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Samstag, 8. Juli 2017

Marc Chagall 130. Geburtstag

Marc Chagall

Marc Chagall wurde vor 130 Jahren am 7. Juli 1887 im weißrussischen Witebsk geboren. Chagall war ein russisch-jüdischer Maler und Grafiker.Chagall gilt als einer der bedeutendsten Maler des 20. Jahrhunderts. Er wird oft dem Expressionismus zugeordnet und als „Maler-Poet“ bezeichnet. Marc Chagall wurde vor allem durch seine Kindheitserinnerungen an die Enge des ostjüdischen Schtetls geprägt.

Geboren wurde er im russischen Witebsk, in der Kultur des jüdischen „Schtetl“, das ihn und sein Schaffen von frühester Kindheit an prägte. Doch in Paris fand die Kunst von Marc Chagall ihre Erfüllung und Blüte: In dieser Stadt, die Chagalls große Liebe und Hort seiner Inspiration wurde, reiften seine Visionen heran, die es ihm ermöglichten, sein jüdisches Erbe mit den Formen und der Ausdruckskraft der Moderne zu verbinden. Paris wurde zum Hauptgegenstand seiner späten Lithografien, die zum umfassendsten und bedeutendsten druckgrafischen Werk der Moderne neben Picasso gehören. „Das Land, das die Wurzeln meiner Kunst genährt hat, war Witebsk, aber meine Kunst braucht Paris, wie ein Baum Wasser braucht“, betonte Chagall, der wie kein anderer Tradition und Moderne miteinander zu verbinden verstand und somit ein kulturübergreifendes und doch höchst persönliches Werk schuf.

Marc Chagall gilt als einer der eigenwilligsten Künstler des 20. Jahrhunderts. Seine scheinbar träumerischen Bildmotive, die von schwebenden und fliegenden Figuren, von Hybridwesen zwischen Mensch und Tier und immer wieder von Liebenden bevölkert werden, entführen den Betrachter in eine Welt, die ganz der Phantasie zu entspringen scheint. Doch er wehrte sich stets dagegen als Phantast bezeichnet zu werden: „Nennt mich einen Phantasten. Im Gegenteil, ich bin Realist. Ich liebe die Erde! Ich bin ein Maler, der unbewusst bewusst ist.“ Für Chagall sind die fliegenden Wesen, die verdrehten Köpfe, die seltsamen Gestalten und die symbolbehafteten Tiere mit konkreten Erinnerungen und Bedeutungen verknüpft. Viele seiner surreal erscheinenden Szenerien entstammen den Sprichwörtern der jüdischen Sprache, seinen Kindheitserinnerungen und seiner Erfahrung als vertriebener und heimatloser Jude im Exil.

Schon früh fühlte sich Chagall zum Künstler berufen. Da er als Jude keine staatliche Akademie besuchen durfe, lernte er die Malerei an Privatschulen bei Jehuda Pen in Witebsk und Léon Bakst in St. Petersburg. 1911 ging er nach Paris und richtete sich ein Atelier im berühmten Künstlerhaus „La Ruche“ („Der Bienenkorb“) ein, wo er Guillaume Apollinaire, Blaise Cendrars, Max Jacob, Robert Delaunay, Fernand Léger und Amadeo Modigliani begegnete und die Farbkraft des Fauvismus entdeckte. Doch während einer Reise in die Heimat brach der Erste Weltkrieg aus und er konnt nicht mehr zurück. Er geriet in die Russische Revolution und wurde danach zum Kunstkommissar für die Schönen Künste im Gouvernement Witebsk berufen, wo er die Kunstakademie Witebsk mitbegründete, an der auch El Lissitzky und Malewitsch lehren.

Er malte Bilder mit dörflichen Szenen, Hähnen, Pferden, Kühen und durch die Luft schwebenden Liebespaaren. Das familiäre Umfeld, sein Heimatort Witebsk, Motive aus der Bibel sowie aus dem Zirkus sind Hauptthemen seiner Bilder. Auch in seinen Mosaiken und in den von ihm gestalteten Fenstern und Theaterkulissen verwendete er die gleichen, stets wiederkehrenden Symbole.

Marc Chagall Gemälde

Nach einer erfolgreichen Ausstellung 1914 in Berlin malte Chagall in Witebsk eine Reihe von Bildern, die seine enge Verbundenheit zum russischen Judentum zeigen. Von 1923 bis 1941 lebte der Künstler erneut in Paris, danach in den USA. Nach dem Tod seiner Frau kehrte Chagall 1949 nach Frankreich zurück, wo er auch auf dem Gebiet der Glasmalerei wirkte. 1960 entstand das erste der beiden Fenster für die Kathedrale von Metz.

1962 schuf der Künstler die Glasfenster für die Klinik Hadassah in Jerusalem. Marc Chagall entwarf auch die Fenster für die Kirche St. Stephan in Mainz.

Marc Chagall starb am 28. März 1985 in dem Künstlerdorf Saint-Paul-de-Vence in Südfrankreich.

Weblink:

MARC CHAGALL. Von Witebsk nach Paris - www.kunsthausapolda.de

Blog-Artikel:

Das Künstlerdorf Saint Paul de Vence - Kulturwelt-Blog

Donnerstag, 18. Mai 2017

70. Ausgabe des Cannes-Festivals eröffnet


Das Filmfestival in Cannes findet dieses Jahr zum 70. Mal statt. Das 70. Filmfestival im südfranzösischen Cannes ist am Mittwochabend offiziell eröffnet worden. Zum Auftakt stand die Vorführung des französischen Dramas "Les Fantômes d'Ismaël" auf dem Programm.

In den kommenden Tagen steht Cannes einmal mehr ganz im Zeichen des Kinos. Cannes ist für zehn Tage der Nabel der Kinowelt. Eine ganz besondere Goldene Palme wird der Gewinner in Cannes Ende Mai bekommen. Zum 70. Geburtstag des Filmfestivals ist die begehrte Trophäe erstmals mit Diamanten besetzt.

Das Festival dieses mal ganz in rot wartet auch dieses Jahr mit eienem Staraufgebot bei den Filmfestspielen auf. Im Jubiläumsjahr gibt es mal wieder ein beeindruckendes Staraufgebot.


Matthieu Amalric, Marion Cotillard, Regisseur Arnaud Desplech, Charlotte Gainsbourg und Alba Rohrwacher posieren für die Fotografen. Ihr Film "Les Fantômes d'Ismaël" machte den Auftakt in die Filmfestspiele.

