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Mittwoch, 6. Mai 2015

Orson Welles 100. Geburtstag

Orson Welles



Orson Welles wurde vor 100 Jahren am 6. Mai 1915 in Kenosha im amerikanischen Bundesstaat Wisconsin geboren. Orson Welles war ein berühmter amerikanischer Schauspieler, Filmregisseur und Drehbuchautor des 20. Jahrhunderts. Orson Welles hat Film-, Theater- und Hörspielgeschichte geschrieben. Welles war ein ewiges Wunderkind, ein Sensationsmacher, eine Skandalfigur, ein Zauberer und ein Spieler.

Die Welt geriet ihm schon früh zur zauberhaften Illusion. Schon in frühen Jahren ging der begabte Illusionär nach New York, wo er am Broadway in zahlreichen klassischen Theaterstücken und als Bühnenregisseur großartige Erfolge feierte.



Im Oktober 1938 wurde Orson Welles schlagartig durch eine Radioübertragung des Hörspiels »Krieg der Welten« bekannt, welches von der Landung der Marsmenschen auf der Erde in einer dokumentarischen Radiosendung kündete. Welles stellte die Handlung während der Übertragung dabei so authentisch dar, dass das im Radio übertragene Hörspiel im zahlreichen amerikanischen Grossstädten an der Ostküste für Panik sorgte.

In der Halloween-Nacht 1938 geriet dem Sensationsmacher die Welt zum großen Spektakel. Es war der Geniestreich des jungen Orson Welles, der mit diesem Hörspiel-Spektakel Mediengeschichte schrieb. Der Weg nach Hollywood stand ihm nun offen und er bekam bei dem großen Filmstudio RKO als Regisseur freie Hand für seine Produktionen.



Als eine Parabel auf das Leben des amerikanischen Zeitungsverlegers Randolph Hearst entstand Wells' berühmtester Film »Citizen Kane« (1941), der bis heute als Meilenstein in der Filmgeschichte gilt. Der Hauptdarsteller John Foster Kane besitzt einen Verlag, ein grosses Schloss und materiellen Reichtum, doch das Rätsel die Kindheitsinnerung seiner Jugend, der Schlitten Rosebud, bleibt unerfüllt und ungelöst.

Nach dem Erfolg dieses Filmklassikers stürzte sich Welles als Regisseur gleich in mehrere Filmprojekte gleichzeitig, von denen er nur eines - »Der Ruhm des Hauses Amberson« - zu Ende bringen konnte. Sein Ruf in Hollywood hatte danach sehr gelitten.

»Hollywood ist schon in Ordnung.
Nur die Filme sind halt so schlecht.«
Orson Welles


Nach drei Filmen in Hollywood hatte Welles bereits seinen Ruf als Regisseur verspielt. Als Schauspieler hatte er noch Chancen, wenngleich es schwer war, ihn passend zu besetzen. Von Hollywood enttäuscht verlies er 1948 Hollywood und ging nach dem Krieg nach Europa, um sich dort filmischen Produktionen zu widmen.

Die Rolle seines Lebens spielte der Schauspieler Orson Welles 1949 als Harry Lime in dem düsteren Film »Der dritte Mann«, der im geteilten Wien der Nachkriegszeit im Schiebermilieu spielt. Am Tag der Ankunft seines Freundes Holly Martins wird Lime auf dem Wiener Zentralfriedhof beerdigt. Von einem britischen Offizier erfährt Martins, dass ausgerechnet sein alter Schulfreund Lime ein skrupelloser Schwarzhändler gewesen sei.

Ende der 1940er und Anfang der 50er Jahre verfilmte Welles - ein Mann mit der Präsenz einer Shakespeare-Figur - einige historische Shakespeare-Stücke wie "Macbeth" (1948) und "Othello" (1951). In Las Vegas trat er in den 1950er Jahren als Varieté-Künstler als der Magier "The Great Orsino" auf.

Welles versuchte in Europa seine Film-Projekte selbst zu realisieren. Er mußte nun als unabhängiger Produzent das Geld zur Finanzierung seiner Filme selbst beschaffen und auf Kosten seiner eigenen Existenz arbeiten.

Um das Geld dafür zu verdienen, spielte er in über 100 Filmen mit. Dass er dabei auch an minderwertigen Projekten mitwirkte – er spielte in Werbespots mit und synchronisierte billige Zeichentrickserien – ließ sein Ansehen in der Öffentlichkeit weiter sinken.



Orson Welles

Orson Welles gilt dennoch das ewige Wunderkind als einer der besten Schauspieler und Regisseure des 20. Jahrhunderts. Orson Welles starb am 20. Oktober 1985 in Los Angeles nach einem wechselvollen Leben an Herzversagen.

Seine letzte Ruhestätte fand der Schauspieler in der südandalusischen Stadt Ronda, die er in den 50er Jahren bei Filmarbeiten kennengelernt hatte. Dort fand er seine letzte Ruhestätte auf einem Privatgrundstück. In dem romantischen Honeymoon-Städtchen ist eine Passage nach ihm benannt.

Dreißig Jahre nach seinem Tod gilt Orson Welles als einer der wenigen Universalkünstler des Kinos, als eine zentrale Figur des 20. Jahrhunderts und Persönlichkeit der Zeitgeschichte.

Biografien:

Orson Welles: Genie im Labyrinth
Orson Welles: Genie im Labyrinth
von dem österreichischen Filmkritiker Bert Rebhandl

Orson Welles
Orson Welles von Eckhard Weise

Freitag, 1. Mai 2015

Premiere von "Citizen Kane" 1941

Dreharbeiten zu Citizen Kane

Vor 70 Jahren fand die Uraufgeführung von Orson Welles' Filmdebüt "Citizen Kane" am 1. Mai 1941 in New York statt. "Citizen Kane" ist das Erstlingswerk des erst 25 Jahre alten Orson Welles, der zwei Jahre zuvor mit seiner Hörspielfassung vom "Kampf der Welten" ganz New York in Aufruhr versetzt hatte.

Der Film ist ein Meilenstein der Filmgeschichte: in seiner assoziativen und anekdotischen Erzähltechnik, seiner ausgefeilten Bildsprache, der glänzenden Montage, der neuartigen Tonmischung und der dichten Dramaturgie.

Das von ihm selbst geschriebene Werk, in dem er die Hauptrolle übernahm und Regie führte, gilt als einer der besten und einflussreichsten Filme aller Zeiten, war jedoch nach der Kino-Premiere in New York nur in wenigen amerikanischen Kinos zu sehen und wurde somit zu einem kommerziellen Misserfolg.



In seinem Schloss Xanadu stirbt Charles Foster Kane, vielfacher Millionär und Beherrscher der öffentlichen Meinung. Er stirbt mit einem seltsamen Wort auf den Lippen: "Rosebud". Ein Reporter zieht aus, um die verborgene Bedeutung dieses Wortes zu ergründen.

Durch die Berichte der verschiedenen Menschen, die Kane kannten, ergibt sich eine fast lückenlose Rekonstruktion seines außergewöhnlichen Lebens.

