Mittwoch, 31. Juli 2013

Immer wieder Krach am Theater

Rolf Hochhuth


Kein Sommer in Berlin ohne Streit zwischen Rolf Hochhuth und Claus Peymann. Ersterer ist Dramatiker und Vermieter einer traditionsreichen Spielstätte, letzterer an dieser Intendant und Mieter.

Das hübsche Theatergebäude am Schiffbauerdamm, Berlin, gehört der Ilse-Holzapfel-Stiftung, gegründet von dem Dramatiker Rolf Hochhuth, benannt nach dessen Mutter. Für 214.000 Euro jährlich ist es seit 1998 an den Berliner Senat vermietet. Untermieter im Haus ist das Berliner Ensemble (BE), seit 1999 geleitet vom Intendanten Claus Peymann.

Ende Juli hat Rolf Hochhuth seine Entschlossenheit bekräftigt, "die sofortige Räumung des BE per einstweiliger Verfügung zu veranlassen". Rolf Hochhuth steht das Recht zu, im Theater am Schiffbauerdamm während der Spielzeitpause eigene Stücke aufführen zu lassen. Er muss dies nur rechtzeitig anmelden.

Weblink:

Auf den Knien eines Herzens - www.sueddeutsche.de/kultur

Dienstag, 30. Juli 2013

Henry Moore vor 115 Jahren geboren

Henry Moore

Henry Moore wurde am 30. Juli 1898 in Castleford, Yorkshire geboren. Henry Moore war ein bedeutender englischer Bildhauer und Zeichner. Er gilt als der wohl einflussreichsten britischen Bildhauer des zwanzigsten Jahrhunderts. Seine Werke zählen zu den Meisterleistungen der »New British Sculpture«.

Der Bildhauer wurde bekannt für seine großen, abstrakten Skulpturen, die weltweit ausgestellt wurden. Die Arbeiten sind meist Abstraktionen des menschlichen Körpers, typischerweise als „Mutter und Kind“ oder als „ruhende Figur“. Von einer kurzen Periode in den 1950er Jahren abgesehen, in der Moore Familiengruppen schuf, stellte Moore überwiegend Frauenfiguren dar.


Henry Moore wurde durch dessen in der Regel monumental und dabei stets klug stilisierte, gesichtslose Menschenbilder in den fünfziger und sechziger Jahren in Europa und den USA zum Inbegriff moderner Skulptur. Dank Moores Einfluss entwickelte sich nach 1945 in Großbritannien eine bis dahin nicht gekannte und immer noch anhaltende Blüte der Bildhauerei.

Der britische Künstler beendete sein Leben äußerst erfolgreich und führte Aufträge für große öffentliche Skulpturen in Ländern auf der ganzen Welt aus. Henry Moore starb am 31. August 1986 in Much Hadham, Hertfordshire.

Weblinks:
Henry Moore
Henry Moore
von Chris Stephens
Henry Moore: 1898-1986 (Basic Art)
Henry Moore: 1898-1986 (Basic Art)
von Jeremy Lewinson

Sonntag, 28. Juli 2013

Bayreuther Festspiele im Zeichen des 200. Geburtstags von Richard Wagner

Wagner-Festspielhaus Bayreuth 1995

Die Bayreuther Festspiele oder Richard-Wagner-Festspiele sind ein Musiktheaterfestival, das den zehn letzten Opern Richard Wagners (1813–1883) gewidmet ist. Als erster Komponist gründete er Festspiele in dem von ihm geplanten Bayreuther Festspielhaus.

Das Festival findet seit 1876 mit Unterbrechungen, seit 1951 alljährlich statt, im eigens dafür vom Komponisten gemeinsam mit dem Architekten Otto Brückwald (1841–1917) geschaffenen Festspielhaus auf dem Grünen Hügel in Bayreuth. Die Festspiele dauern in der Regel vom 25. Juli bis 28. August.

Bayreuth ist das Sehnsuchtsziel aller Wagner-Fans. Alle Kameras richten sich auf das Defilee am Grünen Hügel, wenn die Festspiele eröffnet werden und sich renommierte Sänger und Künstler ebenso wie die internationale Prominenz - die Kanzlerin ist Stammgast - versammeln. Bayreuth ist wegen der Festspiele untrennbar mit dem Namen Richard Wagner verbunden. Dabei lebte der große Musikdramatiker nur die letzten zwölf Jahre seines bewegten Lebens in der Stadt am Main.

