Donnerstag, 27. Februar 2014

Ausstellungsmacher Jan Hoet gestorben

Jan Hoet


Der belgische Kurator und ehemalige Chef der documenta in Kassel, Jan Hoet, ist tot. Der 77-Jährige ist nach langer Krankheit in einem Krankenhaus in seiner Heimatstadt Gent gestorben.

In seiner Heimatregion Flandern galt Hoet als der "Kunstpapst". Den "verrückten Belgier" nannten ihn andere. Ministerpräsident Elio Di Rupio würdigte ihn als Vater der belgischen Kunstwelt.

Jan Hoet leitete 1992 die neunte documenta-Ausstellung für zeitgenössische Kunst in Kassel. Die erste documenta nach dem Fall der Mauer wollten mehr als 600.000 Interessierte sehen.

Populärstes Kunstwerk war 1992 die 25 Meter hohe Skulptur "Man walking to the sky" von Jonathan Borofsky, die auch heute noch am Kasseler Kulturbahnhof steht.

Einen seiner Nachfolger, den documenta-Leiter Roger Buergel, kritisierte Hoet 2007, als er sagte, die von Buergel geleitete Kunstschau leide unter mangelndem Tiefgang.

Trauer um Ex-documenta-Leiter Jan Hoet

Jan Hoet

Er verhalf Kassel mit dem »Himmelsstürmer« zu einem neuen Markenzeichen: Jan Hoet, Leiter der documenta 9 von 1992, ist am Donnerstag im belgischen Gent im Alter von 77 Jahren nach langer Krankheit gestorben.

Der Ausstellungsmacher und Museumsleiter zählte zu den wichtigsten Figuren im internationalen Kunstbetrieb. In Kassel erwarb er sich viele Freunde mit einer documenta, die mit vielen Außenkunstwerken über den Kreis der Kunstinteressierten hinaus eine große Zahl von Menschen ansprach. Unter seiner Leitung
wurde der »Himmelsstürmer« zum Markenzeichen der documenta in Kassel.

In seiner belgischen Heimat galt Jan Hoet als „Kunstpapst“. Vertreter der Stadt Kassel und der documenta-GmbH würdigten Hoet als charismatischen Vermittler von Kunst.

Weblink:

documenta. Mythos und Wirklichkeit
documenta. Mythos und Wirklichkeit
von Harald Kimpel

Dienstag, 25. Februar 2014

Wallenstein 1634 ermordet

Wallenstein


Albrecht Wallenstein, eigentlich Albrecht Wenzel Eusebius von Waldstein, starb am 25. Februar 1634 in Eger.

Wallenstein war Herzog von Friedland und Sagan, von 1628 bis 1631 als Albrecht VIII. Herzog zu Mecklenburg, Fürst zu Wenden, Graf von Schwerin, Herr von Rostock, Herr von Stargard und als Generalissimus zwischen 1625 und 1634 zweimal Oberbefehlshaber der kaiserlichen Armee im Dreißigjährigen Krieg.

Dreißigjähriger Krieg


Er kämpfte auf Seiten des Kaisers und der Katholischen Liga gegen die protestantischen Mächte Deutschlands sowie gegen Dänemark und Schweden, fiel jedoch später in Ungnade und wurde 1634 von kaisertreuen Offizieren in der westböhmischen Stadt Eger ermordet.

Montag, 24. Februar 2014

Olympischen Winterspiele mit einer pompösen Show im Fischt-Olympia-Stadion zu Ende gegangen

Abschlußfeier der Olympischen Winterspiele

Die Olympischen Winterspiele in Sotschi sind mit einer pompösen Show im Fischt-Olympia-Stadion zu Ende gegangen. Die ersten Olympischen Winterspiele in den Subtropen fanden mit einer stimmungsvollen Schlussfeier mit vielen Show-Elementen ihren glanzvollen Abschluß. In einer zeremonösen Abschlussfeier wurde der Abschied von der Olympiade eindrucksvoll mit viel Pomp und Kultur begangen.

Die Abschlussfeier umfasste einen eindrucksvollen Streifzug durch nationale Kulturgüter Russlands, wie einen Wettstreit der großen klassischen Ballett-Ensembles, klassische Musik von berühmten Pianisten, große russische Literaten und die große Zirkustradition.

