Montag, 4. März 2002

Friedrich I. 1152 gekrönt

Friedrich I. 1152 gekrönt

Friedrich I., genannt Barbarossa, aus dem Adelsgeschlecht der Staufer war von 1147 bis 1152 als Friedrich III. Herzog von Schwaben, von 1152 bis 1190 römisch-deutscher König und von 1155 bis 1190 Kaiser des römisch-deutschen Reiches.

Als König Konrad III. war gestorben war, ein Nachfolger musste bestimmt werden. Am 4. März 1152 kamen die deutschen Fürsten in Frankfurt zu diesem Zwecke zusammen und tags darauf wählten sie Friedrich I. Barbarossa einstimmig zum römischen König. Er übernahm ein schweres Erbe.

In den Auseinandersetzungen zwischen den oberitalienischen Städten versuchte Barbarossa eine Vermittlerrolle einzunehmen. Er scheiterte jedoch, zog sich den Vorwurf der Parteilichkeit zu und konnte die traditionellen Herrscheraufgaben der Friedens- und Rechtswahrung nicht ausüben.

Die Staufer haben im 12. und 13. Jahrhundert die Geschichte und Geschicke in Europa geprägt. Friedrich I. Barbarossa, Heinrich VI. oder Friedrich II. gehören bis heute zu den bekanntesten Königs- und Kaisergestalten des Mittelalters. In drei der innovativsten Regionen aber waren sie besonders präsent: in der Rhein-Main-Neckar-Region, in Oberitalien und im ehemaligen Königreich Sizilien.

Literatur:

Die Staufer und Italien: Objekte, Essays
Die Staufer und Italien: Objekte, Essays
von Alfried Wieczorek, Bernd Schneidmüller

Friedrich Barbarossa: Eine Biographie
Friedrich Barbarossa: Eine Biographie
von Knut Görich

Samstag, 12. Januar 2002

Salamanca Kulturhauptstadt Europas

Stadtansicht Salmanca
Salamanca ist zusammen mit Brügge die Kulturhauptstadt Europas. Mit zahlreichen Veranstaltungen will sich auch Salamanca in diesem Jahr als europäische Kulturstadt feiern. Seine Blüte erlebte Salamanca im 16. Jahrhundert. 1988 wurde Salamanca von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Kulturhauptstadt-Jahr sind unter anderem mehrere Barockopern geplant, darunter "L'Orfeo" von Monteverdi und "Theodora" von Händel. Zu einem Tanzfestival werden aus ganz Europa Ballettgruppen erwartet. Ausstellungen runden das Angebot ab, das unter dem Motto "Stadt der Begegnungen und des Wissens" steht. In Salamanca stoßen Besucher überall auf Spuren der Geschichte: Die Römer unterhielten hier in ihrer Provinz Lusitania an der "Silberstraße" zwischen Gijon und Sevilla die Siedlung Helmantica. Der christliche Feudalherr Raymond von Burgund gründete nach der Überlieferung im Jahr 1102 die Stadt als Bollwerk im Kampf gegen die islamische Herrschaft auf der Iberischen Halbinsel.
Neue Kathedrale
Die prächtigen Fassaden vieler Bauten Salamancas leuchten in der Sonne goldgelb. Den Effekt bewirkt der hohe Eisengehalt im Sandstein aus den nahen Steinbrüchen von Villamayor, die bis heute das Baumaterial liefern. Ein Schmuckstück ist das so genannte Muschelhaus (Casa de las Conchas) aus dem 15. Jahrhundert. Hier mischen sich auch Elemente der Spätgotik, der Frührenaissance und der maurischen Bauweise - "Plateresco" nennt man die Mischung. 1218 wurde die in Salamanca die erste spanische Universität gegründet, und sie ist damit nur wenig jünger ist als die ersten europäischen Hochschulen in Bologna und Paris. Das Gebäude in seiner heutigen Form stammt aus dem frühen 16. Jahrhundert und gilt als schönstes Werk des "Plateresco". Im 16. Jahrhundert entwickelte sich Salamanca zu einem Zentrum der Gegenreformation, nachdem der Protestantismus auch das katholische Spanien erreicht hatte. Im Konvent San Esteban residierten schon lange die Mönche des Dominikanerordens, denen die Verfolgung von Ketzern und Ungläubigen - die Heilige Inquisition - oblag. Seine Blüte erlebte Salamanca im 16. Jahrhundert. 1524 wurde der Bau von Kirche und Kloster San Esteban begonnen.

