raffael auch sein berühmtestes Madonnenbild, die »Sixtinische Madonna« (1512) für den Hochaltar der Klosterkirche San Sisto in Piacenza (heute Dresden, Gemäldegalerie »Alte Meister« im Zwinger). Nach dem Tode von Papst Julius 1513 arbeitete der Maler mit seinen Schülern für Leo X. in den Stanzen und Loggien des Vatikans weiter.

Raffael gehört neben Michelangelo und Leonardo da Vinci zu dem Dreigestirn der Maler der Hochrenaissance.Michelangelo war ein in sich gekehrter Künstler, der nie nach draußen schaute. Raffael war genau das Gegenteil. Er saugte alles auf, was er sah und nahm alle Eindrücke als Anregung für sein künstlerisches Schaffen auf.

Raffael wurde vor allem als Maler und Architekt bekannt. Darüber hinaus ist er aber auch einer der außergewöhnlichsten und faszinierendsten Zeichner aller Zeiten. Er war ein Meister mit Feder, schwarzer Kreide, Kohle, Rötel, Silberstift und Metallgriffel. Auch die Pinsellavierung und die Weißhöhung beherrschte er mit großer Meisterschaft.

Raffael wurde auf eigenen Wunsch im »Pantheon« in Rom, heute »Santa Maria ad Martyres«, in einem antiken Sarkophag bestattet. Die Inschrift an Raffaels Grab lautet in deutscher Übersetzung: »Hier ruht Raffael, von dem die Mutter aller Dinge (die Natur) zu seinen Lebzeiten fürchtete, übertroffen zu werden, und um den sie nun, wo er tot ist, trauert.« - Geboren wurde Raffael am 6. April oder 28. März 1483 in der Residenzstadt Urbino in der Grafschaft Marken. Ihm war die Gabe der Malerei quasi schon in die Wiege gelegt worden.

In ganz Italien wollte man den Maler in diesem Jahr feiern, doch die Corona-Krise hat diesen Plan zunichte gemacht.

Literatur:

Raffael
Raffael
von Achim Gnann

Raffael: Meister der Kunst
Raffael: Meister der Kunst
von Jacques Mesnil

Video:

Raffael - Ein sterblicher Gott - www.arte.tv






Samstag, 15. Juni 2019

Albrecht Dürer - Maler der Renaissance












Albrecht Dürer

Albrecht Dürer wurde am 21. Mai 1471 in Nürnberg als Sohn eines Goldschmieds geboren und starb am 6. April 1528 auch dort. Albrecht Dürer war ein deutscher Maler, Grafiker, Mathematiker und Kunsttheoretiker. Mit seinen Gemälden, Zeichnungen, Kupferstichen und Holzschnitten zählt er zu den herausragenden Vertretern der Renaissance.

Er war bahnbrechender Künstler und Mathematiker, er revolutionierte die Techniken des Holz- und Kupferstichs, widmete sich der Astrologie, entwarf Globuskarten, schrieb das erste Mathematikbuch in deutscher Sprache und plante Stadtbefestigungen. Er unternahm ausgedehnte Reisen nach Italien und in die Niederlande und stand in engem Austausch mit den Geistesgrößen der Zeit.

Ein Wendepunkt abendländischer Malerei. In seiner Heimatstadt Nürnberg erlernte er beim Vater den Beruf des Goldschmiedes und wurde über das Goldschmiedehandwerk zum Künstler. Er schuf die ersten Aquarelle europaeischer Kunst und den Kupferstich. Eines seiner wohl beruehmtesten Werke wurde der Meisterstich "Ritter Tod und Teufel".


Albrecht Dürer (1471-1528) war in erster Linie für seine Holzschnitte berühmt – doch zugleich war er ein herausragender Maler, dessen Gemälde die damalige deutsche Kunstszene beispielhaft wiederspiegeln. Dürer gilt sogar als die Verkörperung der gesamten deutschen Hochrenaissance. Einfluss auf seine künstlerische Entwicklung hatten vor allem seine Reisen nach Italien (wo er bei Giovanni Bellini studierte) – er verbindet in seinen Werken deutsche und italienische Züge.

Albrecht Dürer war einer der ersten Künstler, der mittelalterliche Handwerkskunst mit den neuen Menschenbild und dem Naturalismus der Renaissance verband. Berühmt sind z.B. das Bild von einem einfachen Feldhasen und mehreren überaus attraktiven Selbstportraits.

Als gelernter Goldschmied entwickelte er in Werken wie "Ritter, Tod und Teufel" neben dem Holzschnitt eine weitere grafische Technik, die charakteristisch für das Spätmittelalter werden sollte.

Dürer machte sich 1497 selbstständig, und wohl ab 1503 konnte er in der Nürnberger Altstadt eine Werkstatt mit Hans Schäufelein, Hans von Kulmbach und Hans Baldung Grien als Mitarbeiter betreiben.