Richard Wagner wünschte sich ein Theater an dem er als Komponist, Textdichter, Dramaturg und Intendant seine Vorstellungen vom Gesamtkunstwerk verwirklichen konnte. Dieses sollte sich abseits der Metropolen, – ohne Ablenkung und ohne die Kompromisse eines Repertoirebetriebs – voll und ganz der Darbietung seiner Werke widmen können. 1871 entschied er sich für Bayreuth als Standort. Seit 1876 wird Wagners Werk hier ganz exklusiv geboten.


In diesem Jahr 2013 wird zum 200. Mal der Geburtstag des Komponisten gefeiert, dessen Werk und Leben seit über 150 Jahren eine ungebrochene Faszination auf Kultur, Gesellschaft und sogar Politik ausüben.


Am 22. Mai 2013 jährte sich der Geburtstag des Komponisten und Gründers der Bayreuther Festspiele zum 200. Mal: Richard Wagner. Am 25. Juli wurde nun das Jubiläumsfestival in jenem Festspielhaus eröffnet, das der Komponist speziell für seine Musikdramen konzipierte.

Promis und Wagnerianer pilgerten am 25. Juli zur Eröffnung der Wagnerfestspiele in die fränkische Kleinstadt Bayreuth. Einen Tag später erregte die neue "Ring"-Inszenierung von Regisseur Frank Castorf Aufsehen. Die aktuelle Inszenierung des "Ring" ist die zwölfte in der traditionsreichen Geschichte der Bayreuther Festspiele.

Weblinks:

Bayreuther Festspiele - Wikipedia.org

Bayreuther Festspiele 2013 - www.dw.de

Literatur:

Richard Wagner Biographie
Richard Wagner: Biographie
von Walter Hansen

Freitag, 26. Juli 2013

George Grosz vor 120 Jahren geboren


Der deutsche Maler und Grafiker George Grosz - eigentlich Georg Ehrenfried Groß - wurde am 26. Juli 1893 in Berlin geboren.

Nach künstlerischer Auseinandersetzung mit dem Expressionismus und dem Futurismus entwickelte Grosz einen eigenen grafischen Stil, der mit satirischer Schärfe den deutschen Kapitalismus und Militarismus während des Ersten Weltkrieges entlarvte.

Grosz malte im Stil der »Neuen Sachlichkeit« gegen Krieg und Militarismus an. Seine sozial- und gesellschaftskritischen Gemälde und Zeichnungen, die überwiegend in den 1920er-Jahren entstanden sind, zeichnen sich durch zum Teil äußerst drastische und provokative Darstellungen und häufig durch politische Aussagen aus.

Wegen seiner radikalen und entlarvenden Zeichnungen wurde Grosz der "Gotteslästerung" angeklagt, 1931 jedoch frei gesprochen.

Von 1932 bis 1959 lehrte Grosz an der Kunstschule in New York und wurde 1954 Mitglied des amerikanischen Instituts für Kunst und Wissenschaften.

Grosz entwarf Bühnenbilder für Max Reinhardt in Berlin. Seit Ende der 1930er Jahre konzentrierte sich Grosz auf die Malerei und schuf unter anderem apokalyptische Visionen des Zweiten Weltkrieges.

Der Maler, Grafiker und Karikaturist George Grosz starb am 6. Juli 1959 in Berlin.

J.J. Cale gestorben

J.J. Cale

Der amerikanische Musiker und Komponist J.J. Cale ist am 26. Juli 2013 in San Diego, Kalifornien im Alter von 74 Jahren an den Folgen eines Herzinfarktes gestorben.


J.J. Cale zählt zu den Begründern des Tulsa-Sounds - stilistisch zwischen Rockabilly, Blues, Jazz und Country einzuordnen. Er gilt als Virtuose und spielte oftmals alle Instrumente seiner Aufnahmen selbst.

Der Sänger und Songschreiber veröffentlichte fast zwei Dutzend Alben. Oft spielte er alle Instrumente für seine Aufnahmen selbst ein und übernahm außerdem das Singen, Aufnehmen und Mischen.

Sein 2006 erschienenes gemeinsames Blues-Album mit Eric Clapton, »The Road To Escondido«, wurde mit einer Grammy-Trophäe ausgezeichnet. Cale hielt sich jedoch musikalisch meist im Hintergrund und vermied das Rampenlicht.