Im Rennen um die begehrte Goldene Palme konkurrieren 19 internationale Spielfilme - darunter der Film "Aus dem Nichts" vom deutschen Regisseur Fatih Akin. Im Wettbewerb sind unter anderem Filme von François Ozon, Sofia Coppola und Fatih Akin.

Weblinks:

70. Ausgabe des Cannes-Festivals eröffnet - www.bote.ch

70 Jahre Cannes: Staraufgebot bei den Filmfestspielen - YouTube - www.youtube.com

Blog-Artikel:


Maria Theresia 300. Geburtstag

Kulturkritiker Joachim Kaiser gestorben

A. R. Penck gestorben

Angriff auf Guernica vor 80 Jahren

Nationalmuseum in Prag vor 200 Jahren eröffnet

Dienstag, 31. Januar 2017

»Centre Pompidou« 1977 eingeweiht

Centre Pompidou

Das »Centre national d’art et de culture Georges Pompidou«, umgangssprachlich auch »Centre Pompidou« ist ein staatliches Kunst- und Kulturzentrum im 4. Arrondissement von Paris, das auf Initiative des ehemaligen französischen Staatspräsidenten Georges Pompidou von den Architekten Renzo Piano, Richard Rogers und Gianfranco Franchini entworfen und nach einer fünfjährigen Bauzeit am 31. Januar 1977 eröffnet wurde. Der anfangs umstrittene Bau ist aus Paris nicht mehr wegzudenken.

Das »Centre Pompidou« gilt heute als eines der weltweit wichtigsten Kunst- und Kulturzentren. Das extravagante »Centre Pompidou« zeigt Moderne Kunst in modernem Ambiente. Das moderne Kunst- und Kulturzentrum ist ein Anziehungspunkt für Freunde zeitgenössischer Kunst. Fast 200 Millionen Menschen aus aller Welt haben das Kulturzentrum in Paris in den vergangenen Jahren besucht.

Das außergewöhnliche und nicht unumstrittene Bauwerk enthält eines der schönsten Museen für moderne Kunst, das »Musée National d'Art Moderne«, in dem viele namhafte Künstler des 20. Jahrhunderts ausgestellt sind. Einst wurde der gewaltige Bau mitten im Zenrum von Paris als „Stadtzerstörung“ und als „Kulturmonster“ beschrien, heute ist er längst zum Symbol populärer und moderner Architektur geworden.

In Dauerausstellungen werden die Werke verschiedenster großer Künstler dargeboten. Arbeiten von Picasso, Chagall, Matisse und Warhol sind ständig zu bewundern. Bis zu 30 Wanderausstellungen im Jahr bieten einen umfassenden Einblick in die Kunst des 20. Jahrhunderts. Nicht nur die Malerei, auch Architektur, Kino, Design und Skulpturen haben im Museum einen festen Platz.

Das angeschlossene Zentrum für Industrie-Design, viele Vortragssäle und die Bibliothek mit 2.000 Leseplätzen runden das umfangreiche Angebot des Kulturzentrums ab.

Weitere zeitgenössische Kunst findet sich im Außenbereich des »Centre Pompidou«. Skulpturen des französischen Bildhauerehepaars Niki de Saint-Phalle und Jean Tinguely, die neben dem Brunnen vor dem Gebäude zu sehen sind, harmonieren perfekt mit der modernen Architektur des Komplexes. Auf dem Vorplatz spielt sich ein buntes Leben ab.

Der französische Staatspräsident Pompidou hatte sich für den Bau eines neuen und hochmodernen Kulturzentrums in Paris eingesetzt, das den Franzosen einen besseren Zugang zu Kultur und Wissen bieten sollte. 1971 wurde mit dem Bau nach den Plänen der jungen Architekten Renzo Piano, Richard Rogers und Gianfranco Franchini begonnen. Die Eröffnung fand am 31. Januar 1977 unter Pompidous Nachfolger Valéry Giscard d’Estaing statt.

Weblinks:

Centre Georges Pompidou
- www.centrepompidou.fr

Centre Pompidou - www.paris360.de

Mittwoch, 7. Dezember 2016

„Charlie Hebdo“ macht jetzt Satire auf Deutsch


Am Donnerstag ist die Satirezeitung „Charlie Hebdo“ erstmals als deutsche Ausgabe. Ein Wagnis: Ob das Magazin hierzulande Erfolg erschienen. Ein Wagnis: Ob das Magazin hierzulande Erfolg haben wird, muss sich zeigen. Für die Macher wird es ein spannendes Experiment.

Die Satirezeitung "Charlie Hebdo" ist in Frankreich eine Institution - und wurde durch den islamistischen Anschlag auf ihre Redaktion im Januar 2015 zu einem weltweiten Symbol für Presse- und Meinungsfreiheit. Jetzt gibt es "Charlie Hebdo" auch auf Deutsch: Am Donnerstag kam die erste deutschsprachige Ausgabe der Wochenzeitung in die Kioske.

Die Redaktion, die vor knapp zwei Jahren von islamistischen Terroristen fast komplett ausgelöscht wurde, hat neue Mitarbeiter gefunden und wagt nun den Sprung über den Rhein, mit einer Startauflage von 200.000 Exemplaren.

Angela Merkel wird gleich aus Korn genommen: Die Mannschaft von „Charlie Hebdo“, der französischen Satirezeitung, bringt die Kanzlerin in ihrer erste Ausgabe des deutschen Charlie-Ablegers gleich auf die Titelseite. Mit einer Karikatur zur erneuten Kanzlerkandidatur von Angela Merkel auf der Titelseite startet die Zeitung ihre deutsche Ausgabe mit bemerkenswerten 200.000 Exemplaren. Eine erschöpft wirkende Merkel liegt auf einer Hebebühne. Ein VW-Arbeiter mit einem Auspuff in der Hand sagt: "Ein neuer Auspuff, und es geht noch vier Jahre weiter."

Auf der letzten Seite präsentiert die Deutschlandausgabe eine Auswahl an Karikaturen unter dem Motto "Von diesen Titelseiten bleiben Sie verschont". Eine davon beschäftigt sich mit Frauke Petry. Die Karikatur zeigt die AfD-Vorsitzende mit einer an Adolf Hitler erinnernden Frisur. Der Text dazu lautet: "Den Scheitel hat sie schon. Fehlt nur noch das Bärtchen!".