Dürer: Das Universalgenie der Deutschen
Dürer: Das Universalgenie der Deutschen


Werk und Bedeutung Albrecht Dürers sind ohne die Reisen des jungen Malers nach Venedig nicht vorstellbar. Mehr noch: fünfhundert Jahre später erscheint seine Begegnung mit den Bildwerken der italienischen Renaissance als Epochenwende in der deutschen Malerei. Als erster seiner Zunft überquert der Malergeselle Dürer die Alpen, entdeckt mit 23 Jahren in Venedig das Wesen und die Formen der Renaissance.

Im Jahr 1505 unternahm er eine belegbare Reise nach Venedig, wo damals die größten Renaissancemaler der venezianischen Schule, Tizian, Giorgione, Palma il Vecchio, tätig waren. Vor allen aber beeindruckte ihn Giovanni Bellini


Nach seiner Heimkehr in die Vaterstadt widmete sich Dürer wieder der künstlerischen Tätigkeit. In den Jahren 1520/21 leitete er die heute verlorene Ausschmückung des Nürnberger Rathauses, die in Nachzeichnungen von 1530 in Wien, Albertina, überliefert ist. Das Programm für die Fassadenmalereien hatte Pirckheimer entworfen.

Zu seinen bekanntesten Werken gehören Gemälde wie "Ritter, Tod und Teufel", "Betende Hände", der "Feldhase" und seine Selbstportaraits.

In den letzten Jahren widmete sich Dürer vermehrt der Kunsttheorie; dabei kommt er zu Einsichten, die durchaus denen der Italiener widersprechen.


Dürer-Literatur:




Dürer: Das Universalgenie der Deutschen
Dürer: Das Universalgenie der Deutschen
von Klaus-Rüdiger Mai

Dürer
Dürer
von Norbert Wolf

Dürer. Aquarelle und Zeichnungen
Dürer. Aquarelle und Zeichnungen: Kleine Reihe - Kunst
von John Berger




Sonntag, 20. August 2017

Giotto di Bondone 750. Geburtstag

Giotto di Bondone

Vor 750 Jahren wurde Giotto di Bondone in Vespignano bei Florenz geboren. Giotto war ein italienischer Maler. Er gilt als der entscheidende Wegbereiter der italienischen Renaissance (Rinascimento) und als Begründer der toskanischen Freskenmalerei.

Giotto gilt als „der eigentliche Begründer der italienischen Malerei“, speziell der toskanischen Freskomalerei. Bekannt wurde Giotto als Freskomaler in der Toskana.

Er gilt als einer der »Reformatoren der Malerei«, denn Giotto hat die Malerei gleich mehrfach neu erfunden. Durch seinen spannungsreichen, naturalistischen Stil mit ersten Ansätzen von perspektivischer Darstellung überwand er den starren ikonografischen Stil der religiösen Malerei der Gotik. Er hat die Perspektive in die Malerei eingeführt. Vor ihm war die Schablonenhaftigkeit der Ikonen, doch bei ihm hat jeder Engel seine eigene Frisur.


Giottos gesamtes Werk behandelt religiöse Themen. Er stellte die in der mittelalterlichen Kunst vorherrschenden religiösen Themen in neuer Form dar und versah sie mit einer Frische und Lebendigkeit, dass viele Kritiker die „menschliche Ergriffenheit“ als wichtigstes Merkmal seiner Werke erachten.

Schon früh in seinem Leben wurde er überregional berühmt. Seine Kunst ließ die Zeitgenossen den christlichen Glauben sinnlich intensiv erleben. Der wenig später einsetzenden Renaissance aber hat Giottos wandlungsreiches Werk die entscheidenden Wege gewiesen.


Seine bedeutendesten Werke sind die Fresken in Basilika San Franceso in Assisi und in der Capella della Srovegni in Padua.

Nach 1320 kehrte er nach Florenz zurück, wo er in der Folge eine wirtschaftlich blühende Werkstatt unterhielt. 1334 wurde er leitender Baumeister am Dom von Florenz. Dessen Campanile trägt seinen Namen, obwohl seine Nachfolger von seinen Plänen erheblich abwichen. Die Fertigstellung erlebte er selbst nicht mehr.

Geburt Christi

Giotto starb am 8. Januar 1337 in Florenz, als er bei Malarbeiten von der dritten Etage eines Glockenturms stürzte.

Weblink:

Giotto di Bondone engl. - www.giottodibondone.org


Literatur:

Giotto
Giotto
von Michael V. Schwarz

Die Kunst der italienischen Renaissance: Architektur - Skulptur - Malerei - Zeichnung
Die Kunst der italienischen Renaissance: Architektur - Skulptur - Malerei - Zeichnung
von Rolf Toman


Blog-Artikel Florenz:

Florenz gilt als die Wiege der Renaissance

Florenz wird auch die Hauptstadt der Künste genannt


Blog-Artikel:



Robert Redford 80. Geburtstag

70. Internationales Filmfestival von Locarno

Ian Anderson wird 70 Jahre

Schauspielerin Jeanne Moreau gestorben

Aarhus ist Europäische Kulturhauptstadt 2017

Mittwoch, 12. April 2017

500 Jahre Reformation: Große Cranach-Ausstellung in Düsseldorf

Cranach

Der Lucas Cranach der Ältere war einer der bekanntesten Künstler der Renaissance. Was nur wenige wissen: der vielfältige Renaissance-Künstler war auch der Illustrator, Verleger und letztlich Verbreiter der Luther-Schriften. Cranach stellte seine künstlerischen Fertigkeiten auch in den Dienst der Reformation.

