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Dienstag, 16. April 2019

Feuer und Rauch in der Kathedrale Notre-Dame

Feuer und Rauch in der Kathredale Notre-Dame in Paris

Ein Feuerschein erhebt sich über der charakteristische Silhouette im historischen Zentrum von Paris. Feuer und Rauch steigen in der Kathredale Notre-Dame in Paris auf. Das Wahrzeichen dieser Stadt ist in Teilen für immer zerstört. Der Dachstuhl der weltberühmten Kathedrale Notre-Dame ist durch einen Brand zerstört worden. Hunderte Feuerwehrleute sind seit Stunden im Einsatz.

Das Feuer hatte zwischenzeitlich einen der beiden Haupttürme erreicht. Die Pariser Feuerwehr scheint den Turm aber gerettet zu haben. Offenbar wurde die Struktur der Kirche aber gerettet.

Die Kathedrale Notre Dame, geistig-kulturelles Zentrum Frankreichs, UNESCO Weltkulturerbe und ein Gebäude für die Ewigkeit erschaffen, ist ein Raub der Flammen geworden und in einigen Teilen zerstört. Zweidrittel des Gebäudes sind bereits verbrannt und das Feuer breitet sich noch weiter aus. Noch scheint fraglich, ob die Kathedrale gerettet werden kann. Wenn man die Sache realistisch betrachtet, dann wird das Gebäude komplett abbrennen. Von der Kathedrale werden nur Trümmer übrig bleiben.


Die Kathedrale hat so vieles in ihrer über 700-jährigen Geschichte überstanden, ob sie auch diese Katastrophe überstehen wird? Der Abriss und ein moderner Neubau werden nach dem verheerenden Brand wohl unausweichlich sein. Die Originalfenster und anderes Kulturgut kann man wiederherstellen, aber dem fehlt dann die Ausstrahlung der Jahrhunderte.

»Fluctuat net mergitur« - das ist der Wahlspruch im Wappen von Paris. Die brennende Kathdrale mag schwanken, aber sie wird nicht untergehen. Hoffen wir, dass er sich bewahrheitet.

Ihre charakteristische Silhouette erhebt sich im historischen Zentrum von Paris auf der Ostspitze der Seine-Insel Île de la Cité im 4. Pariser Arrondissement. Für jeden Pariser ist Notre Dame en Symbol der Stadt und ein Stück der eigenen Identität - auch für die Atheisten.

Samstag, 5. Januar 2019

100 Jahre Spartakus-Aufstand

Spartakus-Aufstand

Vor 100 Jahren begann am 5. Januar 1919 der Spartakus-Aufstand in Berlin. Linke Extremisten zogen am 5. Januar 1919 durch die Straßen von Berlin. Ziel der Proteste war die gewaltsame Einführung der Räterepublik in Deutschland nach russischem Vorbild.

Der Gegensatz zwischen der SPD-Führung und ihren Kritikern von links führte in der ersten Januarhälfte 1919 zum Spartakusaufstand in Berlin. Auch die USPD-Politiker Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg schlossen sich dem Spartakus-Aufstand an, der aus den seit November stattfindenden Massendemonstrationen hervorging.

Die radikaleren Anhänger der unabhängigen Sozialdemokraten und der von Liebknecht und Rosa Luxemburg angeführten KPD wollen die Revolution nach sowjetischem Vorbild vollenden.


Spartakusaufstand - Der Kommunist Karl Liebknecht will eine sozialistische Revolution einleiten. 1919 wird er während des Spartakus-Aufstands getötet

Der Versuch, eine Räterepublik in Deutschland zu errichten, wurde vom deutschen Militär blutig niedergeschlagen. Mit dem Spartakus-Aufstand im Januar 1919 fand ihr Vorhaben ein blutiges Ende. Die Regierung unter Reichskanzler Friedrich Ebert rief Freikorps zu Hilfe, die den Aufstand blutig niederschlugen. Die Truppen aber, die die parlamentarische Republik schützen, waren selbst antidemokratisch. Der inzwischen zum Reichswehrminister ernannte Gustav Noske verbündete sich mit den teils reaktionären Freikorps, um die Unruhen niederzuschlagen.

Nach dem Niederschlagen des Aufstands mussten die Führer der Spartakisten um ihr Leben fürchten und untertauchen. Nun suchte auch die reguläre Regierung sie als vermeintliche Putschisten, um sie wegen des Umsturzversuchs kurz vor den freien Wahlen zu belangen.

Der Widerstand endete blutig: Am 12. Januar wurden die Proteste von Regierungstruppen brutal niedergeschlagen, Luxemburg und Liebknecht wenige Tage später erschossen. Die Kommunisten Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht wurden von den Korps-Soldaten umgebracht.

Weblink:

Spartakusaufstand - Wikipedia - de.wikipedia.org


Literatur:


Die gescheiterte Revolution: Deutschland 1918/19
von Alfred Pesendorfer

Montag, 24. Dezember 2018

»Stille Nacht, heilige Nacht« vor 200 Jahren uraufgeführt

Stille-Nacht-Bezirk mit Kapelle in Oberndorf

Vor 200 Jahren führten der Arnsdorfer Dorfschullehrer und Organist Franz Xaver Gruber (1787–1863) und der Hilfspfarrer Joseph Mohr (1792–1848) am Heiligabend 1818 in der ehemaligen Schifferkirche St. Nikola in Oberndorf bei Salzburg das Weihnachtslied »Stille Nacht, heilige Nacht« erstmals auf.

Joseph Mohr hatte den späteren Liedtext bereits 1816 in Mariapfarr im Salzburger Bezirk Lungau in Form eines Gedichts geschrieben. Franz Xaver Gruber, der als Sohn einer armen Leinenweberfamilie aus dem Innviertel stammte, komponierte dann vor Weihnachten 1818 auf Wunsch von Joseph Mohr eine Melodie zu diesem Gedicht.



Der Kaplan und der Dorflehrer in Oberndorf ließen sich einen "Ohrwurm" und einen gut verständlichen Text für die Christmettenbesucher einfallen, um dem Heiligen Abend auch in der dörflichen Stille einen ganz besonderen Touch zu verleihen. Text und Melodie des Liedes begeisterten an Heiligabend die Kirchgänger von Oberndorf.