Ebenfalls mit Merkel hat das Blatt im Vorfeld für seine deutsche Ausgabe geworben. Auf einem Werbeplakat sitzt die Kanzlerin lächelnd mit einem Exemplar der Satirezeitung auf einer Kloschüssel, dazu die Überschrift "Charlie Hebdo wirkt befreiend - jetzt auch in Deutsch".

Für unseren Geschmack ist französischer Humor oft etwas derb, erinnert manchmal mehr an eine Herrensitzung im Karneval als an einen sprühenden Geist. Mit frechen, oft derben Karikaturen und bissigen Texten kommentiert "Charlie Hebdo" politische und gesellschaftliche Themen aus Frankreich und aller Welt. Die 1970 gegründete Satirezeitung macht sich unbekümmert über Politiker und andere Prominente lustig und lotet dabei regelmäßig die Grenzen der Pressefreiheit aus.

„Von allen Ländern außerhalb Frankreichs ist das Interesse am Humor und den politischen Hintergründen von Charlie Hebdo in Deutschland am größten“, sagt eine Sprecherin der Chefredaktion, die namentlich nicht genannt werden möchte. Deshalb sei man auf die Idee gekommen, eine deutsche Ausgabe zu starten.

Französischer Humor trifft auf deutschen Geist. Eine Zeitung, die vom Humor lebt, im Nachbarland zu verkaufen, ist besonders riskant. Über Politik, Autos und Musik mögen Deutsche und Franzosen sich verständigen können, doch Humor bleibt ein vermintes Terrain.

Samstag, 22. Oktober 2016

Paul Cézanne 110. Todestag

Paul Cézanne

Paul Cézanne starb vor 110 Jahren am 22. Oktober 1906 in Aix-en-Provence. Der provenzalische Maler war ein Meister des Lichts und der Farben. Er malte Stilleben und Landschaftsbilder. Paul Cezanne war ein Maler am Übergang zur Moderne. Er gilt als der Gründervater der modernen Kunst und der Künstler, welcher der Malerei den Weg vom Impressionismus ins 20. Jahrhundert bahnte. Er summierte kritisch die Maltradition und er stellte bereits die Bausteine der Moderne bereit.

Er begann ein Jurastudium in Paris, welches er jedoch zur Enttäuschung seines Vaters abbrach. In seinem Heimatort begann er Zeichenunterricht zu nehmen und träumte von einer Zukunft als Maler. 1861 zog er zusammen mit seinem Freund, dem später berühmten Schriftsteller Emil Zola (1840-1902) nach Paris, um dort seine künstlerischen Fertigkeiten zu formen. Cézanne erntete für seine Arbeiten zunächst keinen Erfolg. Er wurde nicht an der École des Beaux-Arts aufgenommen, wie er es sich erhofft hat und kehrte enttäuscht nach Hause zurück, um als Bankier zu arbeiten.


1899 lebte Cézanne überwiegend in Aix, wo er sich nach ein paar Jahren sein eigenes Atelier einrichtete. Seine frühen künstlerischen Neigungen fielen in seiner Familie auf keinen fruchtbaren Boden. Im letzten Lebensabschnitt wurde sein Erfolg innerhalb der Kunstszene größer und Cézanne begann seine Bilder zu verkaufen. 1904 stellte er 33 Werke in den Salon der „Independents“ aus, was ihm noch mehr öffentliche Aufmerksamkeit bescherte.

Obwohl Cézanne im Allgemeinen mit der Provence in Verbindung gebracht wird, wäre es doch ein Fehler, ihn auf sie zu beschränken: Mehr als die Hälfte seiner Schaffenszeit als Maler verbrachte Cézanne nämlich in Paris und Umgebung. Er reist über zwanzig Mal zwischen Aix-en-Provence und Paris hin und her! Natürlich sind die Beweggründe für seine Besuche als Sechzigjähriger andere als noch vierzig Jahre zuvor.

Immer noch unsicher ob seines Werkes („und es scheint mir, als mache ich langsame Fortschritte“, schreibt er an seinem Lebensende), zieht sich der Künstler an das Ufer der Marne und in die Gegend um Fontainebleau zurück und malt außer seinen Landschaftsbildern Portraits von Händlern, Kritikern und immer wieder von seiner Frau. Er ist nicht mehr derselbe junge Mann, der, von dem Ehrgeiz Paris „erobern“ zu wollen getrieben, nach der Aufnahme in die École des Beaux-Arts strebt und seine Werke so gern auf dem Salon de Paris ausgestellt sehen würde.

In Paris setzte Cézanne sich ebenso mit der Tradition wie auch mit der Moderne auseinander. Hier erfand er auch die „Formeln“, die er später in der Provence zur Anwendung bringt. Wenn auch in unterschiedlichen Abständen, so werden seine häufigen Pendelfahrten zwischen der Provence und der Pariser Region doch zur Konstante. Ab 1890 beginnen Kritiker, Kunsthändler und Sammler, sich für sein Werk zu interessieren. Cézanne schätzt diese Anerkennung aus den für ihn so wichtigen Pariser Kreisen sehr.

Mehr als jeder andere Künstler prägte er die moderne Kunst: Von den Post-Impressionisten bis zu Kandinsky betrachtet die Avantgarde ihn fortan als den Vorreiter, so auch Picasso, der ihn zu „unser aller Vater“ erklärt.

In Paris, vor allem aber in der Provence, machte sich Cézanne unermüdlich auf die Suche nach "einer Harmonie im Einklang mit der Natur" – und fand sie schließlich in seinen Stillleben mit Äpfeln, in Bildern von Badenden oder in den berühmten Landschaftsmalereien seiner geliebten Montagne Sainte-Victoire. Dieser imposante Berg wurde zu dem bevorzugten Sujet seiener malerei.

Die Geschichte einer Passion und einer lebenslangen künstlerischen Suche: Der Maler Cézanne, seine Kindheit, die Freundschaft mit Zola und seine Begegnung mit dem Impressionismus. Mit seiner Malerei eröffnete er ganz neue Perspektiven: »Cézanne ist unser aller Vater«, sagte Picasso über ihn.

Paul Cezanne war ein Wegbereiter der modernen Malerei. In Cézannes Werk vollzog sich die Ablösung aus den tradierten Modi der Malerei und die Konstruktion eines ganz eigenen Kosmos aus Form und Farbe. Der Einfluss der Pariser Impressionisten zeigte sich bei Cézanne in einer Aufhellung der Palette, einer Verfeinerung der Pinselführung und in der Aufnahme der Freilichtmalerei, das heißt einer Malerei, die das Atelier verlässt, um in der freien Natur ihre Gemälde nicht nur zu skizzieren, sondern mit Ölfarben nahezu fertig zu stellen. So entstanden viele seiner Ansichten des Bergmassives Montaigne Sainte-Victoire, nahe seiner Heimatstadt Aix-en-Provence.