Kane, der mit acht Jahren ein Vermögen erbt, wird gegen seinen Willen von seinem Elternhaus getrennt, um in der Stadt eine angemessene Erziehung zu erhalten. Mit 25 Jahren übernimmt er die Redaktion einer kleinen Tageszeitung, des "New York Daily Inquirer". Ohne Rücksicht auf seine eigenen geschäftlichen Interessen entlarvt er Korruption und Unehrlichkeit im öffentlichen Leben und wird bald von Tausenden verehrt - aber auch gehasst.

Kane gewinnt zunehmend Einfluss auf andere Zeitungen, doch dieser gigantische Aufstieg verändert ihn. An die Stelle seines Kampfes für die Wahrheit tritt das Verlangen nach weiteren, größeren Erfolgen.

"Citizen Kane" ist das Erstlingswerk des erst 25 Jahre alten Orson Welles, der zwei Jahre zuvor mit seiner Hörspielfassung vom "Kampf der Welten" ganz New York in Aufruhr versetzt hatte. Der Film ist ein Meilenstein der Filmgeschichte: in seiner assoziativen und anekdotischen Erzähltechnik, seiner ausgefeilten Bildsprache, der glänzenden Montage, der neuartigen Tonmischung und der dichten Dramaturgie.

Durch die Zusammenarbeit Welles' mit Gregg Toland, einem der renommiertesten Kameramänner seiner Zeit, konnten die Bilder entstehen, die das Leben des Medienmoguls Kane so facettenreich beleuchten. Nominiert für insgesamt elf Oscars, erhielt "Citizen Kane" lediglich einen Oscar für das "Beste Originaldrehbuch" zugesprochen. Welles' Meisterwerk steht bis heute ganz oben auf den internationalen Listen der besten Filme aller Zeiten.

Der kommerziell wenig erfolgreiche Film erzählt die Geschichte des Aufstiegs des Medien-Tycoons Kane, dargestellt und inszeniert von dem jungen Orson Welles. Der Zeitungsverleger William Randolph Hearst, der in dem Streifen porträtiert wird, versuchte die Veröffentlichung mit allen Mitteln zu verhindern. Hearst schaffte es, die breit angelegte Aufführung von "Citizen Kane" zu stoppen.

Bei der "Oscar-Verleihung" 1942 wurde Welles ausgebuht und erhielt, obwohl für neun "Academy Awards" nominiert, nur eine verdiente Auszeichnung für die beste Regie. Zudem hatte Welles nach "Citizen Kane" erhebliche Schwierigkeiten weitere Filme zu drehen.

Weblink:

Citizen Kane - Spielfilm, USA 1940

Dienstag, 31. März 2015

Helmut Dietl erliegt Krebsleiden



»Schad is', dass wahr is'« - Am 30. März 2015 ist Helmut Dietl in München seinem Krebsleiden erlegen. Ein großer Regisseur des deutschen Films hat die Bühne zu früh verlassen. Seine Filmkunst war große Unterhaltung, kein deutscher Regisseur hat je feinsinnigere Dialoge geschrieben.

In den Fernsehklassikern "Münchner Geschichten" und "Monaco Franze" hat er der Münchner Schickeria den Spiegel vorgehalten. Er hat sich mit "Schtonk" über die gefälschten Hitler-Tagebücher lustig gemacht und über das "Suchen und Finden der Liebe" sinniert. Dazu kamen Kult-Serien wie "Kir Royal" und Filme wie "Rossini".

Helmut Dietl ist einer der erfolgreichsten deutschen Regisseure. In seinen beachtlichen Filmen hat der den Deutschen den Spiegel vorgehalten. Mit grosser Begeisterung und viel Ironie deckte ermenschliche Schwächen auf und beleuchtete gesellschaftliche Kuriositäten. Seine Filme hatten meist Geschichten über die Münchner Gesellschaft zum Gegenstand, ein Thema, das ihn lebenslang begleiten sollte.



Helmut Dietl debütierte mit den "Münchner Geschichten". "Kir Royal" - 1986 entstanden - war die erfolgreichste deutsche Fernsehserie in 6 Episoden. Dann folgte 1992 mit "Schtonk" sein erster Kinofilm. 1997 feierte er mit dem Kinofilm "Rossini" einen großen Erfolg. Rückschläge musste er trotzdem einstecken.

A bisserl was geht immer
A bissel was geht immer:
Unvollendete Erinnerungen

2012 war "Zettl", die Fortsetzung seines Klassikers "Kir Royal" von 1986, grandios gefloppt. Von Filmkritikern wurde Dietl lange als "deutsche Antwort auf Woody Allen" gefeiert. Ebenso wie Allen deckt der im oberbayerischen Bad Wiessee geborene Dietl mit Vorliebe und Ironie menschliche Schwächen auf und beleuchtet gesellschaftliche Kuriositäten.

Bekannt wurde er durch herausragende TV-Serien wie »Münchner Geschichten« (1974), »Der ganz normale Wahnsinn« (1979), »Monaco Franze« (1983) und »Kir Royal« (1986) sowie durch Kinofilme wie »Schtonk« (1992), »Rossini« (1997) und »Late Show« (1999). Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen, u.a. 1992 eine Oscar-Nominierung für »Schtonk«.

München mit seinen skurilen Charakteren war für ihn immer das bevorzuge Sujet seiner Filme. Nur in München gelingt ihm der einmalige Dietl-Sound. Er konnte das wie kein anderer: aus der Enge die Welt erzählen.

Helmut Dietl ist ein Regisseur mit einem beachtlichen Lebenswerk. Beim Deutschen Filmpreis in Berlin wurde er dafür im Mai 2014 mit der "Goldenen Lola" geehrt und mit Standing Ovations gefeiert. "Die einen kriegen Kinder, die anderen machen Filme. Jeder wehrt sich auf seine Weise gegen den Tod, so gut es geht" - hatte er einmal in einem Interview gesagt.

Weblink:

Schad is', dass wahr is' - Helmut Dietl gestorben - ein Nachruf - www.br.de

A bisserl was geht immer
A bissel was geht immer: Unvollendete Erinnerungen
von Helmut Dietl

Freitag, 13. Februar 2015

Berlinale ehrt Wim Wenders für sein Lebenswerk

<center><img title="Berlinale ehrt Wim Wenders für sein Lebenswerk" src="http://www.tagesschau.de/multimedia/bilder/sendungsbild-56403~_v-videowebs.jpg" height="" width="" alt="Wim Wenders auf der Berlinale"/></center>

Der Regisseur Wim Wenders ist am Donnerstagabend mit dem »Goldenen Ehrenbären« der Berlinale geehrt worden. Das Festival sprach dem Schöpfer von »Der Himmel über Berlin« und »Pina« die Auszeichnung für sein Lebenswerk zu. Die Verleihung ist eine verdiente Auszeichnung für den herausragenden Filmemacher und Repräsentanten des internationalen Autorenkinos.

In seiner Laudatio würdigte der brasilianische Regisseur Walter Salles Wenders euphorisch als einen der grossen Filmemacher aller Zeiten. <i>»Was Wim Wenders uns gelehrt hat war ein moralischer Kompass aber auch einen ästhetischen und inhaltlichen Kompass für das Filmemachen«</i>, sagte Salles.

