Donnerstag, 27. April 2017

Angriff auf Guernica vor 80 Jahren

Trümmer zerstörter Häuser nach dem Angriff auf die nordspanische Stadt Guernica

Es gilt als erstes Kriegsverbrechen der Nazis und inspirierte Picasso zu seinem weltberühmten Gemälde "Guernica", die Stadt in Spanien, wurde am 26. April 1937 durch einen Luftangriff schwer zerbombt. Die "Legion Condor" war die Luftwaffen-Einheit, mit der sich Hitler in den Spanischen Bürgerkrieg einschaltete - und die Guernica vor 80 Jahren dem Erdboden gleichgemacht hat.

Die kleine Stadt in Nordspanien geriet ins Visier der Putschisten unter Franco, weil die Einnahme der Hauptstadt Madrid gescheitert war. Und das, obwohl der spätere Sieger Franco mit Deutschland und Italien mächtige Verbündete hatte und die bedrängten Republikaner vergeblich auf die Hilfe Englands und Frankreichs hofften.

Ziel des deutschen Angriffs auf Guernica war die Zerstörung einer 25 Meter langen und 10 Meter breiten Steinbrücke über den Fluss Oca, die das Zentrum mit dem östlichen Stadtteil Rentería verband. Dadurch sollte die Infrastruktur zerstört und den Truppen Francos ein leichteres Erobern der Stadt ermöglicht werden.

Am Morgen des 26. April 1937, einem Montag, meldete die Besatzung einer Dornier Do 17 der Versuchsbomberstaffel 88 (VB/88) fälschlicherweise größere Truppenansammlungen am Rande Guernicas. In Wirklichkeit handelte es sich um Zivilisten auf dem Weg zum Markt.

Der Stabschef der Legion Condor, Wolfram von Richthofen, sah hierin eine taktische Gelegenheit, die vermeintlichen „Reserven“ des Gegners – man vermutete hier 23 baskische Bataillone – zu isolieren und zu vernichten, und erhielt die Angriffsfreigabe von Oberst Vigón, dem Stabschef von Emilio Mola.

Guernica wurde zum Symbol. Hier hatte die Armee der Putschisten den Terror gegen die Bevölkerung zum Prinzip erhoben, der Angriff der deutschen "Legion Condor" war in der europäischen Geschichte der erste massive Bombenangriff auf die wehrlose Zivilbevölkerung einer ganzen Stadt.

Guernica von Picasso

Das Grauen festgehalten hat der spanische Maler Pablo Picasso in seinem weltberühmten Antikriegsgemälde "Guernica", das unmittelbar danach entstand. Picassos weltberühmtes Gemälde "Guernica" entstand 1937 als Reaktion auf die Zerstörung der spanischen Stadt Guernica (baskisch Gernika) durch den Luftangriff der deutschen "Legion Condor" und der italienischen "Corpo Truppe Volontarie". Das Gemälde befindet sich zusammen mit einer umfangreichen Sammlung von Skizzen im Museo Reina Sofía in Madrid.


"Guernica", 1937, Öl auf Leinwand, 349,3 x 776,6 cm.

Weblinks:

Guernica-Angriff vor 80 Jahren: "Wir waren nur Ameisen"

Als »Guernica« heimkehrte: Picassos wütende Anklage gegen den - www.art-magazin.de


Blog-Artikel:

»Guernica« von Pablo Picasso - museums-welt.blogspot.com

Donnerstag, 20. April 2017

Bernsteinwochen auf der Insel Usedom

Bernsteinwochen auf der Insel Usedom

Jedes Jahr nach Ostern feiern die Bernsteinbäder auf Usedom das Gold des Meeres. In Zempin, Koserow, Loddin und Ückeritz dreht sich eine Woche lang alles um das Gold der Ostsee, den Bernstein. Eröffnet wird die Bernsteinwoche mit dem großen Osterfeuer am Ostersonntag durch die Bernsteinprinzessin.