Cézanne
Cézanne


Ab 1899 lebte Cézanne überwiegend in Aix, wo er sich nach ein paar Jahren sein eigenes Atelier einrichtete. Im letzten Lebensabschnitt wurde sein Erfolg innerhalb der Kunstszene größer und Cézanne begann seine Bilder zu verkaufen. 1904 stellte er 33 Werke in den Salon der „Independents“ aus, was ihm noch mehr öffentliche Aufmerksamkeit bescherte. In Herbst 1906 starb der Künstler in Aix-en-Provence an den Folgen einer Lungenentzündung, die er sich von einem Herbstregen durchnäßt beim Malen im Freien zuzog..

Zeitlebens übte die Provence, die Heimat Paul Cezannes, eine große Anziehungskraft auf den Künstler aus.

In Paris, vor allem aber in der Provence, machte sich Cézanne unermüdlich auf die Suche nach "einer Harmonie im Einklang mit der Natur" – und fand sie schließlich in seinen Stillleben mit Äpfeln, in Bildern von Badenden oder in den berühmten Landschaftsmalereien seiner geliebten Montagne Sainte-Victoire.

Seine Malerei rief in der zeitgenössischen Kunstkritik Unverständnis und Spott hervor. Bis in die späten 1890er Jahre waren es hauptsächlich Künstlerkollegen wie Pissarro, Monet und Renoir sowie Kunstsammler und der Galerist Ambroise Vollard, denen sich Cézannes Schaffen erschloss und die zu den ersten Käufern seiner Gemälde zählten. Vollard eröffnete im Jahr 1895 in seiner Pariser Galerie die erste Einzelausstellung, die zu einer breiteren Auseinandersetzung mit dem Werk des Künstlers führte.

Paul Cézanne Selbstporträt, 1883–1887, Öl auf Leinwand

Aus der Vielzahl der nach Cézannes Tod sich an dessen Werk orientierenden Künstler sind im Besonderen Pablo Picasso, Henri Matisse, Georges Braque und André Derain zu nennen. Die gegensätzliche Ausrichtung der malerischen Werke der genannten Künstler lässt die Komplexität des Cézanne’schen Werks erkennen. Cézanne zählt mit seinen Werken aus kunsthistorischer Sicht zu den Wegbereitern der Klassischen Moderne.

Cézannes Bildthemen waren oft Badende, die Landschaft um das Gebirge Montagne Sainte-Victoire, Stillleben und Porträts seines Modells, seiner Geliebten und späteren Frau, Hortense Fiquet.

Sein Schaffen eröffnete der Kunst und den Künstlern neue Perspektiven. Aus der Vielzahl der nach Cézannes Tod sich an dessen Werk orientierenden Künstler sind im Besonderen Pablo Picasso, Henri Matisse, Georges Braque und André Derain zu nennen. Die gegensätzliche Ausrichtung der malerischen Werke der genannten Künstler lässt die Komplexität des Cézanne’schen Werks erkennen. Cézanne zählt mit seinen Werken aus kunsthistorischer Sicht zu den Wegbereitern der Klassischen Moderne.

Seine erste eigene Ausstellung hatte er im Alter von 56 Jahren. Und eine gewisse Anerkennung fand er erst in seinem letzten Lebensabschnitt. Seine Werke fanden nach langen Jahren der Ablehnug eine gewisse Anerkenung. Hundert Jahre nach seinem Tode klingt der Name des Malers wie der eines Heiligen. Der Maler hat die Landschaft der Provence portraitiert, aber auch diese ist ohne nicht mehr vorstellbar: Wer heute nach Aix fährt, begibt sich Cezanne-Land.

Paul Cézanne wurde am 19. Januar 1839 als ältester Sohn eines wohlhabenden Bankiers in Aix-en-Provence, Südfrankreich geboren.

Weblink:

Paul Cézanne - Sein Leben - www.kunst-zeiten.de

Literatur:

Cézanne
Cézanne
von Ulrike Becks-Malorny

Cezanne in der Provence
Cezanne in der Provence
von Paul Cézanne und Evmarie Schmitt

Sonntag, 31. Januar 2016

Sampiero Corso 450. Todestag

Sampièro di Bastelìca, Herr von Ornano, auch Sampiero d’Ornano oder Sampiero Corso, stab am 17. Januar 1567 bei Eccica-Suarella. Er war ein korsischer Adliger, Freiheitskämpfer und Volksheld.



Sampiero stand als junger Söldner im Dienst des letzten großen florentinischen Condottiere Giovanni de´Medici. Er führte 1553 den korsischen Aufstand gegen Genua, initiierte 1564 einen neuerlichen Aufstand und tötete dabei seine Gattin Vanina d’Ornano, als diese mit den Genuesen Verhandlungen führte.
Standbild in Bastelica.



Sampiero starb am 17. Januar 1567 durch die Blutrache seines Schwagers Michel Angelo d’Ornano. Sein Schicksal ist mehrfach novellistisch und dramatisch (unter anderem von Friedrich Halm) behandelt worden.

Der korsische Nationalheld Sampiero Corso wurde 1497 in Bastelica in Zentral-Korsika geboren.

Samstag, 28. November 2015

»Human« - der neue Film von Yann Arthus-Bertrand

Yann Arthus-Bertrand


Yann Arthus-Bertrand, 69, ist einer der berühmtesten Fotografen der Welt, Ehrenlegionär. Vor allem aber: Menschenfreund und Zeitgenossem, der Aufklärung mit den Mitteln des Kinos betreibt.

Mit seinen Luftaufnahmen wurde Yann Arthus-Bertrand berühmt. In seinem neuen Film »Human« gibt es sie auch – zwischen den langen, intensiven Interviews. Aufsichten auf die Welt, mit großer Wucht komponiert. Und immer auch: scharfe Beobachtungen.



"Ein Bild, das nur schön ist, interessiert mich nicht. Dahinter muss etwas stehen. Ich bin Aktivist. Ich will die Welt verändern. Mit kleinen Schritten. Das kannst du auch."

Im Film kommnen viele Menschen zu Wort, die der Aktivist Bertrand ausgiebig interviewt hat: "Was ist dein Zorn, dein Schmerz, deine Hoffnung? Was ist deine Wunde?" Yann Arthus-Bertrand hat Menschen auf der ganzen Welt einfache, essentielle Fragen gestellt.