Berlinale-Chef Dieter Kosslick sagte, mit Wenders ehre das Festival einen der renommiertesten zeitgenössischen Autorenfilmer: <i>»Sein genreübergreifendes und vielseitiges Werk als Filmemacher, Fotograf und Autor hat unser Filmgedächtnis geprägt.«</i>

Auf Wunsch von Wenders lief bei der Gala eine digital restaurierte Fassung seines Thrillers »Der amerikanische Freund« (1977). Nach einem Roman von Patricia Highsmith spielen Bruno Ganz und Dennis Hopper ein höchst ungleiches Freundespaar.

Aus Anlass der Preisvergabe zeigt die Berlinale in einer Hommage zehn Filme des gebürtigen Düsseldorfers, darunter auch die Handke-Verfilmung »Die Angst des Tormanns beim Elfmeter« (1972), das frühe Meisterwerk »Im Lauf der Zeit« (1976) und das Roadmovie »Paris, Texas« (1984).

Es läuft gut für Wim Wenders in diesem Jahr. Mit seinem Dokumentarfilm »Das Salz der Erde« über den brasilianischen Fotografen Sebastião Salgado ist Wenders derzeit für einen »Oscar« nominiert. Auch der Tanzfilm Pina« und die Musiker-Dokumentation »«Buena Vista Social Club« hatten ihm Nominierungen für den weltweit wichtigsten Filmpreis eingetragen.

<!-- Berlinale ehrt Wim Wenders für sein Lebenswerk

Gäbe es nicht auch viele andere herausragende Filmemacher, so könnte man die Berlinale in diesem Jahr »Wim Wenders-Festspiele« nennen. Für sein Lebenswerk erhält er den Ehrenpreis, eine Retrospektive ist ihm gewidmet und er stellt seinen neuen Film vor. -->

Mittwoch, 24. September 2014

Pedro Almodóvar 65. Geburtstag

Pedro Almodóvar

Der Filmemacher Pedro Almodóvar wurde am 24. September 1949 in Calzada de Calatrava, Ciudad Real, geboren und feiert seinen 65. Geburtstag. Almodovar ist ein spanischer Filmregisseur, Produzent und Drehbuchautor. Pedro Almodóvar ist der letzte große Melodramatiker und eine Ikone des europäischen Autorenkinos. Almodóvar gilt als der international bekannteste spanische Regisseur des zeitgenössischen Kinos. Almodóvar wird in Europa von Festivaldirektoren und Filmkritikern bewundert und hofiert wird wie kein anderer Regisseur. Seine Tragikomödie "Alles über meine Mutter" wurde im Jahr 2000 mit einem "Oscar" und einem "Golden Globe" für den besten fremdsprachigen Film ausgezeichnet.


Als Underground-Produzent und -Regisseur machte er zunächst kurze Feature-Filme über Gewalt, Drogen und homosexuelle Liebe. Ab 1978 etablierte er sich erst spät und mit wachsendem Erfolg als Filmemacher. 1988 landete er mit "Frauen am Rande des Nervenzusammenbruchs" einen Kinohit, der ihn weit über die Grenzen der spanischen Avantgarde bekannt machte.

 Es folgten Leidenschaftsdramen wie "Fessle mich!" (1990), "High Heels" (1991) und "Kika" (1993), die Schauspieler wie Victoria Abril und Antonio Banderas zu internationalen Stars machten.

Der Spanier ist mehr als nur ein Regieklassiker. Er gilt als ein Säulenheiliger des europäischen Autorenkinos, der sich selbst absolut treu bleibt, der sich von nichts und niemandem infizieren oder gar korrumpieren lässt: ein radikaler, unerbittlicher Künstler mit seinen Marotten.

Schon nach seinem ersten großen Erfolg, "Frauen am Rande des Nervenzusammenbruchs", für den er 1989 eine Oscar-Nominierung erhielt, wurde er mit Angeboten aus Hollywood überschüttet. Er lehnte sie alle ab, drehte stattdessen weiter in seiner Heimat Spanien, bislang knapp 20 Filme, darunter Meisterwerke wie "Alles über meine Mutter", für das er 2000 den Auslands-Oscar bekam, oder "Sprich mit ihr", für das er 2003 mit dem Drehbuch-Oscar ausgezeichnet wurde.

Weblink:

 Pedro Almodóvar: Die große Edition
Pedro Almodóvar: Die große Edition

Montag, 25. August 2014

Richard Attenborough gestorben



Richard Attenborough, Schauspieler und Regisseur berühmter Filme wie "Gandhi" und "Cry Freedom" ist tot. Er starb im Alter von 90 Jahren in London.

Dieser "wunderbare Mann" wurde 1923 in Cambridge geboren und begann seine Karriere als Schauspieler 1942, auf einer Bühne des Londoner West End.

Doch die Schauspielerei allein befriedigte Attenborough irgendwann nicht mehr. Er wollte beim Dreh nicht länger Kommandos befolgen, sondern seine eigenen Ideen verwirklichen: "Schauspielern ist fürchterlich", sagte er damals.

Und so arbeitete er seit Ende der 60er-Jahre verstärkt als Produzent und Regisseur, in Deutschland wurde er vor allem durch "Die Brücke von Arnheim" bekannt.

Auf der Leinwand verkörperte er die Schüchternen und Verzagten, als Filmemacher widmete er sich heldenhaften Freiheitskämpfern. Sein Film "Gandhi" wurde ihm zur Lebensaufgabe, die ihn zwanzig Jahre lang beschäftigte.

Sein Kino-Epos "Gandhi" mit Ben Kingsley in der Hauptrolle begeisterte damals ein Millionenpublikum und gewann acht Academy Awards, darunter den Oscar für den besten Film und die beste Regie.

Es blieb Attenboroughs größter Triumph und gilt heute als gefühlvolle Geste der Beschäftigung Englands mit seiner ehemaligen Kronkolonie Indien. Für Attenborough wurde der Sanftmut Gandhis zum Lebensideal.

Weblinks:

Richard Attenborough ist tot - www.tagesschau.de
Gandhis Sanftmut war sein Lebensideal - www.spiegel.de/kultur

Freitag, 22. August 2014

Filmemacher Peter Weir wird 70

Der australische Filmemacher Peter Weir wird 70 Jahre alt. Weir hielt sich jahrzehntelang in der Oberliga der Hollywood-Regisseure.

Weir studierte Kunst und Jura an der Universität von Sydney. Schon mit seinen ersten Filmen »Die Autos, die Paris auffraßen« und »Picknick am Valentinstag« erlebte Weir in Australien seinen Durchbruch. In »Gallipoli und Ein Jahr in der Hölle« profilierte sich Mel Gibson als Charakterdarsteller, bevor er mit Actionfilmen Weltkarriere machte.

»Die letzte Flut«, einem Film über das Aufeinandertreffen von Eingeborenenkultur und Zivilisation, drehte Weir hat 1977, schon fast auf dem Sprung nach Hollywood. Es war die Zeit, als die Filmindustrie dringend Talente brauchte. Peter Weir vom anderen Ende der Welt hatte sich durch seine Filme empfohlen und war willkommen.