Freitag, 21. Dezember 2001

Frührenaissance-Maler Masaccio vor 600 geboren

Masaccio self portrait

Masaccio - eigentlich Tommaso di Ser Cassai - wurde vor 600 Jahren am 21. Dezember 1401 in San Giovanni Valdarno in der Provinz Arezzo geboren. Er gilt als wichtigster italienischer Maler der Frührenaissance.

Seit etwa 1417 lebte Masaccio in Florenz, ging dort bei Masolino in die Lehre und wurde 1422 Mitglied der Malergilde. Seine Malerei war wegweisend für seine Zeit. Vom Architekten Brunelleschi übernahm er die mathematisch begründete Perspektivlehre und vom Bildhauer Donatello die plastisch realistische Darstellungsweise der menschlichen Figur.

Besonders in seinen Fresken gelang ihm eine in Perspektive, Farb- und Lichtführung, sowie lebendiger Darstellungsweise der Figuren beispielhafte moderne Ausdrucksweise, und er übte mit seiner Formensprache, trotz seines frühen Todes, auf die Kunst der Renaissance einen nachhaltigen Einfluss aus.
Masaccio starb am 1428 in Rom.

Mittwoch, 19. Dezember 2001

William Turner 150. Todestag

William Turner
William Turner starb vor 150 Jahren am 19. Dezember 1851 in seinem Landhaus in Chelsea bei London. William Turner war ein englischer Maler und Vertreter der Romantik. Er gilt als führender Maler der Romantik. Er studierte seit 1789 an der »Royal Academy«, wo er mit 15 Jahren erstmals ausstellte. 1796 stellte er sein erstes Ölgemälde »Fischer auf See« aus und wurde drei Jahre später außerordentliches Mitglied der »Royal Academy«, wo er 1807 eine Professur übernahm. Der frühen Anerkennung seiner Malerei an der Akademie stand die Ablehnung seines Spätwerks gegenüber, das erst in dem Kunstkritiker John Ruskin einen Fürsprecher fand und vor allem später von den Impressionisten bewundert wurde. Trotz seiner schnellen Arbeitsweise schuf er unverwechselbare Werke. Hauptquelle seiner Inspiration waren Schiffe und Wasser, aber auch dramatische Naturszenen. Er entdeckte die Welt des Lichtes und der Farbe. William Turner entdeckte die „Stimmungslandschaft" und schuf daher als erster jene Richtung in der Landschaftsmalerei, welche nicht die Gegenstände selbst, sondern den Eindruck darstellen will, den sie unter gewissen Lichtverhältnissen machen. Als er mit 76 Jahren starb, hinterließ er dem englischen Staat mehr als 20.000 Werke. William Turner wurde am 23. April 1775 als Sohn eines Barbieres in London geboren und lebte dort bis zu seinem Tod 1851. Turner gilt als Vorläufer des Impressionismus, denn seine Werke regten verschiedene Künstler dieser Stilrichtung an. Weblink: Joseph Mallord William Turner Biografie - www.joseph-mallord-william-turner.de Cézanne: Eine Biografie
Turner
von Michael Bockemühl

Mittwoch, 10. Oktober 2001

Alberto Giacometti vor 100 Jahren geboren

Alberto Giacometti

Alberto Giacometti wurde am 10. Oktober 1901 in Borgonovo, einem Bergdorf im Bergell im Kanton Graubünden, geboren. Der Spross der bekannten Bergeller Künstlerdynastie Giacometti kam als erstes von vier Kindern des post-impressionistischen Malers Giovanni Giacometti und dessen Frau Annetta Giacometti-Stampa zur Welt.

Capolago mit Blick auf den Corvatsch, um 1926

Alberto Giacometti war ein Schweizer Bildhauer, Maler und Grafiker der Moderne, der seit 1922 hauptsächlich in Paris lebte und arbeitete. Er ist ein bedeutender Schweizer Künstler des 20. Jahrhunderts, der immer wieder neue Perspektiven eröffnet har.