Anlass für eine umfassende Werkschau im Museum Kunstpalast Düsseldorf - einer der Höhepunkte im Reformationsjahr 2017. Die umfassedne Cranach-Werkschau zeigt den Macher hinter Luther in seiner Gesamtheit. Das Museum Kunstpalast in Düsseldorf nimmt dabei im Reformationsjahr Cranach in seiner Gesamtheit in den Blick.

Rund 200 teilweise noch nie öffentlich gezeigte Werke trug das Museum für die opulente Werkschau „Cranach. Meister - Marke - Moderne” im In- und Ausland zusammen. In die Ausstellung fließen neue wissenschaftliche Erkenntnisse des am Kunstpalast angesiedelten Cranach Digital Archive ein. Rund 1.600 Werke haben die Forscher unter der Leitung von Professor Gunnar Heydenreich untersucht und die Ergebnisse digitalisiert.


In der Werkschau „Cranach. Meister - Marke - Moderne”  sind wegweisende Luther-Porträts Cranachs, die Cranach in Masse als Drucke europaweit vertrieb zu sehen.

Cranach beherrschte die altkirchliche Marienbild-Tradition ebenso wie er auch völlig neue Reformationsbilder eines milden Jesus Christus malte, der propere Babys segnet und die Ehebrecherin rettet. Die Düsseldorfer Ausstellung geht aber weit über die Reformation hinaus - schließlich legte sich auch Cranach nicht auf Luther fest, sondern malte auch dessen Widersacher und folgte dem Geschmack des Publikums.

Und das Publikum der Zeit wollte gern Nacktheit sehen. In Italien war die Aktmalerei längst etabliert. „Cranach hat den ersten lebensgroßen Akt nördlich der Alpen geschaffen”, sagt Kunstpalast-Direktor Beat Wismer. Cranachs „Venus und Cupido” aus der Eremitage in St. Petersburg ist einer der Höhepunkte der prächtigen Werkschau.

Die Werkschau „Cranach. Meister - Marke - Moderne” dauert vom 8. April bis 30. Juli.

Weblinks:

Der PR-Manager von Luther: Große Cranach-Schau in Düsseldorf - www.aachener-zeitung.de

Cranach-Werkschau: Der Macher hinter Luther

Samstag, 19. Dezember 2015

Giorgio Vasari - der Vater der modernen Kunstgeschichte

Giorgio Vasari

Giorgio Vasari (1511-1574), der große Mann aus Arezzo in der Toskana, war ein Universalgenie: Maler, Architekt (Baumeister der Uffizien), Berater der Medici, Kunstsammler und Historiker.

Giorgio Vasari gilt als der Vater der modernen Kunstgeschichte. Der Italiener Giorgio Vasari lebte im 16. Jahrhundert, war ein nur mäßig begabter Maler, aber dafür ein begnadeter Erzähler und ein sensibler Bildbeschreiber. Vieles, was wir über Großkünstler wie da Vinci, Michelangelo, Raffael oder Tizian wissen, verdanken wir ihm.

Giorgio Vasari war ein durchaus gefragter Maler und Architekt seiner Zeit. Er baute die Uffizien in Florenz, malte zahlreiche Portraits der Medici und stattete große Säle im Palazzo Vecchio (Florenz) und im Palazzo della Cancelleria (Rom) mit Fresken aus. Wirklich berühmt aber wurde Vasari mit seinen »Vite«, den über 160 Lebensbeschreibungen der berühmtesten Maler, Bildhauer und Architekten, die wie kaum ein anderes Werk die Kunstgeschichtsschreibung folgender Generationen beeinflussten. Ohne Vasaris anekdotenreiche Erzählungen wüssten wir kaum etwas von den ausgezeichnetsten Künstlern Italiens.


Vasari, der große Mann aus Arezzo, war kein begnadeter Maler, aber dafür ein umso begnadeterer Erzähler und ein sehr kunstsinniger Mensch.

Seine detaillierten Biographien bieten nicht nur eine oftmals heitere Lektüre, die das Leben in der Renaissance plastisch werden läßt, sondern sie haben zusammen mit den Bildbeschreibungen unsere Vorstellung der italienischen Kunst geprägt.

Sie haben aber auch die Kunstbetrachtung aus dem Reich der Legenden geführt und auf historische Füße gestellt. Man kann ohne Übertreibung sagen: Vasari hat in der Mitte des 16. Jahrhunderts, am Ende der Renaissance, die europäische Kunstgeschichte begründet.