»Human« nennt er sein ehrgeiziges Filmprojekt, in dem er Interviews mit 2.000 Menschen aus 60 Ländern geführt hat. Der Blick der Menschen immer direkt. Die Geschichten auch. Ehrlich, hart, bewegend.

Arthus-Bertrand hat die "GoodPlanet-Stiftung" gegründet, die dafür sorgt, dass der Film »Human« überall gesehen wird. Kinos, Schulen, Internet, UN-Vollversammlung. Der Film soll raus in die Welt.

"Wie jeder Fotograf war ich sehr ehrgeizig. Ich habe viele Jahre lang an meinen Projekten gearbeitet. Ich habe sogar mein Haus belastet, um meine Aufnahmen zu finanzieren. Ich bin so glücklich, dass ich eine Familie habe, die das mitmacht."
Weblink:

"Human" - ttt - www.daserste.de

Mittwoch, 25. November 2015

Pont du Gard in den Farben von Frankreich



Der Pont du Gard ist ein römischer Aquädukt im Süden Frankreichs auf dem Gebiet der Gemeinde Vers-Pont-du-Gard im Département Gard. Die Brücke ist von beeindruckender Höhe und beinhaltet einen der am besten erhaltenen Wasserkanäle aus der Römerzeit in Frankreich.

Der Pont du Gard zählt zu den wichtigsten erhalten gebliebenen Brückenbauwerken der antiken römischen Welt und ist eine der bedeutendsten Sehenswürdigkeiten Südfrankreichs.

Pont du Gard bedeutet übersetzt Gard-Brücke. Der Fluss Gard wird heutzutage meist Gardon genannt, von ihm leitet sich auch der Name des Départements ab.

Der Aquädukt. Die Geschichte vom Bau des Aquädukts
Der Aquädukt. Die Geschichte vom Bau des Aquädukts


Der Pont du Gard ist ein außergewöhnliches antikes Denkmal. Er wurde 1985 zum UNESCO-Welterbe erklärt und wird somit als wichtiger Teil des Erbes der Menschheit angesehen.

Der Pont du Gard zeigt sich als Zeichen der Solidarität zu den Opfern der Anschläge von Paris in den Farben von Frankreich, dem Symbol der Werte für Land.

Auch hier am Pont du Gard in Südfrankreich will man damit an die Opfer der Anschläge von Paris gedenken.

Weblink:

Der Aquädukt. Die Geschichte vom Bau des Aquädukts
Der Aquädukt. Die Geschichte vom Bau des Aquädukts
von Peter Brannath

Dienstag, 17. November 2015

Eiffelturm in den französischen Landesfarben

Eiffelturm in den französischen Landesfarben


Der nach den Anschlägen von Paris geschlossene Eiffelturm hat wieder geöffnet - und erstrahlt drei Tage lang in den französischen Landesfarben Blau-Weiß-Rot. Noch bis zum Mittwoch ist er so zu sehen.

Der Eiffelturm ist am Montag wieder eröffnet worden – und strahlt majestätisch in den französischen Nationalfarben in die Nacht und die Welt. Um kurz nach 18.30 Uhr wurde das Licht eingeschaltet.

Dazu erschien der Wahlspruch der Stadt auf einer Seite des Turms: „Fluctuat nec Mergitur“ („Sie schwankt, aber sie geht nicht unter“). Bereits um 16.20 Uhr war der 324 Meter hohe Eisenfachwerkturm wiedereröffnet worden war.

Auf Wunsch der Stadtverwaltung soll der Eiffelturm so bis Mittwoch jeden Abend bis Mittwoch einschließlich bei Einbruch der Dunkelheit angestrahlt werden. Um 1 Uhr wird das Licht jeweils abgeschaltete. Diese Regelung gilt auch ansonsten. Die Beleuchtung in den Nationalfarben ist aber außergewöhnlich.

Sonntag, 6. September 2015

Pfeiffertag in Rappoltsweier

Le Pfiffertaj de Ribeauvill

Ribeauvillé (Rappoltsweier) in der Ferienregion Elsass lädt auch in diesem Jahr wieder zum traditionellen Pfifferdaj ein. Der Pfifferdaj ist das älteste und geschichtsträchtigste elsässische Fest. Der Pfeifertag wird auch »Fête des Ménétriers«, das »Fest der Dorfmusikanten« genannt.

Der Pfiffertaj wird immer am ersten Sonntag im September abgehalten. Dieses Fest zieht mit seiner 600-jährigen Tradition immer eine große Besucherzahl an.

Das tradtionelle Fest wird im Elsass seit dem 14. Jahrhundert abgehalten. Der Legende nach ließ der Graf von Ribeaupierre (Rappoltstein) durch einen Erlass alle Gaukler, Musikanten und Minnesänger an seinem Hof versammeln, wo er sie unter den Schutz der Heiligen Jungfrau stellte. Damit war das Pfeiferkönigtum, ein Reichslehen, geschaffen. Fortan trafen sich die Musikanten des Landes alljährlich bei großen Fest der Pfeifer, um ihren König zu huldigen.

Im elsässischen Ribeauvillé beginnen am Samstag, dem 06. September, die Feierlichkeiten des Pfifferdaj mit einen mittelalterlichen Markt. Der Fackelumzug am Abend eröffnet den Sommerball. Am Sonntagnachmittag, dem 6. September, startet um 15 Uhr der Festumzug in Ribeauvillé. Die geschmückten Wagen präsentieren das mittelalterliche Leben. Der größte historische Umzug im Elsass vereint über 800 Mitwirkende aus ganz Frankreich und den Nachbarländern.

In geschichtlich nachempfunden Kostümen ziehen die Bauern, Nonnen, Hofleute und Landsknechte aus der Gefolgschaft des Grafen von Rappoltstein, Handwerker und Bürger des 16.Jh an den vielen Zuschauern und Touristen der Ferienregion Elsass vorbei. Begleitet wird der farbenprächtige Umzug von Fanfarenkorps, Musikkapellen, Jongleuren und Feuerspuckern. Mitglieder der Pfeiferzunft, inmitten der Pfeiferkönig, schließen sich an. Ziel ist der Dorfbrunnen auf dem Rathausplatz, zu diesem Anlass fließt dort kein Wasser, sondern elsässer Wein.