Von Salzburgischen Land verbreitete sich das in der Weihnachtsnacht geborene Lied in die ganze Welt. Der Weg des Liedes geht von Oberndorf über das Zillertal nach Leipzig und nach Amerika. Johann Heinrich Wichern, Gründer und Vorsteher des Rauhen Hauses in Hamburg nahm das Lied bereits 1844 in eines seiner Liederbücher auf.

»Stille Nacht, heilige Nacht« gilt weltweit als das bekannteste Weihnachtslied und als Inbegriff des Weihnachtsbrauchtums im deutschen Sprachraum. Das Lied hat weltweit Verbreitung gefunden und wird in vielen Sprachen gesungen. Die UNESCO hat das Lied als Immaterielles Kulturerbe in Österreich anerkannt.

An neun Orten im Salzburger Land, in Oberösterreich und Tirol widmen sich Museen allen Themen rund um das Weihnachtslied.

Weblinks:

Stille Nacht-Portal - www.stillenacht.com

Stille Nacht - ein Lied geht um die Welt - Servus TV - www.servustv.com


Literatur:

Stille Nacht, heilige Nacht
Stille Nacht! Heilige Nacht! Die Erfolgsgeschichte eines Weihnachtsliedes
von Wolfgang Herbst

Stille Nacht, heilige Nacht: Die Geschichte eines Liedes
Stille Nacht, heilige Nacht: Die Geschichte eines Liedes
von Klaus Sauerbeck

Lied:

Stille Nacht, heilige Nacht
Stille Nacht, heilige Nacht
von Thomanerchor Leipzig

Stille Nacht, heilige Nacht
Stille Nacht, heilige Nacht
von Joseph Mohr und Franz Xaver Gruber


Sonntag, 23. Dezember 2018

Vincent van Gogh verletzt sich am rechten Ohr


Selbstporträt mit verbundenem Ohr und Pfeife (1889)
Selbstporträt mit verbundenem Ohr und Pfeife (1889)

Im Oktober 1888 zog der von van Gogh seit langem erwartete und von ihm tiefvereehrte Künstler Paul Gauguin zu ihm nach Arles. Die beiden lebten und arbeiteten zusammen und beeinflussten sich in ihrer Arbeit. Nach wenigen Wochen kam es zu Spannungen zwischen den beiden Freunden und Gauguin zog während eines Spitalaufenthalts van Goghs aus Arles weg.

In dieser Zeit ist auch die wohl bekannteste Episode des Mythos van Gogh angesiedelt: Am 23. Dezember 1888 kam es zu einer heftigen Auseinandersetzung der beiden Künstler. Während oder nach dem Streit soll sich van Gogh ein Ohr abgeschnitten und dann einer Prostituierten geschenkt haben. Die verlässlichste Quelle für diesen Vorfall ist wohl eine Lokalzeitung aus Arles, diese schreibt am 30. Dezember: "Vergangenen Sonntag, um halb zwölf am Abend , ist ein gewisser Vincent Vangogh, Maler, aus Holland kommend, ins Maison de la Tolerance No.1 gekommen, hat eine gewisse Rachel verlangt und ihr sein [...] Ohr übergeben, indem er sagte: ,Bewahren Sie diesen Gegenstand sorgfältig auf.` Darauf ist er verschwunden."


Vincent van Gogh hat in einem Anfall von Zorn oder Wahn sein Rasiermesser genommen und er verfolgte seinen Freund durch die Gassen der kleinen Stadt Arles. Was dann passierte, wissen wir nicht genau. Aber das Ergebnis ist bekannt, er hat sein Ohrläppchen abgeschnitten, nur das Läppchen, nicht das ganze Ohr, und hat es in ein Taschentuch gelegt.“


Bild: Van Goghs Schlafzimmer in Arles (1888)

„Ich steckte mein Herz und meine Seele in meine Arbeit und habe dabei meinen Verstand verloren.“
― Vincent van Gogh


Van Gogh verbrachte seine Zeit in Arles vom 20. Februar 1888 bis zum 8. Mai 1889.


Im September 1888 zog Van Gogh zieht in das Gelbe Haus und richtete es ein. Nach einem heftigen Streit mit Gauguin schnitt sich van Gogh einen Teil seines rechten Ohres ab. Er wurde ohnmächtig ins Hospital von Arles gebracht. Gauguin reiste unvermittelt ab.

Am 23. Oktober traf Gauguin in Arles ein; schon wenig später war die Beziehung der beiden schwierigen Charaktere von Konflikten belastet. Das Zusammenleben endete genau zwei Monate später mit einem nie völlig geklärten Vorfall, in dessen Verlauf van Gogh sich nach einem Streit mit Gauguin einen großen Teil seines linken Ohres abgeschnitten haben soll, wie Paul Gauguin berichtete. Dieser kommt allerdings auch selbst als Täter in Betracht. Man fand van Gogh am nächsten Morgen, bewusstlos und geschwächt vom Blutverlust. Die Arteria auricularis posterior wurde nach Vincents Brief vom 7. und 8. Januar 1889 durchtrennt, welches den beträchtlichen Blutverlust zur Folge hatte. Gauguin benachrichtigte Theo und fuhr nach Paris.


Der Vorfall gilt als erste Manifestation einer Erkrankung, die damals, wohl fälschlich, als Epilepsie diagnostiziert wurde. Mit wachsender Popularität des Malers stellten Ärzte und Psychologen postum – und ohne abschließendes Ergebnis – anhand von Bildern, Briefen und Aufzeichnungen eine Vielzahl alternativer Diagnosen. Nach Angaben des Patienten waren die Anfälle verbunden mit Wahnvorstellungen, Albträumen sowie Depressionen. Er bekam sie in den ihm verbleibenden eineinhalb Lebensjahren noch mehrmals für Tage oder auch Wochen und sie hinderten ihn am Malen. In den Zwischenphasen war er jedoch klar und leistungsfähig.