Wer in seinem üppigen Kunstbuch Eingang gefunden hatte, war als Künstler verewigt, hatte meist ausgesorgt und konnte sich des Ruhmes sicher sein. Weniger Glück dagegen hatte, wer in seinem Buch nicht erwähnt wurde.

Vasari schildert darin geradzu geckenhaft ihre skurilen Gewohnheiten. Genüßlcih erzählt er von den die Schrullen und Macken der großen Maler. In der Kunstgeschichte unterscheidet man die Zeit von Vasari und die Zeit nach Vasari. Nun ist die Gesamtausgabe Edition Giogio Vasari in 45 Bänden erschienen.

Weblink:

 Gesamtausgabe EDITION GIORGIO VASARI in 45 Bänden
Gesamtausgabe EDITION GIORGIO VASARI in 45 Bänden

Sonntag, 4. Oktober 2015

Lucas Cranach der Jüngere - 500. Geburtstag


Lucas Cranach der Jüngere feiert in diesm Jahr seinen 500. Geburtstag. Der Hofmaler wurde am 4. Oktober 1515 in Wittenberg geboren. Als Sohn von Lucas Cranach dem Älteren war er ein bedeutender Maler und Porträtist der Renaissance. Zusammen mit seinem Bruder Hans erlernte er von seinem Vater die Kunst der Malerei und arbeitete vorerst zusammen mit seinem Bruder in der väterlichen Werkstatt.

Cranach erschuf als Hofmaler repräsentative Werke, die der Ausstattung der kurfürstlichen Residenzen dienten und als Geschenke an befreundete Fürsten gelangten. Zahllose Porträts, mythologische und biblische Historien sowie Jagd- und Turnierdarstellungen zeugen in der Ausstellung von jenem bedeutenden Aufgabenfeld.

Zugleich stellte Cranach seine künstlerischen Fertigkeiten auch in den Dienst der Reformation. So fertigte der Künstler einige bedeutende, in Gotha gezeigte Holzschnitte, in denen er die katholische Kirche scharf attackierte und damit aktiven Anteil am Kampf der Konfessionen nahm. Überdies schuf Cranach wiederholt Gemälde, auf denen er lutherische Lehrinhalte zur Darstellung brachte.



Thüringen wurde für Cranach d. Ä. zu einer wichtigen Lebensstation. Hier verliebte er sich in eine Gothaerin, hier heiratete er, hatte zwei Häuser. Hier starb er. Und bis heute kann man in Thüringer Kirchen und Museen Werke von Vater und Sohn bestaunen. Dazu gehören großartige eigenhändige Gemälde, aber auch Bilder, die der Werkstatt und ihren Schülern zugeschrieben werden.

Lucas Cranach der Jüngere starb am 25. Januar 1586 in Wittenberg.

Samstag, 4. Juli 2015

»Weibliches Idealbildnis« von Sandro Botticelli

»Weibliches Idealbildnis« von Sandro Botticelli

Sandro Botticellis »Weibliches Idealbildnis«, entstanden um 1480, gilt als Inbegriff der Renaissance, halb Portrait, halb allegorische Überhöhung. Botticells Werk ist eine Ikone der Renaissance.

Im »Weiblichen Idealbildnis« ist dieser für Botticelli typischen wiederkehrende weibliche Gesichtsausdruck auf Madonnen-, Porträt- und allegorischen Darstellungen realisiert.

Die Identität des Modells war lange rätselhaft, umstritten, mystisch. Die klassischen Züge der Florentiner Schönheit werden Simonetta Vespucci zugeschrieben, der damals schönsten Frau von Florenz.

Es ist eine Geschichte um Macht und Mythos. Obwohl bereits als 16-Jährige vermählt, ist Simonetta die Muse vieler Künstler, verehrt auch von Guiliano de Medici, dem Bruder des Stadtoberhauptes Lorenzo.

Zum Mythos wird diese Muse durch Tod und Zufall, sie starb im Alter von 23 durch Tuberkulose.
Botticellis »Weibliches Idealbildnis« scheint zu atmen, lebendig ihr Blick, dem Betrachter leicht zugewandt - eine tugendhafte Nymphe, ein Männertraum.

Literatur:

Botticelli
Botticelli
von Barbara Deimling

Botticelli. Bildnis, Mythos, Andacht
Botticelli. Bildnis, Mythos, Andacht
von Andreas Schumacher und Cristina Acidini

Samstag, 18. April 2015

Thüringer Themenjahr "Cranach in Thüringen"



Im Rahmen des Thüringer Themenjahres "Cranach in Thüringen" stellt die Stiftung Schloss Friedenstein den Maler Lucas Cranach d. Ä. in den Mittelpunkt einer großen Sonderausstellung »Cranach im Dienst von Hof und Reformation«.

Zahlreiche nationale und internationale Leihgaben sowie herausragende Werke der eigenen Sammlungen werden dabei die Tätigkeit des Künstlers für den Hof und sein Wirken für die Reformation vor Augen führen.