Cale hat Kollegen wie Eric Clapton und die Dire Straits mit seinem Sound beeinflusst. Cover-Versionen seiner Songs »After Midnight« und »Cocaine« machten Clapton Anfang der siebziger Jahre mit zum großen Star.

J.J. Cale wurde am 5. Dezember 1938 in Oklahoma City, Oklahoma, als John Weldon Cale geboren.

Mittwoch, 24. Juli 2013

Erstbesteigung der Eiger-Nordwand vor 75 Jahren

Eiger-Nordwand
Der Eiger ist ein »Gigant der Berge« und galt bis in die 1930er Jahre als der »Berg der Süchtigen«. Die Nordwand des Eiger galt als unbezwingbar. Am 24. Juli 1938 - vor genau 75 Jahren - wurde die Eiger-Nordwand zum ersten Mal erfolgreich bestiegen. Bis dahin kannte der mörderische Berg, der den Beinamen "Mordwand" trug, nur bergsteigerische Dramen. Die legendäre, fast 2.000 Meter abfallende Eiger-Nordwand in den Berner Alpen hat bislang über 50 Bergsteiger das Leben gekostet. Die Erstbesteigung vor 75 Jahren gilt vielen Alpinisten als Heldentat.
Die Eigernordwand-Durchsteigung war zu der damaligen Zeit die größte alpinistische Herausforderung. Der Ehrgeiz der Bergsteiger war herausgefordert, zumals Bergsteigen damals noch als olympische Disziplin galt. Aber die »Todeswand« hatte bereits einige Tragödien erlebt und einen Tribut von neun Menschenleben gefordert.
Deutsche und österreichische Bergsteiger-Pioniere versuchten sich in dne 1930er Jahren an dem Eiger und bekamen dabei eine olympische Gänsehaut. Die vorwiegend deutsch-österreichischen Erstdurchsteigungsversuche zur Zeit des Nationalsozialismus wurden wegen ihrer politischen Ausrichtung und ihres relativ neuen, in den Westalpen noch nicht etablierten, Kletterstils stark kritisiert.

Eiger-Nordwand-Besteigung

Nachdem bereits 1935 eine Zweier-Seilschaft bei einem der ersten Durchsteigungsversuche tödlich verunglückt war, spielte sich 1936 das bekannteste Drama ab, als alle Bergsteiger der Vierer-Seilschaft um Toni Kurz und Andreas Hinterstoisser im Ringen um olympisches Gold im Berg starben.

1938 gelang einer deutsch-österreichischen Vierer-Seilschaft mit Anderl Heckmair, Heinrich Harrer, Ludwig Vörg und Fritz Kasparek die Erstbegehung auf der klassischen »Heckmair-Route« die Erstdurchsteigung. Der »Berg der Süchtigen« war besiegt und der unbesteigbare Berg war bestiegen.

Eiger-Nordwand

Die bekannteste und heute übliche Route durch die Eiger-Nordwand ist der Weg der Erstbegeher, die »Heckmair-Route«. Den Bergsteiger erwarten auf dieser Route zwei bis drei Tage Kletterei, die Länge der Tour kommt durch die vielen Quergänge zustande; aus der Wandhöhe von 1650 Metern wird eine Kletterstrecke von vier Kilometern. Insgesamt befinden sich an der Route 17 markante, benannte Stellen.

Nach der Durchsteigung der Nordwand dauerte es 28 Jahre, bis 1966 eine neue Route in der Wand eröffnet wurde. Das internationale Team benannte diese neue Route (Schwierigkeit AS+) nach ihrem tödlich abgestürzten Kameraden John-Harlin-Direttissima. Später sind immer wieder noch abenteuerlichere Routen in der Wand durchstiegen worden.

Am 25. März 1966 wurde die Eiger-Nordwand erstmals in einer Direktroute bestiegen. Benötigten die Erstbegeher im Jahr 1938 drei Tage für diese Route, so liegt die Rekordzeit seit 2011 bei zwei Stunden und 28 Minuten. Alleinbegeher erreichen kürzere Durchstiegszeiten, da sie keine Zeit für die Partnersicherung aufwenden müssen.