Weblinks:

Wo Van Gogh sein Ohr verlor

Van Gogh in der Provence - Arles - www.van-gogh-in-der-provence.de

Arlees countryside - www.fondation-vincentvangogh-arles.org

Literatur:

Van Gogh
Van Gogh
von Ingo F. Walther

Van Gogh
Van Gogh
von Rainer Metzger und Ingo F. Walther

Samstag, 27. Oktober 2018

Für Archäologen ein Sommer der Funde

Luftbildarchäologie

Dieser Sommer war so heiß wie noch nie seit Beginn der Messungen. Die Ernte vertrocknet. Temperaturen bis knapp 40 Grad. Und für die Bauern eine Katastrophe.

Für die Luftbildarchäologen aber war dieser ein Sommer der Funde. Überall tauchten versunkene Welten auf. Wie Wasserzeichen.

Besonders in Sachsen sind viele Anlagen von Luftbildarchäologen entdeckt worden. Die Trockenheit macht Burganlagen sichtbar.

In Pöhsig bei Meißen etwa mittelalterliche Befestigungsgräben. In Großzschepa östlich von Leipzig: eine Burg aus dem 12. Jahrhundert. In Großtreben bei Torgau: Grabhügel, aus der jüngeren Bronzezeit, 1.200 vor Christus.

Beim Flug der Luftbildarchäologen wird die ganze Landschaft plötzlich zu einem Bild. Man kann sich vorstellen, wie die Farben plötzlich entstehen. Und das war natürlich in diesem Jahr ganz besonders stark. Die Umrisse von versunkenen Anlagen zeichnen sich in der Luft bei anhaltender Trockenheit besonders gut ab.


Weblink:

Der Sommer der Archäologen - ttt – titel, thesen, temperamente - www.daserste.de

Samstag, 29. September 2018

Frankfurter Altstadt - Große Feier für Neue Altstadt

Blick auf die Dächer der Neuen Frankfurter Altstadt

Frankfurt feiert seine neue Altstsadt. Die neue Frankfurter Altstadt wird mit einem dreitägigen Fest groß gefeiert. Lange Zeit besaß Frankfurt die größte Altstadt Deutschlands. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Zentrum zu großen Teilen zerstört und lange sah es so aus als wäre das Alte für immer verloren.

Die Frankfurter Altstadt war früher Mittelpunkt des wirtschaftlichen und politischen Lebens der Stadt. Hier wurden Märkte und Messen abgehalten, Könige gewählt und Kaiser gekrönt. Mit der Neubebauung der Altstadt wird die Geschichte des DomRömer-Quartiers in seinen vorwiegend mittelalterlichen Strukturen wieder erlebbar gemacht.

Die Häuser in Frankfurts Altstadt tragen Namen wie "Wilder Mann" oder "Großer Engel", "Eichhorn" oder "Goldenes Lämmchen". In jahrelanger Arbeit sind insgesamt weitere 35 Häuser hinzugekommen; 15 von ihnen sind Rekonstruktionen historischer Häuser, 20 sind moderne Interpretationen. Architektenbüros aus ganz Europa haben daran gearbeitet.

Das Projekt hat mehr als 180 Millionen Euro gekostet. Etwa 200 Menschen werden dort hinter bunten Fassaden ein neues Zuhause finden – für einen Kaufpreis zwischen 5.000 Euro und 7.000 Euro pro Quadratmeter.

Mit dem Wiederaufbau der neuen Frankfurter Altstadt haben die Romantiker über die Modernisten gesiegt. Das hieß: Abriss des Technischen Rathauses und an selbiger Stelle der Aufbau von etwas "neuem Altem" – Dresden hatte schließlich vorgemacht, wie so etwas geht. Kritiker nennen Frankfurts neue Altstadt "Fake".

Weblink:

Frankfurter Altstadt 2018: Große Feier für Neue Altstadt - www.fnp.de

Sonntag, 23. September 2018

Schiffswrack von James Cook entdeckt

Replik der Endeavour

Seit Jahrzehnten suchen Forscher nach dem Wrack der "Endeavour", dem vor 240 Jahren versenkten Dreimaster des Entdeckers James Cook. Jetzt sind sie sicher, die Überreste vor Rhode Island entdeckt zu haben.

1768 stach Captain Cook mit der "Endeavour" von Plymouth aus in See, um die Weltmeere zu erkunden. Der Dreimaster war mit seinem flachen Rumpf perfekt für Expeditionen in unbekannte Gewässer. Rund zwei Jahre später entdeckte Captain Cook die australische Ostküste.

Dass man ein so legendäres Schiff wie die "Endeavour" einfach als Küstenblocker verheizt hat, ist schnell erklärt: Eigentlich war sie ein umgebautes Frachtschiff zum Transport von Steinkohle. Im Verlauf des Unabhängigkeitskrieges hatte sich aber der militärische Schiffsbau rapide weiterentwickelt, und dieses Schiff genügte den Erfordernissen der Zeit nicht mehr.

Weblink:

Schiffswrack von James Cook entdeckt - www.tagesschau.de

Mittwoch, 23. Mai 2018

Der zweite Prager Fenstersturz vor 400 Jahren


Vor 400 Jahren fand auf der Prager Burg der zweite Prager Fenstersturz statt. Der Fenstersturz geschah als Fanal während des Böhmischen Ständeaufstandes. Die überwiegend protestantischen Stände warfen ihrem katholischen Landesherrn, Kaiser Matthias und dem 1617 zum Nachfolger gewählten böhmischen König Ferdinand von Steiermark - nach 1619 auch Kaiser - vor, die von Kaiser Rudolf II. im Majestätsbrief von 1609 zugestandene Religionsfreiheit der Protestanten zu verletzen.

Der zweite Prager Fenstersturz am 23. Mai 1618 ist die von Vertretern der protestantischen Stände begangene Gewalthandlung an den königlichen Statthaltern Jaroslaw Borsita Graf von Martinitz und Wilhelm Slawata von Chlum und Koschumberg sowie dem Kanzleisekretär Philipp Fabricius. Er markiert den Beginn des Dreißigjährigen Krieges und stellt einen wichtigen Wendepunkt in der Geschichte Europas dar.







Sonntag, 15. April 2018

Uraufführung der Oper "Xerxes" von Georg Friedrich Händel

Uraufführung der Oper Xerxes

Die Uraufführung der Oper "Xerxes", die als Händels "Largo" weltberühmt wurde, fand am 15. April 1738 statt. Der Ort der Uraufführung war das "King’s Theatre" am Haymarket in London.