So oblag es Cranach als Hofmaler repräsentative Werke zu schaffen, die der Ausstattung der kurfürstlichen Residenzen dienten und als Geschenke an befreundete Fürsten gelangten. Zahllose Porträts, mythologische und biblische Historien sowie Jagd- und Turnierdarstellungen zeugen in der Ausstellung von jenem bedeutenden Aufgabenfeld.

Lucas Cranach stellte zugleich seine künstlerischen Fertigkeiten auch in den Dienst der Reformation. So fertigte der Künstler einige bedeutende, in Gotha gezeigte Holzschnitte, in denen er die katholische Kirche scharf attackierte und damit aktiven Anteil am Kampf der Konfessionen nahm. Überdies schuf Cranach wiederholt Gemälde, auf denen er lutherische Lehrinhalte zur Darstellung brachte.

Anschaulich zeigen beispielsweise die in der Ausstellung gezeigten Bilder der Kindersegnung und der Ehebrecherin, dass der Mensch, nur durch Gottes Gnade Erlösung findet. Als Hauptwerk jener reformatorischen Ikonographie ist das Gesetz und Gnade-Motiv zu nennen, deren wichtigste Fassungen, die Tafeln aus Gotha und Prag, in der Ausstellung gemeinsam präsentiert werden.

Anhand von Gemälden, Buchgraphiken, Flugblättern und Medaillen wird somit die, in Kooperation mit der Museumslandschaft Hessen Kassel erstellte Ausstellung vorführen, wie es Cranach gelang, politische Botschaften und konfessionelle Glaubensvorstellungen in eindringlicher Form zu verbildlichen.

Wie an keinem anderen Ort bietet sich in Gotha die Möglichkeit, Kunst und Leben Cranachs in allen Facetten erlebbar zu machen. So bietet die große Zahl an Gemälden und Graphiken, die sich seit mehr als 350 Jahren im Residenzschloss der früheren Herzöge von Sachsen-Gotha, den direkten Nachfahren der sächsischen Kurfürsten, erhalten haben, einen direkten Einblick in das höfische Aufgabenfeld des Künstlers.

Doch auch abseits der Ausstellung bietet ein Gang durch die Strassen Gothas die Möglichkeit, die Stadt, mit der Cranach wirtschaftlich und privat eng verbunden war und in der er seine spätere Ehefrau kennen und lieben lernte und die Spuren des großen Renaissancekünstlers zu entdecken.

Weblink:

<a href="http://www.stiftungfriedenstein.de/ausstellungen-und-veranstaltungen/cranach-2015" target="blank">Cranach in Thüringen 2015</a> - www.stiftungfriedenstein.de

Sonntag, 1. März 2015

Botticelli vor 570 Jahren geboren

Sandro Botticelli


Sandro Botticelli - eigentlich Alessandro di Mariano Filipepi - wurde am 1. März 1445 in Florenz geboren. Botticelli - der Spitzname von botticello „Fässchen“ stammt von seinem Bruder Giovanni – war ein italienischer Maler und Zeichner der frühen Renaissance.

Botticelli war bereits in sehr jungen Jahren zu dem gefragtesten Künstler der Medici aufstieg? Vor allem seine Aufnahme des Allegorischen in die Kunst und seine neuartige Darstellung des weiblichen Porträts machten ihn zum großen Gestalter der Frührenaissance. Dabei galt in einer Vielzahl seiner Werke die "Königin der Schönheit" Simonetta Vespucci als weibliches Idealbild.

Sandro Botticellis Gemälde wie "Primavera" oder "Die Geburt der Venus" haben mit ihrer verführerrischen Schönheit, sinnlichen Anmut und strahlenden Leuchtkraft unsere Vorstellung von der Kunst der Renaissance entscheidend geprägt. Botticelli war einer der herausragenden Künstler im Florenz der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts.

Botticelli
Botticelli


Botticelli war ein Meister der Geburt, zumindest der künstlerischen Darstellung. Botticells Werke sind Ikonen der Renaissance. Die anmutige Schönheit seiner Frauengestalten, die humanistische Prägung und höfische Festlichkeit seiner Malerei machen die Werke des Sandro Botticelli zum Inbegriff der Florentiner Kunst im Goldenen Zeitalter der Medici-Herrschaft unter Lorenzo il Magnifico. Sandro Botticelli war ein berühmt gewordener Schützling Lorenzos.

Botticelli lässt den Besucher eintauchen in die Welt der Renaissance. Botticelli schuf meisterhafte Porträts, die den Kreis seiner Auftraggeber lebendig werden lassen. Für deren Paläste schuf er im Wettstreit mit der Antike große mythologische Gemälde und kostbare Andachtsbilder.



Zu Sandro Botticellis Lebzeiten hat der Einfluss seiner Kunst jedoch kaum über seine Heimatstadt Florenz hinaus gereicht und nach seinem Tod wurde er bald vergessen. Erst im 19. Jahrhundert erfolgte seine Wiederentdeckung durch die Prä-Raffaeliten. Seitdem hat sich Botticelli unter den größten der Renaissance-Künstler etabliert.