Gäste und Liebhaber des fossilen Gesteins erwartet während der Bernsteinwoche ein buntes Programm mit Filmvorführungen, Vorträgen, Ausstellungen und Schmuckmessen. In speziellen Kursen können Sie das Bernsteinschleifen erlernen, beim Bernsteinsuchen am Strand Ihr Glück versuchen und den Geschichten rund um den schönen Stein und die Seebäder auf Usedom lauschen.

Die Bernsteinwoche bietet darüber hinaus auch viel Spaß für Familien. Ob bei Puppenspielen oder Drachensteigen, auf Wanderungen oder beim traditionellen Fischessen, immer dreht es sich ein bisschen um den Bernstein.

Höhepunkt und Abschluss der Bernsteinwoche ist in jedem zweiten Jahr der große Bernsteinball. Hier wird die Bernsteinprinzessin verabschiedet und eine neue gekürt, die das Gold des Meeres und die schönen Bernsteinbäder zwei Jahre lang über die Grenzen hinweg vertritt.

Weblink:

Bernsteinwochen auf der Insel Usedom - www.usedom.de


Samstag, 15. April 2017

Nationalmuseum in Prag vor 200 Jahren gegründet

Das Nationalmuseum im Jahre 1900

Das Nationalmuseum (tschechisch »Národní muzeum«) in Prag ist das führende Museum in Tschechien zur Kultur- und Naturgeschichte. Es verfügt über zahlreiche Sammlungen, Ausstellungsgebäude und auch historisch bedeutsame Bauten und trug in seiner Historie bereits zahlreiche Namen.

Das Museum liegt am oberen Ende des Wenzelsplatzes, dem früheren Rossmarkt und wurde 1818 als »Vaterländisches Museum in Böhmen« gegründet. Seit 1848 trug es den Namen »Böhmisches Museum« , in den Jahren 1854 bis 1919 das »Museum des Königreiches Böhmen« . Vor dem Neubau wurde der Sitz eine zeitlang in das Sternberger Palais (1821–1846) und das Nostitz-Palais verlegt.


Im Museum hat alles mit Sammlungen böhmischer Aristokraten angefangen. Einige der patriotisch gesinnten Adeligen, unter Führung des Gelehrten Paläontologen Graf Kaspar Maria von Sternberg, unterschrieben am 15. April 1818 einen Aufruf zur Gründung eines Museums, dessen Bau 1820 von der Wiener Regierung befürwortet wurde.

Die neu entstandene Gesellschaft des nationalen Museums in Böhmen, als Eigentümerin und Verwalterin der Sammlungen, organisierte auch die gesamte Abwicklung aller Aufgaben. Erster Vorsitzender wurde Graf Sternberg. Eigentümerin blieb die Gesellschaft bis 1934, danach wurden die Verwaltung und das Eigentum verstaatlicht.



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Mittwoch, 12. April 2017

500 Jahre Reformation: Große Cranach-Ausstellung in Düsseldorf

Cranach

Der Lucas Cranach der Ältere war einer der bekanntesten Künstler der Renaissance. Was nur wenige wissen: der vielfältige Renaissance-Künstler war auch der Illustrator, Verleger und letztlich Verbreiter der Luther-Schriften. Cranach stellte seine künstlerischen Fertigkeiten auch in den Dienst der Reformation.

Anlass für eine umfassende Werkschau im Museum Kunstpalast Düsseldorf - einer der Höhepunkte im Reformationsjahr 2017. Die umfassedne Cranach-Werkschau zeigt den Macher hinter Luther in seiner Gesamtheit. Das Museum Kunstpalast in Düsseldorf nimmt dabei im Reformationsjahr Cranach in seiner Gesamtheit in den Blick.

Rund 200 teilweise noch nie öffentlich gezeigte Werke trug das Museum für die opulente Werkschau „Cranach. Meister - Marke - Moderne” im In- und Ausland zusammen. In die Ausstellung fließen neue wissenschaftliche Erkenntnisse des am Kunstpalast angesiedelten Cranach Digital Archive ein. Rund 1.600 Werke haben die Forscher unter der Leitung von Professor Gunnar Heydenreich untersucht und die Ergebnisse digitalisiert.