Weblinks:

Die Bezwinger der "Mordwand" - Erstbesteigung der Eiger-Nordwand vor 75 Jahren - www.tagesschau.de/ausland

Eiger-Literatur:

Eiger - Triumphe und Tragödien 1932 - 1938
Eiger - Triumphe und Tragödien 1932 - 1938
von Rainer Rettner

Die Weiße Spinne. Das große Buch vom Eiger
Die Weiße Spinne. Das große Buch vom Eiger
von Heinrich Harrer

Das große Eiger-Lexikon: Die Eiger-Nordwand von A-Z, mit über 600 Stichworten
Das große Eiger-Lexikon: Die Eiger-Nordwand von A-Z, mit über 600 Stichworten

von Uli Auffermann

Samstag, 20. Juli 2013

Cormac McCarthy zum 80. Geburtstag

Cormac McCarthy
Cormac McCarthy wurde am 20. Juli 1933 in Providence, Rhode Island geboren und wuchs in Knoxville/Tennessee, auf. Der amerikanische Romanautor, der zurückgezogen mit seiner dritten Frau in New Mexico lebt, wird 80 Jahre alt.

McCarthy gilt als einer der furiosesten Schriftsteller der Gegenwart. Keiner schreibt so hinreißend über die schrecklichsten Taten. Er hat sich der großen Grausamkeiten dieser Welt angenommen, der Gewalt und des Elends, aber dabei vergessen, auch Trost zu spenden. Seine Romane sind großartig in ihrer Sprachkraft und ihrem Bilderreichtum, grandios in ihren Landschaftsbeschrei-bungen, aber verstörend in der Darstellung nackter Gewalt und Kriminalität. Er verwandelt die in unserer Phantasie so bunte Welt des Wilden Westens in ein Meer aus Blut und Knochen.

Cormac McCarthy musste fast sechzig Jahre alt werden und dreißig Jahre lang Bücher schreiben, um zumindest in seiner Heimat, den USA, von einem größeren Publikum wahrgenommen zu werden. McCarthy wurde im Jahre 1992 auch dem Massenpublikum bekannt, als sein Roman »All the Pretty Horses« (deutsch: »All die schönen Pferde«) den „National Book Award“ gewann. Kurz darauf folgten die beiden anderen Romane einer Trilogie, »Grenzgänger« und »Land der Freien«. Handlungsort dieser drei Romane ist der Westen der USA.

McCarthys Werk zeichnet sich durch Naturalismus aus, er schaut besonders auf die Ränder der Gesellschaft. Er gilt nicht nur neben Philip Roth, Thomas Pynchon und Don DeLillo als einer der ganz Großen der amerikanischen Literatur, sondern ist Jahr für Jahr auch einer der Favoriten für den Literaturnobelpreis.

Er war in den 1950er Jahren bei der Air Force und schrieb schon während des Studiums erste Geschichten. McCarthy's erster Roman, »The Orchard Keeper«, kam im Jahre 1965 heraus. »Verlorene« ist wohl das bekannteste der früheren Werken Cormack McCarthys.

Border-Trilogie: All die schönen Pferde. Grenzgänger. Land der Freien.
Mit seiner Borderline-Trilogie »All die schönen Pferde« (1992), »Grenzgänger« (1994) und »Land der Freien« (1998) schrieb Cormac McCarthy einen grandiosen Abgesang auf den Mythos des alten Westens. In seinem 2006 in den USA und ein Jahr später auf Deutsch erschienenen Weltuntergangsroman »Die Straße« ist das ganze Land der Freien und Tapferen eine verstrahlte Wüstenei.

Er schrieb seine Romane als Western und gilt als der Neuerfinder des Western-Genres. Es sind Abenteuergeschichten, die in einer sterbenden, archaischen Welt spielen: ein Leben im Sattel, die Weite der Prärie. Sein typischer Erzählstil: detaillierte Beschreibungen von scheinbar unwichtigen Details, mit sehr knapper und distanzierter Sprache.

Es gibt eine Reihe von Verfilmungen seiner Romane. Die Verfilmungen seiner Romane machten ihn populär. »Kein Land für alte Männer« wurde im Jahr 2007 von den Coen-Brüdern fürs Kino verfilmt.

Zu seinen bekanntesten Werken gehören »Die Abendröte im Westen«, »All die schönen Pferde«, »Grenzgänger«, »Land der Freien«, »Die Straße«, »Kein Land für alte Männer«.

Für seinen Roman »Die Straße« wurde der Autor 2007 mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet. Außerdem ist er Preisträger des National Book Award und des Faulkner Award.