In der Galerie der Uffizien in Florenz gehören Gemälde wie »Primavera« und »Die Geburt der Venus« zu den bedeutendsten Attraktionen für Touristen und Kunstliebhaber. Faszinierende Frauenfiguren Botticellis, seine intime Darstellungen der »Madonna mit dem Kind«, »Die Geburt der Venus« und der »Maria mit dem Kind und singenden Engeln« sind heute in der ganzen Welt berühmt.

Diesen für Botticelli typischen wiederkehrenden weiblichen Gesichtsausdruck auf Madonnen-, Porträt- und allegorischen Darstellungen, wie er im »Weiblichen Idealbildnis« im Städel in Frankfurt am Main realisiert ist, haben einige Kunsthistoriker wiederholt mit den Zügen der 1476 jung verstorbenen Simonetta Vespucci in Verbindung gebracht.

Weblinks:

Botticelli
Botticelli
von Frank Zöllner und Sandro Botticelli

Botticelli
Botticelli
von Barbara Deimling

Botticelli. Bildnis, Mythos, Andacht
Botticelli. Bildnis, Mythos, Andacht
von Andreas Schumacher und Cristina Acidini

Dienstag, 11. November 2014

Albrecht Altdorfer im Frankfurter Städel

Albrecht Altdorfer


Das Frankfurter Städel widmet dem aus Regensburg stammenden Maler Albrecht Altdorfer eine Ausstellung und macht dabei deutlich, dass der Begriff "Donauschule", der für sein Werk immer wieder verwendet wurde, in zweierlei Hinsicht problematisch ist.

Der Begriff "Donauschule", im späten 19. Jahrhundert in Wien geprägt für die Landschaftsgestaltung Albrecht Altdorfers, ist problematisch. Zum einen wurde er von den Nazis heimattümelnd-propagandistisch eingesetzt, zum anderen ist der expressive Stil – als Reaktion auf die italienische Renaissance – nicht nur im Donauraum, sondern im gesamten nördlichen Europa anzutreffen, von Antwerpen bis Prag.

Das belegt jetzt das Frankfurter Städelmuseum, indem es in allen Gattungen, vor allem in Malerei, Graphik und Skulptur, jene grotesken Körperposen und bedrohlich belebten Landschaften vorführt, die in den Gärungsprozessen vor der Reformation um 1500 entstanden.

Weblink:

Albrecht Altdorfer im Frankfurter Städel - Das Expressive in der Kunst um 1500 - www.deutschlandfunk.de

Montag, 8. September 2014

Ludovico Ariosto 1474 geboren

Ludovico Ariosto
Ludovico Ariosto - deutsch Ariost - wurde vor 540 Jahren am 8. September 1474 in Reggio nell’Emilia geboren. Ariost war ein italienischer Humanist, Militär, Höfling und Autor. Sein Hauptwerk, das Versepos "Orlando furioso" ("Der rasende Roland"), gilt als einer der wichtigsten Texte der italienischen Literatur und wurde in ganz Europa rezipiert. Die italienische Renaisssance brachte als späten Nachfolger der frazösischen Artus-, Rolands- und Kreuzzugssepik grandios-verrschlungene Verserzählungen hervor, allen voran den "Rasenden Roland" dss Ariost. Und diese überaus populären gereimten Romane zeigen den Ritter in schon sehr leichtfüßiger Gestalt, als ebenso amourösen wie bravourösen Weltmann, der gern auf geflügelten Pferden durchs Weltall reist und wie im Nebenbei den Muselmamen die Köpfe abschlägt. Seine Haupttbeschäftigung aber ist die Rettung schöner Frauen aus den Klauen von Ungläubigen oder Drachen.
Ariosts "Orlando furioso" ist ein humoristisches Weltgedicht, mit dem Italien nach Dantes "Commedia", Petrarcas "Canzoniere" und Boccaccios "Decameron" dem literarischen Europa noch einmal ein großes Beispiel gegeben hat. Der bunte Erzählteppich dieser auseinander hervorgehenden Geschichten, mit denen die Willkür eines stets unvorhersehbaren Erzähler-Ich spielt, spiegelt eine neue Erfahrung der Renaissance von der Pluralität und Bodenlosigkeit der Welt, vom Perspektivismus jeder Wahrnehmung und der Aufhebung der Grenzen zwischen Sein und Schein, Ernst und Spiel. Der "Rasende Roland", dieser Klassiker einer "progressiven Universalpoesie", war, als das Italienische in Deutschland noch als eine Bildungssprache ersten Ranges galt, dort auch im Original vertraut. Aber schon 1806 erschien die großartige Übersetzung von Johann Diederich Gries, die 1827/28 in der zweiten Auflage ihre endgültige Form fand und in der der leichtfüßige Duktus des Originals mit den virtuosen Reimen seiner stets pointiert endenden Stanzen in verblüffender Ähnlichkeit nachgebildet ist. Ludovico Ariosto starb am 6. Juli 1533 in Ferrara. Weblink: Auf dem Flügelpferd durchs Reich der Lüfte - FAZ - www.faz.net Rasender Roland: Nacherzählt von Italo Calvino Rasender Roland: Nacherzählt von Italo Calvino von Ludovico Ariost

Dienstag, 11. März 2014

Donato Bramante vor 500 Jahren gestorben

Donato Bramante

Donato Bramante - eigentlich Donato di Pascuccio d’Antonio - starb am 11. März 1514 in Rom. Bramante war ein italienischer Baumeister und Begründer der Hochrenaissance-Architektur. Von dem Vater seiner Mutter erhielt er den Beinamen Bramante, was „Der heftig Begehrende“ bedeutet.