Weblink:

Pfifferdaj in Ribeauvillé – Pfeiffertag in Rappoltsweier - www.elsass-netz.de

Pfeiffertag in Rappoltsweier

Le Pfiffertaj de Ribeauvill

Der Pfifferdaj in Ribeauvillé ist das größte und älteste Folklorefest im Elsass. Der Ursprung des Pfifferdaj geht auf das 14. Jahrhundert zurück. Ribeauvillé gehörte im Mittelalter zum Besitz des Grafen von Rappoltstein.

Seit dem 14. Jahrhundert waren sie die Herren über das Pfeifferkönigtum, ein Reichslehen. Damit waren ihnen auch die fahrenden Spielleute und Gaukler am Oberrhein unterstellt. Das fahrende Volk zahlte dem Grafen an ihrem Festtag, Mariä Geburt, eine Abgabe für den Schutz. Beim Pfeifertag (Pfifferdaj) feierten sie ihren König.

Das Zunfthaus "Pfifferhaus", bildet den Mittelpunkt des Festes. Auch Zunft- und Rechtsangelegenheiten wurden hier geregelt. Am Pfifferdaj wird das mittelalterliche Gaukler- und Musikantentum wieder lebendig.
Ein großer Festumzug am Pfifferdaj erinnert an die alte Tradition. Beim Umzug, der jährlich unter einem bestimmten Motto steht, geht es oft recht deftig zu. Ziel des mittelalterlichen Umzugs ist der Dorfbrunnen, aus dem zu diesem Anlass kein Wasser, sondern Elsässer Wein fließt.

Geschmückte Wagen ziehen beim Umzug durch Ribeauvillé und versetzten die Zuschauer zurück in die Zeit des Mittelalters. Begleitet wird der Zug von Spielmannszügen, Fahnenträgern und buntem Fußvolk aus ganz Frankreich und den Nachbarländern.

Ribeauvillé verwandelt sich am Festwochenende in eine echte Mittelalter-Stadt. Dabei hilft natürlich auch das Ensemble an romantischen Fachwerkhäusern in der sehenswerten Altstadt. Überall klingt Musik, duftet es verführerisch nach Leckereien. Eine Vielzahl von Ständen sorgt für das leibliche Wohl.

Weblink:

Ribeauvillé: Pfifferda - www.reisetipps-elsass.com

Samstag, 22. August 2015

Das Restonica-Tal bei Corte

Das Restonica-Tal bei Corte, im Herzen des »Parc Naturel régional de Corse«, ist wohl das landschaftlich schönste Tal auf der Insel Korsika. Graue Bergwände, strahlend weiße, runde Findlinge, breite, glatte Felsplatten, und dazwischen immer wieder wuchtige korsische Schwarzkiefern, sattgrüne Büsche und Sträucher machen das tiefe Tal zum abwechslungsreichen Erlebnis.

Selbst bei großer Sommerhitze weht immer eine erfrischende Brise und ist daher angenehm kühl. Fanz Mutige können in dem eiskalten und glasklaren Wasser des Restonica-Flusses ein Bad nehmen. Bekannt und beliebt ist das Restonica-Tal aber vor allem für seine Bergseen: Der Lac de Melo und der etwas höher gelegene Capitello-See. Beide Seen sind nur zu Fuß zu erreichen.

Am Ende der gut ausgebauten Talstraße, die sich in zahlreichen Kurven durch die Gorges de la Restonica schlängelt, befindet sich die Bergerie Grotello und ein großer Parkplatz. Von hier aus geht es unübersehbar bergauf. Nach etwa eineinhalb Stunden Aufstieg durch Macchia-Büsche, über Felsplatten und Schneefelder und an Felswänden entlang erreicht man den prächtigen, kreisrunden, glasklaren Lac de Melo. Der ehemalige Gletschersee liegt in einem Talkessel, eingerahmt von sattgrünen Sumpfwiesen auf der einen und steilen, schneebedeckten Felswänden auf der anderen Seite. Nach Norden hat man einen atemberaubenden Blick zurück in das Restonica-Tal.

Vom Lac de Melo führt Wanderweg weiter zu dem 2230 Meter hoch gelegenen Lac Capitello. Der Gletschersee ist mit seinen 40 Metern der tiefste der Insel und liegt so hoch, dass er im Durchschnitt acht Monate im Jahr zugefroren ist.

Weblink:
Das Restonica-Tal bei Corte: Wuchtige Schwarzkiefern und glasklare Bergseen - Korsika-Portal - korsika.fr

Samstag, 15. August 2015

Menton - die »Perle der Cote d'Azur«

Menton, an der östlichen Spitze der Cote d'Azur gelegen, wird auch die »Perle der Cote d'Azur« genannt. Der Küstenort ist für sein mildes Klima mit 300 Tagen Sonnenschein im Jahr bekannt.

Die Altstadt von Menton mit ihren pastellfarbenen Häuserfassaden vermittelt ein stark italienisches Flair. Mitten in der Stadt wachsen Zironen, Orangen und Pampelmuen und im Botanischen Garten gedeihen Lotusblumen, Bananenstauden und Avocadobäume.

Die Stadt besitzt zahlreiche Gärten und Parks vor allem im Vorort Garavan mit zum Teil seltenen subtropischen Pflanzen, die im günstigen Mikroklima von Menton besonders gut gedeihen.

Seit 1800 ist sie für ihr mildes Klima bekannt. Der Ort liegt in einer großen Bucht, zwischen Capo Nero und Capo Verde. Eine Stadt zum Bummeln, wo sich die Extreme berühren.

Samstag, 11. Juli 2015

Bizets »Carmen« auf dem »Festival Chorégies d' Orange«

Georges Bizets Oper »Carmen« wird dieses Jahr auf dem Opernfestival der Provence, »Les Chorégies d'Orange«, Frankreichs ältestem Opernfestival, in Orange Open Air aufgeführt. Das Theater- und Opernfestival »Les Chorégies d'Orange« besteht seit 1860. Die Aufführung der Oper findet im Römischen Theater in Orange statt.

In diesem Jahr steht unter anderen die Erfolgsoper »Carmen« auf dem Programm. In der einmaligen historischen Kulisse begeistert Jonas Kaufmann in einer lauen Sommernacht als Don José sein Publikum unter freiem Himmel. Vor einer prächtigen Kulisse mit 9.000 Zuschauern durchleiden Kate Aldrich als Carmen und Jonas Kaufmann als Don José Open Air die immer wieder neue Geschichte nicht erfüllbarer Liebe.