Mit dem "Largo" aus "Xerxes" schrieb er eines seiner bekanntesten Werke: Georg Friedrich Händel. Sie zählt zu den viel gespielten Opern Händels: „Xerxes“, die nicht zuletzt wegen der Arie „Ombra mai fu“ berühmt geworden ist.


Die literarische Vorlage von Händels Oper lieferten Nicolò Minato, Il Xerse (1654) und Silvio Stampiglia (1694). Ort und Zeit der Handlung der Oper ist am Hellespont um 480 v. Chr.

Barocke Momente der Ruhe: In der träumerischen Eröffnungsarie seiner Oper "Xerxes" erweist sich der große Barockkomponist – wie auch in den langsamen Sätzen seiner Konzerte – als Meister von zu Herzen gehenden Melodien.

Xerxes - der Name bedeutet "Herrschend über Helden". "Xerxes" (HWV 40) ist eine Oper ("Dramma per musica") in drei Akten von Georg Friedrich Händel und neben "Julius Caesar" eine der in der Neuzeit meistgespielten Händel-Opern.

Mittwoch, 14. März 2018

Karl-Marx-Statue aus China in Trier eingetroffen

Ein hölzerner Schattenriss gibt den Einwohnern von Trier einen ersten Eindruck davon, wie die Statue von Karl Marx aussehen soll

Die Chinesen gelten mithin als große Verehrer von Karl Marx,dem Urvater des Sozialismus. Immer wieder besuchen Touristen aus Fernost die Geburtstadt des großen deutschen Philosophen und Revolutionärs an der Mosel. Und so nimmt es kein Wunder, daß in China eine überlebensgroße Statue von Karl Marx angefertigt wroden ist.

Knapp zwei Monate vor dem 200. Geburtstag von Karl Marx ist in dessen Geburtsstadt Trier eine von einem chinesischen Bildhauer geschaffene Statue des Philosophen eingetroffen. Die Bronzeskulptur erreichte am Dienstag die rheinland-pfälzische Stadt, wo sie Anfang Mai aufgestellt werden soll. Die Statue ist ein Geschenk Chinas an Trier.

Karl Marx wurde am 5. Mai 1818 in Trier geboren, wo er mit seiner Familie die ersten 17 Jahre seines Lebens verbrachte. Die Stadt erinnert daran in diesem Jahr mit einem großen Jubiläumsprogramm, das vor allem von Mai bis Oktober läuft. Im Mittelpunkt steht eine große Ausstellung des Landes Rheinland-Pfalz und der Stadt Trier.

Die Karl-Marx-Statue soll nach Angaben der Stadt Anfang Mai auf dem Simeonstiftplatz in der Nähe des Wohnhauses der Familie Marx aufgestellt und zum Geburtstag des Philosophen am 5. Mai enthüllt werden. Die Skulptur des Künstlers Wu Weishan wird zusammen mit einem Sockel fünfeinhalb Meter hoch sein.

Im März vergangenen Jahres entschied der Stadtrat, das Geschenk Chinas anzunehmen. des Künstlers Wu Weishan fertigte in China eine überlebensgroße Karl-Marx-Statue. In der vergangenen Woche kam die Statue aus China am Flughafen in Frankfurt am Main an und wurde anschließend mit einem Lkw-Schwertransport nach Trier gebracht.

In China gibt es einen roten Tourismus der politischen Kader und Normalbürger zu den historischen Stätten der sozialistischen Revolutionäre, wie z.B. Peking, Moskau und auch Trier. - Nun hofft die Stadt Trier, nach der feierlichen Einweihung der Statue aus China am 5. Mai von diesem roten Tourismus zu profitieren, der viele Chinesen in die Geburtsstadt von Karl Marx locken soll.



Samstag, 10. Februar 2018

1000 Jahre Wormser Dom

Wormser Dom

Bischof Burchard hat an der Stelle einer älteren Basilika aus fränkischer Zeit im 11. Jahrhundert den Wormser Dom errichten lassen. Im Jahr 2018 sind es genau tausend Jahre, seit dieser Dom eingeweiht wurde. Auf den Fundamenten des Burchard-Domes wurde in der Mitte des 12. Jahrhunderts der heutige Dom gebaut. Seitdem überragt er die Dächer von Worms als Zeichen des Glaubens, aber auch der menschlichen Kunstfertigkeit. Seit der Auflösung des Bistums Worms Anfang des 19. Jahrhunderts ist der Dom Pfarrkirche, seit 1862 Propsteikirche und seit 1925 päpstliche „Basilica minor".

Der Dom St. Peter zu Worms ist der kleinste der drei rheinischen Kaiserdome. Der Wormser Dom ist steiler und schlanker konzipiert und etwa hundert Jahre jünger als die Dome in Speyer und Mainz. Er wurde im Wesentlichen von 1130 bis 1181 erbaut. Der Wormser Dom, auf dem höchsten Punkt der Wormser Innenstadt gelegen, ist das bedeutendste Bauwerk der Wormser Romanik und eng mit dem Namen Bischof Burchards und der Blütezeit der Wormser Stadtgeschichte während des 12. und 13. Jahrhunderts verbunden.

Wormser Dom

Der Wormser Dom steht auf dem höchsten Hügel der Stadt am Rhein. Da dieser Hügel vor Hochwassern sicher war, ließen sich dort seit dem dritten vorchristlichen Jahrtausend Menschen nieder. Auf die Kelten folgte der germanische Stamm der Vangionen. An sie erinnert noch der Name Wonnegau für den Wormser Raum. Sie wurden bald von den Römern unterworfen, die auf dem Hügel ein Verwaltungszentrum und einen Tempelbezirk errichteten.

Wormser Dom ist ein Mythos und ein bedeutender Zeitzeuge der Geschichte, der viele Krönungen, Kriege und Zeitenstürme überlebt hat. Große Ereignisse, die im Zusammenhang mit dem Dom standen, waren unter Anderem die Papstnominierung Leos IX. im Jahr 1048, das Wormser Konkordat im Jahr 1122, mit dem der Investiturstreit beendet wurde; die Hochzeit Kaiser Friedrichs II. 1235 mit Isabella von England und der Reichstag zu Worms 1521, während dessen sich Martin Luther vor Kaiser Karl V. verantworten musste, was den Bruch in der abendländischen Kirche zur Folge hatte.