Weir drehte mit zahlreichen talentierten Schauspielern, denen er zum Durchbruch verhalf. Seine ersten beiden in den USA gedrehten Filme, »Der einzige Zeuge« (1985) und »Mosquito Coast« (1986), ermöglichten Harrison Ford die Entwicklung zum Charakterdarsteller.

Weirs Ruf als Schauspielerregisseur gründet sich auf die nachfolgenden Filme »Der Club der toten Dichter« (1989), der Robin Williams als ernstzunehmenden Schauspieler etablierte, und »Die Truman Show«, für den Jim Carrey für seine Hauptrolle 1998 einen »Golden Globe« erhielt.

Weirs Verdienst es ist, Schauspieler, die in Rollenklischees gefangen waren, aus diesen zu befreien – Harrison Ford in »Witness«, Robin Williams in »Der Club der toten Dichter«, Jim Carrey, der sich in »Die Truman Show« als Schauspieler statt als Clown bewährt.

Weblink:

Australischer Film-Prophet - www.sueddeutsche.de/kultur/

Samstag, 24. Mai 2014

George Tabori zum 100. Geburtstag

George Tabori

George Tabori wurde vor 100 Jahren am 24. Mai 1914 als György Tábori in Budapest geboren. Tabori war ein Schriftsteller, Drehbuchautor, Übersetzer, Dramatiker und Theaterregisseur ungarischer Herkunft. Er war schon Lebzeiten eine Legende. Als Schauspieler, Dramatiker und Theaterregisseur jüdischer Herkunft hat er das Theater des 20. Jahrhunderts in entscheidendem Maße geprägt, wie auch dieses Jahrhundert ihn geprägt hat. Den Begriff „Regisseur“ lehnte er für sich als zu autoritär ab und bezeichnete sich stattdessen als „Spielmacher“.

Nach dem Besuch eines Budapester Gymnasiums hatte sich George Tabori eine Zeit als Kellner in Berlin verdingt. George Tabori war ein Jude auf Wanderschaft, ein Wanderer zwischen den Welten und zeit seines Lebens ein heimatloser Theatermann. 1933 kehrte er nach Budapest zurück, studierte, bis er 1936 nach London emmigrierte. Seit 1945 war Tabori britischer Staatsbürger.

In London arbeitete er als Journalist und Übersetzer. Mit dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs ging er als Auslandskorrespondent nach Bulgarien, dann in die Türkei. 1941 bis 1943 leistete er als Intelligence Officer Kriegsdienst in der britischen Armee. Als Leutnant war er in Palästina stationiert. 1943 kehrte er nach London zurück, schrieb für die BBC und unternahm erste schriftstellerische Versuche.

1947 emigrierte Tabori in die USA und traf hier mit berühmten Zeitgenossen wie Thomas Mann, Lion Feuchtwanger und Bert Brecht zusammen. In Hollywood machte er sich als Drehbuchautor einen außerordentlich geachteten Namen. So schrieb er für Alfred Hitchcock, Anthony Asquith, Anatol Litvak und Joseph Losey.

Über die Begegnung mit Brecht, von dem er drei Stücke ins Englische übersetzte, entdeckte Tabori das Theater und er begann, selber Stücke zu schreiben. Sein erstes Theaterstück "Flight into Egypt" wurde 1952 von Elia Kazan am Broadway uraufgeführt. Das ironische Melodram über eine österreichische Familie, die versucht, in die Vereinigten Staaten zu emigrieren, erwies sich allerdings als Flop. 1956 stellte Tabori mit Strindbergs "Fräulein Julie" seine erste Inszenierung mit seiner Frau Viveca Lindfors in der Titelrolle vor. Auch nicht gerade ein Publikumsmagnet.

Anschließend schrieb er für das Londoner Aldwych-Theatre "Brouhaha" und inszenierte für das New Yorker Theater De Lys "Brecht on Brecht". Anfang der sechziger Jahre kam Tabori in Kontakt mit dem "Free Southern Theatre" in New Orleans und erlebte erstmals eine spezifische, fast therapeutische Gruppenarbeit mit einem Ensemble im Theater. 1966 gründete er zusammen mit seiner Frau Viveca Lindfors die Gruppe "The Strolling Players", mit der er verschiedene Tourneen unternahm.

1968 kam Tabori nach Deutschland und inszenierte am Berliner Schiller-Theater sein Auschwitz-Stück "The Cannibals". Es sollte ihn berühmt machen. Seither arbeitet er vorwiegend im deutschsprachigen Raum. Zunächst führte Tabori, der sich in seinen eigenen Stücken oder Stückbearbeitungen bevorzugt mit der Geschichte der Deutschen und der Juden auseinandersetzt, an wechselnden Orten Regie und wollte mit kleinen Schauspieler-Gruppen sein "menschlicheres" Theater verwirklichen.

So brachte er 1971 die deutsche Erstaufführung seines Anti-Vietnam-Stücks "Pinkville" in Berlin mit Schauspielern der Abschlussklasse der Max-Reinhardt-Schule heraus. Als Dramatiker, Schauspieler und Regisseur avancierte Tabori in den folgenden Jahren zur "lebenden Theaterlegende".

"Seine Arbeiten", so die Süddeutsche Zeitung 1991, "sind Versuche, die Magie des Theaters und das Grauen des Lebens zu beschwören, wundersame Gratwanderungen zwischen Schmerz und Scherz." Sei 1975 arbeitete Tabori am Bremer Theater und gründete dort 1976 das Bremer Theaterlabor. Mit dieser von ihm geleiteten Gruppe brachte er unter anderem "Sigmunds Freude" heraus, ferner "Talk Show", eine tiefschwarze Satire über das Sterben, Kafkas "Hungerkünstler" in einer sehr freien Dramatisierung sowie einen viel beachteten "Hamlet" (in der Übersetzung von Heiner Müller). In der Zeit zwischen 1978 und 1981 war Tabori vor allem an den Münchner Kammerspielen tätig. 1978 stellte er hier "Improvisationen über Shakespeares Shylock" und 1980 eine Szenenfolge nach Enzensbergers "Titanic-Poem" vor. Mit solchen und anderen Produktionen gelang Tabori nach Kritikermeinung die "gültige Alternative zum experimentellen wie zum konventionellen Theater in Deutschland".

Viel Aufsehen erregte die Uraufführung von "My Mother's Courage", in dem Tabori die Geschichte seiner Mutter erzählt, im Mai 1979 in einem Proberaum der Münchner Kammerspiele. Hanna Schygulla spielte die Hauptrolle. Michael Verhoeven verfilmte die zugrundeliegende Erzählung 1996 mit Tabori in einer der Hauptrollen. 1980 inszenierte Tabori in der Manege des Münchner Circus Atlas mit seiner Truppe und zahlreichen Mitgliedern der Zirkusfamilie Frank einen Beckett-Abend, den er 1981 in Bochum mit einem "Beckett-Abend 2" fortsetzte. Im gleichen Jahr drehte er für das ZDF seinen ersten Spielfilm, die Satire "Frohes Fest", die den Großen Preis der Internationalen Filmwoche in Mannheim gewann. Von 1987 bis zum Ende der Spielzeit 1989/90 leitete Tabori das Wiener Theater "Der Kreis". Dieses Schauspielhaus in der Porzellangasse wurde nach seinen Vorstellungen als "actors' studio" umgebaut.