Abschlußfeier der Olympischen Winterspiele

IOC-Präsident Thomas Bach lobte den Gastgeber Russland und sagte, es seien Spiele der Athleten gewesen. Bach beendete die ersten Spiele seiner Amtszeit um 22.08 Uhr Ortszeit in Sotschi und rief die Jugend der Welt auf, sich in vier Jahren im südkoreanischen Pyeongchang zu den 23. Olympischen Winterspielen zu treffen. 22.15 Uhr blies Mischa, ein Eisbär als eines der drei Olympia-Masskottchen die Flamme aus, danach floss ihm eine Träne aus dem Auge.

Bach dankte in seiner pathetischen Rede dem russischen Staatspräsidenten Wladimir Putin für dessen persönlichen Beitrag zum "außergewöhnlichen Erfolg" der Spiele. Er lobte zum Abschluss der ersten Spiele seiner Amtszeit noch einmal die Athleten: Durch ihr Zusammenleben im Olympischen Dorf hätten sie das Signal einer Gesellschaft mit "Friede, Toleranz und Respekt" von Sotschi aus in die Welt geschickt. Jeder, der von Konfrontationen, Unterdrückung und Gewalt betroffen sei, solle nach dieser "olympischen Botschaft des Dialogs und des Friedens" handeln.

Weblink:

Abschied mit Pomp und Kultur - ARD Olympia

Mittwoch, 19. Februar 2014

Winterspiele in Sotschi mit Symbolcharakter

Sotschi Olympiastadion

Die olympischen Winterspiele in Sotschi sind ein Ideal, das die Nation vereinen soll. Die Spiele sind von nationalem Prestige und politisch aufgeladen. Sie sind zugleich Balsam auf die empfindliche russische Seele und auch eine Offenbarung des heutigen modernen Russlands.

Dass in der Olympiastadt Sotschi Winterspiele in einem Badeort, die teuersten Spiele aller Zeiten und massive Eingriffe in die Umwelt stattfinden, liegt daran, dass in Russland alles von einem einzigen Kopf entschieden wird. Und Putin sucht nach Herausforderungen.

Natürlich wäre es viel einfacher, in Sibirien Winterspiele zu veranstalten. In drei Vierteln des russischen Territoriums liegt neun Monate im Jahr Schnee. Aber das wäre keine richtige Aufgabe für diesen "ewigen" Präsidenten. Deshalb hat er Sotschi ausgesucht. Das hat vor ihm noch keiner gemacht, an einem Badeort Winterspiele zu veranstalten.

Die olympischen Winterspiele in Sotschi waren von Anfang an das große Projekt des russischen Präsidenten Wladimir Putin. Der Kremlchef hatte sich nicht nur für die Vergabe der Spiele an die russische Schwarzmeerstadt mit großem persönlichen Einsatz stark gemacht. Putin hatte selbst, wie er immer wieder betont, die Idee entwickelt, an den Hängen des Westkaukasus Winterspiele auszutragen.

Dass Putin die Entscheidung für Sotschi getroffen hat, liegt auch an den alten Minderwertigkeitskomplexen, die das Land noch immer hat. Selbst 20 Jahre nach dem Zusammenbruch des sowjetischen Imperiums fühlt sich Russland noch immer abgeschnitten vom Rest der Welt. Und deshalb versucht Putin, so viele internationale Projekte wie möglich an Land zu ziehen. Das dient dem Zweck, das Land wieder in die Weltgemeinschaft zu bringen. Und dann kommt die Weltgemeinschaft und sagt: Nicht alle Hotels sind fertig.

Durch diese Winterspiele sind sehr viele Wunden des heutigen modernen Russlands offenbar geworden. Durch die internationale Aufmerksamkeit sind offene Debatten angestoßen worden. Vieles, was vorher im Dunklen möglich war, wird nun nicht mehr möglich sein. Diese Winterspiele mit ihrer ganzen Kritik werden zu einer Liberalisierung des Systems führen.

Weblinks:

Wladimir Kaminer zu Olympia in Sotschi: "Hinfahren und meckern" -
Interview Wladimir Kaminer zu den Spielen in Sotschi - www.tagesschau.de

Samstag, 15. Februar 2014

Höhepunkt der Berlinale 2014 - Die Bärenverleihung

Berlinale

Zum Abschluß der Berlinale findet die Bärenverleihung zum Abschluss der Filmveranstaltung an der Spree statt. Alle freuen sich schon riesig auf die Verleihung des "Goldenen Bären".