Ein besonderes historisches Ereignis ist der Königinnenstreit zur Zeit der Nibelungensage. Mit dem Königinnenstreit spielt eine Schlüsselepisode aus der Nibelungensage am Portal des Wormser Doms. Die Rivalinnen Brünhild und Kriemhild streiten sich der Sage nach, welcher ihrer Ehemänner rangmäßig die höhere Stellung einnimmt und welche von den beiden Königinnen demzufolge als Ranghöhere zuerst den Dom betreten darf.

Das im Nibelungenlied erwähnte Portal befand sich auf der Nordseite des Doms und war bis zu der Zerstörung im Jahr 1689 wesentlich aufwendiger gestaltet. In Anknüpfung an den Königinnenstreit finden die Wormser Nibelungenfestspiele seit 2002 auf einer Freiluftbühne vor dem Dom statt.

Der Wormser Dom will sich im Jubiläumsjahr als aufgeschlossene, lebendige und zukunftsorientierte Kirche präsentieren, denn es wird nicht tausend Jahre alte Steine gefeiert, sondern der Dom ist Bild für eine quicklebendige Kirche und Ort, wo Gott auch heute und in Zukunft den Menschen begegnen will.

Entsprechend wird ein Programm für das ganze Jubiläumsjahr geplant. Im Jubiläumsjahr sind zahlreiche kulturelle Veranstaltungen geplant.


Weblinks:

Wormser Dom


1000 Jahre Dom St. Peter zu Worms


1000 Jahre Dom St. Peter zu Worms

Mittwoch, 6. Dezember 2017

Der Herkules feiert 300. Geburtstag

Bildergebnis für Herkules Kassel 300

Der Herkules ist eine Kupferstatue des griechischen Halbgottes Herakles im Bergpark Wilhelmshöhe in Kassel. Am 30. November feiert der Herkules in Kassel 300. Geburtstag.

Dessen Vorbild – eine monumentale Herkules-Skulptur – wurde 1546 in Rom ausgegraben und anschließend im Palazzo Farnese aufgestellt. Dort begeisterte das Kunstwerk Landgraf Carl von Hessen-Kassel auf seiner Italienreise, der es einige Jahre später zum Modell der Bekrönung seines Gesamtkunstwerks auf dem Karlsberg erklärte. Stiche und Gemälde verdeutlichen den Entstehungsprozess und die Kontinuität der riesigen Kupferstatue.

Bis zum 3. Dezember ist die Ausstellung "Herkules 300. Wiedergeburt eines Helden" im Schloss Wilhelmshöhe zu sehen. Gezeigt wird der Herkules im historischen Kontext der Kulturlandschaft Bergpark Wilhelmshöhe. Ausgewählte Künstler ergänzen die Präsentation mit zeitgenössischen Beiträgen.

Die Ausstellung stellt die Rezeption des Kasseler Herkules in der bildenden Kunst des 19. und 20. Jahrhunderts vor. Dass der Koloss nicht nur Wahrzeichen Nordhessens ist, sondern auch überregional eine wichtige Position einnimmt, dokumentieren neben dem seit 2013 geführten Titel als UNESCO-Welterbe auch die Reflexionen seitens zeitgenössischer Künstler, die im zweiten Teil der Ausstellung präsentiert werden.

Am Geburtstag des Kasseler Helden findet ein Festvortrag im Ballhaus zum Ende des Jubiläumsjahres statt.

Dienstag, 31. Oktober 2017

500 Jahre Reformation


Am 31. Oktober 1517 begann die Reformation mit Martin Luthers Thesenanschlag in Wittenberg. Der Überlieferung nach schlug er 95 hesen an die Tür der Schloßkirche in Wittenberg. Der katholische Augustinermönch Martin Luther hat weltweit Kirchengschichte geschrieben.

Das Datum markiert den Beginn der weltweiten Reformation und jährt sich 2017 zum 500. Mal. Luther verurteilte in seinen Thesen den von der Kirche praktizierten Verkauf von Ablassbriefen, um sich von Sünden freikaufen zu können. Luthers Bibelauslegung zufolge führt allein der Glaube an den Erlöser Jesus Christus auf dem Weg der Gnade zur Vergebung der Sünden.



Die Reformationsbewegung im 16. und 17. Jahrhundert führte zur Trennung von Rom und zur Gründung der protestantischen Kirchen. Kritiker sprechen von Spaltung der Kirchen. Luther musste sich für seine Rebellion vor obersten Kirchengremien verantworten. Der Papst belegte ihn mit einem Bann und als sich Luther 1521 auf dem Reichstag weigerte, zu widerrufen, wurde die Reichsacht über ihn verhängt.


Martin Luther hat mit den sagenhaften Hammerschlägen, mit denen er seine 95 Thesen an das Tor der Schlosskirche zu Wittenberg nagelte, das Mittelalter beendet und ein neues Zeitalter begründet: das, in dem wir heute leben. Luther war ein standhafter Mann der Kirche, ein besonnener wie kämpferischer Mensch, der die Welt für immer verändert hat, zudem ein christlicher Prediger und Seelsorger.

Während des eher unfreiwilligen Aufenthalts auf der Wartburg fand Luther trotz "vielfacher Belästigungen durch den Teufel" die Zeit, sich einer großen Aufgabe zu widmen: er übersetzte in nur elf Wochen das Neue Testament aus dem Griechischen ins Deutsche.

Männer wie Melanchton und Lucas Cranach sorgten dafür, daß die geistige Fackel ständig neue Nahrung erhielt.

Dank Gutenbergs Erfindung verteilten sich Luthers 95 Thesen "wie von Engelsflügeln getragen" in ganz Deutschland. Das kirchliche Establishment in Rom reagierte darauf "als sei der Himmel eingestürzt". Heute verbinden über 400 Millionen Protestanten weltweit ihre geistig-religiöse Existenz mit dem reformatorischen Geschehen.

Reformation, heisst: Neuordnung, zur Form/Basis. Luther ist weg von der Basis, das Fundament ist das Papstum! Luther ein elender Spalter, Spaltungen kommen niemals von Gott! 