In der Werkschau „Cranach. Meister - Marke - Moderne”  sind wegweisende Luther-Porträts Cranachs, die Cranach in Masse als Drucke europaweit vertrieb zu sehen.

Cranach beherrschte die altkirchliche Marienbild-Tradition ebenso wie er auch völlig neue Reformationsbilder eines milden Jesus Christus malte, der propere Babys segnet und die Ehebrecherin rettet. Die Düsseldorfer Ausstellung geht aber weit über die Reformation hinaus - schließlich legte sich auch Cranach nicht auf Luther fest, sondern malte auch dessen Widersacher und folgte dem Geschmack des Publikums.

Und das Publikum der Zeit wollte gern Nacktheit sehen. In Italien war die Aktmalerei längst etabliert. „Cranach hat den ersten lebensgroßen Akt nördlich der Alpen geschaffen”, sagt Kunstpalast-Direktor Beat Wismer. Cranachs „Venus und Cupido” aus der Eremitage in St. Petersburg ist einer der Höhepunkte der prächtigen Werkschau.

Die Werkschau „Cranach. Meister - Marke - Moderne” dauert vom 8. April bis 30. Juli.

Weblinks:

Der PR-Manager von Luther: Große Cranach-Schau in Düsseldorf - www.aachener-zeitung.de

Cranach-Werkschau: Der Macher hinter Luther

Samstag, 8. April 2017

documenta 14 in Athen eröffnet

Jute Aktion

Die documenta 14 in Athen ist eröffnet. Bundespräsident Steinmeier hat die documenta 14 eröffnet. Krise und Kunst treffen dabei an vielen Orten in der Stadt aufeinander.

In mehr als 40 verschiedenen öffentlichen Institutionen, Plätzen, Kinos, Universitätsstandorten und Bibliotheken werden über 160 internationale KünstlerInnen ihre für die documenta 14 konzipierten Arbeiten vorstellen.

Die documenta ist die wichtigste Kunstschau der Welt. Sie findet nur alle fünf Jahre statt. 2017 ist sie erstmals in zwei Städten zu sehen: wie immer in Kassel und diesmal in der griechischen Hauptstadt Athen.

Dieser Schau genügt es nicht, die Krise der Demokratien unter der Diktatur der Finanzindustrie auszurufen. Sie kündet auch – und damit ist sie zumindest interessanter als die sich naiv affirmativ auf bestehende Konzepte von Werk und Künstler zurückziehende Venedig-Biennale – von einem tiefsitzenden Unbehagen an der Kunst.


Zum ersten Mal in der Geschichte der documenta wird die Weltkunstausstellung mit Athen einen zweiten festen, großen Standort neben Kassel haben. Zum ersten Mal startet die weltgrößte Kunstausstellung mit einem Ableger-

Die documenta 2017 zerfällt in zwei künstlerisch selbständige Projekte, Kassel bleibt aber Hauptausstellungsort. Beide Ausstellungen sollen als autonome Projekte stehen, die sich aber inhaltlich beeinflussen sollen. Der Arbeitstitel der Schau lautet "Von Athen lernen".

Die documenta 14 findet dieses Jahr unter dem dualen Konzept von Adam Szymczyk statt, diese an zwei Standorten zu veranstalten. Die Kunstschau bietet somit eine gute Gelegenheit, die Gegensätze in Europa darzustellen und den Zuschauer zum Nachdenken über Europa anzuregen. Das duale Konzept wurde in den Kritiken zunächst sehr kritisch, später aber auch recht positiv gesehen.


Der Arbeitstitel für die documenta 14 lautet "Von Athen lernen". Szymczyk begründete seine Entscheidung damit, dass Zeit für einen Blickwechsel und eine völlige Transformation der documenta durch einen Ortswechsel sei. Von Athen lernen bedeutet, die Demokratie und Kultur als Waffe für eine bessere Welt von morgen einzusetzen.