Im Juli 1987 sorgte Tabori für einen hanfesten Theaterskandal, als er in der Salzburger Kollegienkirche Franz Schmidts Oratorium "Das Buch mit den sieben Siegeln" in einer eigenwilligen szenischen Fassung inszenierte. Nach heftigen Zuschauerprotesten wegen "obszöner Szenen" setzte man das Stück nach der Premiere wieder ab. Einen glänzenden Erfolg als Autor, Schauspieler und Regisseur verbuchte er dagegen im Mai des Jahres mit der Uraufführung seiner Hitler-Farce "Mein Kampf" am Wiener Akademietheater. In seinem "Kreis"-Theater inszenierte er im gleichen Jahr Eugene O'Neills "Der Eismann kommt" und Peter Sichrowskys szenische Protokolle "Schuldig geboren", in denen Kinder von Nazi-Verbrechern über ihre Familien berichten.

Bei den Wiener Festwochen 1991 hatten Taboris mit glänzenden Kritiken bedachte "Goldberg-Variationen" Premiere, in Wolfenbüttel wurde im November des Jahres Taboris vielbeachtete Lessing-Bearbeitung "Nathans Tod" in eigener Regie uraufgeführt. An der Oper Leipzig hatte 1994 Schönbergs "Moses und Aron" in einer Tabori-Inszenierung Premiere. Mit dieser triumphal gefeierten Opernproduktion wollte er "ein Zeichen der Kunst gegen den wiederaufkeimenden Antisemitismus setzen". Als achte Inszenierung eines eigenen Stückes während der Intendanz von

Claus Peymann ging im Juni 1995 Taboris "Die Massenmörderin und ihre Freunde" über die Bühne des Wiener Akademietheaters. Ein Jahr später inszenierte er die Uraufführung seiner "Ballade vom Wiener Schnitzel", die groteske Bilder vom alltäglichen Antisemitismus bot. Das Stück wurde der Höhepunkt der Wiener Saison und ein Triumph für den Hauptdarsteller Gert Voss.

Ungeachtet seiner öffentlichen Abschiedsbekundungen von der Regie und einem erklärten Rückzug auf die Arbeit als Autor blieb der "sanfte Provokateur" und "leise Ironiker" als Interpret eigener und fremder Stücke sowie "produktiver Playmaker", wie er sich selbst am liebsten nannte, immer aktiv. Mit "Die letzte Nacht im September" brachte er im Januar 1997 in Wien ein neues Stück zur Uraufführung, inszenierte dann zum ersten Mal mit "Stecken, Stab und Stangl" ein Werk von Elfriede Jelinek, wagte mit dem Choreographen Ismael Ivo an der Berliner Schaubühne ein Crossover von Musik, Tanz, Poesie und Schauspiel unter dem Titel "Der nackte Michelangelo", zeigte Mozarts Oper "Die Zauberflöte" in einem Berliner Zirkus und verabschiedete sich dann von Wien und 13 Claus-Peymann-Intendantenjahren im Mai 1999 mit einer elften selbst inszenierten und umjubelten Uraufführung, der kurzen Farce "Purgatorium".

Mit Claus Peymann ging der 85-jährige Tabori nach Berlin und inszenierte im Jahr 2000 zum Beginn der Peymann-Intendanz an der berühmten, umfangreich sanierten Brecht-Bühne "Berliner Ensemble" die Uraufführung seines Stücks "Die Brecht-Akte" über zwei FBI-Mitarbeiter, die Brecht ausspionieren.

George Tabori war ein Wanderer zwischen den Welten - ein Wanderer zwischen Schmerz und Scherz. Fremd war er Zeit seines wechselvollen und von grauenhafter Lebenserfahrung geprägten Lebens überall, seine angestammte Heimat war das Theater. "Ich bin kein Regisseur, ich bin ein Spielmann", schrieb Tabori trotzig. Ich bin grundsätzlich ein Fremdling. Erst hat mich das gestört, aber alle Theatermacher, die ich liebe, waren Fremde. Meine Heimat ist ein Bett und eine Bühne."

"'Mensch' ist mein liebstes Wort in der deutschen Sprache", hat George Tabori einmal gesagt. Die deutschen Verbrechen gegen die Menschheit überlebte der vor 100 Jahren geborene Autor, Regisseur und Schauspieler in Großbritannien. Seit den späten Sechzigern brachte er den Holocaust auf seine ganz eigene Art ins deutschsprachige Theater: brutal komisch, politisch völlig unkorrekt und mit "jüdischer Witz" nur notdürftig umschrieben.

Mittwoch, 16. April 2014

Charlie Chaplin 125. Geburtstag

Charlie Chaplin
Charlie Chaplin wurde am 16. April 1889 in London geboren. Charlie Chaplin war ein englischer Schauspieler, Komiker, Regisseur und Produzent des 20. Jahrhunderts. Chaplin wurde 1913 auf seiner zweiten USA-Tournee zusammen mit Stan Laurel von der Keystone-Filmgesellschaft entdeckt. Während des Ersten Weltkrieges trat die Filmkomödie in den Vordergrund, für die Mack Sennett die Grundlage mit der »Slapstick Comedy« legte. In diese Richtung folgte auch Charlie Chaplin. Er entwickelte in der Stummfilmzeit seine charakteristische Figur des vagabundierenden „Tramps“ mit Kinnbart, einer Melone und zu kleiner Jacke, die ihn weltberühmt machte. 1919 gründete er zusammen mit den Hollywood-größen Douglas Fairbanks, Mary Pickford und D.W. Griffith das Filmstudio "United Artists". Charlie Chaplin feierte schon in frühen Jahren Erfolge in der Stummfilmzeit. Berühmt wurde Chaplin in der Rolle des kleinen Tramps mit Bart und Bowlerhut. Die Rolle seines Lebens Der kleine Tramp, jener ungelenke Landstreicher mit zu großen Schuhen, ewig rutschender Hose und Melone, machte Chaplin weltberühmt »Seifenkistenrennen in Venice« (1914) ist der erste Film, in dem Chaplin in Maske und Kostüm seiner Tramp-Figur auftritt. Chaplin drehte schon in der Stummfilmzeit zahlreiche Filme. Zu den bekanntesten gehören »Der Vagabund und das Kind« (1921), »Goldrausch« (1925), »Zirkus« (1928), »Lichter der Grossstadt« (1931), »Moderne Zeiten« (1936), »Monsieur Verdoux« (1947). Moderne Zeiten In dem Film »Moderne Zeiten« (1936) spielt Charlie Chaplin einen Monteur, der am Fliessband arbeitet und im Räderwerk der Technik den Überblick verliert. Eine meisterhafte Parodie auf die moderne Technik.
Der grosse Diktator 1940 war die Premiere seines ersten Tonfilms »Der große Diktator«. In dem Film »Der grosse Diktator« (1940) spielt Charlie Chaplin den Diktator Adenoid Hynkel. In dieser Filmparodie narrt ein jüdischer Doppelgänger den Diktator. Mit der filmischen Persiflage auf den Nationalsozialismus schrieb Charlie Chaplin als Schauspieler und Regisseur Filmgeschichte. Chaplin war in der Bevölkerung überaus beliebt und parodierte hintergründig auch die amerikanische Gesellschaft; deshalb war er für den Staatsapparat verdächtig. Ihm wurde mangelnde Verfassungstreue vorgeworfen. In den 1930er/1940ern konnte man in den USA schon durch die spöttische Hinterfragung der herrschenden Gesellschaftsordnung als marxistisch oder kommunistisch verdächtigt werden. Chaplins satirische Slapstick Comedy des Faschismus richtete sich symbolisch auch gegen die US-Staatsmacht und den Militarismus allgemein. Am 18. September 1952, zu Beginn der „McCarthy-Ära“, verließ er die Vereinigten Staaten für einen Kurzbesuch in England. Anlass war die Weltpremiere seines dort angesiedelten Films »Rampenlicht«. Als J. Edgar Hoover, FBI, ein erbitterter Gegner Chaplins, davon erfuhr, verhinderte er durch ein Verfahren (wegen subversiver Tätigkeiten) Chaplins Rückkehr in die Vereinigten Staaten. Dieser beschloss, in Europa zu bleiben, und zog im Dezember 1952 in die Schweiz und ließ sich im Anwesen Manoir de Ban oberhalb Corsier-sur-Vevey am Genfer See nieder. Chaplin verarbeitete 1957 seine bitteren Erfahrungen mit den USA in der Satire »A King in New York«. In diesem Film prangert er auch den frühen Obskurantismus in den USA an. 1972 erhielt Chaplin den Ehren-Oscar für seine "unschätzbaren Verdienste um die Filmkunst". 1975 wurde er zum Ritter durch Königin Elisabeth II. von England geschlagen (Knight Commander of the British Empire). Charlie Chaplin lebte bis zu seinem Tode ein Vierteljahrhudnert an der Goldküste der Schweiz. Charlie Chaplin starb am 25. Dezember 1977 in Vevey am Genfer See in der Schweiz. Weblinks: Charlie Chaplin - Official Website - www.charliechaplin.com Die Geschichte meines Lebens
Die Geschichte meines Lebens
von Charles Chaplin Chaplin: Eine Biographie
Chaplin: Eine Biographie
von Stephen Weissman