Wahre Reformatoren waren Theresia von Avila, oder der Hl. Augustinus, aber Luther ist vom Teufel.

Weblinks:

Luther 2017 | 500 Jahre Reformation: Luther2017 - www.luther2017.de

Luther 2017 - 500 Jahre Reformation - www.lutherland-thueringen.de


Literatur [ >> ] :

»Luther: Ein deutscher Rebell« von Willi Winkler
Luther: Ein deutscher Rebell
von Willi Winkler

Mittwoch, 25. Oktober 2017

100 Jahre Oktoberrevolution in Russland


Vor 100 Jahren war Sankt Petersburg Schauplatz der russischen Oktoberrevolution. Die Stadt begeht das Jubiläum aber nicht. Sie vermeidet Sowjet-Nostalgie und setzt stattdessen auf das Erbe der Zarenzeit. Die Oktoberrevolution vom 25. Oktober jul./ 7. November 1917 greg. führte zu der gewaltsamen Machtübernahme durch die kommunistischen Bolschewiki unter Führung Wladimir Iljitsch Lenins in Russland.

Die russische Oktoberrevolution von 1917 gilt als eines der entscheidendsten Ereignisse der jüngeren Weltgeschichte: Nachdem das Zarenregime bereits durch die bürgerlich-liberale Februarrevolution gestürzt wurde, übernahmen in der Oktoberrevolution die kommunistischen Bolschewiki die Macht. Die Folge war ein verheerender Bürgerkrieg zwischen „Roten“ und „Weißen“, der erst 1922 endete. Die siegreichen Bolschewiki gründeten die Sowjetunion, die als Supermacht und Kernstaat des Realsozialismus bis 1991 die Weltpolitik prägen sollte.

Sie beseitigte die aus der Februarrevolution 1917 als politisches Zugeständnis des Zaren hervorgegangene Doppelherrschaft aus sozialistisch-liberaler Übergangsregierung unter Alexander Kerenski und den Sowjets und errichtete einen neuen Staat, der sich selbst als Diktatur des Proletariats verstand. Die Februarrevolution des Jahres 1917 stürzte das Zarenregime. Doch die neue Führung konnte sich nicht zu Frieden und umfassenden Reformen durchringen. Das bot den Bolschewiki die Chance zum Putsch.


In der Nacht zum 25. Oktober jul./ 7. November 1917 greg. nahmen Truppenteile strategische Punkte (Waffenkammer) der Stadt ein. Der Aufstand begann mit dem Sturm auf das Winterpalais. Das Signal für den Sturm auf das Winterpalais gab der Kreuzer Aurora mit einem Platzpatronenschuss aus der Bugkanone.

Eine Nacht später kam es zur Einnahme des Winterpalastes, der als Regierungssitz gedient hatte. Alle Regierungsmitglieder, außer Ministerpräsident Kerenski, der vorher floh, wurden verhaftet. Sie wurden freigelassen, nachdem sie eine Erklärung unterschrieben hatten, dass sie sich aus der Politik zurückziehen würden. Es wurde kein Blut vergossen.

Die Regierung Kerenski wurde durch ein sozialistisches Regime unter Lenin ersetzt. Die Machtübernahme der Bolschewiki erfolgte derart reibungslos und unauffällig, dass viele Bürger über die Geschehnisse erst durch die Zeitung erfuhren.

Die Oktoberrevolution von 1917 öffnete das Fenster in eine neue Zeit und war der Beginn einer neuen Zeitrechnung. Die Revolution wird im Jahr 2017 unterschiedlich bewertet. Bei der Bundeszentrale für politische Bildung findet man folgende Beschreibung: „Die siegreichen Bolschewiki waren Gewalttäter, die der Krieg hervorgebracht hatte. Ihre Revolution war der Sieg einer vormodernen Gewaltdiktatur über die Freiheitsversprechen des russischen Liberalismus.“

Weblinks:

Sankt Petersburg 100 Jahre nach der russischen Revolution - www.welt.de/reise

100 Jahre Oktoberrevolution: Zwischen Verdrängung und Erinnerung - www.vorwaerts.de

Samstag, 14. Oktober 2017

200 Jahre Wartburgfest

Die Wartburg in Eisenach

Am 18. Oktober 1817 fand auf Einladung der Jenaer Urburschenschaft anlässlich des 300. Jahrestages des Thesenanschlags Martin Luthers (31. Oktober 1517) und im Gedenken an die Völkerschlacht bei Leipzig (16. bis 19. Oktober 1813) auf der Burg das erste Wartburgfest statt.

So ist es nicht verwunderlich, daß die Burg bereits im 19. Jahrhundert als nationales Denkmal galt.

Samstag, 2. September 2017

Johann Sebastian Bach im Gefängnis


Johann Sebastian Bach saß im Herbst 1717 vier Monate wegen Aufmüpfigkeit gegen den seinen Landesherrn und Herzog, mit dem er sich über verkracht hatte, im Gefängnis. So ein Dickkopf! Wegen "Halsstarrigkeit" kam Johann Sebastian Bach ins Gefängnis. Er hatte sich schlicht geweigert seinem Auftraggeber weiter treu zu dienen. Erst am 2. Dezember kam der Komponist wieder aus dem Gefängis frei.

Zum einen war es erst einmal wohl gekränkte Eitelkeit, die ihn dazu veranlasste, nichts mehr für seinen Weimarer Dienstherren Herzog Wilhelm Ernst zu komponieren. Hatte dieser doch tatsächlich Georg Phillip Telemann und nicht ihm die Stelle des Kapellmeisters angeboten. Und das, obwohl Bach seit neun Jahren beste Arbeit für den Herzog geleistet hatte und für diese Stelle wie geschaffen war.

Auf Bachs förmliches Gesuch antwortete der Herzog nicht, eine Audienz gewährte er ihm nicht und - der Gipfel der Frechheit - er strich die Notenpapierlieferungen an Bach.

Da der neue potentielle Arbeitgeber - Fürst Leopold von Köthen - Bachs Talent besser zu schätzen wußte und ihn vom Lakai in den Rang eines Hofoffiziers erheben wollte. Bach sollte in Köthen die alleinige Verantwortung über die Hof-, Kammer- und Tafelmusik erhalten. In Köthen boten sich also großartige Möglichkeiten für seine musikalischen Ambitionen.