Donato zeigt schon früh Ungeduld und Wissbegier, ein guter Schüler, dem das Rechnen leichtfällt. Vor allem aber zeichnet er, wie besessen, Gesichter, Gestalten, Gebäude.

Um 1476 kam Bramante nach Mailand, 1477 war er als Fassadenmaler in Bergamo tätig. 1479 weilte er am Hof der Sforza in Mailand, wo er erste Bauten ausführte. Um 1499 kam Bramante nach Rom. Dort schulte er sich an den antiken Ruinen der Stadt und entwickelte so seinen Baustil allmählich in Richtung der sogenannten Hochrenaissancearchitektur weiter, als deren Begründer er gilt.

Bramante traf in Rom ein äußerst befruchtendes künstlerisches Klima an, für das ab 1503 Papst Julius II. sorgte. Bramante wurde vom Papst zum Baumeister der Peterskirche ernannt, als es ab etwa 1504 um den Neubau ging. Julius II. segnete die Entwürfe Bramantes ab, und so wurde der Neubau 1506 unter der Verantwortung Bramantes begonnen.

Bramantes Tätigkeit in Rom – als Architekturzeichner für verschiedene kirchliche Auftraggeber und beim Bau der päpstlichen Kanzlei in der Altstadt – bestätigt seinen Ruf. So ist auch Alexanders Nachfolger Julius II., der 1503 gewählt wird, um den hochbegabten Mann bemüht.

Als Bramante am 11. März 1514 starb, ein Jahr nach dem Tod seines Gönners Papst Julius II., standen von seinem Hauptwerk allerdings nicht viel mehr als die vier Kuppelpfeiler, ein (wohl) provisorischer Chor und über dem Petrusgrab erhob sich ein Schutzhaus (Tegurio).

Bramante betätigte sich auch als Maler, doch sind nur wenige Werke sind erhalten. Donato Bramante wurde im Jahr 1444 in Fermignano bei Urbino geboren.

Weblink:

Die Kunst der italienischen Renaissance: Architektur - Skulptur - Malerei - Zeichnung
Die Kunst der italienischen Renaissance: Architektur - Skulptur - Malerei - Zeichnung
von Rolf Toman

Sonntag, 30. Juni 2013

Florenz gilt als die Wiege der Renaissance

Altstadt von Florenz


Florenz gilt als die Wiege der Renaissance. Aufgrund seiner kulturellen Bedeutung – insbesondere für die bildende Kunst – wird die kunstsinnige Stadt am Arno schon seit dem 19. Jahrhundert auch als das „italienische Athen“ bezeichnet.

Florenz gilt als Paradebeispiel einer Renaissance-Stadt - vor allem durch die schiere Masse und Größe seiner Bauwerke und Kunstwerke beeindruckt. Florenz weist ein reiches kulturelles Erbe auf. Hervorgebracht wurde es von Botticelli und Verrocchio, Michelangelo und Leonardo da Vinci, Dante, Vasari und vielen anderen Malern, Bildhauern, Architekten, Ingenieuren und Schriftstellern.

Durch die Altstadt von Florenz fließt der Fluss Arno. Dieser war für früher für den Handel genauso wie für die generelle Versorgung der Bürger bedeutend. Auf der anderen Seite sorgte der Fluss Arno allerdings durch seine Überflutungen für große Zerstörung und Leid.

Altstadt von Florenz


Florenz ist auf dem Gebiet der Architektur überragend. Dies spiegelt sich in der historischen Altstadt wieder. In der Renaissance bis hin ins 15. und 16. Jahrhundert, als die Medici herrschten, entstanden die meisten dieser bedeutenden Bauten. Durch Kaufleute und Bankiers der Stadt konnte der Bau dieser Werke damals gesichert werden.

Florenz wird auch die Hauptstadt der Künste genannt. Laut Statistiken der UNESCO, befinden sich gut 60% der wichtigsten Kunstwerke der Welt in Italien und davon wiederum ca. die Hälfte in Florenz. 1982 wurde die historische Altstadt von der UNESCO in das Weltkulturerbe aufgenommen.