Freitag, 4. April 2014

»Die Blechtrommel« von Volker Schlöndorff

Volker Schlöndorff
Der deutsche Regisseur Volker Schlöndorff verfilmte 1979 »Die Blechtrommel« nach einer Vorlage des gleichnamigen Romans von Nobelpreisträger Günter Grass. Die 1979 unter deutscher Beteiligung produzierte Verfilmung »Die Blechtrommel« wurde mit Preisen und Auszeichnungen nur so überschüttet, u.a. mit der »Goldenen Palme« in Cannes und dem »Oscar« für den besten nichtenglischsprachigen Film. Volker Schlöndorff gelang damit der Aufstieg in die erste Reihe der Regisseure. Der in Danzig geborenen Oskar Matzerath stürzt sich im Alter von drei Jahren absichtlich eine Kellertreppe hinunter. Aus Protest gegen die Welt der Erwachsenen will er nicht mehr wachsen. Seinen Unmut tut das kleine Monster auf seiner Blechtrommel und durch schrille Schreie kund. Ein großartiger Film aus der Erzählperspektive von Oskar Matzerath, der im Alter von drei Jahren beschließt, nicht mehr zu wachsen. Seine Sichtweise auf die Welt begleitet durch die Zeit in Danzig vor und während des Zweiten Weltkrieges. Mit der »Blechtrommel« kehrte Deutschland zurück in die internationale Kinogemeinschaft. Der epochale Film gilt immer noch als eines der wichtigsten Werke des europäischen Kinos, dem es gelungen ist, den spießbürgerlichen Alltag innerhalb einer dem Wahnsinn verfallenden Gesellschaft ohne Schwarzweißmalerei zu demaskieren. Die Freie Stadt Danzig im Jahr 1927. Im Alter von drei Jahren erteilt Oskar Matzerath (David Bennent) mit einem Sprung von der Kellertreppe der Welt der Erwachsenen seine Absage. Er beschließt nicht mehr zu wachsen. Von nun an rebelliert er mit Hilfe seiner Blechtrommel hämmernd gegen die erdrückenden Werte des aufstrebenden Dritten Reiches. In der Gestalt eines ewigen Kindes erzeugt er Töne, die Glas zerspringen lassen. Mit dem Rhythmus seiner Trommel stört er die blind marschierenden Massen in ihrem Gleichschritt. Weblinks: Volker Schlöndorff-Biografie - www.kinoweb.de »Die Blechtrommel« Ein Zeitdokument
Die Blechtrommel Ein Zeitdokument - Ein Jahrhundertbuch - Ein Filmklassiker
von Georg Seeßlen »Die Blechtrommel« von Volker Schlöndorff
»Die Blechtrommel«
von Volker Schlöndorff

Montag, 31. März 2014

Volker Schlöndorff 75. Geburtstag

Volker Schlöndorff

Der deutsche Regisseur Volker Schlöndorff wurde am 31. März 1939 in Wiesbaden geboren. Schlöndorff ist einer der bekanntesten zeitgenössischen Regisseure und unbestritten einer der wichtigsten Regisseure der deutschen Filmszene, dessen Werk sich durch politische Brisanz, Anspruch, zeitlose Aktualität und eine unglaubliche Vielfalt auszeichnet.

Volker Schlöndorff begann seine Karriere als Assistent der französischen Regisseure Louis Malle, Jean-Pierre Melville und Alain Resnais. Seinen ersten Erfolg feierte er mit dem Film "Der junge Törless" (1966), für den er die "Filmbänder in Gold" in den Kategorien "Bester Film", "Beste Regie" und "Bestes Drehbuch" erhielt. Ihm wurden der "Filmkritiker-Preis" in Cannes und der "Deutsche Filmpreis" verliehen.
Bekannt wurde er durch die Filme "Die verlorene Ehre der Katharina Blum", den er zusammen mit Margarethe von Trotta 1975 drehte, "Die Blechtrommel" (1978), "Tod eines Handlungsreisenden" (1984) und "Homo Faber" (1990).

Volker Schlöndorff hat Filmgeschichte geschrieben: als erster Deutscher nach dem Krieg erhielt er für die Verfilmung der "Blechtrommel" einen "Oscar". Sein Film "Die Blechtrommel" (1979) erhielt die "Goldene Palme" in Cannes und einen "Oscar" in Hollywood.

Als französisch-deutsche Co-Produktion realisierte Schlöndorff 1983 in Paris "Eine Liebe von Swann" nach Marcel Prousts gleichnamigem Roman. 1984 dann entstand in New York eine Filmfassung von Arthur Millers »Tod eines Handlungsreisenden« zusammen mit Dustin Hoffmann.

Heute ist Schlöndorff als Leiter der Babelsberger Filmstudios an der Popularisierung des Deutschen Films beteiligt.