Der heimatverbundene Künstler besuchte jedoch regelmässig das heimatliche Gebirgstal Bergell, um seine Familie zu treffen und dort in seinem Sommer-Atelier künstlerisch tätig zu werden. Der Sohn des Bergell hatte immer Sehnsucht nach seinen Heimatort Stampa im beschaulichen Bergell und nach seiner Mutter.

Er hatte schon früh mit dem Zeichnen angefangen und im Atelier seines Vaters Giovanni zu zeichnen. Es war der Wunsch der Eltern, daß Alberto  Künstler werden sollte. Und er hatte den Wunsch, es seinen Vater gleich zu tun. Bereits 1916 modellierte Alberto zum erstenmal eine Büste seiner Mutter, dieses Werk hatte eine Nähe zu Rodin. Späer besuchte er die Kunstgewerbeschule, in der es  eine Bildhauerklasse gab.

Sein Schaffen wurde geprägt durch die Versuche in seinen Werken die Welt abzubilden. In der Nachkriegszeit entstanden Giacomettis bekannteste Werke. In den extrem langen, schlanken Skulpturen führte der Künstler seine neue Distanzerfahrung nach einem Kinobesuch aus, in der er den Unterschied zwischen seiner Sehweise und jener der Fotografie und des Films erkannte.

Alberto Giacometti starb am 11. Januar 1966 in Chur.

Biografie:

Alberto Giacometti: Die Biographie
Alberto Giacometti: Die Biographie
von James Lord und Dieter Mulch

In Giacomettis Atelier
In Giacomettis Atelier
von Michael Peppiatt

Samstag, 26. August 2000

Sean Connery zum Ritter geschlagen

Sean Connery

Sean Connery ist Patriot und Nationalist, der seiner Heimat innig verbunden ist.

Für seine Verdienste um Schottland wurde Sean Connery von Queen Elizabeth II. in seiner Geburtsstadt Edinburgh zum Ritter geschlagen. Connery ist schottischer Patriot. Er gründete mit eigenen Mitteln die Stiftung Scottish International Educational Trust, die Ausbildungsstipendien für talentierte Schotten vergibt.

Sean Connery kündigte an, im Fall einer Unabhängigkeit Schottlands sogar von seinem Altersruhesitz auf den warmen Bahamas in die raue Heimat zurückzukehren.

Auto-Biografie:

Mein Schottland, mein Leben
Mein Schottland, mein Leben von Sean Connery

Weblinks:

Sean Connery - Die offizielle Website von Sean Connery (Englisch)

Sean Connery-Porträt von G. Seeßlen, filmzentrale.com

Sonntag, 18. Juni 2000

»Goldenes Dachl« - Wahrzeichen von Innsbruck

Goldenes Dachl

Ein kleines, aber prächtiges Wahrzeichen schmückt die gotische Innsbrucker Altstadt: das »Goldene Dachl«, ein Prunkerker, der mit feuervergoldeten Kupferschindeln gedeckt ist. Das »Goldene Dachl« gilt als eines der schönsten österreichischen Baudenkmäler.

Das von 1497/98 bis 1500 erbaute »Goldene Dachl« ist spätgotischer Prunkerker in der Innsbrucker Altstadt und gilt als Wahrzeichen von Innsbruck. Das Dach des Erkers wurde mit 2.657 feuervergoldeten Kupferschindeln gedeckt.

Kaiser Maximilian I. ließ diesen Prunkerker anlässlich seiner Hochzeit mit Bianca Maria Sforza von Mailand an die ehemalige Residenz Herzog Friedrichs IV. anbauen.

Der ursprüngliche Erker wurde unter Kaiser Maximilian I. in eine Hofloge mit gotischen Gewölben umgestaltet. Von dieser Loge konnten dann die Turnieren und Schauspiele vom Platze gut beobachtet werden. Der Erker ist zweigeschossig und misst 16 Meter in der Breite.

Reliefs am Erker der kaiserlichen Loge zeigen Maximilian I. mit seinen beiden Gemahlinnen, Kanzler, Hofnarr, Moriskentänzer und Wappen. Die Originalreliefs befinden sich im »Tiroler Landesmuseum«.
Vom Erker des Goldenen Dachls können MuseumsbesucherInnen sogar den Ausblick auf die Innsbrucker Altstadt genießen – genauso wie einst Kaiser Maximilian I.

Weblink:

Goldenes Dachl - www.innsbruck.info