Mehr als 160 Künstler werden bei der documenta ihre Arbeiten zeigen und dabei Themen wie
Die ausstellenden Künstler sollen sowohl in Kassel als auch in Athen tätig sein. Für etliche griechische Künstler wird der documenta-Traum wahr. Die documenta vertritt ein interaktives Konzept und der Besucher wird zum aktiven Mimachen aufgefordert.

Die documenta 14 findet in Athen als weiterem künstlerisch und konzeptuell gleichberechtigtem Standort vom 8. April bis zum 16. Juli 2017 statt. In Kassel wird die documenta im Juni 2017 eröffnet.

Weblinks:

documenta 14 in Athen

documenta 14 auch in Athen statt - DW - www.dw.de


Blog-Artikel:

documenta 14 findet in Athen und Kassel statt

documenta wird international ausgerichtet


Literatur:

documenta. Mythos und Wirklichkeit
documenta. Mythos und Wirklichkeit
von Harald Kimpel

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Montag, 3. April 2017

Bob Dylan holt Nobelpreis mit einiger Verspätung ab

Bob Dylan

Mitte Oktober wurde Bob Dylan der Literaturnobelpreis für sein poetisches Werk verliehen. Es schien so, als bedeute dem kauzigen 75-Jährige Liedermacher Bob Dylan sein Literaturnobelpreis nicht viel. Zunächst reagierte er gar nicht, dann sagte er die öffentliche Verleihung im Dezember ab. Nun hat es doch geklappt, wenn auch unter Ausschluss der Öffentlichkeit im stillen Kämmerlein.

Zwölf Mitglieder der Schwedischen Akademie haben sich mit Dylan zu einer privaten Zeremonie in Stockholm getroffen. Dort hat er seine goldene Medaille und die Urkunde bekommen. Man hat ein wenig Zeit miteinander verbracht und es gab Champagner. Ganz ohne Öffentlichkeit, also so, wie Dylan es sich gewünscht hat.


Ein wirklicher Sänger ist Bob Dylan ja nicht, aber sein nasaler Gesang hat auch Seltenheitswert und ist charakteristisch. für ihn. Und er ist auch kein Gitarrist, da ist bald jeder andere besser. Aber der Folk- und Protestsänger hat Songs für die Ewigkeit geschrieben: "The Times They Are A Changin'", "A hard rain", "Like a rolling stone", "Knockin' on heaven's door", "All a Long the watchtower". Seine Songs sind das Statement des ewig Suchenden und dessen, der die Antworten nicht finden kann.

Das hat ganzen Legionen von großen Musikern inspiriert und allein deshalb ist Dylan ein ganz Großer, egal wie schwierig er persönlich sein mag. Ritchie Blackmore ist auch kein einfacher Charakter und doch ein ganz Großer.


Blog-Artikel:

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Samstag, 25. März 2017

60 Jahre Römische Verträge

Römischen Verträge 1957

Am 25. März 1957 unterzeichneten in Rom die Staats- und Regierungschefs von sechs europäischen Ländern die Römischen Verträge. Die Römischen Verträge umfassen die Gründung der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) und der Europäischen Atomgemeinschaft (EAG, Euratom).

Die Unterzeichnung der Verträge war gleichzeitig die Geburtsstunde der EU, die Grundlage des gemeinsamen Europas war geschaffen. Entwicklung der EU vom gemeinsamen Markt zur Europäischen Unionsbildung.

Der Saal der Horatier und Kuratier, in dem die Verträge im Jahr 1957 unterzeichnet worden waren, wurde am 20. Februar 2017, rechtzeitig zu den Feierlichkeiten, nach erfolgreichen Restaurierungsarbeiten wiedereröffnet. Die Restaurierung wurde durch den russischen Magnaten Alisher Usmanov ermöglicht, der mit einem Betrag von 300.000 Euro beigetragen hat.

Weblink:

60 Jahre Römische Verträge

Literatur:

Vom gemeinsamen Markt zur Europäischen Unionsbildung: 50 Jahre Römische Verträge 1957-2007
Vom gemeinsamen Markt zur Europäischen Unionsbildung: 50 Jahre Römische Verträge 1957-2007
von Michael Gehler