Weblink:

Volker Schlöndorff-Biografie - www.kinoweb.de
 
Volker Schlöndorff - Director's Edition
Volker Schlöndorff - Director's Edition

Freitag, 10. Januar 2014

»Seifenkistenrennen in Venice« mit Charlie Chaplin als Tramp-Figur



Die Komödie »Seifenkistenrennen in Venice« wurde am Nachmittag des 10. Januar 1914 innerhalb von 45 Minuten fertiggestellt. Als Schauplatz wurden Seifenkistenrennen in der Küstenstadt Venice am Rande der Metropole Los Angeles ausgewählt. »Seifenkistenrennen in Venice« ist der erste Film, in dem Charlie Chaplin in Maske und Kostüm seiner Tramp-Figur auftritt. Die Rolle seines Lebens: »Der kleine Tramp«, jener ungelenke Landstreicher mit zu großen Schuhen, ewig rutschender Hose und Melone, machte Chaplin weltberühmt. Lehrmann, Regisseur in vier seiner ersten fünf Filme, der auch bei »Mabel’s Strange Predicament« Regie geführt hatte, bezog mit einem Kamerateam und Chaplin als einzigen Darsteller seinen Standort am Rande der Rampe, an der die Seifenkisten starteten. Lehrman filmte zunächst das Renngeschehen, es musste aber zusätzlich einen komische Handlung her.


Auf Vorschlag Chaplins einigte man sich darauf, dass Chaplin in der Rolle des Tramps die Filmarbeiten stören und sich immer aufdringlicher in den Vordergrund drängeln sollte. Ohne ein vorgegebenes Drehbuch konnte Chaplin spontane Einfälle umsetzen, das nichts ahnende Publikum der Rennen reagierte dabei amüsiert auf die Aktionen des kleinen Tramps, der das Rennen störte. Bereits vier Wochen später, am 7. Februar 1914, wurde der historische Film »Seifenkistenrennen in Venice« mit Chaplin als Tramp erstmals aufgeführt. Der Film hatte eine Länge von 174 m und wurde zusammen mit dem Dokumentarfilm »Olives and their Oil« als Einakter gezeigt. Weblinks: Die Geschichte meines Lebens
Die Geschichte meines Lebens
von Charles Chaplin Chaplin: Eine Biographie
Chaplin: Eine Biographie
von Stephen Weissman

Montag, 5. März 2012

Pier Paolo Pasolini 90.Geburtstag

Pier Paolo Pasolini, der große Dichter der italienischen Nachkriegszeit, wäre am 5. März 2012 neunzig Jahre alt geworden. Pasolini wurde 1922 in Bologna geboren und am 1. November 1975 in Ostia bei Rom ermordet.

Pasolini war ein kompromissloser und wagemutiger künstlerischer Tausendsassa, bei dem Leben und Werk sich intensiv durchdrangen: Lyriker, Romancier, Essayist, Tagebuch- und Theaterstückschreiber und später vor allem Filmemacher.

Standen diese ebenso wie die Romane zunächst in einer neorealistischen Tradition („Accatone“, „Mamma Roma“), wandte er sich in seinen späteren parabelhaften Filmen („Das Evangelium nach Matthäus“, „Teorema“, „Die 120 Tage von Sodom“) archaischen, surrealen oder mythischen Welten zu.

Pasolinis erster veröffentlichter Gedichtband („Poesie a Casarsa“, 1942) ist im Dialekt des Friaul geschrieben. Es war die Sprache seiner geliebten Mutter, die er für sich, da er ihn nie als Muttersprache sprach, zur „Kunstsprache“ erhob.

Freitag, 15. Oktober 2010

1940 Uraufführung der Filmsatire »Der große Diktator«



»Der große Diktator« ist ein US-amerikanischer Spielfilm von Charles Chaplin und eine Satire auf Adolf Hitler und den deutschen Nationalsozialismus.

Die Uraufführung fand vor 70 Jahren am 15. Oktober 1940 statt. Diese komische Filmsatire war für Chaplin trotz Kriegsausbruches wirtschaftlich besonders erfolgreich.

Bereits 1938, als viele Amerikaner noch Sympathien für Hitler hegten, arbeitete der britische Wahlamerikaner Charlie Chaplin an dieser genialen Satire auf den deutschen Dikatator.

Als der Film nach Hitlers Angriff auf Polen ins Kino kam, erntete er in den USA - welche erst Ende 1941 in dne Krieg eintraten - zunächst viele Kritiken und Verrisse.



Chaplin, der wie Hitler im April 1889 geboren war und dessen Faible für Schnurrbärte teilte, legte die Story als Doppelgängermär an. Ein jüdischer Frisör flieht aus dem KZ.

Kurz darauf wird er mit dem verwechselt, der ihn dorthin gebracht hat: Adenoid Hynkel, größenwahnsinniger Herrscher von Tomanien. Der Diktator herrscht im Staat Tomanien und bereitet hinter dem Rücken des Herrschers von Bakteria namens Benzino Napoloni die Invasion des Nachbarlandes Osterlitsch vor. Sein eigentlicher Traum ist es, die Welt zu beherrschen.

Hervorragend und wirklich eindringlich ist auch die Abschlussrede im Film - die große versöhnliche Schlussrede des falschen Anton Hynkel.

Sonntag, 12. September 2010

Regisseur Claude Chabrol gestorben

Claude Chabrol

Einer der wichtigsten europäischen Filmemacher der letzten Jahrzehnte, der Franzose Claude Chabrol, ist tot. Der Mitbegründer der „Nouvelle Vague“ und Regisseur von Klassikern wie "Das Biest muss sterben" und "Der Schlachter" starb im Alter von 80 Jahren.

Er war einer der wichtigsten Regisseure der französischen Nouvelle Vague und bekannt für seine sozialkritischen Filme über die französische Bourgeoisie. Chabrol gilt als ein "Meister des Abgründigen". So wie viele der damals jungen französischen Filmemacher verehrte auch er Alfred Hitchcock. Von Alfred Hitchcock beeinflusst, stellte er in vielen seiner Filme das Abgründige und Doppelbödige auf eine ironische und distanzierte Weise dar. In seinen Filmen entlarvtr er die Zufriedenheit des Bürgertums als Schein.


Sein großes Vorbild nicht von ungefähr Alfred Hitchcock - war ein Meister in der Darstellung des Abgründigen. Sein Objekt war dabei stets das Bürgertum, die sogenannte bessere Gesellschaft, deren Engstirnigkeit und Falschheit er ebenso unterhaltsam wie gnadenlos aufdeckte. In seinen Filmen nahm Chabrol vor allem die französische Bourgeoisie kritisch unter die Lupe, jedoch mit viel Ironie und Distanz. In zahlreichen Filmen spiegelt sich dessen Einfluss des Abgründigen und Doppeldeutigen wider. Zu Chabrols bevorzugten Themen gehörten Obsession und Abhängigkeit, Bourgeoisie und Bigotterie.

„Verrücktheit ist unendlich faszinierender als Intelligenz, unendlich tiefgründiger. Intelligenz hat Grenzen, Verrücktheit nicht.“
Kein Regisseur - neben Alfred Hithcock - hat so tief in die Abgründer menschlcher Regungen, die oft ja von grausamer Schönheit sind, geschaut wie Claude Chabrol. Dahinter steht die Vergeblichkeit und die Lächerlichkeit jeglicher menschlicher Regung. Dies hatte der Meister--Regisseur aus dem bürgerlich-mondänen Paris klar erkannt.