Höhepunkt des jährlichen Festivals ist die Vergabe des "Goldenen Bären" an den Produzenten des besten Films im Filmwettbewerb. Die Verleihung erfolgt auf der Bärengala im dem Berlinale-Palast. Dabei immer wieder heiß diskutiert: "Wer bekommt einen der heiß geliebten Bären?"

George Clooney, Matt Damon, Bradley Cooper und Catherine Deneuve - viele große Stars flanierten über den roten Teppich in Berlin. Die Filme, in denen sie spielen, laufen auf der Berlinale gerne außer Konkurrenz.
Wirklich stark ist 2014 nicht nur die Präsenz des deutschen Films, sondern auch das Echo auf die vier deutschen Produktionen im Wettbewerb.

Die Preise sind der Schluss-Akkord eines Festivals. Nur einer aus etwa 20 teilnehmenden Filmen erhält am Ende des Festivals von einer international besetzten Jury den "Goldenen Bären" als Auszeichnung für den besten Film

Vor 450 Jahren wurde Galileo Galilei geboren

Galileo Galilei

Am 15. Februar 1564 wurde im toskanischen Pisa Galileo Galilei geboren. Aus ihm sollte einer der bedeutendsten Astronomen, Mathematiker, Physiker und Philosophen werden. Seine Erfindungen und Entdeckungen waren teilweise revolutionär, doch der Vatikan stempelte ihn zum Ketzer - und brauchte dann Jahrhunderte, um diesen bösen Irrtum auszumerzen.

Der Physiker Galilei gilt als bedeutender Naturwissenschaftler der Renaissance. Er wurde durch die Einführung des Experiments zum Begründer der modernen Physik.

Der Begründer der modernen, auf Experimenten beruhenden Physik widmete sich bereits als Student den Gesetzen der Pendelschwingungen, untersuchte die Fallgesetze und erfindet die hydrostatische Waage für die spezifischen Gewichte. Im Alter von 28 Jahren wurde der hochbegabte Toskaner in Padua Professor, entdeckte mit einem von ihm verbesserten Fernrohr Mondberge und die Phasen der Venus.

Ein Meilenstein ist seine Erkenntnis, dass unzählige Sterne die Milchstraße bilden. Nebenbei erfand er auch viel Kurioses, etwa einen automatischen Tomatenpflücker. 1615, als er bereits fünf Jahre in Florenz tätig war, begann sein Konflikt mit dem Vatikan.

Sein Hauptwerk sollte der „Dialog über die zwei großen Weltsysteme“ sein. Galilei schaffte es mit seinem intensiven Blick ins Sonnensystem wissenschaftlich zu beweisen, was von Nikolaus Kopernikus bereits 1514 als Theorie aufgestellt worden ist: Die Sonne ist der Stern unseres Systems, um den alle Planeten kreisen, also auch die Erde.

Das heliozentrische (sonnenzentrierte) Weltbild schien gegen die Bibel zu stehen. Das päpstliche Inquisitionsgericht verurteilte seine Abkehr vom ptolemäischen Weltbild, wonach die Erde Mittelpunkt des Universums ist, als Irrtum. Es verbot Galilei die Verbreitung und setzte die Kopernikus-Schrift auf den Index.
Doch der toskanische Astronom lies nicht locker, studierte das Sonnensystem weiter und landete so zu einem entscheidenden Showdown vor Gericht. Das zweite Mal brachten die Jesuiten den aufmüpfigen Gelehrten vor die vatikanische Justiz. 1633 urteilte das Inquisitionsgericht, er müsse abschwören.

Offen ist, ob Galilei, zu einer Gefängnisstrafe verurteilt, die ihm abgetrotzte Abschwörung wirklich mit dem weltbekannten Spruch „Eppur si muove“ quittiert hat: „Und sie (die Erde) bewegt sich doch!“.
Immerhin war Papst Urban gnädig genug, die Haftstrafe in Hausarrest umzuwandeln: Der ketzerische Wissenschaftler wurde auf seinen Landsitz in Arcetri bei Florenz verbannt. Neun Jahre später, am 8. Januar 1642, starb der erblindete Wissenschaftler im Alter von 77 Jahren.

Weblinks:

Galileo Galilei-Biografie - Biografien-Portal www.die-biografien.de

Galileo Galilei-Zitate - Zitate-Portal www.die-zitate.de