Donnerstag, 24. April 2014

33. Internationales Filmfestival Istanbul

Das 33. Internationale Filmfestival Istanbul hat viel kritisches Kino geboten, während künstlerische Impulse eher fehlten. Das Filmfestival ist kritischer geworden mit Themen aus der türkischen Vergangenheit, die bislang eher als Tabu galten. Auch zur 33. Ausgabe bleibt das Filmfestival Istanbul seiner Verpflichtung zum kritischen Kino treu. Zehn Monate nach der Niederschlagung der Gezi-Park-Unruhen ist dies dringlicher als zuvor. Doch neben politischen Signalen sollte es auch stärkere künstlerische Impulse geben. Beinahe mag es scheinen, als sei die mutige Auseinandersetzung mit den Tabus und nicht aufgearbeiteten Aspekten türkischer Geschichte und Gegenwart - Völkermord, Militärputsch, Verfolgung von Kurden und Aleviten, Journalisten und LGTB - zu einer Mode geworden. Das aufblühende türkische Kino stellt sich diesen Themen und nähert sich ihnen nach langer Tabuisierung behutsam an.

Freitag, 18. April 2014

Gabriel García Márquez gestorben

Gabriel Garcia Marquez
Der kolumbianische Schriftsteller Gabriel García Márquez ist im Alter von 87 Jahren gestorben. Er starb am Donnerstag in seinem Haus in Mexiko-Stadt. Márquez galt als einer der bedeutendsten spanisch-sprachigen Schriftsteller der Literaturgeschichte. García Márquez wurde am 6. März 1927 in einer Kleinstadt Aracataca an der kolumbianischen Karibikküste geboren. García Márquez wird von vielen Kritikern als einer der bedeutendsten spanisch-sprachigen Autoren angesehen. Mit seiner opulenten und bildgewaltigen Sprache machte er den Stil des "Magischen Realismus" populär, der magische Elemente in realistische Situationen integriert. Viele seiner Werke thematisieren die individuelle Isolation und die Isolation Lateinamerikas. 1982 wurde García Márquez mit dem Nobelpreis für Literatur geehrt, unter anderem wegen der Verknüpfung von einer "zutiefst schöpferischen Fantasie und der blutigen Geschichte eines ganzen Kontinents", wie der damalige schwedische Ministerpräsident Olof Palme bei der Verleihung damals sagte. Weltruhm erlangte der sprachmächtige Kolumbianer mit seinem 1967 erschienenen Roman "Hundert Jahre Einsamkeit", mit dem er seiner Heimatstadt ein literarisches Denkmal setzte. Die Familiensaga, die über sechs Generationen in dem Urwalddorf Macondo spielt, wurde in 25 Sprachen übersetzt und erreichte eine Auflage von mehr als 50 Millionen Exemplaren. Bis zum Erscheinen seines bekanntesten Romans hatte sich Garcia Marquez mehr schlecht als recht durchgeschlagen. Weitere erfolgreiche Romane waren "Chronik eines angekündigten Todes" und "Die Liebe in den Zeiten der Cholera". Viele seiner Bücher wurden auch verfilmt. Weblinks: Hundert Jahre Einsamkeit
Hundert Jahre Einsamkeit
von Gabriel García Márquez Gabriel García Márquez-Biografie - Biografien-Portal www.die-biografien.de Gabriel García Márquez-Zitate - Zitate-Portal www.die-zitate.de