Die Kunst der italienischen Renaissance: Architektur - Skulptur - Malerei - Zeichnung
Die Kunst der italienischen Renaissance:
Architektur - Skulptur - Malerei - Zeichnung


Vom 13. bis zum 16. Jahrhundert war Florenz scheinbar eine unerschöpfliche Quelle an italienischen Genies und Meisterwerken. Sowohl Dante als auch Michelangelo wurden hier geboren, Boccaccio schrieb hier sein Werk 'Decameron'. Die italienische Renaissance, wohl Europas reichste Kunst-Epoche, begann in Florenz als der Baumeister Brunelleschi den Dom, mit seiner hohen Kuppel fertig stellte.

Literatur:

Die Kunst der italienischen Renaissance: Architektur - Skulptur - Malerei - Zeichnung
Die Kunst der italienischen Renaissance: Architektur - Skulptur - Malerei - Zeichnung
von Rolf Toman

Dienstag, 23. April 2013

El Escorial ist der größte Renaissancebau der Welt

Klosterresidenz El Escorial, Blick auf die Gesamtanlage

Rund 45 Kilometer nördlich der spanischen Hauptstadt Madrid erhebt sich die gewaltige Kloster- und Palastanlage »El Escorial«. Sie gilt als grösster Renaissancebau der Welt. Der Komplex ist in mehrfacher Hinsicht ein Symbol – von Spaniens einstiger Weltmachtstellung, von königlicher Grösse und von katholischer Glaubensstrenge.

Der »Königliche Sitz Sankt Laurentius von El Escorial« (»Real Sitio de San Lorenzo de El Escorial«) ist eine Schloss- und Klosteranlage, die in den Jahren 1563 bis 1584 auf Initiative des Königs Philipp II. von Spanien nach Plänen von Juan Bautista de Toledo in der spanischen Ortschaft San Lorenzo de El Escorial in der Region Madrid errichtet wurde.

Nachdem Philipp II. von Spanien am 10. August 1557, dem Gedenktag des heiligen Laurentius (span. San Lorenzo) in der Schlacht von Saint-Quentin den französischen König Heinrich II. besiegt hatte, schwor er, zu Ehren des Heiligen ein Kloster zu bauen. Seine Astrologen wählten den kleinen kastilischen Ort El Escorial (span. „die Halde“) aus.

Am 23. April 1563 begannen die Bauarbeiten, die bis zum 13. September 1584 dauerten. Für den Bau der königlichen Residenz wurden Granitblöcke aus der Sierra de Guadarrama verwendet. Entworfen wurde »El Escorial« von Juan Bautista de Toledo, einem Schüler Michelangelos. Nach dessen Tod 1567 übernahm Juan de Herrera die Nachfolge und wurde so zum eigentlichen Erbauer des Escorial. Nach der Fertigstellung der Anlage regierte König Philipp II. von hier aus Spanien.

Das Bauwerk wirkt trotz seiner Länge von 207 m und einer Breite von 161 m nicht wie ein typischer Palast. Die Fassaden sind wegen der Vorliebe Philips II. für einen asketischen Lebensstil im nüchternen Stil der spanischen Renaissance gestaltet.

Zum Gebäudekomplex gehören eine Kirche, ein dem hl. Laurentius geweihtes Kloster des Ordens der Hieronymiten, der eigentliche Königspalast, eine Schule und eine Bibliothek.

Bis zum Jahr 1861 war die Schloss- und Klosteranlage »El Escorial« zugleich königliche Residenz. Die UNESCO erklärte die Schlossanlage im Kastillien am 2. November 1984 zum Weltkulturerbe.

Weblink:
Spanien: Reisehandbuch mit vielen praktischen Tipps
Spanien: Reisehandbuch mit vielen praktischen Tipps
von Thomas Schröder

Donnerstag, 1. November 2012

Michelangelos Deckenfresken 1512 enthüllt

Deckenfresken der Sixtinischen Kapelle

Die Deckenfresken der Sixtinischen Kapelle wurden vor 500 Jahren am 1. November 1512 enthüllt. Die Fresken gelten als Michelangelos Meisterwerk. Das Publikum in Rom war begeistert von der kühnen Komposition und Farbenpracht der kunstvoll gestalteten Dekcengemälde.


Die Erschaffung Adams


Michelangelos Fresken in der Sixtinischen Kapelle zeigen Szenen aus der Schöpfungsgeschichte. Für die Gestaltung der drei Zyklen im Deckengewölbe der päpstlichen Hauskapelle, die die Schöpfungsgeschichte, Propheten, Sibyllen und die Vorfahren Christi zeigen, brauchte das Universalgenie der Renaissance vier Jahre. »Die Erschaffung Adams«, die ist sicherlich das bekannteste und am häufigsten reproduzierte Werk des Meisters.

1980 wurde mit der Restauration der Fresken begonnen, sie löste unter Kunsthistorikern heftige Kontroversen aus. Nach zwanzig Jahren Arbeit wurde die Kapelle im Dezember 1999 von Papst Johannes Paul II. wieder eingeweiht.


Literatur:


Michelangelo. Das vollständige Werk
Michelangelo. Das vollständige Werk
von Frank Zöllner und Christof Thoenes