Der Wunsch Wohnort und Arbeitgeber zu wechseln, führte jedoch schnell zu politischen Verwicklungen. Zumal, wenn er sich über das geltende Recht hinwegsetzte und mit Fürst Leopold von Köthen einen Vertrag abgeschlossen hatte, ohne vorher daheim in Weimar Herzog Wilhelm Ernst um Entlassung zu bitten. Ohne die ausdrückliche Erlaubnis des Herzogs durfte Bach nicht wegziehen, er war eben nur ein Lakai. Und so saß er fest.

Weblinks:

Bach wird aus dem Gefängnis entlassen - www.br.de

Johann Sebastian Bach-Biografie - Biografien-Portal - www.die-biografien.de

Johann Sebastian Bach-Zitate - Zitate-Portal - www.die-zitate.de

Freitag, 23. Juni 2017

Wilhelm von Humboldt 250. Geburtstag

Wilhelm von Humboldt

Wilhelm von Humboldt wurde vor 250 Jahren am 22. Juni 1767 in Potsdam geboren. Wilhelm von Humboldt war ein bedeutender Gelehrter und Staatsmann des 18. und 19. Jahrhunderts. Er war der Bruder des Naturforschers und Universalgelehrten Alexander von Humboldt.

Er war Diplomat, Philosoph und Sprachforscher. Er war Leiter des preussischen Unterrichtswesens und schuf dort die humanistischen Gymnasien sowie die Universität Berlin.

Wilhelm von Humboldt war ein führender Vertreter des humanistischen Bildungsideals. Seine Ideen wurden wegweisend für eine Universitätsreform in Preussen.


Humboldt war mit seinen Reformgedanken der Wegbereiter des modernen Universitätsystems. Das deutsche Hochschulsystem wurde durch diese Reform aus der kirchlichen oder konfessionellen Abhängigkeit gelöst. Die Universitäten wurden selbstverwaltete Einrichtungen, an denen Wissenschaftler frei forschten und unabhängig lehrten.

Wilhelm von Humboldt. Ein Preuße von Welt

Wilhelm von Humboldt. Ein Preuße von Welt.

Der preussische Universitätsreformer wollte, ganz im Sinne der Aufklärung und des erstarkten Bürgertums, die Unabhängigkeit der Universität vom Staat, freie Studienwahl und freie Studienorganisation. Maßgebend war sein Einfluss bei der Gründung der Berliner Universität 1810.

Der Gelehrte publizierte eine grosse Anzahl wissenschaftlicher Werke. Als Sprachforscher war ein Theoretiker des Sprachdenkens.

Humboldt war auch als preußischer Diplomat tätig. Er war Vertreter Preußens am Wiener Kongress und der einzige Diplomat, den Talleyrand fürchtete und daher 1814 als preussischen Gesandten in Paris ablehnte.

Wilhelm von Humboldt gehört mit Karl August von Hardenberg, Freiherr vom Stein, August Neidhardt von Gneisenau und Gerhard von Scharnhorst in die Reihe der preußischen Reformer, die das Land nach der Niederlage gegen Napoleon 1806/07 wiederaufrichteten, modernisierten und den Grundstein für Preußens Wiederaufstieg und die Reichseinigung von 1871 legten.

Der Philosoph und Staatsmann starb am 8. April 1835 in Tegel bei Berlin.

Weblinks:

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Literatur:

Wilhelm von Humboldt. Ein Preuße von Welt
Wilhelm von Humboldt. Ein Preuße von Welt.
von Lothar Gall

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Samstag, 17. Juni 2017

Eisenach im Lutherjahr 2017

Eisenach Innenstadt

2017 ist das Jahr für Eisenach! Luthers „Liebe Stadt“ spürt die „volle Wucht der Reformation“. Das Reformationsjubiläum soll von Offenheit, Freiheit und Ökumene geprägt sein.

Eisenach ist eine Stadt im Westen Thüringens und eine der sogenannten Lutherstädte. Martin Luther war mehrfach in Eisenach und hinterließ hier viele Spuren, unter anderem auf der Wartburg, wo er das neue Testament ins Deutsche übersetzte. Grund für Eisenach also, das zu Lutherjahr 2017 feiern. Die Stadt Eisenach darf als erste Stadt in Thüringen ab sofort den Titel “Reformationsstadt Europas” tragen.


Das historische Lutherhaus in der Innenstadt wurde 2014 und 2015 behutsam denkmalgerecht saniert und am 26. September 2015 wieder eröffnet. Das Museum kannnun endlich mehr Service und Bequemlichkeit bieten – die Besucher erwartet unter anderem ein freundlicher Empfangs- und Aufenthaltsbereich mit kostenlosem WLAN, ein großzügiger Museumsshop und ein neuer Sonderausstellungsbereich, in dem jährlich wechselnde Ausstellungen zu sehen sind.

Mit den baulichen Veränderungen ging auch eine vollständige inhaltliche Neueinrichtung einher: Erlebbar wird das in der neuen Dauerausstellung „Luther und die Bibel“, die Luthers Bibelübersetzung spannend und multimedial präsentiert: Historische Objekte, Trickfilme und interaktive Stationen erklären warum, wie und mit wem Luther die Bibel übersetzte – und welche Wirkung seine Bibel auf Sprache, Literatur und Musik hatte.


1498 kam Martin Luther als Lateinschüler zum ersten Mal nach Eisenach. Am 2. Mai 1521 predigte er auf der Rückreise vom Wormser Reichstag in der Georgenkirche. Nachdem er mit der Reichsacht belegt worden war, wurde er am Folgetag auf der Wartburg als „Junker Jörg“ untergebracht und so vor möglichen Verfolgern versteckt. Er hielt sich dort bis zum 1. März 1522 versteckt und übersetzte das Neue Testament aus dem griechischen Urtext ins Deutsche. Es wurde im September 1522 veröffentlicht („Septembertestament“).