Mittwoch, 16. April 2014

Charlie Chaplin 125. Geburtstag

Charlie Chaplin
Charlie Chaplin wurde am 16. April 1889 in London geboren. Charlie Chaplin war ein englischer Schauspieler, Komiker, Regisseur und Produzent des 20. Jahrhunderts. Chaplin wurde 1913 auf seiner zweiten USA-Tournee zusammen mit Stan Laurel von der Keystone-Filmgesellschaft entdeckt. Während des Ersten Weltkrieges trat die Filmkomödie in den Vordergrund, für die Mack Sennett die Grundlage mit der »Slapstick Comedy« legte. In diese Richtung folgte auch Charlie Chaplin. Er entwickelte in der Stummfilmzeit seine charakteristische Figur des vagabundierenden „Tramps“ mit Kinnbart, einer Melone und zu kleiner Jacke, die ihn weltberühmt machte. 1919 gründete er zusammen mit den Hollywood-größen Douglas Fairbanks, Mary Pickford und D.W. Griffith das Filmstudio "United Artists". Charlie Chaplin feierte schon in frühen Jahren Erfolge in der Stummfilmzeit. Berühmt wurde Chaplin in der Rolle des kleinen Tramps mit Bart und Bowlerhut. Die Rolle seines Lebens Der kleine Tramp, jener ungelenke Landstreicher mit zu großen Schuhen, ewig rutschender Hose und Melone, machte Chaplin weltberühmt »Seifenkistenrennen in Venice« (1914) ist der erste Film, in dem Chaplin in Maske und Kostüm seiner Tramp-Figur auftritt. Chaplin drehte schon in der Stummfilmzeit zahlreiche Filme. Zu den bekanntesten gehören »Der Vagabund und das Kind« (1921), »Goldrausch« (1925), »Zirkus« (1928), »Lichter der Grossstadt« (1931), »Moderne Zeiten« (1936), »Monsieur Verdoux« (1947). Moderne Zeiten In dem Film »Moderne Zeiten« (1936) spielt Charlie Chaplin einen Monteur, der am Fliessband arbeitet und im Räderwerk der Technik den Überblick verliert. Eine meisterhafte Parodie auf die moderne Technik.
Der grosse Diktator 1940 war die Premiere seines ersten Tonfilms »Der große Diktator«. In dem Film »Der grosse Diktator« (1940) spielt Charlie Chaplin den Diktator Adenoid Hynkel. In dieser Filmparodie narrt ein jüdischer Doppelgänger den Diktator. Mit der filmischen Persiflage auf den Nationalsozialismus schrieb Charlie Chaplin als Schauspieler und Regisseur Filmgeschichte. Chaplin war in der Bevölkerung überaus beliebt und parodierte hintergründig auch die amerikanische Gesellschaft; deshalb war er für den Staatsapparat verdächtig. Ihm wurde mangelnde Verfassungstreue vorgeworfen. In den 1930er/1940ern konnte man in den USA schon durch die spöttische Hinterfragung der herrschenden Gesellschaftsordnung als marxistisch oder kommunistisch verdächtigt werden. Chaplins satirische Slapstick Comedy des Faschismus richtete sich symbolisch auch gegen die US-Staatsmacht und den Militarismus allgemein. Am 18. September 1952, zu Beginn der „McCarthy-Ära“, verließ er die Vereinigten Staaten für einen Kurzbesuch in England. Anlass war die Weltpremiere seines dort angesiedelten Films »Rampenlicht«. Als J. Edgar Hoover, FBI, ein erbitterter Gegner Chaplins, davon erfuhr, verhinderte er durch ein Verfahren (wegen subversiver Tätigkeiten) Chaplins Rückkehr in die Vereinigten Staaten. Dieser beschloss, in Europa zu bleiben, und zog im Dezember 1952 in die Schweiz und ließ sich im Anwesen Manoir de Ban oberhalb Corsier-sur-Vevey am Genfer See nieder. Chaplin verarbeitete 1957 seine bitteren Erfahrungen mit den USA in der Satire »A King in New York«. In diesem Film prangert er auch den frühen Obskurantismus in den USA an. 1972 erhielt Chaplin den Ehren-Oscar für seine "unschätzbaren Verdienste um die Filmkunst". 1975 wurde er zum Ritter durch Königin Elisabeth II. von England geschlagen (Knight Commander of the British Empire). Charlie Chaplin lebte bis zu seinem Tode ein Vierteljahrhudnert an der Goldküste der Schweiz. Charlie Chaplin starb am 25. Dezember 1977 in Vevey am Genfer See in der Schweiz. Weblinks: Charlie Chaplin - Official Website - www.charliechaplin.com Die Geschichte meines Lebens
Die Geschichte meines Lebens
von Charles Chaplin Chaplin: Eine Biographie
Chaplin: Eine Biographie
von Stephen Weissman

Ai Weiweis große Ausstellung im Gropius-Bau in Berlin

Ai Weiwei
Ai Weiwei, der in China verfolgte und drangsalierte Künstler, zeigt im Martin-Gropius-Bau in Berlin seine bislang größte Ausstellung und zugleich eine künstlerische Herausforderung. Ai's aktuelle Situation bestimmt seine bislang größte Einzelausstellung, für die er vieles eigens neu geschaffen hat. Im Lichthof und 18 Räumen, die er souverän füllt, sind aber viele Facetten seiner Kunst zu erleben. Diese reichen von frühen New Yorker Arbeiten der 80er, als er einen Schnellkurs Kunstgeschichte absolvierte und vor allem sein späteres Vorbild Marcel Duchamp entdeckte, über die Videos, die den rasanten Wandel in Peking dokumentieren, bis zu seiner intensiven Beschäftigung mit dem Erdbeben in Sichuan, als wegen Baupfuschs Tausende Schüler starben. Auch in Berlin beeindruckt, wie Ai Traditionen und Materialien der (Bau)kunst seiner Heimat bewahrt, aber eben auch befragt, die er ironisiert, verwandelt, mit neuer Bedeutung versieht und so auch eine Brücke schlägt zum Westen und seinen Werten - etwa wenn er antike Vasen mit den metallischen Lackfarben in China beliebter Luxus-Automarken überzieht. Ai Weiwei, dessen heitere Gelassenheit nach dem gewitterbedingten Einsturz seiner Skulptur „Template“ bei der documenta 12 in Kassel unvergessen ist, wird in China drangsaliert, unter Hausarrest gestellt, mit abwegigen Anklagen verfolgt.