Über das Alter machte sich Claude Chabrol, der erst diesen Juni seinen 80. Geburtstag gefeiert hatte, nur lustig. Und von steiler Karriere hielt der französische Regisseur auch nicht viel. „Triumphe sind der Tod eines Filmemachers. Ich hatte schöne kleine Erfolge“, zog der Altmeister anlässlich seines Geburtstags am 24. Juni Bilanz.

Claude Chabrol wurde von 85 Jahren am 24. Juni 1930 in Paris; geboren.


Weblinks:

Ein Nachruf auf Claude Chabrol - DW - www.dw.de

Meister des Abgründigen - ORF-Nachruf - http://orf.at/stories

Ein Interview mit Chabrol auf den Seiten der Wochenzeitung "Die Zeit" vom 17.7.2003 - www.zeit.de

Mittwoch, 20. Januar 2010

Federico Fellini 90. Geburtstag

Federico Fellini

Federico Fellini wurde am 20. Januar 1920 als Sohn eines Handelsvertreters in Rimini geboren. Federico Fellini war ein bedeutender italienischer Filmregisseur des 20. Jahrhunderts.

Federico Fellini gilt als eine Ikone des italienischen Films. Als junger Mann, gleich nach dem Abitur, ging er nach Rom und arbeitete als Comiczeichner und Karikaturist.

Nach dem Krieg begannen in Europa einige Regisseure einen eigenen, unverwechselbaren Stil zu prägen. Zu ihnen gehörte auch Federico Fellini aus Italien.

1953 bis 54 drehte der junge Regisseur den Film »La Strada - Das Lied der Straße«. Dieser Film ist eine Art poetisches Märchen über ein Mädchen, das von ihrer Familie an einen Jahrmarktsartisten verkauft wird.

Fellini schrieb 1958 ein Drehbuch über einen Klatschreporter, mit dessen Verfilmung er 1959 begann. Mit seinem Film »La dolce Vita« gelang Fellini 1959 ein Welterfolg. Dieser Film war zugleich die Verkörperung des italienischen Lebensgefühls der Nachkriegszeit.

Fellini verglich sich als Regisseur gerne als Zirkusdirektor in der Manege. Zu seinen bekanntesten Filmen gehören »La Strada« (1953-54), »Die Nächte der Cabiria« (1956), »La dolce vita« (1959), »Boccaccio 70« (1961), »Achteinhalb« (1963).

Als Fellini 1985 während der Fertigstellung des Filmes aus dem Krankenhaus entlassen wurde, erhielt der Regisseur den »Goldenen Löwen« in Venedig für Lebenswerk.
1990 drehte Fellini seinen letzten Film »Die Stimme des Mondes«. Sein fünfundzwanzigster und letzter Film

»Die Stimme des Mondes«, den er im Alter von 70 Jahren inszenierte, handelt von dem Mondsüchtigen Salvini, der Nachts umher streicht, um geheimnisvollen Stimmen zu lauschen.

1993 erhielt er den Ehren-Oscar für sein 25 Filme umfassendes Lebenswerk. Federico Fellini starb 31. Oktober 1993 in Rom.

Mittwoch, 25. Juli 2007

Zum Tod von George Tabori

George Tabori

George Tabori ist am 23. Juli 2007 im Alter von 93 Jahren in Berlin gestorben. Tabori war ein Schriftsteller, Drehbuchautor, Übersetzer, Dramatiker und Theaterregisseur des 20. Jahrhunderts ungarischer Herkunft. Mit George Tabori ist ein ebenso experimenteller wie weiser Theatermann gestorben, dessen Welt stets das Theater war. Der Weltbürger Tabori, der nirgends eine Heimat fand, galt als weise bis naseweis, menschenfreundlich, weltlebensklug.

Geboren wurde George Tabori am 24. Mai 1914 als György Tábori in Budapest. Er war schon Lebzeiten eine Legende. Als Schauspieler, Dramatiker und Theaterregisseur jüdischer Herkunft hat er das Theater des 20. Jahrhunderts in entscheidendem Maße geprägt. Den Begriff „Regisseur“ lehnte er für sich als zu autoritär ab und bezeichnete sich stattdessen ihm gemäß als „Spielmacher“.

Das Wesen von George Tabori ist es, daß er mit seiner augenzwinkernden Melancholie, die fernab von Moralismus oder dem Pochen auf historischer Wahrheit das Menschsein selbst nach all dem Grauen des 20. Jahrhunderts mit einem tiefen Seufzer belächelt.

In seinen Theaterstücken setzte er dem Grauen von Rassismus und Massenmord schwarzen Humor und absurde Komik und jüdischen Witz entgegen. In bewegenden Theaterstücken wie »Mein Kampf«, »Weißmann und Rotgesciht« oder »Die Goldberg-Variationen« ist Tabori dem Grauen des Lebens und der deutschen Geschichte mit der Magie des Theaters und der Güte seines Lebens beigekommen.

George Tabori war ein Jude auf Wanderschaft, ein Wanderer zwischen den Welten und zeit seines Lebens ein heimatloser Theatermann. George Tabori emigrierte als Zwanzigjähriger nach London, wo er als Schriftsteller debütierte. In den USA arbeitete er als Drehbuchautor unter anderem für Alfred Hitchcock und mit Bertolt Brecht zusammen.

1971 kehrte er nach Mitteleuropa zurück, wo er Inszenierungen an zahlreichen renommierten Bühnen aufführte. Ab 1986 in Wien erreichte er mit der »Der Kreis« am Burgtheater und seit 1999 in Berlin beim »Berliner Ensemble« den Höhepunkt seiner Theaterkunst. Viele Theaterfreunde schätzten den in seinen letzten Jahren „dienstältesten Theatermacher der Welt“ als den inoffiziellen „Theaterkönig“.

Mit Claus Peymann ging der 85-jährige Tabori nach Berlin und inszenierte im Jahr 2000 zum Beginn der Peymann-Intendanz an der berühmten, umfangreich sanierten Brecht-Bühne Berliner Ensemble die Uraufführung seines Stücks »Die Brecht-Akte« über zwei FBI-Mitarbeiter, die Brecht ausspionieren.

George Tabori war ein stets Wanderer zwischen den Welten und ein Wanderer zwischen Schmerz und Scherz. Fremd war er Zeit seines wechselvollen und von grauenhafter Lebenserfahrung geprägten Lebens überall, seine angestammte Heimat war das Theater. "Ich bin kein Regisseur, ich bin ein Spielmann", schrieb Tabori trotzig. Ich bin grundsätzlich ein Fremdling. Erst hat mich das gestört, aber alle Theatermacher, die ich liebe, waren Fremde. Meine Heimat ist ein Bett und eine Bühne."

"'Mensch' ist mein liebstes Wort in der deutschen Sprache", hat George Tabori einmal gesagt. Die deutschen Verbrechen gegen die Menschheit überlebte der vor 100 Jahren geborene Autor, Regisseur und Schauspieler in Großbritannien. Seit den späten Sechzigern brachte er den Holocaust auf seine ganz eigene Art ins deutschsprachige Theater: brutal komisch, politisch völlig unkorrekt und mit „jüdischer Witz“ nur notdürftig umschrieben.