Carmen ist eine Zigeunerin und Fabrikarbeiterin, eine Außenseiterin der Gesellschaft. Wohlmeinende Leute würden ihr Zurückhaltung, Bescheidenheit und Demut empfehlen. Carmen jedoch lehnt all diese "Tugenden" ab. Sie ist schön und stolz, sie gefällt den Männern und sie ist sich dessen bewusst. Das wird ihr und ihrem Liebhaber Don José zum Verhängnis.

Auch wenn Georges Bizets (1838--1875) „Carmen" bei ihrer Uraufführung am 3. März 1875 - drei Monate vor dem Tode des Komponisten - beim Pariser Publikum einen Skandal provozierte, entwickelte sie sich sehr bald zu einer der weltweit meistgespielten Opern. Bereits 1905 fand in Paris die tausendste Aufführung statt, und die schillernde Hauptfigur gilt bis heute als die Inkarnation des Männertraums schlechthin.

Dienstag, 7. Juli 2015

Die »Tour de France« ist in Frankreich ein Volksfest

In Frankreich ist die »Tour de France« ein dreiwöchiges Volksfest der »Grande Nation«, auch wenn Bernard Hinault im Jahr 1985 der letzte Franzose war, der das bedeutendste Radrennen der Welt gewinnen konnte. Die »Große Schleife«, wie die »Tour de France« auch genannt wird, ist das bedeutendste Radrennen der Welt.

Die »Tour de France«, die Frankreich Rundfahrt, ist nach den Olympischen Spielen und der Fußballweltmeisterschaft das drittgrößte sportliche Ereignis weltweit. Drei Wochen lang wird gesprintet und in den Bergen geliten, bis nach über 3.000 Kilometern der Sieger feststeht.

Die Tour ist für die Franzosen nicht nur ein das Sommerloch füllendes Sportereignis. »La Grande Boucle«, die große Schleife, ist ein die zerrissene Nation einendes Volksfest und die Strecke ein einigendes Band der Versöhnung.

Einträchtig säumen Arm und Reich, Jung und Alt, drei Wochen lang die Rennstrecke. Stunden vor Ankunft der Radsporthelden lassen sich die Fans mit Campingmöbeln, Sonnenschirmen und Picknickkörben am Straßenrand nieder. Durchschnittlich sechs Stunden pflegt ein Zuschauer dort auszuharren.

Auch wenn die Tour de France in erster Linie eine Sportveranstaltung ist, so bietet sie doch auch genügend Möglichkeiten des Feierns.

Weblinks: www.letour.fr - Offizielle Webseite - www.letour.fr

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<!-- Ein dreiwöchiges Volksfest der »Grande Nation« -->
<!-- Der Autocorso eröffnet die Strecke und begeistert die Zuschauer seit 1930 alljährlich mit seinen phantasievoll geschmückten Fahrzeugen und den zahlreichen Geschenken, die an die Zuschauer verteilt werden. Dabei ist die Karawane jeden Tag anders.

Jedes der 180 Fahrzeuge ist unterscheidlich geschmückt und dekoriert und macht mit lauten Durchsagen und Musik ordentlich Stimmung!

Mützen, T-Shirts, Snacks, Getränke... die Liste der zu verschenkenden Werbegeschenke ist lang und die Geschenke als Erinnerung an die jeweilige Tour heiß begehrt. Denn nicht wenige der Merchandise-Produkte erreichen Kultstatus bei den Sammlern! -->

Samstag, 4. Juli 2015

»Tour de France« - 102. Austragung des wichtigsten Radsportrennens der Welt

Die »Tour de France 2015« geht in dies 102. Austragung des wichtigsten Etappenradrennens der Welt. Die Frankreich-Rundfahrt führt über 3.360 Kilometer und 21 Etappen durch die Niederlande, Belgien und Frankreich. Die Tour beginnt mit einem Einzelzeitfahren am 4. Juli 2015 in niderländischen Utrecht. Nach dem Start im niederländischen Utrecht am 4. Juli 2015 wird sie am 26. Juli traditionsgemäß auf der Avenue des Champs-Élysées in Paris enden.
Die »Tour de France 2015« wird in der radsportbegeisterten niederländischen Großstadt Utrecht starten, welche sich zwölf Jahre nacheinander um den »Grand Départ« der Rundfahrt beworben hatte. Damit wird sie im Jahr 2015 zum sechsten Mal in den Niederlanden beginnen.
Die erste Etappe wird am 4. Juli als 13,8 Kilometer langes Einzelzeitfahren auf den Straßen Utrechts ausgetragen. Auch die zweite Etappe nimmt ihren Anfang in der viertgrößten Stadt der Niederlande. Für die Ausrichtung des »Grand Départs« zahlt die Stadt Utrecht dem Veranstalter insgesamt vier Millionen Euro. Bei der diesjährigen »Tour de France« werden voraussichtlich 198 Fahrer in 22 Mannschaften zu je neun Startern an der grossen Frankreich-Rundfahrt teilnehmen. Experten tippen auf vier Fahrer, die den Sieg in der Gesamtwertung unter sich ausmachen könnten. Die Niederländer gehen voll motiviert in das Rennen, haben doch 18 Holländer das gelbe Trikot getragen und bereits 168 Mal eine »Tour de France«-Etappe gewonnen. Allein Joop Zoetemelk trug an 22 Tagen das Gelbe Trikot und gewann insgesamt zehn Etappen. 1979 konnte er die »Tour de France« gewinnen. Deutschland geht mit einem neunköpfigen Aufgebot an den Start. Angeführt wird das neunköpfige Aufgebot stattdessen von John Degenkolb. Weblinks: www.letour.fr - Offizielle Webseite - www.letour.fr Das offizielle Buch zur 100. Tour de FranceDas offizielle Buch zur 100. Tour de France von Francoise & Serge Lage, Philippe Cazaban

Sonntag, 14. Juni 2015

Rousseaus Motto: »Zurück zur Natur«

Rousseau ist sein Leben lang gewandert, denn wer wandert, ist ein glücklicher Mensch. Der Wanderer stellt sich die Natur als Unberührte vor, als Zustand der Unschuld und des Glücks. Er strebt an den "Busen der Natur", Kultur dagegen bringt Unfrieden.

Sobald Menschen die Natur berühren, die Erde umpflügen und um den Acker Grenzmarken setzen, werden sie schuldig, unglücklich, fällig für die Vertreibung aus dem Paradies. Mit der Zivilisation verlieren sie die naturgegebene Gleichheit.

Rousseau konstruiert einen Naturzustand – von dem er selbst sagte, dass es ihn vielleicht nie gegeben habe. In ihm lebe der Mensch als starker Einzelgänger in einer natürlichen Ordnung.