Samstag, 12. April 2014

Ai Weiweis Schicksal in China weiter ungewiss

Ai Weiwei

Ai Weiwei, dessen heitere Gelassenheit nach dem gewitterbedingten Einsturz seiner Skulptur „Template“ bei der documenta 12 in Kassel unvergessen ist, wird in China drangsaliert, unter Hausarrest gestellt, mit abwegigen Anklagen verfolgt.

Er darf in keinem Museum in seiner Heimat ausstellen, Pass und Ausreise werden ihm verwehrt. Doch der 56-Jährige widersteht, hält den Repressalien stand - und setzt auf eine Beweisführung mit künstlerischen Mitteln.

Solange der Aktionskünstler nicht aus China ausreisen darf, ist sein Schicksal weiter ungewiss. Bleiben dem unter Hausarrest stehenden Künstler also Ausstellungen im Ausland, um über seine Kunst und seine Person aufmerksam zu machen.

Montag, 7. April 2014

Maler El Greco vor 400 Jahren gestorben

El Greco
El Greco - »der Grieche«, eigentlich Domínikos Theotokópoulos - starb vor 400 Jahren am 7. April 1614 in Toledo. El Greco war ein Maler griechischer Herkunft und Hauptmeister des spanischen Manierismus beziehungsweise der ausklingenden Renaissance. Der vielsietig talentierte Künstler war auch als Bildhauer und Architekt tätig. El Greco zählt zu den großen und stilprägenden Meistern der Kunstgeschichte. Durch seine ungewöhnliche manieristische Malweise, die nicht zuletzt die deutschen Expressionisten faszinierte und beeinflusste, nimmt er in der Kunst der Alten Meister eine Sonderstellung ein. El Grecos unverwechselbare Figuren mit ihren lang gestreckten, von den Proportionen her ungewöhnlichen Körpern, die von ihm verwendeten Farben, sein Pinselduktus: in der Ausstellung findet man sie zwischen Bildern der Expressionisten und mancher Impressionisten, die sich El Greco zugewandt hatten und sich von diesen Gemälden inspirieren ließen. El Greco war ein Künstler, dessen oft religiös inspirierten Werke erst Anfang des 20. Jahrhunderts entdeckt wurden. El Greco - »der Grieche« - wurde 1541 auf Kreta in Candia - heute Iraklio - geboren.

Kurt Cobain, ein Märtyrer der Musikindustrie

Kurt Cobain
Kurt Cobain, der blonde Junge aus Seattle mit dem verträumten Gesicht, war das Symbol einer ganzen Generation. Der Erfolg hatte ihn und seine Band "Nirvana" Anfang der 1990er Jahre in so ungeahnte Höhen katapultiert, daß der hoch sensible Anti-Star des Rock'n'Roll und Pionier des Grunge schließlich die Bodenhaftung verlor. 1994 war war das zweite Jahr des kommerziellen Erfolges, doch dieser Erfolg war bereits schal geworden. Die 90er Jahre waren die letzten großen Jahre der Musikindustrie und Cobain ihr wichtigstes Symbol, welches diese bereits vollkommen für sich vereinnahmt hatte. Cobain war bereits mental völlig ausgebrannt und wurde zu einem Opfer des eigenen Erfolgs. Seit Jahren habe er beim Hören oder Schreiben von Musik nichts mehr empfunden.
"Es ist besser, für den gehasst zu werden, der man ist, als für die Person geliebt zu werden, die man nicht ist."

Kurt Cobain

Es sei die "große Kunst der Kulturindustrie", so der Musikkritiker Klaus Walter, "dass sie jedes Zeichen, das widerständig daher kommt und eigentlich das System infrage stellt, unheimlich schnell in der Lage ist, das zu integrieren und in Warenform zu verkaufen. Es ist im Grunde auch eine gewisse Naivität von Kurt Cobain, dass er sich mit so einer Verve und so einer Wucht und unter Einsatz seines Lebens buchstäblich da reingeworfen hat."
"Subversion ist der letzte Chique des Kapitalismus."
Vor 20 Jahren, am 5. April 1994, wurde Kurt Cobain erschossen aufgefunden. In seinem Abschiedsbrief schreibt er, seit Jahren habe er beim Hören oder Schreiben von Musik nichts mehr empfunden. "Es sei besser auszubrennen als zu schwinden", schrieb der vereinnahmte Star verzweifelt. Sein Selbstmord ließ ihn für viele zu einem Märtyrer einer gierigen Musikindustrie werden. Der Kapitalismus mit seiner übermächtigen Vereinnahmungsindustrie hatte ihn zur Strecke gebracht. Was blieb, war der große lakonische Abgang. - "A denial", schreit Kurt Cobainin dem berühmtsten Song der Band "Nirvana" - "eine Verweigerung" - ich mache nicht mit!" Weblink: Nirvana
Nevermind
von Nirvana