Vom 4. Mai 1521 bis 1. März 1522 weilte Martin Luther auf der Wartburg. Sein Aufenthalt sollte ein Geheimnis bleiben, daher wurde er in dieser Zeit zum „Junker Jörg“. Luthers spartanisch eingerichtetes Quartier war eine kleine Stube über dem ersten Burghof, welche zum Kavaliersgefängnis bestimmt war. Hier nutzte er die erzwungene Rast, um sich für künftige theologische Auseinandersetzungen zu wappnen und um das Projekt einer Bibelübersetzung des Neuen Testaments in die deutsche Sprache zu verwirklichen.

Weblinks:

Luther 2017 - 500 Jahre Reformation - www.eisenach.de

2017 in Eisenach : Wartburgstadt Eisenach - www.eisenach.de


Blog-Artikel Eisenach:

Wartburg bei Eisenach - - Kulturwelt-Blog - culturwelt.blogspot.com

Lutherstube auf der Wartburg wird restauriert - Kulturwelt-Blog - culturwelt.blogspot.com

Eisenach


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Literatur:

Der Mensch Martin Luther: Die Biographie
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Mittwoch, 24. Mai 2017

»Evil May Day« 1517 in London

»Evil May Day« 1517 in London

Im Mai 1517 ist die Lage in London angespannt. Zuwanderer aus Flandern und Frankreich zogen sich den Zorn der Einheimischen auf sich, so daß es zu Übergriffen kam.

Da versuchte ein mutiger Mann, den Mob zu beruhigen: Londons Untersheriff Thomas More, heute besser bekannt als Verfasser ders Buches »Utopia« und als Heiliger der katholischen Kirche.

Die fremdenfeindlichen Aufstände von 1517 sind als »Evil May Day« in die Geschichte eingegangen.

Weblink:

»Utopia« von Thomas Morus - Philosophenwelt

Samstag, 20. Mai 2017

Wartburg bei Eisenach

Die Wartburg in Eisenach

„Wart! Berg, du sollst mir eine Burg werden!“ soll der Sage nach Ludwig der Springer die Gründung der Wartburg verkündet haben. Eine wahrlich sagenumwobene Burg, ein Zeitzeuge der Geschichte Deutschlands und seit 1999 UNESCO Weltkulturerbe.

Ihre Berühmtheit hat die um 1067 gegründete Wartburg allerdings nicht in erster Linie nicht ihrer Schönheit zu verdanken. Die alten Mauern, die 1999 zum Welterbe der Menschheit erklärt wurden, werden vielmehr wie kaum eine andere Burg mit der Geschichte Deutschlands verbunden.

Wie kaum eine andere Burg Deutschlands ist die Wartburg mit der Geschichte Deutschlands verbunden. 1211 bis 1227 lebte die später heiliggesprochene Elisabeth von Thüringen auf der Burg. 1521/22 hielt sich der Reformator Martin Luther als „Junker Jörg“ hier versteckt und übersetzte während dieser Zeit das Neue Testament der Bibel („Septembertestament“) in nur elf Wochen ins Deutsche. Johann Wolfgang von Goethe weilte mehrfach hier, erstmals im Jahr 1777.


Am 18. Oktober 1817 fand auf Einladung der Jenaer Urburschenschaft anlässlich des 300. Jahrestages des Thesenanschlags Martin Luthers (31. Oktober 1517) und im Gedenken an die Völkerschlacht bei Leipzig (16. bis 19. Oktober 1813) auf der Burg das erste Wartburgfest statt. Das zweite Wartburgfest wurde im Revolutionsjahr 1848 veranstaltet. So ist es nicht verwunderlich, dass die Burg bereits im 19. Jahrhundert als nationales Denkmal galt.

Die Wartburg war immer schon die Stätte berühmter Personen und Gäste. An dieser historischen Stätte in Eisenach übersetzte Martin Luther die Bibel in nur 11 Wochen. Der Legende nach belästigte ihn der Leibhaftige im Winter 1521/22 auf seiner Stube. Der Reformator warf sein Tintenfass nach der Teufelsfratze und dabei hinterließ es an der Wand einen Fleck.


Der Dichter Goethe war mehrmals zu Besuch: Richard Wagner hat die Burg mit dem Sängerkrieg unvergesslich gemacht. Aber auch die Landgräfin Elisabeth. Sie wirkte sehr viel Gutes. Sie gab Hungernden Essen, Dürstenden Wasser und gründete Hospize für die Sterbenden. Die Rosenlegende geht auf die Landgräfin Elisabeth von Thüringen zurück: ursprünglich war sie eine ungarische Königstochter, die mit dem Thüringer Landgrafen Ludwig IV. verheiratet war.

Elisabeth war enorm mildtätig und unterstützte die Armen, was ihre Familie aber nicht besonders schätzte. Trotzdem man es ihr unter Strafe verboten hatte, ging sie eines Tages wieder mit einem Korb voller Brot zur hungernden Bevölkerung. Als ihr Mann, der sie unterwegs beobachtet hatte, sie dazu aufforderte, das Tuch vom Korb zu nehmen, hatten sich die Brote in Rosen verwandelt. Elisabeth starb im Alter von nur 24 Jahren 1231 in Marburg, sie wurde heiliggesprochen und gilt als die Patronin von Thüringen und Hessen.


Die Wartburg gilt als die Burg, wo Martin Luther Schutz fand. Um ihn zu schützen, ließ der Kurfürst von Sachsen, Friedrich der Weise, einen Überfall auf Luther vortäuschen und nahm in auf die Wartburg auf. Vom 4. Mai 1521 bis 1. März 1522 weilte Martin Luther in einer spartanisch eingerichteten kleinen Stube auf der Wartburg. Sein Aufenthalt sollte ein Geheimnis bleiben, daher wurde er in dieser Zeit zum „Junker Jörg“.

Die berühmte Trotz- und Wehrburg am Rand des Thüringer Waldes bei Eisenach lieferte das architektonische Vorbild für das Königsgschloss Neuschwanstein von Ludwig II.

Weblinks:

Luther 2017 - 500 Jahre Reformation - www.eisenach.de

2017 in Eisenach : Wartburgstadt Eisenach - www.eisenach.de


Blog-Artikel Eisenach:

Wartburg bei Eisenach - - Kulturwelt-Blog - culturwelt.blogspot.com

Lutherstube auf der Wartburg wird restauriert - Kulturwelt-Blog - culturwelt.blogspot.com

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