Erst wenn der Mensch zur Natur zurückkehrt, sich als Einzelner der Gemeinschaft von Gleichen unterwirft, sich einem "allgemeinen Willen" unterordnet, wird er wieder Mensch und Naturwesen. Sein Credo lautete: "Der Wilde lebt in sich selbst. Der vergesellschftete Mensch stets außerhalb seiner selbst."
 
Rousseau war davon überzeugt, dass Kultur korrumpiert - oder einfacher gesagt: Die Natur ist gesund. Die Kultur korrumpiert; sie verdirbt den Charakter. Rousseau pflegte eine gewisse anti- intellektuelle Haltung. Er lehnte die rationalistische Aufklärung ab, die den Verstand über das Gefühl setzt.

Mit seinem "Gesellschaftsvertrag" von 1759 beflügelt Rousseau die französischen Revolutionäre von 1789. Er legt ein Fundament für kommende Demokratien. Und mit seiner Kritik am Fortschritt und an der technischen Zivilisation inspiriert er die romantischen und ökologischen Bewegungen bis heute.

Weblink:

Der moderne Herr Rousseau: Zurück zur Natur - www.hr-online.de

Weitere Weblinks:
Karte der Wildnis
Karte der Wildnis
von Robert Macfarlan
Die letzte Wildnis - 3 Sat Mediathek - www.3sat.de/mediathek

Dienstag, 12. Mai 2015

Kathedrale in Reims - Drei neue Fenster

Im Ersten Weltkrieg wurde die Kathedrale von Reims, das Nationalheiligtum der Franzosen, von den Deutschen zerstört. Die Kathedrale im französischen Reims hat mehr als 100 Jahre nach der Bombardierung durch deutsche Truppen aus Deutschland drei neue Buntglasfenster als Fenster der Versöhnung bekommen.

Der deutsche Künstler Imi Knoebel hatte wiederum die Ehre, die neuen Glasfenster zu gestalten. Jetzt wurden sie eingeweiht. Die Fenster - ein Werk des deutschen Künstlers Imi Knoebel - wurden am Montag offiziell ihrer Bestimmung übergeben. An dem Festakt nahmen auch die Außenminister Frank-Walter Steinmeier und Laurent Fabius teil. Steinmeier sagte, damit sei jetzt eine „Narbe“ geschlossen worden.

Knoebel, 1940 in Dessau geboren und heute in Düsseldorf zuhause, verzichtete auf ein Honorar. Finanziert wurde das Vorhaben vom Auswärtigen Amt, das insgesamt 900.000 Euro beitrug, und der Kunststiftung Nordrhein-Westfalen.

Die Kathedrale von Reims ist seit einem gemeinsamen Gottesdienst von Kanzler Konrad Adenauer und General Charles de Gaulle 1962 Symbol deutsch-französischer Aussöhnung.

Donnerstag, 30. April 2015

Nachbildung der Chauvet-Höhle in der Ardèche eröffnet

Hunderte Tierzeichnungen, die vor über 30.000 Jahren entstanden waren, können jetzt in der Nachbildung der Grotte Chauvet in Südfrankreich bestaunt werden. Die Kopie der Grotte in der Ardèche ist am Samstag eröffnet worden. Die Nachbildung der Chauvet-Höhle ist für Besucher offen. 350.000 Besucherinnen und Besucher werden pro Jahr in dem Höhlen-Nachbau erwartet. Namenlose Künstler haben die Felswände vor über 30.000 Jahren bemalt. Die Malereien reichen von abstrakten roten Flecken auf der Felswand über einen mit dem Finger in einen feuchten Untergrund geschabten Uhu bis hin zu einem zwölf Meter breiten Panorama, in dem sich Pferde, Löwen und Nashörner tummeln. Die echte Chauvet-Grotte wurde von Höhlenforscher im Jahr 1994 entdeckt. Sie zählt inzwischen zum UNESCO-Weltkulturerbe und wird streng abgeschirmt. Zutritt haben nur ausgewählte Wissenschafter und Ehrengäste.

Samstag, 25. April 2015

Ein literarischer Rundgang durch Paris


Die Hauptstadt Frankreichs ist auch ein Zentrum der Weltliteratur. Die Franzosen Honoré de Balzac und Victor Hugo, die Deutschen Heinrich Heine und Rainer Maria Rilke sowie die Amerikaner Ernest Hemingway und Ezra Pound haben an den Ufern der Seine gelebt und gedichtet.

Paris hat schon immer nationale und internationale Künstler in seinen Bann gezogen und inspiriert. Insbesondere Schriftsteller fanden in der Stadt an der Seine eine spezielle Inspiration – mit seinen Einwohnern, seinen besonderen Vierteln, den schmalen Straßen, quirligen Plätzen, kleinen Gassen, alten Gebäuden, seiner Café-Kultur.

Paris - eine Stadt wie ein Roman. Seit dem Mittelalter spielt Paris oft selbst eine Hauptrolle bzw. ist Schauplatz in Büchern, Theaterstücken und Filmen. Die Vielfalt des Pariser Lebens, die Geschichte und Geheimnisse, das Flair und den Mythos der Stadt einzufangen und zu entschlüsseln, ist für Schriftsteller, Stückeschreiber, Drehbuchautoren und Filmemacher bis heute ein interessanten Thema.

„Paris ist wie ein veritabler Ozean. Man kann ihn ausloten,
so viel man will, und wird doch niemals herausbekommen, wie tief er ist.“


Honoré de Balzac (1799-1850), französischer Schriftsteller.

In den Literaturgeschichten wird er, obwohl er eigentlich zur Generation der Romantiker zählt, mit dem 17 Jahre älteren Stendhal und dem 22 Jahre jüngeren Flaubert als Dreigestirn der großen Realisten gesehen.

Für Balzac war Paris die „Stadt der hunderttausend Romane“ und für Hemingway „Ein Fest fürs Leben“. Die Geschichten spiegeln das Lebensgefühl der 1920er Jahre und des Pariser vie bohème wieder. Die schillernde und unkonventionelle Lebensart zog damals Künstler aller Genres nach Paris. In Cafés und Kellerkneipen des Viertels Saint-Germain-des-Prés, das zum legendären Kunst- und Literatenviertel wurde, traf man sich damals wie heute.

In der „Closerie des Lilas“ schrieb Hemingway seine Kurzgeschichten. Sartre und Beauvoir debattierten im „Café de Flore“ und Oscar Wilde frühstückte im „Les Deux Magots“.